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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Wolf.

653 Ein hungriger Wolf frisst altbachnes Brot. (Romagna.)

654 Nanu, söä' de Wulf to 'r Su, un doa nehm 'r se ok all. - Schlingmann, 1475.

655 Ne üm mient wä'n, söä' de Wulf, awer 'n Schoap schmeckt do' schön. - Schlingmann, 1476.

656 Nun der Wolf das Lamm gefressen hat, schreit der Bauer um Hülfe. - Altmann VI, 474.

657 Vor den Wölfen schütze mich Gott, vor den Hunden will ich mich selber schützen. - Altmann VI, 466.

658 Warum ist des Wolfes Nacken wol so fett und frisch? Weil er selbst sich decket seinen Tisch. - Schuller, 54.

659 Wenn der Wolf alt wird, bellen ihn die Hunde an. - Schuller, 54.

660 Wer dem Wolf dient, kann der Heerde nicht dienen. - Altmann VI, 509.

661 Wer unter den Wölfen heult, muss so heulen, dass man die Hundsstimme durchhört. - Altmann VI, 496.

662 Zwei Wölfe sind nur ein Paar, aber drei eine Rotte. - G. Freytag, Nest der Zaunkönige (Leipzig 1877), S. 323.


Wolke.

76 Auch eine kleine Wolke kann den Himmel trüben.

It.: Ogni piccolo nuvolo guasta il bel sereno. (Giani, 1178.)

77 Aus der Wolke nimm die Feuchtigkeit nicht fort. - Merx, 132.

78 Die Wolken schweben, wie die Vögel fliegen.

79 Wenn Wolken vom Gebirg her treiben (von Norden), dann wird die Landschaft trocken bleiben; doch zeigen sich im Westen Wolken, dann wird alsbald ein Regen folgen.

It.: Nuvolo di montagna, non bagna la campagna; nuvolo da ponente, non si leva per niente. (Giani, 1179.)

80 Ziehen die Wolken dem Wind entgegen, gibt's am andern Tage Regen. - Marienkalender, 1879, S. 18.


Wollen (Verb.).

159 Wer nicht will, was er kann, der kann auch nicht, was er will. - Devisenbuch, 156.

160 Wer will, dass er bei Hof fortkomm', der leb, als ob er blind, taub, stumm. - G. R. Weckherlin.

*161 Du hast's gewollt, Octavio.

Aus Wallenstein's Tod von Schiller, wo das Wort aber heisst: "Du hast's erreicht".

*162 Einem jeden, was er will, und dann wird alles Fleisch verkauft. - Historien-Cabinet, 148.


Wollust.

81 Wollust vergeht, Tugend besteht.

Lat.: Perit voluptas, virtus immortalis est. (Philippi, II, 92.)


Wonnegans.

Ist das die Wonnegans, von der wir immer singen? fragte das Mädchen, als ein Gansbraten auf den Tisch kam.

Das Mädchen meinte in dem Liede "Heil dir im Siegerkranz" die Stelle: "Fühl' in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz".


Wonneplantscherei.

* Es ist eitel Wonneplantscherei.

"Schwüre ewiger Liebe und Treue wurden ausgewechselt und ein Meer von Liebesschwärmerei durchschwommen, was der realistische Berliner mit dem Ausdruck >Wonneplantscherei< zu bezeichnen pflegt." (Karlsbader Anzeiger, 1876, Nr. 4.)


Wort.

999 A Wort is asoj güt wie a Chsimes-Jad (Unterschrift). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Ein Wort (vor Zeugen) ist so gut wie eine Unterschrift.

1000 A Wort ün a Forz känn män nit zurücknehmen. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1001 Aus honigsüssen Worten wird oft viel Galle.

It.: Parole di miele son spesso pien di fiele. (Giani, 1286.)

1002 Aus Worten werden Thaten, aus Thaten Worte. - Schuller, 54.

[Spaltenumbruch] 1003 Das Wort ist hundertköpfig.

