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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Wandersmann.

3 Ein Wandersmann, der den Weg nicht kennt, ist ein Vogel ohne Flügel. - Pers. Rosenthal, 315.

4 Es freuet sich ein Wandersmann, wenn er trifft ein gut Wirthshaus an; wo Wirth und Wirthin freundlich sein, kehrt man am allerliebsten ein. - Hertz, 51.

Wirthshaus-Inschrift in Franken.


Wange.

12 Beginnen die Wangen dir einzusinken, so lass die Weiber und halt dich ans Trinken. (Ital.)


Wankelmuth.

4 Wo Wankelmuth, da steht's nicht gut.

Lat.: Mens dubii animi, facile gradu depellitur. (Sailer, Sprüche, 21.)


Wann.

2 Wer mit Wann un mit Awwer recht umspringe kann, macht aus eme Bettler en schtenreiche Mann. - Nadler, Fröhlich Palz, 112.


Wanne.

13 Eine Wanne ist kein Rückkorb. (Rheinpfalz.)


Wanst.

*4 Ich füll mein Wanst vnd wasch mein kragen. - Hans Sachs, III, XXXVII, 1.


Wanze.

11 Wanzen sind zehnmal schwerer zu vertreiben als Ratten, aber Pfaffen hundertmal schwerer als Wanzen. - Gartenlaube, 1863, 83a.

*12 Er hört die Wanzen hüssen (husten), die Flöh niesen ün die Läus farzen.

In dem Sinne von: Er hört das Gras wachsen.


Wärbe.

* 'S Paar Wärbe mache. (Münsterthal.) - Alsatia, 1851, 36.

Finstere Augen umherwerfen. "Wärbe - weder sonst im Elsass, noch so viel ich weiss, sagt A. Stöber, in andern süddeutschen Dialekten bekannt, stammt vielleicht von mittelhochdeutsch warb, warf, welches einen Kreis, circulus, bedeutet, ist Scherz, Glossen und heisst dann zunächst Augenkreis u. s. w."


Warm.

31 Wer selber nicht warm ist, kann andere nicht erwärmen.

It.: Chi non arde, non incende. (Cahier, 2806.)


Wärmen.

19 Ich werme mich mit lieb, vnd kühle mich mit Wein; geschitt es in gebühr, wer will dawider sein? - Keil, 80.


Warnen.

8 Wer sich warnen lässt, bleibt sicher.

*9 Einen warnen, wie der treue Eckhart. - Franck, Weltbuch, XXXVIIIa.


Warnung.

3 Warnung dient zur Besserung. - Bertram, 62.

4 Wer von andern nimmt Warnung an, der ist ein weiser Mann. - Ayrer, II, 1117, 7.


Warte.

4 Eine gute Wart eine gute Art. (Rheinpfalz.)


Warten.

118 Du must lang warten, biss dass gott auss einer kühaut Leder macht. - Geiler, Seelenparadies, CXCIXb, 1.

119 Wart' ein bischen, sagte der Däne, da er gehängt werden sollte. - Carlen, Der Einsiedler, 87.

120 Warten bringt Weisheit, wiewol es gehasst wird.

Bei Tunnicius (1268): Tovinge brinkt wysheit wowol wert se gehatet. (Non odere moras, sine quis prudentia nulla.)

121 Zu lang gewart möcht bringen schad, zu früh gethan ohn guten raht, hat auch offt grosses hertzleid gemacht. - Ayrer, II, 1316, 32.

*122 Darauf ist gut warten, aber nicht gut hungern.

Sagt man in Hamburg, wenn Versprechungen gegeben und Hoffnungen gemacht werden, deren Erfüllung nicht wahrscheinlich ist.

*123 Warde' bis das d' gebroden Dauwen engem an de Mont geflue komme. - Dicks, II, 6.


Was.

66 Dat is doch wat, sä de Voss, da ret he den Hahn en Fedder ut'n Stert. - Plattdütscher Husfründ, 2. Jahrg., Nr. 15.


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67 Für alle wat, man den Düvel nix.

