Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Stadt, das Wohlgefallen des Mannes an dem Weibe und das Wohlgefallen des Käufers an dem Gekauften. - Löwenheim, 73, 288.


Verheirathen.

14 Ich bin jetzt verheirathet und mein Mann ersetzt mir das alles, sagte die Dame, als ein Herr sie fragte, wo das Hündchen, das Aeffchen und die Papageien hingekommen seien, die sie früher gehabt.

15 Na, der ischt au g'wies net verheirathet, sagte Timm, und schüttelte den Kopf, als ein junger Mann declamirte: Ehret die Frauen.


Verjagen.

Was man nicht kann verjagen, das muss man ruhig tragen.

Lat.: Summa est stultitia frustra confici dolore, cum intelligas nihil posse profici. (Cic.) (Philippi, II, 204.)


Verkaufen.

51 Man verkauft nicht jedes Stückle Vieh, das man auf den Markt bringt. - Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 51.

52 Verkaufe nicht den Vogel in der Luft.

53 Verkauft und gereut ist besser als behalten und gereut.

Die unverkaufte Waare verliegt sich, das Geld kann wieder nützlich verwandt werden.


Verkehren.

8 Geistlichen verkeren alle ding. - Aventin, Chronik, LXVb.


Verlangen (Subst.).

Soll ich han nach dir Verlangen, so komme nicht offt zu mir gegangen. - Pers. Rosenthal, 353.


Verlassen.

30 Verlass dich auf die Leute nicht, sie sind wie eine Wiege; wer heute Hosianna spricht, sagt morgen Crucifige. - Hertz, 62.

*31 Er verlässt sich auf seine gerechte Sache.


Verlaub.

10 Mit Verlöv, seggt der Eddelmann, un nimmt dem Bauren de Koh aut'n Stall. - Schröder, 393.


Verleihen.

2 Es ist übel verleihen, was man zurückfordern muss.

Aehnlich die Russen: Was du einmal wieder abfordern musst, das verleihe nicht. (Altmann VI, 427.)


Verlieben.

*23 Verliebt wie ein Auerhahn. - Wiener Jagdzeitung, 1858, S. 177b.

*24 Verliebt wie ein Windspiel. - Gutzkow, Zauberer, III, 380.


Verlieren.

71 Hastu verloren vergenglich gut, nicht hab darumb stäts trüben mut.

Lat.: Luctum depone pro rerum perditione. (Loci comm., 136.)

72 Ich gebe nichts verloren, sagte der Narr, liess das Pferd im Stich, um das Hufeisen zu suchen. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

73 Wer sich nicht verloren hat, der hat sich nicht zu suchen.


Verlust.

16 Verlust ist des Gewinnes Genoss. - Merx, 268.


Vermitteln.

Wer vermitteln will, bekommt der Prügel viel.

Die Türken: Wer als Vermittler auftritt, wird in Stücke zerrissen. (Merx, 2.)


Vermögen (Subst.).

39 Das ehrliche Vermögen bleibt, unrecht Gut holt der Satan. - Neue Illustrirte Zeitung, V, 25.

40 Vermögen ist höher als Leben. - Merx, 72.


Vernunft.

40 Die Vernunft trägt nicht Holz zur Küche des Teufels. - Hammer-Purgstall, Duftkörner, 61.

Gegen die, welche die Vernunft zur Sklavin ihrer Begierden machen.

41 Vernunft und dicke Grütze, die sind zu allen Dingen nütze.


Verpackung.

* Das liegt an der Verpackung. (Stettin.)

Ein in mehrfachem Sinne angewandtes Wort. Beklagt sich jemand über ein Mislingen, so wird ihm mit diesem Worte gesagt, er habe selbst schuld daran, habe[Spaltenumbruch] gewissermassen die gute Waare so schlecht verpackt, dass dieselbe Schaden leiden musste. Ist aber von dem schlechten Streich eines andern die Rede, so gewinnt das Wort den Sinn: der ganze Kerl taugt nichts, es ist nichts anderes von ihm zu erwarten.


Verrecken.

*4 Es ist zum hella Verrecka. - Nefflen, 459.