It.: La parola ha cento capi. (Giani, 1281.)

1004 Ein bitteres Wort kommt aus bitterem Herzen. - Merx, 216.

1005 Ein gutes Wort bringt die Schlange aus der Höhle. - Merx, 290.

1006 Ein tröstend Wort fürs kranke Herz ist Balsam ihm für seinen Schmerz.

Lat.: Animo aegrotanti medicus est oratio. (Fischer, 1369.)

1007 Ein wahres Wort ist bitterer als Gift. - Ausland, 1872, S. 1206.

1008 Ein Wort gibt das andere, sagte der Mann; sag' ich mein Engel, so sagt sie mein Schatz, sag' ich dumme Gans, so sagt sie du Flegel und grober Hans.

1009 Freundlich Wort und artige Sitten sind bei allen wohl gelitten.

It.: Gentili modi e belli tratti legano savi e matti. (Giani, 1081.)

1010 Guete wort und alt gelt das verricht alles. - Zimmerische Chronik, IV.

1011 Mit dem Wort verändert sich das Haus. - Storch, Freiknecht, I, 62.

1012 Mit guten Worten und bösen Thaten wird Narr und Weiser schlecht berathen.

It.: Buone parole e cattivi fatti ingannano i savi ed i matti. (Giani, 1285.)

1013 Verschiedene Worte haben verschiedenen Sinn.

1014 Von Worten zu Werken ist ein weiter Weg. - Wirth, II, 456.

1015 Wer durch Worte sich bindet, sich der Verpflichtung schwer entwindet.

It.: Chi una volta s' e impacciato, non e presto spacciato. (Giani, 829.)

1016 Wort für Wort ist gut gewählt, nur das Salz ist's, das noch fehlt. - Schuller, 54.

1017 Wort ohne That ist Acker ohne Saat.

1018 Wort und Wind holt weder Ross noch Windhund ein. - Schuller, 54.

1019 Worte kann man nicht heben.

Gesprochen Wort hat man nicht an der Schnur, um es zurückzuziehen.

It.: Le parole non s' infilzano. (Giani, 1282.)

1020 Worte ohne Thaten sind Dinge, die misrathen.

It.: Detto senza fatto ad ognun par misfatto. (Giani, 635.)

1021 Worte sind Zwerge, aber Beispiele sind Riesen.

1022 Wie viel Worte du sprichst, so viel Worte verkaufst du; wie viel Worte du nicht sprichst, so viel Worte kaufst du. - Schuller, 54.

*1023 Der Worte sind genug gewechselt.

Aus Goethe's Faust (Vorspiel); um zu sagen, dass man endlich die besprochene Sache ausgeführt sehen möchte.

*1024 Einem nicht ein gut Wort dazu wünschen. - Lauterbeck, Regentenbuch, LXXIIIIb.

*1025 Er ist reich an Wort, kommt aber mit dem Verstande nicht fort. - Schuller, 47.

*1026 Grüne Worte reden. - Wahl, Jahresbericht, 18.

Unreife Gedanken aussprechen.

*1027 Sei deines Wortes Mann. - Ausland, 1872, S. 1204.

In dem Sinne wie Mann und Weib Ein Leib sind, so soll der Mann mit seinem Worte Eins sein.

*1028 Süsse Worte machen.

Lat.: In melle sunt linguae sitae vostrae. (Plautus.)


Wortbrechen.

* Der hat zum Wortbrechen eingenommen.


Wucher.

24 Wucher ist des Teuffels Zehend. - Harssdörffer, 2611.


Wucherer.

21 Ein Wucherer ist schlechter als ein Dieb.

Böhm.: Lichevnik horsi jest nezli zlodej. - Lichevnik jest vrazedlnik. (Rybicka, 4170-71.)

22 Wuchrer stehlen Petro, und wollen Paulum damit bezahlen. - Harssdörffer, 828.


Wunde.