Jedem das Seine, aber dem Teufel nichts. (Alte und neue Welt, 1877, S. 457.)


Wäsche.

32 De wasche gheyt dik alzo en kaf. - Freybe, Redentiner Spiel, 1595.

Die Wäsche geht dir wie Spreu in dem Mund. Haverkaf = Spreu, Kleinigkeit; ebenso kafsack, ein Scheltwort: swich stille, du olle kafsack.

33 Man soll seine schmuzige Wäsche hübsch zu Hause (oder in der Familie) waschen.


Waschen.

46 Erst wasche dich, dann scheure mich.

Lat.: Vitio caveto, recta quisquis praecipis. (Sailer, Sprüche, 12.)


Waschleine.

Nun weiss ich doch, wo meine Waschleine hingekommen ist, sagte die Frau, als sie ihren Mann im Stalle erhängt fand.


Wasser.

812 Auch schlechtes Wasser löscht den Durst. (Romagna.)

813 Aus blossem Wasser ist bös Brei machen.

Holl.: 'T is quaadt bry maken van water alleen. (Cats, 166.)

814 Bei Wasser und Diät selten (schnell) Krankheit entsteht (vergeht).

It.: Acqua e dieta, ogni male acquieta. (Giani, 23.)

815 Besser Wasser trinken im eigenen Land als im fremden Bier. - Bertram, 64.

816 Das Wasser muss erst sieden, ehe man die Suppe quirlt.

Die Alten thaten Mehl an den Braten; daher die Redensart: Prius quam assa fit farina. (Erasm., 21.)

817 Das Wasser nimmt ab, die Steine bleiben.

818 Die kleinen Wasser gehn dem grossen Strome zu.

Wer viel besitzt, erhält leicht mehr.

819 Doctor Wasser, Doctor Mässigkeit und Doctor Ruhe sind die drei besten Aerzte.

820 Du seiest zu Wasser oder zu Land, so führst du den Tod an deiner Hand. - Keil, 35.

821 Ein Trunk Wasser löscht den Durst.

Holl.: Waer toe soo rijk gelijk een vorst; een hand vol waters lest den dorst; een weynig spijs, en luttel broot, dat is genoegsaem voor den noot. (Cats, 233.)

822 Es gibt kein dickeres Wasser als das Maccaroni-Wasser.

Um zu sagen: von einem Grobian kann man nur Grobheiten erwarten.

It.: Non e acqua piu grossa di quella dei maccheroni. (Giani, 1829.)

823 Es trägt niemand Wasser zum Nachbar, wenn das eigene Haus brennt.

Holl.: Wie brengter waeter tot sijnen buermans huys, als sijn eygen huys brant. (Cats, 48.)

824 In hellem Wasser beschauet man das Angesicht, im Wein das Herz des Menschen. - Harssdörffer, 1541.

825 In seichtem Wasser kann kein Schiff fahren.

Engl.: Where the water is shallow, no vessel will ride. (Bohn II, 140.)

826 In tiefem Wasser ist gut fischen.

Engl.: In the deepest water is the best fishing. (Bohn II, 8.)

827 In unbekanntem Wasser ist unsicheres Waten.

Engl.: No safe wading in an unknown water. (Bohn II, 140.)

828 Kein Tropfen Wasser trinkt das Huhn, ohn' einen Blick zum Himmel nauf zu thun.

829 Man soll dem Wasser seinen Fluss lassen. - Franck, Weltbuch, CLXIa.

830 Man soll von keinem Wasser trinken, das man nicht kennt (nicht gesehen, geprüft hat).

Span.: No bebas agua qua no veas, ni firmas carta que no leas. (Cahier, 3751.)

831 Nach Wasser zu gehen, ist zu spat, wenn der Henkel gebrochen hat. - Wenzig, 78.

832 Ohne Wasser ist bös schleifen, ohne Hände übel greifen, ohne Lippen nicht gut pfeifen.

Holl.: Sonder nat is 't quaedt te slijpen, sonder handen quaedt te grijpen, sonder fingers quaet te rijpen, sonder lippen quaet te pijpen. (Cats, 36.)


