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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Vier.

31 Vier gleichen den Todten: der Arme, der Aussätzige, der Wahnsinnige und Kinderlose. - Löwenheim, 48.

32 Vier sind selten beisammen: Klein vnd demüthig, lang vnd klug, bleich vnd kün, rot vnd ohne betrug.

Lat.: Raro breues humiles vidi, longos sapientes albos audaces ruffosque, colonne, fideles. (Loci comm., 208.)

33 Vier sind zu besonderm Danke gegen Gott verpflichtet: wer das Meer befahren, wer eine Wüste durchwandert, wer krank gewesen und genesen, wer gefangen gewesen und frei geworden. - Löwenheim, 46.

34 Vier vorziehende gnadgab des menschen: leibs schenhait, gemüets weishait; löblich gerucht, guet leimund; guetes gesprächs, zuedäppisch. - Rasch, 211.

35 Viere sind es, die den Namen Bösewicht verdienen: Wer seine Hand zum Schlagen erhebt gegen seinen Nächsten, auch wenn er den Schlag nicht ausführt; wer borgt und will nicht bezahlen; wer frech ist und keine Scheu hat vor denen, die grösser sind als er; wer streitsüchtig ist. - Löwenheim, 83, 5.

*36 Mit allen vieren dreyn fallen. - Theatr. Diabolorum, 396a.


Vierkantig.

All verkantig, segg jene Fru, aber dat Geld mutt rund gan. - Plattdütscher Husfründ, II, 46.


Visitare.

2 Visito, visitas, 't bliwt, as 't was.

Volksspruch über die im 17. Jahrhundert oft stattgefundenen, gewöhnlich aber erfolglos gebliebenen Kirchenvisitationen. (Allotria, 64.)


Vitustag.

2 Regen am Sanct Vitustag bringt ein fruchtbares Jahr, nur die Gerste leidet Schaden. - Prager Kalender, 1877.


Vogel.

629 Der brät sich die Vögel zum Schmaus, der sich dieselben zuerst holt aus dem Nest heraus. - Wenzig, 83.

630 Der Vogel bleibt am Netze, der Mensch am Golde hangen.

Lat.: Ita aurum homines, ut implicant laquei alites. (Sailer, Sprüche, 265.)

631 Der Vogel flog aus der Hand; da nutzt nichts mehr der Seufzer der Reue. - Merx, 235.

632 Der Vogel sitzt nicht immer auf Einem Zweig. - Merx, 236.

633 Der Vogel zum Fliegen, der Betrübte zum Siegen. - Bertram, 71.

634 Die kleinsten Vögel erbauen sich das grösste Haus.

635 Die Vögel setzen sich auf die Scheuche, sagte Klaus, als die Diebe einen Polizeimann bestohlen hatten. - Harssdörffer, 1412.

636 Die Vögel, so des Hanffbotzens gewohnt, scheissen wol drauff. - Nigrinus, Inquisition, 441.

637 Es gibt Vögel, deren Fleisch gegessen wird, und Vögel, denen man Fleisch zu essen gibt. - Merx, 234.

638 Ferne Vögel haben feine (schöne) Federn.

Warnung vor scheinbarer Liebenswürdigkeit von etwas ungenügend Bekanntem. Die Alliteration tritt auch im ursprünglich schottischen Sprichwort hervor: Far fouls hae fair feathers. (Bohn II, 235.)

639 Kann der Vogel recht viel picken, gibt es reichlich Korn und Wicken.

640 Kein vogel solt auss der hand geben, vmb einen so im lufft thut schweben.

Lat.: Plus ualet in manibus passer, quam sub dubio grus. (Loci comm., 92.)

641 Kleine Vögel und kleine Kinder essen fortwährend. (Ital.)

642 Nicht jedes Vogels Fleisch wird gegessen. - Merx, 21.

[Spaltenumbruch] 643 Solche Vögel setzt man nicht in den Käfig, um sie wieder fliegen zu lassen. - Harssdörffer, 489.

Sagte der Herzog von Biron, als man ihn ins Gefängniss gebracht hatte und ihm jemand baldige Befreiung in Aussicht stellte.

644 Vögel und Fisch gehören auf Herrentisch.

645 Wann der Vogel flügge wird, so findet man ihn nicht mehr im Neste. - Schuller, 53.

646 Wie der Vogel eignen Flug, so hat jeder seinen Zug.

*647 Er weiss den Vögeln zu locken. - Nigrinus, Vorr. Bl. 45a.

*648 Sich einen schweren Vogel aufgeladen haben. - Fischer, Psalter, 109a.