Es ist nicht zum Aushalten.


Verreiten.

* Verreitet sich auch mancher auff einem guten Pferd. - Dietrich, 101.


Verrückter.

5 Ene Ferröckde mäkt er (ihrer, deren) fö'l. - Röttscher, 140.

6 Wer mit dem Verrückten spricht, wird mit seinen Gewohnheiten bekannt. - Bertram, 52.


Verrücktwerden.

Es ist zum Verrücktwerden, sagte der Zeitungsleser, da dachte er an das europäische Gleichgewicht.


Versaufen.

3 Wenn ik doch versupen sall, so will ich töwen bis de Mistgatt vul is. (Eiderstedt.) - Schütze, IV, 230.

Soll ich zu Grunde gehen, will ich warten, bis die Mistgruben voll sind, bis zur Zeit des Geldumsatzes.

*4 Än äht versöfn seng. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 326, 269.

In etwas ersoffen sein, tief darin stecken.


Verschenken.

9 Wer alles verschenkt vor seinem Tod, bereitet sich selber die grösste Noth.

It.: Donar il suo anzi morire, s'apparecchi a assai patire. (Giani, 513.)

10 Wer gut verschenkt, bringt seine Waare theuer an, wenn der Empfänger ist kein Grobian.

It.: Chi ben dona, caro vende, se villan non e chi prende. (Giani, 512.)


Verschlag.

*4 In Verschlag thun. - Scheffel, Ekkehard, I, 57.

"Sie waren recht huldvoll, die jungen Herren, wollet die Ruthe wieder in Verschlag thun, Herr Professor!"


Verschütten.

4 Was bereits verschüttet ist, kann man so rein nicht auflesen. - Sarcerius, Hirtenbuch, 326.

*5 Er hat es wo verschüttet.

Hat angestossen, verletzt.


Verschwendung.

5 Fliehe Verschwendung und Geiz; die Sparsamkeit liegt in der Mitte. - Lausch, 64.


Verschwiegen.

* Verschwiegen wie ein Stein. - Spindler, Bastard, IV, 130.


Verschwiegenheit.

6 Verschwiegenheit spart Leid und Streit. - Schulfreund, 85, 30.


Verschwitzen.

*3 Verschwitzen wie ein Bückling. - Ayrer, II, 1196, 8.


Versehen (Subst.).

2 Kein grössres Versehen kann sein; gibst einem ein Fest vnd lädst ihn nicht ein.


Versorgen.

*5 Du hast es wol versorgt als so man ain mit bundtschuhen deckt. - Granatapfel, 101a, 1.


Versprechen.

112 Viel versprechen, wenig halten, lässt die Freundschaft bald erkalten.


Verstand.

217 Dat liggt buten mein'n Verstand, sä de Jung, as dremal dörtein. - Schröder, 619.

218 Den Verstand verlieren ist schlimmer als das Licht der Augen. - Merx, 180.

219 Es gehört viel Verstand dazu, morgen nicht zu bereuen, was man gestern gethan hat. - Bertram, 46.

220 Verstand kommt nicht über Nacht. - Storch, Freiknecht, III, 27.

221 Verstand beim Jüngling ist Eis im Frühling.

222 Wen Verstand und Glück verlässt, der fastet auch am Osterfest. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

[Spaltenumbruch] Stadt, das Wohlgefallen des Mannes an dem Weibe und das Wohlgefallen des Käufers an dem Gekauften.Löwenheim, 73, 288.


Verheirathen.

14 Ich bin jetzt verheirathet und mein Mann ersetzt mir das alles, sagte die Dame, als ein Herr sie fragte, wo das Hündchen, das Aeffchen und die Papageien hingekommen seien, die sie früher gehabt.

15 Na, der ischt au g'wies net verheirathet, sagte Timm, und schüttelte den Kopf, als ein junger Mann declamirte: Ehret die Frauen.


Verjagen.

Was man nicht kann verjagen, das muss man ruhig tragen.

Lat.: Summa est stultitia frustra confici dolore, cum intelligas nihil posse profici. (Cic.) (Philippi, II, 204.)


Verkaufen.