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Wandersmann.

3 Ein Wandersmann, der den Weg nicht kennt, ist ein Vogel ohne Flügel.Pers. Rosenthal, 315.

4 Es freuet sich ein Wandersmann, wenn er trifft ein gut Wirthshaus an; wo Wirth und Wirthin freundlich sein, kehrt man am allerliebsten ein.Hertz, 51.

Wirthshaus-Inschrift in Franken.


Wange.

12 Beginnen die Wangen dir einzusinken, so lass die Weiber und halt dich ans Trinken. (Ital.)


Wankelmuth.

4 Wo Wankelmuth, da steht's nicht gut.

Lat.: Mens dubii animi, facile gradu depellitur. (Sailer, Sprüche, 21.)


Wann.

2 Wer mit Wann un mit Awwer recht umspringe kann, macht aus eme Bettler en schtênreiche Mann.Nadler, Fröhlich Palz, 112.


Wanne.

13 Eine Wanne ist kein Rückkorb. (Rheinpfalz.)


Wanst.

*4 Ich füll mein Wanst vnd wasch mein kragen.Hans Sachs, III, XXXVII, 1.


Wanze.

11 Wanzen sind zehnmal schwerer zu vertreiben als Ratten, aber Pfaffen hundertmal schwerer als Wanzen.Gartenlaube, 1863, 83a.

*12 Er hört die Wanzen hüssen (husten), die Flöh niesen ün die Läus farzen.

In dem Sinne von: Er hört das Gras wachsen.


Wärbe.

* 'S Paar Wärbe mache. (Münsterthal.) – Alsatia, 1851, 36.

Finstere Augen umherwerfen. „Wärbe – weder sonst im Elsass, noch so viel ich weiss, sagt A. Stöber, in andern süddeutschen Dialekten bekannt, stammt vielleicht von mittelhochdeutsch warb, warf, welches einen Kreis, circulus, bedeutet, ist Scherz, Glossen und heisst dann zunächst Augenkreis u. s. w.“


Warm.

31 Wer selber nicht warm ist, kann andere nicht erwärmen.

It.: Chi non arde, non incende. (Cahier, 2806.)


Wärmen.

19 Ich werme mich mit lieb, vnd kühle mich mit Wein; geschitt es in gebühr, wer will dawider sein?Keil, 80.


Warnen.

8 Wer sich warnen lässt, bleibt sicher.

*9 Einen warnen, wie der treue Eckhart.Franck, Weltbuch, XXXVIIIa.


Warnung.

3 Warnung dient zur Besserung.Bertram, 62.

4 Wer von andern nimmt Warnung an, der ist ein weiser Mann.Ayrer, II, 1117, 7.


Warte.

4 Eine gute Wart eine gute Art. (Rheinpfalz.)


Warten.

118 Du must lang warten, biss dass gott auss einer kühaut Leder macht.Geiler, Seelenparadies, CXCIXb, 1.

119 Wart' ein bischen, sagte der Däne, da er gehängt werden sollte.Carlén, Der Einsiedler, 87.

120 Warten bringt Weisheit, wiewol es gehasst wird.

Bei Tunnicius (1268): Tovinge brinkt wysheit wowol wert se gehatet. (Non odere moras, sine quis prudentia nulla.)

121 Zu lang gewart möcht bringen schad, zu früh gethan ohn guten raht, hat auch offt grosses hertzleid gemacht.Ayrer, II, 1316, 32.

*122 Darauf ist gut warten, aber nicht gut hungern.

Sagt man in Hamburg, wenn Versprechungen gegeben und Hoffnungen gemacht werden, deren Erfüllung nicht wahrscheinlich ist.

*123 Warde' bis das d' gebroden Dauwen engem an de Mont geflue komme.Dicks, II, 6.


Was.