Vogeltrittholz.

Vogeltrittholz, wenn man drauf scheisst, stinkt's.

Abfertigung der Frage: Was für Holz ist das?


Vöglein.

46 Dem Vöglein, das dem Ei entschlüpft ist, macht Gott das Nest. - Merx, 248.

*47 Da wird noch manches Vöglein pfeifen, das jetzt noch kein Ei ist.

Zu ergänzen: ehe das geschieht.


Volk.

81 Des Volkes Liebe ist des Fürsten sicherste Leibwache.

Lat.: Magnum satellitium amor. (Sailer, Sprüche, 112, 66.)

*82 Dem Volke zum Spiegel, zum Zügel, zum Riegel.


Völkchen.

Dat is mi en Völksken, hadde de Düvel eseggt, do was he met de Kikforssen ant Kruen ewest, un wann he den ehnen op den Kruwagen sat hadde, was üm den anderen deraf sprungen. - Alte und neue Welt, 1877, S. 458.

Das ist mir ein Völkchen, hatte der Teufel gesagt, da war er mit den Fröschen am Karren gewesen, und wenn er den einen Frosch auf den Schiebkarren gesetzt hatte, war ihm der andere davongesprungen.


Voll.

53 Voll bringt Groll. - Hertz, 59.

54 Wenn man vol vnd sat ist, so ist der teuffel apt. - Franck, Laster der Trunckenheit, 1b.

55 Wer heut ist voll, ist morgen noll (null). - Hertz, 58.

56 Wo vol vnd gnug ist, da gent der gaul vnd helt der teuffel hoff. - Franck, Laster der Trunckenheit, 4a.

*57 Er ist krage babi voll. - Gotthelf, Geldstag, 112.

*58 Er ist so voll, wie ein Beckerschwein. - Theatr. Diabolorum, 541b.

*59 Er ist so voll wie ein füllwurst (oder wie ein sewsack). - Mathesius, Postilla, III, LXXXIIa.

*60 Er ist stücket vol. - Ayrer, I, 243, 1.

*61 Er ist stickete, wickete voll, dass er mit den Fingern, was er eingegossen, wieder langen kann. - Dietrich, 169.

*62 Er ist voll wie ein Laugensack. - Dietrich, 169.


Vollbringen.

2 Wer nichts vollbringt, obschon er viel fängt an, wird in Gedanken reich und bleibt ein armer Mann.


Vollschenken.

Lat man wedder vollschenken, sagte der Bauer, als ihn seine Frau in der Kirche aufweckte und sagte: es is all ut.


Vorderster.

3 Wie sich die fordersten halten vnd stehen, so richten sich, die zu hinderst gehen. - Lauterbeck, CXLb.


Vorkommen.

*10 Man kommt sich dort vor, wie die Laus auf einem Glatzkopfe.

Ein einsamer Reisender auf einem kahlen Berge.


Vorrauchen.

Ich werde Ihnen eine vorrauchen, sagte Pfiffig, als ihn einer fragte, ob er gute Cigarren bei sich habe.


Vorsicht.

35 Vorsicht ist die Mutter der Sicherheit.

It.: Diffidenza e la madre della sicurezza. (Giani, 491.)


[Spaltenumbruch]
Vier.

31 Vier gleichen den Todten: der Arme, der Aussätzige, der Wahnsinnige und Kinderlose.Löwenheim, 48.

32 Vier sind selten beisammen: Klein vnd demüthig, lang vnd klug, bleich vnd kün, rot vnd ohne betrug.

Lat.: Raro breues humiles vidi, longos sapientes albos audaces ruffosque, colonne, fideles. (Loci comm., 208.)

33 Vier sind zu besonderm Danke gegen Gott verpflichtet: wer das Meer befahren, wer eine Wüste durchwandert, wer krank gewesen und genesen, wer gefangen gewesen und frei geworden.Löwenheim, 46.

34 Vier vorziehende gnadgab des menschen: leibs schenhait, gemüets weishait; löblich gerucht, guet leimund; guetes gesprächs, zuedäppisch.Rasch, 211.

35 Viere sind es, die den Namen Bösewicht verdienen: Wer seine Hand zum Schlagen erhebt gegen seinen Nächsten, auch wenn er den Schlag nicht ausführt; wer borgt und will nicht bezahlen; wer frech ist und keine Scheu hat vor denen, die grösser sind als er; wer streitsüchtig ist.Löwenheim, 83, 5.

*36 Mit allen vieren dreyn fallen.Theatr. Diabolorum, 396a.


Vierkantig.