51 Man verkauft nicht jedes Stückle Vieh, das man auf den Markt bringt.Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 51.

52 Verkaufe nicht den Vogel in der Luft.

53 Verkauft und gereut ist besser als behalten und gereut.

Die unverkaufte Waare verliegt sich, das Geld kann wieder nützlich verwandt werden.


Verkehren.

8 Geistlichen verkeren alle ding.Aventin, Chronik, LXVb.


Verlangen (Subst.).

Soll ich han nach dir Verlangen, so komme nicht offt zu mir gegangen.Pers. Rosenthal, 353.


Verlassen.

30 Verlass dich auf die Leute nicht, sie sind wie eine Wiege; wer heute Hosianna spricht, sagt morgen Crucifige.Hertz, 62.

*31 Er verlässt sich auf seine gerechte Sache.


Verlaub.

10 Mit Verlöv, seggt der Eddelmann, un nimmt dem Bûren de Koh ût'n Stall.Schröder, 393.


Verleihen.

2 Es ist übel verleihen, was man zurückfordern muss.

Aehnlich die Russen: Was du einmal wieder abfordern musst, das verleihe nicht. (Altmann VI, 427.)


Verlieben.

*23 Verliebt wie ein Auerhahn.Wiener Jagdzeitung, 1858, S. 177b.

*24 Verliebt wie ein Windspiel.Gutzkow, Zauberer, III, 380.


Verlieren.

71 Hastu verloren vergenglich gut, nicht hab darumb stäts trüben mut.

Lat.: Luctum depone pro rerum perditione. (Loci comm., 136.)

72 Ich gebe nichts verloren, sagte der Narr, liess das Pferd im Stich, um das Hufeisen zu suchen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

73 Wer sich nicht verloren hat, der hat sich nicht zu suchen.


Verlust.

16 Verlust ist des Gewinnes Genoss.Merx, 268.


Vermitteln.

Wer vermitteln will, bekommt der Prügel viel.

Die Türken: Wer als Vermittler auftritt, wird in Stücke zerrissen. (Merx, 2.)


Vermögen (Subst.).

39 Das ehrliche Vermögen bleibt, unrecht Gut holt der Satan.Neue Illustrirte Zeitung, V, 25.

40 Vermögen ist höher als Leben.Merx, 72.


Vernunft.

40 Die Vernunft trägt nicht Holz zur Küche des Teufels.Hammer-Purgstall, Duftkörner, 61.

Gegen die, welche die Vernunft zur Sklavin ihrer Begierden machen.

41 Vernunft und dicke Grütze, die sind zu allen Dingen nütze.


Verpackung.

* Das liegt an der Verpackung. (Stettin.)

Ein in mehrfachem Sinne angewandtes Wort. Beklagt sich jemand über ein Mislingen, so wird ihm mit diesem Worte gesagt, er habe selbst schuld daran, habe[Spaltenumbruch] gewissermassen die gute Waare so schlecht verpackt, dass dieselbe Schaden leiden musste. Ist aber von dem schlechten Streich eines andern die Rede, so gewinnt das Wort den Sinn: der ganze Kerl taugt nichts, es ist nichts anderes von ihm zu erwarten.


Verrecken.

*4 Es ist zum hella Verrecka.Nefflen, 459.

Es ist nicht zum Aushalten.


Verreiten.

* Verreitet sich auch mancher auff einem guten Pferd.Dietrich, 101.


Verrückter.

5 Êne Ferröckde mäkt er (ihrer, deren) fö'l.Röttscher, 140.

6 Wer mit dem Verrückten spricht, wird mit seinen Gewohnheiten bekannt.Bertram, 52.


Verrücktwerden.

Es ist zum Verrücktwerden, sagte der Zeitungsleser, da dachte er an das europäische Gleichgewicht.


Versaufen.

3 Wenn ik doch versupen sall, so will ich töwen bis de Mistgatt vul is. (Eiderstedt.) – Schütze, IV, 230.

Soll ich zu Grunde gehen, will ich warten, bis die Mistgruben voll sind, bis zur Zeit des Geldumsatzes.

*4 Än äht versöfn seng. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 269.