66 Dat is doch wat, sä de Voss, da rêt he den Hahn en Fedder ut'n Stêrt.Plattdütscher Husfründ, 2. Jahrg., Nr. 15.


[Spaltenumbruch]

67 Für alle wat, man den Düvel nix.

Jedem das Seine, aber dem Teufel nichts. (Alte und neue Welt, 1877, S. 457.)


Wäsche.

32 De wasche gheyt dik alzo en kaf.Freybe, Redentiner Spiel, 1595.

Die Wäsche geht dir wie Spreu in dem Mund. Haverkaf = Spreu, Kleinigkeit; ebenso kafsack, ein Scheltwort: swich stille, du olle kafsack.

33 Man soll seine schmuzige Wäsche hübsch zu Hause (oder in der Familie) waschen.


Waschen.

46 Erst wasche dich, dann scheure mich.

Lat.: Vitio caveto, recta quisquis praecipis. (Sailer, Sprüche, 12.)


Waschleine.

Nun weiss ich doch, wo meine Waschleine hingekommen ist, sagte die Frau, als sie ihren Mann im Stalle erhängt fand.


Wasser.

812 Auch schlechtes Wasser löscht den Durst. (Romagna.)

813 Aus blossem Wasser ist bös Brei machen.

Holl.: 'T is quaadt bry maken van water alleen. (Cats, 166.)

814 Bei Wasser und Diät selten (schnell) Krankheit entsteht (vergeht).

It.: Acqua e dieta, ogni male acquieta. (Giani, 23.)

815 Besser Wasser trinken im eigenen Land als im fremden Bier.Bertram, 64.

816 Das Wasser muss erst sieden, ehe man die Suppe quirlt.

Die Alten thaten Mehl an den Braten; daher die Redensart: Prius quam assa fit farina. (Erasm., 21.)

817 Das Wasser nimmt ab, die Steine bleiben.

818 Die kleinen Wasser gehn dem grossen Strome zu.

Wer viel besitzt, erhält leicht mehr.

819 Doctor Wasser, Doctor Mässigkeit und Doctor Ruhe sind die drei besten Aerzte.

820 Du seiest zu Wasser oder zu Land, so führst du den Tod an deiner Hand.Keil, 35.

821 Ein Trunk Wasser löscht den Durst.

Holl.: Waer toe soo rijk gelijk een vorst; een hand vol waters lest den dorst; een weynig spijs, en luttel broot, dat is genoegsaem voor den noot. (Cats, 233.)

822 Es gibt kein dickeres Wasser als das Maccaroni-Wasser.

Um zu sagen: von einem Grobian kann man nur Grobheiten erwarten.

It.: Non è acqua più grossa di quella dei maccheroni. (Giani, 1829.)

823 Es trägt niemand Wasser zum Nachbar, wenn das eigene Haus brennt.

Holl.: Wie brengter waeter tot sijnen buermans huys, als sijn eygen huys brant. (Cats, 48.)

824 In hellem Wasser beschauet man das Angesicht, im Wein das Herz des Menschen.Harssdörffer, 1541.

825 In seichtem Wasser kann kein Schiff fahren.

Engl.: Where the water is shallow, no vessel will ride. (Bohn II, 140.)

826 In tiefem Wasser ist gut fischen.

Engl.: In the deepest water is the best fishing. (Bohn II, 8.)

827 In unbekanntem Wasser ist unsicheres Waten.

Engl.: No safe wading in an unknown water. (Bohn II, 140.)

828 Kein Tropfen Wasser trinkt das Huhn, ohn' einen Blick zum Himmel nauf zu thun.

829 Man soll dem Wasser seinen Fluss lassen.Franck, Weltbuch, CLXIa.

830 Man soll von keinem Wasser trinken, das man nicht kennt (nicht gesehen, geprüft hat).

Span.: No bebas agua qua no veas, ni firmas carta que no leas. (Cahier, 3751.)