All vêrkantig, segg jene Fru, aber dat Geld mutt rund gan.Plattdütscher Husfründ, II, 46.


Visitare.

2 Visito, visitas, 't bliwt, as 't was.

Volksspruch über die im 17. Jahrhundert oft stattgefundenen, gewöhnlich aber erfolglos gebliebenen Kirchenvisitationen. (Allotria, 64.)


Vitustag.

2 Regen am Sanct Vitustag bringt ein fruchtbares Jahr, nur die Gerste leidet Schaden.Prager Kalender, 1877.


Vogel.

629 Der brät sich die Vögel zum Schmaus, der sich dieselben zuerst holt aus dem Nest heraus.Wenzig, 83.

630 Der Vogel bleibt am Netze, der Mensch am Golde hangen.

Lat.: Ita aurum homines, ut implicant laquei alites. (Sailer, Sprüche, 265.)

631 Der Vogel flog aus der Hand; da nutzt nichts mehr der Seufzer der Reue.Merx, 235.

632 Der Vogel sitzt nicht immer auf Einem Zweig.Merx, 236.

633 Der Vogel zum Fliegen, der Betrübte zum Siegen.Bertram, 71.

634 Die kleinsten Vögel erbauen sich das grösste Haus.

635 Die Vögel setzen sich auf die Scheuche, sagte Klaus, als die Diebe einen Polizeimann bestohlen hatten.Harssdörffer, 1412.

636 Die Vögel, so des Hanffbotzens gewohnt, scheissen wol drauff.Nigrinus, Inquisition, 441.

637 Es gibt Vögel, deren Fleisch gegessen wird, und Vögel, denen man Fleisch zu essen gibt.Merx, 234.

638 Ferne Vögel haben feine (schöne) Federn.

Warnung vor scheinbarer Liebenswürdigkeit von etwas ungenügend Bekanntem. Die Alliteration tritt auch im ursprünglich schottischen Sprichwort hervor: Far fouls hae fair feathers. (Bohn II, 235.)

639 Kann der Vogel recht viel picken, gibt es reichlich Korn und Wicken.

640 Kein vogel solt auss der hand geben, vmb einen so im lufft thut schweben.

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641 Kleine Vögel und kleine Kinder essen fortwährend. (Ital.)

642 Nicht jedes Vogels Fleisch wird gegessen.Merx, 21.

[Spaltenumbruch] 643 Solche Vögel setzt man nicht in den Käfig, um sie wieder fliegen zu lassen.Harssdörffer, 489.

Sagte der Herzog von Biron, als man ihn ins Gefängniss gebracht hatte und ihm jemand baldige Befreiung in Aussicht stellte.

644 Vögel und Fisch gehören auf Herrentisch.

645 Wann der Vogel flügge wird, so findet man ihn nicht mehr im Neste.Schuller, 53.

646 Wie der Vogel eignen Flug, so hat jeder seinen Zug.

*647 Er weiss den Vögeln zu locken.Nigrinus, Vorr. Bl. 45a.

*648 Sich einen schweren Vogel aufgeladen haben.Fischer, Psalter, 109a.


Vogeltrittholz.

Vogeltrittholz, wenn man drauf scheisst, stinkt's.

Abfertigung der Frage: Was für Holz ist das?


Vöglein.

46 Dem Vöglein, das dem Ei entschlüpft ist, macht Gott das Nest.Merx, 248.

*47 Da wird noch manches Vöglein pfeifen, das jetzt noch kein Ei ist.

Zu ergänzen: ehe das geschieht.


Volk.

81 Des Volkes Liebe ist des Fürsten sicherste Leibwache.

Lat.: Magnum satellitium amor. (Sailer, Sprüche, 112, 66.)

*82 Dem Volke zum Spiegel, zum Zügel, zum Riegel.


Völkchen.

Dat is mi en Völksken, hadde de Düvel eseggt, do was he met de Kikforssen ant Kruen ewest, un wann he den ehnen op den Kruwagen sat hadde, was üm den anderen deraf sprungen.Alte und neue Welt, 1877, S. 458.

Das ist mir ein Völkchen, hatte der Teufel gesagt, da war er mit den Fröschen am Karren gewesen, und wenn er den einen Frosch auf den Schiebkarren gesetzt hatte, war ihm der andere davongesprungen.


Voll.

53 Voll bringt Groll.Hertz, 59.

54 Wenn man vol vnd sat ist, so ist der teuffel apt.Franck, Laster der Trunckenheit, 1b.

55 Wer heut ist voll, ist morgen noll (null).Hertz, 58.

56 Wo vol vnd gnug ist, da gent der gaul vnd helt der teuffel hoff.Franck, Laster der Trunckenheit, 4a.

*57 Er ist krage babi voll.Gotthelf, Geldstag, 112.