152 Es gibt für alle Wunden Pflaster. - Harssdörffer, 724.


[Spaltenumbruch]
Wolf.

653 Ein hungriger Wolf frisst altbachnes Brot. (Romagna.)

654 Nanu, söä' de Wulf to 'r Su, un doa nehm 'r se ôk all.Schlingmann, 1475.

655 Ne üm mient wä'n, söä' de Wulf, awer 'n Schoap schmeckt do' schön.Schlingmann, 1476.

656 Nun der Wolf das Lamm gefressen hat, schreit der Bauer um Hülfe.Altmann VI, 474.

657 Vor den Wölfen schütze mich Gott, vor den Hunden will ich mich selber schützen.Altmann VI, 466.

658 Warum ist des Wolfes Nacken wol so fett und frisch? Weil er selbst sich decket seinen Tisch.Schuller, 54.

659 Wenn der Wolf alt wird, bellen ihn die Hunde an.Schuller, 54.

660 Wer dem Wolf dient, kann der Heerde nicht dienen.Altmann VI, 509.

661 Wer unter den Wölfen heult, muss so heulen, dass man die Hundsstimme durchhört.Altmann VI, 496.

662 Zwei Wölfe sind nur ein Paar, aber drei eine Rotte.G. Freytag, Nest der Zaunkönige (Leipzig 1877), S. 323.


Wolke.

76 Auch eine kleine Wolke kann den Himmel trüben.

It.: Ogni piccolo nuvolo guasta il bel sereno. (Giani, 1178.)

77 Aus der Wolke nimm die Feuchtigkeit nicht fort.Merx, 132.

78 Die Wolken schweben, wie die Vögel fliegen.

79 Wenn Wolken vom Gebirg her treiben (von Norden), dann wird die Landschaft trocken bleiben; doch zeigen sich im Westen Wolken, dann wird alsbald ein Regen folgen.

It.: Nuvolo di montagna, non bagna la campagna; nuvolo da ponente, non si leva per niente. (Giani, 1179.)

80 Ziehen die Wolken dem Wind entgegen, gibt's am andern Tage Regen.Marienkalender, 1879, S. 18.


Wollen (Verb.).

159 Wer nicht will, was er kann, der kann auch nicht, was er will.Devisenbuch, 156.

160 Wer will, dass er bei Hof fortkomm', der leb, als ob er blind, taub, stumm.G. R. Weckherlin.

*161 Du hast's gewollt, Octavio.

Aus Wallenstein's Tod von Schiller, wo das Wort aber heisst: „Du hast's erreicht“.

*162 Einem jeden, was er will, und dann wird alles Fleisch verkauft.Historien-Cabinet, 148.


Wollust.

81 Wollust vergeht, Tugend besteht.

Lat.: Perit voluptas, virtus immortalis est. (Philippi, II, 92.)


Wonnegans.

Ist das die Wonnegans, von der wir immer singen? fragte das Mädchen, als ein Gansbraten auf den Tisch kam.

Das Mädchen meinte in dem Liede „Heil dir im Siegerkranz“ die Stelle: „Fühl' in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz“.


Wonneplantscherei.

* Es ist eitel Wonneplantscherei.

„Schwüre ewiger Liebe und Treue wurden ausgewechselt und ein Meer von Liebesschwärmerei durchschwommen, was der realistische Berliner mit dem Ausdruck ›Wonneplantscherei‹ zu bezeichnen pflegt.“ (Karlsbader Anzeiger, 1876, Nr. 4.)


Wort.

999 A Wort is asoj güt wie a Chsimes-Jad (Unterschrift). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Ein Wort (vor Zeugen) ist so gut wie eine Unterschrift.

1000 A Wort ün a Forz känn män nit zurücknehmen. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1001 Aus honigsüssen Worten wird oft viel Galle.

It.: Parole di miele son spesso pien di fiele. (Giani, 1286.)

1002 Aus Worten werden Thaten, aus Thaten Worte.Schuller, 54.

[Spaltenumbruch] 1003 Das Wort ist hundertköpfig.