In etwas ersoffen sein, tief darin stecken.


Verschenken.

9 Wer alles verschenkt vor seinem Tod, bereitet sich selber die grösste Noth.

It.: Donar il suo anzi morire, s'apparecchi a assai patire. (Giani, 513.)

10 Wer gut verschenkt, bringt seine Waare theuer an, wenn der Empfänger ist kein Grobian.

It.: Chi ben dona, caro vende, se villan non è chi prende. (Giani, 512.)


Verschlag.

*4 In Verschlag thun.Scheffel, Ekkehard, I, 57.

„Sie waren recht huldvoll, die jungen Herren, wollet die Ruthe wieder in Verschlag thun, Herr Professor!“


Verschütten.

4 Was bereits verschüttet ist, kann man so rein nicht auflesen.Sarcerius, Hirtenbuch, 326.

*5 Er hat es wo verschüttet.

Hat angestossen, verletzt.


Verschwendung.

5 Fliehe Verschwendung und Geiz; die Sparsamkeit liegt in der Mitte.Lausch, 64.


Verschwiegen.

* Verschwiegen wie ein Stein.Spindler, Bastard, IV, 130.


Verschwiegenheit.

6 Verschwiegenheit spart Leid und Streit.Schulfreund, 85, 30.


Verschwitzen.

*3 Verschwitzen wie ein Bückling.Ayrer, II, 1196, 8.


Versehen (Subst.).

2 Kein grössres Versehen kann sein; gibst einem ein Fest vnd lädst ihn nicht ein.


Versorgen.

*5 Du hast es wol versorgt als so man ain mit bundtschuhen deckt.Granatapfel, 101a, 1.


Versprechen.

112 Viel versprechen, wenig halten, lässt die Freundschaft bald erkalten.


Verstand.