*58 Er ist so voll, wie ein Beckerschwein.Theatr. Diabolorum, 541b.

*59 Er ist so voll wie ein füllwurst (oder wie ein sewsack).Mathesius, Postilla, III, LXXXIIa.

*60 Er ist stücket vol.Ayrer, I, 243, 1.

*61 Er ist stickete, wickete voll, dass er mit den Fingern, was er eingegossen, wieder langen kann.Dietrich, 169.

*62 Er ist voll wie ein Laugensack.Dietrich, 169.


Vollbringen.

2 Wer nichts vollbringt, obschon er viel fängt an, wird in Gedanken reich und bleibt ein armer Mann.


Vollschenken.

Lat man wedder vollschenken, sagte der Bauer, als ihn seine Frau in der Kirche aufweckte und sagte: es is all ut.


Vorderster.

3 Wie sich die fordersten halten vnd stehen, so richten sich, die zu hinderst gehen.Lauterbeck, CXLb.


Vorkommen.

*10 Man kommt sich dort vor, wie die Laus auf einem Glatzkopfe.

Ein einsamer Reisender auf einem kahlen Berge.


Vorrauchen.

Ich werde Ihnen eine vorrauchen, sagte Pfiffig, als ihn einer fragte, ob er gute Cigarren bei sich habe.