It.: La parola ha cento capi. (Giani, 1281.)

1004 Ein bitteres Wort kommt aus bitterem Herzen.Merx, 216.

1005 Ein gutes Wort bringt die Schlange aus der Höhle.Merx, 290.

1006 Ein tröstend Wort fürs kranke Herz ist Balsam ihm für seinen Schmerz.

Lat.: Animo aegrotanti medicus est oratio. (Fischer, 1369.)

1007 Ein wahres Wort ist bitterer als Gift.Ausland, 1872, S. 1206.

1008 Ein Wort gibt das andere, sagte der Mann; sag' ich mein Engel, so sagt sie mein Schatz, sag' ich dumme Gans, so sagt sie du Flegel und grober Hans.

1009 Freundlich Wort und artige Sitten sind bei allen wohl gelitten.

It.: Gentili modi e belli tratti legano savi e matti. (Giani, 1081.)

1010 Guete wort und alt gelt das verricht alles.Zimmerische Chronik, IV.

1011 Mit dem Wort verändert sich das Haus.Storch, Freiknecht, I, 62.

1012 Mit guten Worten und bösen Thaten wird Narr und Weiser schlecht berathen.

It.: Buone parole e cattivi fatti ingannano i savi ed i matti. (Giani, 1285.)

1013 Verschiedene Worte haben verschiedenen Sinn.

1014 Von Worten zu Werken ist ein weiter Weg.Wirth, II, 456.

1015 Wer durch Worte sich bindet, sich der Verpflichtung schwer entwindet.

It.: Chi una volta s' è impacciato, non è presto spacciato. (Giani, 829.)

1016 Wort für Wort ist gut gewählt, nur das Salz ist's, das noch fehlt.Schuller, 54.

1017 Wort ohne That ist Acker ohne Saat.

1018 Wort und Wind holt weder Ross noch Windhund ein.Schuller, 54.

1019 Worte kann man nicht heben.

Gesprochen Wort hat man nicht an der Schnur, um es zurückzuziehen.

It.: Le parole non s' infilzano. (Giani, 1282.)

1020 Worte ohne Thaten sind Dinge, die misrathen.

It.: Detto senza fatto ad ognun par misfatto. (Giani, 635.)

1021 Worte sind Zwerge, aber Beispiele sind Riesen.

1022 Wie viel Worte du sprichst, so viel Worte verkaufst du; wie viel Worte du nicht sprichst, so viel Worte kaufst du.Schuller, 54.

*1023 Der Worte sind genug gewechselt.

Aus Goethe's Faust (Vorspiel); um zu sagen, dass man endlich die besprochene Sache ausgeführt sehen möchte.

*1024 Einem nicht ein gut Wort dazu wünschen.Lauterbeck, Regentenbuch, LXXIIIIb.

*1025 Er ist reich an Wort, kommt aber mit dem Verstande nicht fort.Schuller, 47.

*1026 Grüne Worte reden.Wahl, Jahresbericht, 18.

Unreife Gedanken aussprechen.

*1027 Sei deines Wortes Mann.Ausland, 1872, S. 1204.

In dem Sinne wie Mann und Weib Ein Leib sind, so soll der Mann mit seinem Worte Eins sein.

*1028 Süsse Worte machen.

Lat.: In melle sunt linguae sitae vostrae. (Plautus.)


Wortbrechen.

* Der hat zum Wortbrechen eingenommen.


Wucher.

24 Wucher ist des Teuffels Zehend.Harssdörffer, 2611.


Wucherer.

21 Ein Wucherer ist schlechter als ein Dieb.

Böhm.: Lichevnik horší jest nežli zlodĕj. – Lichevnik jest vražedlnik. (Rybička, 4170-71.)