217 Dat liggt buten mîn'n Verstand, sä de Jung, as dremal dörtein.Schröder, 619.

218 Den Verstand verlieren ist schlimmer als das Licht der Augen.Merx, 180.

219 Es gehört viel Verstand dazu, morgen nicht zu bereuen, was man gestern gethan hat.Bertram, 46.

220 Verstand kommt nicht über Nacht.Storch, Freiknecht, III, 27.

221 Verstand beim Jüngling ist Eis im Frühling.

222 Wen Verstand und Glück verlässt, der fastet auch am Osterfest. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0907" n="[895]"/><cb n="1789"/>
Stadt, das Wohlgefallen des Mannes an dem Weibe und das Wohlgefallen des Käufers an dem Gekauften.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 73, 288.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verheirathen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Ich bin jetzt verheirathet und mein Mann ersetzt mir das alles, sagte die Dame, als ein Herr sie fragte, wo das Hündchen, das Aeffchen und die Papageien hingekommen seien, die sie früher gehabt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Na, der ischt au g'wies net verheirathet, sagte Timm, und schüttelte den Kopf, als ein junger Mann declamirte: Ehret die Frauen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verjagen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Was man nicht kann verjagen, das muss man ruhig tragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Summa est stultitia frustra confici dolore, cum intelligas nihil posse profici. (<hi rendition="#i">Cic.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 204.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verkaufen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Man verkauft nicht jedes Stückle Vieh, das man auf den Markt bringt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Verkaufe nicht den Vogel in der Luft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Verkauft und gereut ist besser als behalten und gereut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die unverkaufte Waare verliegt sich, das Geld kann wieder nützlich verwandt werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verkehren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Geistlichen verkeren alle ding.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aventin, Chronik, LXV<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Verlangen</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Soll ich han nach dir Verlangen, so komme nicht offt zu mir gegangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pers. Rosenthal, 353.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verlassen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Verlass dich auf die Leute nicht, sie sind wie eine Wiege; wer heute Hosianna spricht, sagt morgen Crucifige.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 62.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*31 Er verlässt sich auf seine gerechte Sache.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verlaub.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Mit Verlöv, seggt der Eddelmann, un nimmt dem Bûren de Koh ût'n Stall.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schröder, 393.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verleihen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Es ist übel verleihen, was man zurückfordern muss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aehnlich die Russen: Was du einmal wieder abfordern musst, das verleihe nicht. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 427.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verlieben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Verliebt wie ein Auerhahn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wiener Jagdzeitung, 1858, S. 177<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Verliebt wie ein Windspiel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gutzkow, Zauberer, III, 380.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verlieren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">71 Hastu verloren vergenglich gut, nicht hab darumb stäts trüben mut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Luctum depone pro rerum perditione. (<hi rendition="#i">Loci comm., 136.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Ich gebe nichts verloren, sagte der Narr, liess das Pferd im Stich, um das Hufeisen zu suchen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">73 Wer sich nicht verloren hat, der hat sich nicht zu suchen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verlust.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Verlust ist des Gewinnes Genoss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 268.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vermitteln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wer vermitteln will, bekommt der Prügel viel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Türken: Wer als Vermittler auftritt, wird in Stücke zerrissen. (<hi rendition="#i">Merx, 2.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Vermögen</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Das ehrliche Vermögen bleibt, unrecht Gut holt der Satan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Illustrirte Zeitung, V, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Vermögen ist höher als Leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 72.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vernunft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Die Vernunft trägt nicht Holz zur Küche des Teufels.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hammer-Purgstall, Duftkörner, 61.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gegen die, welche die Vernunft zur Sklavin ihrer Begierden machen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Vernunft und dicke Grütze, die sind zu allen Dingen nütze.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verpackung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Das liegt an der Verpackung.</hi> (<hi rendition="#i">Stettin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein in mehrfachem Sinne angewandtes Wort. Beklagt sich jemand über ein Mislingen, so wird ihm mit diesem Worte gesagt, er habe selbst schuld daran, habe<cb n="1790"/>