831 Nach Wasser zu gehen, ist zu spat, wenn der Henkel gebrochen hat.Wenzig, 78.

832 Ohne Wasser ist bös schleifen, ohne Hände übel greifen, ohne Lippen nicht gut pfeifen.

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[[900]/0912] Wandersmann. 3 Ein Wandersmann, der den Weg nicht kennt, ist ein Vogel ohne Flügel. – Pers. Rosenthal, 315. 4 Es freuet sich ein Wandersmann, wenn er trifft ein gut Wirthshaus an; wo Wirth und Wirthin freundlich sein, kehrt man am allerliebsten ein. – Hertz, 51. Wirthshaus-Inschrift in Franken. Wange. 12 Beginnen die Wangen dir einzusinken, so lass die Weiber und halt dich ans Trinken. (Ital.) Wankelmuth. 4 Wo Wankelmuth, da steht's nicht gut. Lat.: Mens dubii animi, facile gradu depellitur. (Sailer, Sprüche, 21.) Wann. 2 Wer mit Wann un mit Awwer recht umspringe kann, macht aus eme Bettler en schtênreiche Mann. – Nadler, Fröhlich Palz, 112. Wanne. 13 Eine Wanne ist kein Rückkorb. (Rheinpfalz.) Wanst. *4 Ich füll mein Wanst vnd wasch mein kragen. – Hans Sachs, III, XXXVII, 1. Wanze. 11 Wanzen sind zehnmal schwerer zu vertreiben als Ratten, aber Pfaffen hundertmal schwerer als Wanzen. – Gartenlaube, 1863, 83a. *12 Er hört die Wanzen hüssen (husten), die Flöh niesen ün die Läus farzen. In dem Sinne von: Er hört das Gras wachsen. Wärbe. * 'S Paar Wärbe mache. (Münsterthal.) – Alsatia, 1851, 36. Finstere Augen umherwerfen. „Wärbe – weder sonst im Elsass, noch so viel ich weiss, sagt A. Stöber, in andern süddeutschen Dialekten bekannt, stammt vielleicht von mittelhochdeutsch warb, warf, welches einen Kreis, circulus, bedeutet, ist Scherz, Glossen und heisst dann zunächst Augenkreis u. s. w.“ Warm. 31 Wer selber nicht warm ist, kann andere nicht erwärmen. It.: Chi non arde, non incende. (Cahier, 2806.) Wärmen. 19 Ich werme mich mit lieb, vnd kühle mich mit Wein; geschitt es in gebühr, wer will dawider sein? – Keil, 80. Warnen. 8 Wer sich warnen lässt, bleibt sicher. *9 Einen warnen, wie der treue Eckhart. – Franck, Weltbuch, XXXVIIIa. Warnung. 3 Warnung dient zur Besserung. – Bertram, 62. 4 Wer von andern nimmt Warnung an, der ist ein weiser Mann. – Ayrer, II, 1117, 7. Warte. 4 Eine gute Wart eine gute Art. (Rheinpfalz.) Warten. 118 Du must lang warten, biss dass gott auss einer kühaut Leder macht. – Geiler, Seelenparadies, CXCIXb, 1. 119 Wart' ein bischen, sagte der Däne, da er gehängt werden sollte. – Carlén, Der Einsiedler, 87. 120 Warten bringt Weisheit, wiewol es gehasst wird. Bei Tunnicius (1268): Tovinge brinkt wysheit wowol wert se gehatet. (Non odere moras, sine quis prudentia nulla.) 121 Zu lang gewart möcht bringen schad, zu früh gethan ohn guten raht, hat auch offt grosses hertzleid gemacht. – Ayrer, II, 1316, 32. *122 Darauf ist gut warten, aber nicht gut hungern. Sagt man in Hamburg, wenn Versprechungen gegeben und Hoffnungen gemacht werden, deren Erfüllung nicht wahrscheinlich ist. *123 Warde' bis das d' gebroden Dauwen engem an de Mont geflue komme. – Dicks, II, 6. Was. 66 Dat is doch wat, sä de Voss, da rêt he den Hahn en Fedder ut'n Stêrt. – Plattdütscher Husfründ, 2. Jahrg., Nr. 15. 67 Für alle wat, man den Düvel nix. Jedem das Seine, aber dem Teufel nichts. (Alte und neue Welt, 1877, S. 457.) Wäsche. 