22 Wuchrer stehlen Petro, und wollen Paulum damit bezahlen.Harssdörffer, 828.


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[[909]/0921] Wolf. 653 Ein hungriger Wolf frisst altbachnes Brot. (Romagna.) 654 Nanu, söä' de Wulf to 'r Su, un doa nehm 'r se ôk all. – Schlingmann, 1475. 655 Ne üm mient wä'n, söä' de Wulf, awer 'n Schoap schmeckt do' schön. – Schlingmann, 1476. 656 Nun der Wolf das Lamm gefressen hat, schreit der Bauer um Hülfe. – Altmann VI, 474. 657 Vor den Wölfen schütze mich Gott, vor den Hunden will ich mich selber schützen. – Altmann VI, 466. 658 Warum ist des Wolfes Nacken wol so fett und frisch? Weil er selbst sich decket seinen Tisch. – Schuller, 54. 659 Wenn der Wolf alt wird, bellen ihn die Hunde an. – Schuller, 54. 660 Wer dem Wolf dient, kann der Heerde nicht dienen. – Altmann VI, 509. 661 Wer unter den Wölfen heult, muss so heulen, dass man die Hundsstimme durchhört. – Altmann VI, 496. 662 Zwei Wölfe sind nur ein Paar, aber drei eine Rotte. – G. Freytag, Nest der Zaunkönige (Leipzig 1877), S. 323. Wolke. 76 Auch eine kleine Wolke kann den Himmel trüben. It.: Ogni piccolo nuvolo guasta il bel sereno. (Giani, 1178.) 77 Aus der Wolke nimm die Feuchtigkeit nicht fort. – Merx, 132. 78 Die Wolken schweben, wie die Vögel fliegen. 79 Wenn Wolken vom Gebirg her treiben (von Norden), dann wird die Landschaft trocken bleiben; doch zeigen sich im Westen Wolken, dann wird alsbald ein Regen folgen. It.: Nuvolo di montagna, non bagna la campagna; nuvolo da ponente, non si leva per niente. (Giani, 1179.) 80 Ziehen die Wolken dem Wind entgegen, gibt's am andern Tage Regen. – Marienkalender, 1879, S. 18. Wollen (Verb.). 159 Wer nicht will, was er kann, der kann auch nicht, was er will. – Devisenbuch, 156. 160 Wer will, dass er bei Hof fortkomm', der leb, als ob er blind, taub, stumm. – G. R. Weckherlin. *161 Du hast's gewollt, Octavio. Aus Wallenstein's Tod von Schiller, wo das Wort aber heisst: „Du hast's erreicht“. *162 Einem jeden, was er will, und dann wird alles Fleisch verkauft. – Historien-Cabinet, 148. Wollust. 81 Wollust vergeht, Tugend besteht. Lat.: Perit voluptas, virtus immortalis est. (Philippi, II, 92.) Wonnegans. Ist das die Wonnegans, von der wir immer singen? fragte das Mädchen, als ein Gansbraten auf den Tisch kam. Das Mädchen meinte in dem Liede „Heil dir im Siegerkranz“ die Stelle: „Fühl' in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz“. Wonneplantscherei. * Es ist eitel Wonneplantscherei. „Schwüre ewiger Liebe und Treue wurden ausgewechselt und ein Meer von Liebesschwärmerei durchschwommen, was der realistische Berliner mit dem Ausdruck ›Wonneplantscherei‹ zu bezeichnen pflegt.“ (Karlsbader Anzeiger, 1876, Nr. 4.) Wort. 999 A Wort is asoj güt wie a Chsimes-Jad (Unterschrift). (Jüd.-deutsch. Warschau.) Ein Wort (vor Zeugen) ist so gut wie eine Unterschrift. 1000 A Wort ün a Forz känn män nit zurücknehmen. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1001 Aus honigsüssen Worten wird oft viel Galle. It.: Parole di miele son spesso pien di fiele. (Giani, 1286.) 1002 Aus Worten werden Thaten, aus Thaten Worte. – Schuller, 54. 