gewissermassen die gute Waare so schlecht verpackt, dass dieselbe Schaden leiden musste. Ist aber von dem schlechten Streich eines andern die Rede, so gewinnt das Wort den Sinn: der ganze Kerl taugt nichts, es ist nichts anderes von ihm zu erwarten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verrecken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Es ist zum hella Verrecka.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nefflen, 459.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist nicht zum Aushalten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verreiten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Verreitet sich auch mancher auff einem guten Pferd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, 101.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verrückter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Êne Ferröckde mäkt er (ihrer, deren) fö'l.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Röttscher, 140.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wer mit dem Verrückten spricht, wird mit seinen Gewohnheiten bekannt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram, 52.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verrücktwerden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Es ist zum Verrücktwerden, sagte der Zeitungsleser, da dachte er an das europäische Gleichgewicht.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Versaufen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wenn ik doch versupen sall, so will ich töwen bis de Mistgatt vul is.</hi> (<hi rendition="#i">Eiderstedt.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, IV, 230.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Soll ich zu Grunde gehen, will ich warten, bis die Mistgruben voll sind, bis zur Zeit des Geldumsatzes.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Än äht versöfn seng.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 326, 269.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In etwas ersoffen sein, tief darin stecken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verschenken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Wer alles verschenkt vor seinem Tod, bereitet sich selber die grösste Noth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Donar il suo anzi morire, s'apparecchi a assai patire. (<hi rendition="#i">Giani, 513.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Wer gut verschenkt, bringt seine Waare theuer an, wenn der Empfänger ist kein Grobian.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ben dona, caro vende, se villan non è chi prende. (<hi rendition="#i">Giani, 512.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verschlag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 In Verschlag thun.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheffel, Ekkehard, I, 57.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Sie waren recht huldvoll, die jungen Herren, wollet die Ruthe wieder in Verschlag thun, Herr Professor!&#x201C;</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verschütten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Was bereits verschüttet ist, kann man so rein nicht auflesen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sarcerius, Hirtenbuch, 326.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er hat es wo verschüttet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Hat angestossen, verletzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verschwendung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Fliehe Verschwendung und Geiz; die Sparsamkeit liegt in der Mitte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lausch, 64.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verschwiegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Verschwiegen wie ein Stein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Spindler, Bastard, IV, 130.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verschwiegenheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Verschwiegenheit spart Leid und Streit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schulfreund, 85, 30.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verschwitzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Verschwitzen wie ein Bückling.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, II, 1196, 8.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Versehen</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Kein grössres Versehen kann sein; gibst einem ein Fest vnd lädst ihn nicht ein.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Versorgen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Du hast es wol versorgt als so man ain mit bundtschuhen deckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Granatapfel, 101<hi rendition="#sup">a</hi>, 1.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Versprechen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">112 Viel versprechen, wenig halten, lässt die Freundschaft bald erkalten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstand.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">217 Dat liggt buten mîn'n Verstand, sä de Jung, as dremal dörtein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schröder, 619.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">218 Den Verstand verlieren ist schlimmer als das Licht der Augen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 180.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">219 Es gehört viel Verstand dazu, morgen nicht zu bereuen, was man gestern gethan hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram, 46.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">220 Verstand kommt nicht über Nacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Storch, Freiknecht, III, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">221 Verstand beim Jüngling ist Eis im Frühling.