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[[897]/0909] Vier. 31 Vier gleichen den Todten: der Arme, der Aussätzige, der Wahnsinnige und Kinderlose. – Löwenheim, 48. 32 Vier sind selten beisammen: Klein vnd demüthig, lang vnd klug, bleich vnd kün, rot vnd ohne betrug. Lat.: Raro breues humiles vidi, longos sapientes albos audaces ruffosque, colonne, fideles. (Loci comm., 208.) 33 Vier sind zu besonderm Danke gegen Gott verpflichtet: wer das Meer befahren, wer eine Wüste durchwandert, wer krank gewesen und genesen, wer gefangen gewesen und frei geworden. – Löwenheim, 46. 34 Vier vorziehende gnadgab des menschen: leibs schenhait, gemüets weishait; löblich gerucht, guet leimund; guetes gesprächs, zuedäppisch. – Rasch, 211. 35 Viere sind es, die den Namen Bösewicht verdienen: Wer seine Hand zum Schlagen erhebt gegen seinen Nächsten, auch wenn er den Schlag nicht ausführt; wer borgt und will nicht bezahlen; wer frech ist und keine Scheu hat vor denen, die grösser sind als er; wer streitsüchtig ist. – Löwenheim, 83, 5. *36 Mit allen vieren dreyn fallen. – Theatr. Diabolorum, 396a. Vierkantig. All vêrkantig, segg jene Fru, aber dat Geld mutt rund gan. – Plattdütscher Husfründ, II, 46. Visitare. 2 Visito, visitas, 't bliwt, as 't was. Volksspruch über die im 17. Jahrhundert oft stattgefundenen, gewöhnlich aber erfolglos gebliebenen Kirchenvisitationen. (Allotria, 64.) Vitustag. 2 Regen am Sanct Vitustag bringt ein fruchtbares Jahr, nur die Gerste leidet Schaden. – Prager Kalender, 1877. Vogel. 629 Der brät sich die Vögel zum Schmaus, der sich dieselben zuerst holt aus dem Nest heraus. – Wenzig, 83. 630 Der Vogel bleibt am Netze, der Mensch am Golde hangen. Lat.: Ita aurum homines, ut implicant laquei alites. (Sailer, Sprüche, 265.) 631 Der Vogel flog aus der Hand; da nutzt nichts mehr der Seufzer der Reue. – Merx, 235. 632 Der Vogel sitzt nicht immer auf Einem Zweig. – Merx, 236. 633 Der Vogel zum Fliegen, der Betrübte zum Siegen. – Bertram, 71. 634 Die kleinsten Vögel erbauen sich das grösste Haus. 635 Die Vögel setzen sich auf die Scheuche, sagte Klaus, als die Diebe einen Polizeimann bestohlen hatten. – Harssdörffer, 1412. 636 Die Vögel, so des Hanffbotzens gewohnt, scheissen wol drauff. – Nigrinus, Inquisition, 441. 637 Es gibt Vögel, deren Fleisch gegessen wird, und Vögel, denen man Fleisch zu essen gibt. – Merx, 234. 638 Ferne Vögel haben feine (schöne) Federn. Warnung vor scheinbarer Liebenswürdigkeit von etwas ungenügend Bekanntem. Die Alliteration tritt auch im ursprünglich schottischen Sprichwort hervor: Far fouls hae fair feathers. (Bohn II, 235.) 639 Kann der Vogel recht viel picken, gibt es reichlich Korn und Wicken. 640 Kein vogel solt auss der hand geben, vmb einen so im lufft thut schweben. Lat.: Plus ualet in manibus passer, quam sub dubio grus. (Loci comm., 92.) 641 Kleine Vögel und kleine Kinder essen fortwährend. (Ital.) 642 Nicht jedes Vogels Fleisch wird gegessen. – Merx, 21. 643 Solche Vögel setzt man nicht in den Käfig, um sie wieder fliegen zu lassen. – Harssdörffer, 489. Sagte der Herzog von Biron, als man ihn ins Gefängniss gebracht hatte und ihm jemand baldige Befreiung in Aussicht stellte. 644 Vögel und Fisch gehören auf Herrentisch. 645 Wann der Vogel flügge wird, so findet man ihn nicht mehr im Neste. – Schuller, 53. 646 Wie der Vogel eignen Flug, so hat jeder seinen Zug. *647 Er weiss den Vögeln zu locken. – Nigrinus, Vorr. Bl. 45a. *648 Sich einen schweren Vogel aufgeladen haben. – Fischer, Psalter, 109a. Vogeltrittholz. Vogeltrittholz, wenn man drauf scheisst, stinkt's. Abfertigung der Frage: Was für Holz ist das? Vöglein. 46 Dem Vöglein, das dem Ei entschlüpft ist, macht Gott das Nest. – Merx, 248. *47 Da wird noch manches Vöglein pfeifen, das jetzt noch kein Ei ist. Zu ergänzen: ehe das geschieht. Volk. 81 Des Volkes Liebe ist des Fürsten sicherste Leibwache. Lat.: Magnum satellitium amor. (Sailer, Sprüche, 112, 66.) *82 Dem Volke zum Spiegel, zum Zügel, zum Riegel. Völkchen. Dat is mi en Völksken, hadde de Düvel eseggt, do was he met de Kikforssen ant Kruen ewest, un wann he den ehnen op den Kruwagen sat hadde, was üm den anderen deraf sprungen. – Alte und neue Welt, 1877, S. 458. Das ist mir ein Völkchen, hatte der Teufel gesagt, da war er mit den Fröschen am Karren gewesen, und wenn er den einen Frosch auf den Schiebkarren gesetzt hatte, war ihm der andere davongesprungen. Voll. 53 Voll bringt Groll. – Hertz, 59. 54 Wenn man vol vnd sat ist, so ist der teuffel apt. – Franck, Laster der Trunckenheit, 1b. 55 Wer heut ist voll, ist morgen noll (null). – Hertz, 58. 56 Wo vol vnd gnug ist, da gent der gaul vnd helt der teuffel hoff. – Franck, Laster der Trunckenheit, 4a. *57 Er ist krage babi voll. – Gotthelf, Geldstag, 112. *58 Er ist so voll, wie ein Beckerschwein. – Theatr. Diabolorum, 541b. *59 Er ist so voll wie ein füllwurst (oder wie ein sewsack). – Mathesius, Postilla, III, LXXXIIa. *60 Er ist stücket vol. – Ayrer, I, 243, 1. *61 Er ist stickete, wickete voll, dass er mit den Fingern, was er eingegossen, wieder langen kann. – Dietrich, 169. *62 Er ist voll wie ein Laugensack. – Dietrich, 169. Vollbringen. 2 Wer nichts vollbringt, obschon er viel fängt an, wird in Gedanken reich und bleibt ein armer Mann. Vollschenken. Lat man wedder vollschenken, sagte der Bauer, als ihn seine Frau in der Kirche aufweckte und sagte: es is all ut. Vorderster. 3 Wie sich die fordersten halten vnd stehen, so richten sich, die zu hinderst gehen. – Lauterbeck, CXLb. Vorkommen. *10 Man kommt sich dort vor, wie die Laus auf einem Glatzkopfe. Ein einsamer Reisender auf einem kahlen Berge. Vorrauchen. Ich werde Ihnen eine vorrauchen, sagte Pfiffig, als ihn einer fragte, ob er gute Cigarren bei sich habe. Vorsicht. 35 Vorsicht ist die Mutter der Sicherheit. It.: Diffidenza è la madre della sicurezza. (Giani, 491.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [897]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/909>, abgerufen am 28.04.2024.