32 De wasche gheyt dik alzo en kaf. – Freybe, Redentiner Spiel, 1595. Die Wäsche geht dir wie Spreu in dem Mund. Haverkaf = Spreu, Kleinigkeit; ebenso kafsack, ein Scheltwort: swich stille, du olle kafsack. 33 Man soll seine schmuzige Wäsche hübsch zu Hause (oder in der Familie) waschen. Waschen. 46 Erst wasche dich, dann scheure mich. Lat.: Vitio caveto, recta quisquis praecipis. (Sailer, Sprüche, 12.) Waschleine. Nun weiss ich doch, wo meine Waschleine hingekommen ist, sagte die Frau, als sie ihren Mann im Stalle erhängt fand. Wasser. 812 Auch schlechtes Wasser löscht den Durst. (Romagna.) 813 Aus blossem Wasser ist bös Brei machen. Holl.: 'T is quaadt bry maken van water alleen. (Cats, 166.) 814 Bei Wasser und Diät selten (schnell) Krankheit entsteht (vergeht). It.: Acqua e dieta, ogni male acquieta. (Giani, 23.) 815 Besser Wasser trinken im eigenen Land als im fremden Bier. – Bertram, 64. 816 Das Wasser muss erst sieden, ehe man die Suppe quirlt. Die Alten thaten Mehl an den Braten; daher die Redensart: Prius quam assa fit farina. (Erasm., 21.) 817 Das Wasser nimmt ab, die Steine bleiben. 818 Die kleinen Wasser gehn dem grossen Strome zu. Wer viel besitzt, erhält leicht mehr. 819 Doctor Wasser, Doctor Mässigkeit und Doctor Ruhe sind die drei besten Aerzte. 820 Du seiest zu Wasser oder zu Land, so führst du den Tod an deiner Hand. – Keil, 35. 821 Ein Trunk Wasser löscht den Durst. Holl.: Waer toe soo rijk gelijk een vorst; een hand vol waters lest den dorst; een weynig spijs, en luttel broot, dat is genoegsaem voor den noot. (Cats, 233.) 822 Es gibt kein dickeres Wasser als das Maccaroni-Wasser. Um zu sagen: von einem Grobian kann man nur Grobheiten erwarten. It.: Non è acqua più grossa di quella dei maccheroni. (Giani, 1829.) 823 Es trägt niemand Wasser zum Nachbar, wenn das eigene Haus brennt. Holl.: Wie brengter waeter tot sijnen buermans huys, als sijn eygen huys brant. (Cats, 48.) 824 In hellem Wasser beschauet man das Angesicht, im Wein das Herz des Menschen. – Harssdörffer, 1541. 825 In seichtem Wasser kann kein Schiff fahren. Engl.: Where the water is shallow, no vessel will ride. (Bohn II, 140.) 826 In tiefem Wasser ist gut fischen. Engl.: In the deepest water is the best fishing. (Bohn II, 8.) 827 In unbekanntem Wasser ist unsicheres Waten. Engl.: No safe wading in an unknown water. (Bohn II, 140.) 828 Kein Tropfen Wasser trinkt das Huhn, ohn' einen Blick zum Himmel nauf zu thun. 829 Man soll dem Wasser seinen Fluss lassen. – Franck, Weltbuch, CLXIa. 830 Man soll von keinem Wasser trinken, das man nicht kennt (nicht gesehen, geprüft hat). Span.: No bebas agua qua no veas, ni firmas carta que no leas. (Cahier, 3751.) 831 Nach Wasser zu gehen, ist zu spat, wenn der Henkel gebrochen hat. – Wenzig, 78. 832 Ohne Wasser ist bös schleifen, ohne Hände übel greifen, ohne Lippen nicht gut pfeifen. Holl.: Sonder nat is 't quaedt te slijpen, sonder handen quaedt te grijpen, sonder fingers quaet te rijpen, sonder lippen quaet te pijpen. (Cats, 36.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [900]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/912>, abgerufen am 29.04.2024.