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">222 Wen Verstand und Glück verlässt, der fastet auch am Osterfest.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[895]/0907] Stadt, das Wohlgefallen des Mannes an dem Weibe und das Wohlgefallen des Käufers an dem Gekauften. – Löwenheim, 73, 288. Verheirathen. 14 Ich bin jetzt verheirathet und mein Mann ersetzt mir das alles, sagte die Dame, als ein Herr sie fragte, wo das Hündchen, das Aeffchen und die Papageien hingekommen seien, die sie früher gehabt. 15 Na, der ischt au g'wies net verheirathet, sagte Timm, und schüttelte den Kopf, als ein junger Mann declamirte: Ehret die Frauen. Verjagen. Was man nicht kann verjagen, das muss man ruhig tragen. Lat.: Summa est stultitia frustra confici dolore, cum intelligas nihil posse profici. (Cic.) (Philippi, II, 204.) Verkaufen. 51 Man verkauft nicht jedes Stückle Vieh, das man auf den Markt bringt. – Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 51. 52 Verkaufe nicht den Vogel in der Luft. 53 Verkauft und gereut ist besser als behalten und gereut. Die unverkaufte Waare verliegt sich, das Geld kann wieder nützlich verwandt werden. Verkehren. 8 Geistlichen verkeren alle ding. – Aventin, Chronik, LXVb. Verlangen (Subst.). Soll ich han nach dir Verlangen, so komme nicht offt zu mir gegangen. – Pers. Rosenthal, 353. Verlassen. 30 Verlass dich auf die Leute nicht, sie sind wie eine Wiege; wer heute Hosianna spricht, sagt morgen Crucifige. – Hertz, 62. *31 Er verlässt sich auf seine gerechte Sache. Verlaub. 10 Mit Verlöv, seggt der Eddelmann, un nimmt dem Bûren de Koh ût'n Stall. – Schröder, 393. Verleihen. 2 Es ist übel verleihen, was man zurückfordern muss. Aehnlich die Russen: Was du einmal wieder abfordern musst, das verleihe nicht. (Altmann VI, 427.) Verlieben. *23 Verliebt wie ein Auerhahn. – Wiener Jagdzeitung, 1858, S. 177b. *24 Verliebt wie ein Windspiel. – Gutzkow, Zauberer, III, 380. Verlieren. 71 Hastu verloren vergenglich gut, nicht hab darumb stäts trüben mut. Lat.: Luctum depone pro rerum perditione. (Loci comm., 136.) 72 Ich gebe nichts verloren, sagte der Narr, liess das Pferd im Stich, um das Hufeisen zu suchen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. 73 Wer sich nicht verloren hat, der hat sich nicht zu suchen. Verlust. 16 Verlust ist des Gewinnes Genoss. – Merx, 268. Vermitteln. Wer vermitteln will, bekommt der Prügel viel. Die Türken: Wer als Vermittler auftritt, wird in Stücke zerrissen. (Merx, 2.) Vermögen (Subst.). 39 Das ehrliche Vermögen bleibt, unrecht Gut holt der Satan. – Neue Illustrirte Zeitung, V, 25. 40 Vermögen ist höher als Leben. – Merx, 72. Vernunft. 40 Die Vernunft trägt nicht Holz zur Küche des Teufels. – Hammer-Purgstall, Duftkörner, 61. Gegen die, welche die Vernunft zur Sklavin ihrer Begierden machen. 41 Vernunft und dicke Grütze, die sind zu allen Dingen nütze. Verpackung. * Das liegt an der Verpackung. (Stettin.) Ein in mehrfachem Sinne angewandtes Wort. Beklagt sich jemand über ein Mislingen, so wird ihm mit diesem Worte gesagt, er habe selbst schuld daran, habe gewissermassen die gute Waare so schlecht verpackt, dass dieselbe Schaden leiden musste. Ist aber von dem schlechten Streich eines andern die Rede, so gewinnt das Wort den Sinn: der ganze Kerl taugt nichts, es ist nichts anderes von ihm zu erwarten. Verrecken. *4 Es ist zum hella Verrecka. – Nefflen, 459. Es ist nicht zum Aushalten. Verreiten. * Verreitet sich auch mancher auff einem guten Pferd. – Dietrich, 101. Verrückter. 5 Êne Ferröckde mäkt er (ihrer, deren) fö'l. – Röttscher, 140. 6 Wer mit dem Verrückten spricht, wird mit seinen Gewohnheiten bekannt. – Bertram, 52. Verrücktwerden. Es ist zum Verrücktwerden, sagte der Zeitungsleser, da dachte er an das europäische Gleichgewicht. Versaufen. 3 Wenn ik doch versupen sall, so will ich töwen bis de Mistgatt vul is. (Eiderstedt.) – Schütze, IV, 230. Soll ich zu Grunde gehen, will ich warten, bis die Mistgruben voll sind, bis zur Zeit des Geldumsatzes. *4 Än äht versöfn seng. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 269. In etwas ersoffen sein, tief darin stecken. Verschenken. 9 Wer alles verschenkt vor seinem Tod, bereitet sich selber die grösste Noth. It.: Donar il suo anzi morire, s'apparecchi a assai patire. (Giani, 513.) 10 Wer gut verschenkt, bringt seine Waare theuer an, wenn der Empfänger ist kein Grobian. It.: Chi ben dona, caro vende, se villan non è chi prende. (Giani, 512.) Verschlag. *4 In Verschlag thun. – Scheffel, Ekkehard, I, 57. „Sie waren recht huldvoll, die jungen Herren, wollet die Ruthe wieder in Verschlag thun, Herr Professor!“ Verschütten. 4 Was bereits verschüttet ist, kann man so rein nicht auflesen. – Sarcerius, Hirtenbuch, 326. *5 Er hat es wo verschüttet. Hat angestossen, verletzt. Verschwendung. 5 Fliehe Verschwendung und Geiz; die Sparsamkeit liegt in der Mitte. – Lausch, 64. Verschwiegen. * Verschwiegen wie ein Stein. – Spindler, Bastard, IV, 130. Verschwiegenheit. 6 Verschwiegenheit spart Leid und Streit. – Schulfreund, 85, 30. Verschwitzen. *3 Verschwitzen wie ein Bückling. – Ayrer, II, 1196, 8. Versehen (Subst.). 2 Kein grössres Versehen kann sein; gibst einem ein Fest vnd lädst ihn nicht ein. Versorgen. *5 Du hast es wol versorgt als so man ain mit bundtschuhen deckt. – Granatapfel, 101a, 1. Versprechen. 112 Viel versprechen, wenig halten, lässt die Freundschaft bald erkalten. Verstand. 217 Dat liggt buten mîn'n Verstand, sä de Jung, as dremal dörtein. – Schröder, 619. 218 Den Verstand verlieren ist schlimmer als das Licht der Augen. – Merx, 180. 219 Es gehört viel Verstand dazu, morgen nicht zu bereuen, was man gestern gethan hat. – Bertram, 46. 220 Verstand kommt nicht über Nacht. – Storch, Freiknecht, III, 27. 221 Verstand beim Jüngling ist Eis im Frühling. 222 Wen Verstand und Glück verlässt, der fastet auch am Osterfest. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/907
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [895]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/907>, abgerufen am 29.04.2024.