1003 Das Wort ist hundertköpfig. It.: La parola ha cento capi. (Giani, 1281.) 1004 Ein bitteres Wort kommt aus bitterem Herzen. – Merx, 216. 1005 Ein gutes Wort bringt die Schlange aus der Höhle. – Merx, 290. 1006 Ein tröstend Wort fürs kranke Herz ist Balsam ihm für seinen Schmerz. Lat.: Animo aegrotanti medicus est oratio. (Fischer, 1369.) 1007 Ein wahres Wort ist bitterer als Gift. – Ausland, 1872, S. 1206. 1008 Ein Wort gibt das andere, sagte der Mann; sag' ich mein Engel, so sagt sie mein Schatz, sag' ich dumme Gans, so sagt sie du Flegel und grober Hans. 1009 Freundlich Wort und artige Sitten sind bei allen wohl gelitten. It.: Gentili modi e belli tratti legano savi e matti. (Giani, 1081.) 1010 Guete wort und alt gelt das verricht alles. – Zimmerische Chronik, IV. 1011 Mit dem Wort verändert sich das Haus. – Storch, Freiknecht, I, 62. 1012 Mit guten Worten und bösen Thaten wird Narr und Weiser schlecht berathen. It.: Buone parole e cattivi fatti ingannano i savi ed i matti. (Giani, 1285.) 1013 Verschiedene Worte haben verschiedenen Sinn. 1014 Von Worten zu Werken ist ein weiter Weg. – Wirth, II, 456. 1015 Wer durch Worte sich bindet, sich der Verpflichtung schwer entwindet. It.: Chi una volta s' è impacciato, non è presto spacciato. (Giani, 829.) 1016 Wort für Wort ist gut gewählt, nur das Salz ist's, das noch fehlt. – Schuller, 54. 1017 Wort ohne That ist Acker ohne Saat. 1018 Wort und Wind holt weder Ross noch Windhund ein. – Schuller, 54. 1019 Worte kann man nicht heben. Gesprochen Wort hat man nicht an der Schnur, um es zurückzuziehen. It.: Le parole non s' infilzano. (Giani, 1282.) 1020 Worte ohne Thaten sind Dinge, die misrathen. It.: Detto senza fatto ad ognun par misfatto. (Giani, 635.) 1021 Worte sind Zwerge, aber Beispiele sind Riesen. 1022 Wie viel Worte du sprichst, so viel Worte verkaufst du; wie viel Worte du nicht sprichst, so viel Worte kaufst du. – Schuller, 54. *1023 Der Worte sind genug gewechselt. Aus Goethe's Faust (Vorspiel); um zu sagen, dass man endlich die besprochene Sache ausgeführt sehen möchte. *1024 Einem nicht ein gut Wort dazu wünschen. – Lauterbeck, Regentenbuch, LXXIIIIb. *1025 Er ist reich an Wort, kommt aber mit dem Verstande nicht fort. – Schuller, 47. *1026 Grüne Worte reden. – Wahl, Jahresbericht, 18. Unreife Gedanken aussprechen. *1027 Sei deines Wortes Mann. – Ausland, 1872, S. 1204. In dem Sinne wie Mann und Weib Ein Leib sind, so soll der Mann mit seinem Worte Eins sein. *1028 Süsse Worte machen. Lat.: In melle sunt linguae sitae vostrae. (Plautus.) Wortbrechen. * Der hat zum Wortbrechen eingenommen. Wucher. 24 Wucher ist des Teuffels Zehend. – Harssdörffer, 2611. Wucherer. 21 Ein Wucherer ist schlechter als ein Dieb. Böhm.: Lichevnik horší jest nežli zlodĕj. – Lichevnik jest vražedlnik. (Rybička, 4170-71.) 22 Wuchrer stehlen Petro, und wollen Paulum damit bezahlen. – Harssdörffer, 828. Wunde. 152 Es gibt für alle Wunden Pflaster. – Harssdörffer, 724.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [909]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/921>, abgerufen am 28.04.2024.