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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Zeichen.

32 An vier Zeichen erkennet man den Mann: seine Weisheit, wenn er in Rechten ist; seine Geduld, wenn er in Noth ist; seine Demuth, wenn er gross ist, seinen Reichthum, wenn er todt ist. - Harssdörffer, 363.

*33 Ein Zeichen geben mit der Stange, die den Laden schliesst. - Merx, 135.

D. h. einen Wink mit dem Zaunpfahle.


Zeigen.

*22 Ich will dir zeigen, wo Barthel Most holt. (Rastenburg.) - Frischbier, II, 265.


Zeiger.

16 Wo man solche Zeiger aushängt, darf man Gäste setzen und Wein zäpfen, sagte Klaus, als er eine Frau mit entblösstem Busen sah. - Harssdörffer, 2949.


Zeit.

881 All mit de Teid, dar kön' ji drist up reken, kummt Jann in 't Wamms un Gretje in de Weken. - Kern, 126.

882 Die Zeit hat immer Eile, drum gut zu handeln, niemals weile.

It.: Al ben fare non far dimora, perche presto passa l' ora. (Giani, 627.)

883 Die Zeit ist aus den Fugen.

Aus Shakespeare's Hamlet: "The time is out of joint" (I, 5).

884 Die Zeit ist schwanger, was wird sie gebären? - Merx, 347.

885 Die Zeiten sind lausig, brauchen Sie keine Kämme, sagte der Hausirer zum Kaufmann.

886 Et öss knappe Teid, wi motte vom Stop beer en- (twe-) mol drincke. - Frischbier, I, 360.

887 Jede Zeit hat ihr Recht, sagte das Mädchen, das am Morgen der Student und diese am Abend ihm nachlief.

888 Jetzt ist's noch Zeit auszureissen, weil der Weg noch gut ist.

889 Man muss sich in die Zeiten finden und immer segeln mit den Winden.

It.: Fa e vivi secondo il tempo, e naviga secondo il vento. (Giani, 622.)

890 Wer bei Zeit versteht zu schweigen, der kann als weiser Mann sich zeigen.

It.: Non parlare senza essere interrogato e sarai piu stimato. (Giani, 1278.)

*891 Du sprichst von Zeiten, die vergangen sind.

Aus Schiller's Don Carlos (I, 2), um auszudrücken, dass die ausgesprochenen Ansichten u. s. w. nicht in die Gegenwart gehören.

*892 Er hat sie vor der Zeit angezapft. - Monatsblätter, VI, 157.

Sie ist zu früh Mutter geworden.


Zeitig.

7 Bedenke zeitig, sonst trauerst du spät.

8 Wer zeitig kommt, erhält die beste Brühe.

9 Wer zeitig kommt, gewinnt den Process.

Lat.: In tempore venire omnium rerum est primum. (Schonheim, I, 22.)


Zeitlang.

3 Wer nur ein Zeitlang warten könnt, der brächt' sein Sach zu gutem End; denn was der treue Gott beschert, das bleibt dem Menschen unverwehrt. - Hertz, 45.

Hausinschrift.


Zeitung.

33 Zeitungen müssen nicht genirt werden.

Gazetten, wie Friedrich II. von Preussen, dem der Ausspruch angehört, gesagt hat. Sie sollten in Berlin ohne Censur erscheinen, sonst wären sie nicht interessant. (Vgl. Büchmann, X, 308.)


Zeitungsträger.

* Ein Zeitungsträger hat dess wenig Ehre.


Zeuge.

38 Ein falscher Zeuge.

Die Polen haben dafür die Bezeichnung: Podkanski. (Kijew, 56.)


Zickelfell.

Es kom men mehr Zickelfelle als Ziegenhäute auf den Markt.

It.: Al macello van piu capretti giovani che vecchi. (Giani, 944.)


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Ziege.

110 Guod, dat de Zick dodt is, 't Heu is ok al. - Schlingmann, 1483.

111 Wenn der Ziege wohl ist, geht sie aufs Eis tanzen. - Klement, 43.

*112 Sich um der Ziege Wolle streiten.

Um Dinge von geringem oder zweifelhaftem Werthe.

Lat.: De lana caprina rixari. (Hor.)


Ziehen.

58 Ziehen die wilden Gäns' und Enten fort, ist der Winter bald am Ort. - Schulfreund, 83, 2.

59 Zieht mich aus und legt mich auf die Strasse; übers Jahr fragt nach dem Millionär, sagte jener, als man ihn fragte, wie man reich werden könne.

Man legt das Wort einem grossen Geschäftsmann in den Mund.

*60 Es zieht sich in die Länge wie ein Kammergerichtsprocess. - Glaubrecht, Erzählungen, 69.

Das Reichskammergericht zu Wetzlar bedurfte bekanntlich viel Zeit zu seinen Entscheidungen.


Ziel.

30 Wer über das Ziel hinausschiesst, hat ebenso viel, als der es nicht erreicht.

Frz.: L'archer qui outrepasse le blanc, vault comme celui qui n'y arrive point. (Cahier, 1212.)


Zielen.

*13 Er zielte nach einem Kranich und traf einen Sperling.

*14 Hei zeilt na de Hacke on trefft de Näs. (Wehlau.) - Frischbier, 3001.

Mit Bezug auf Blähungen.


Zielkedreiauge.

* He ös e Zeilkedreog. - Frischbier, II, 3002.

Ein Schielender.


Zielvieh.

Zielvieh ist gefreit.

Nach altem Recht war Zuchtvieh der Pfändung nicht unterworfen.


Zieren.

11 Erst ziere dich, dann kannst du andere schmücken. - Löwenheim, 69, 277.


Zigeuner.

28 Als der Zigeuner Kaiser geworden war, liess er zuerst seinen Vater aufhängen. - Schuller, 23.

Um zu sagen, dass die nächsten Verwandten in der Regel die heftigsten und gefährlichsten Feinde sind.

29 Vor einem Zigeuner, der ein Türke, und vor einem Bauer, der ein Grieche geworden ist, bewahre dich Gott. - Schuller, 55.


Zigeunerhütte.

In der Zigeunerhütte suche kein Blenk. - Merx, 178.


Zimmau.

* Ön Zimmau op e Zahlau (s. d. 1), wo se de Ape greipe.

Zimmau = Mühle, Krug und Ziegelei im Kreise Wehlau. (Frischbier, II, 3003.)


Zinken.

*6 Zinken anziehen. (Wehlau.) - Frischbier, II, 3006.


Zippe.

3 Sind noch die Zippen im Wald, wird es noch lange nicht kalt. - Marienkalender, 1879, S. 30.


Zobel.

5 Den Zobel kann man streichen, wie man will, er bleibt immer glatt.

So ist der rechte Hofmann und auch der ruhige Mann von Weltkenntniss.

Böhm.: Hlad' sobol po srsti i proti srsti, vzdy se hladi. (Celakovsky, 113.)


Zopak.

*2 Er ist ein böhmischer Zopak. (Böhmen.)

Man will damit sagen: Er ist ein Czeche. "Co pak?" heisst: "Was denn?" - eine Frage, die sehr häufig gestellt wird.


Zorn.

212 Der Zorn der Liebenden wird nicht alt.

It.: Sdegno d' amante poco dura. (Bohn I, 125.)

213 Ein kleiner Zorn stärkt die Liebe.

It.: Sdegno cresce amore. (Bohn I, 125.)

214 Verliebter Zorn ist bald verlorn.

It.: Sdegno d' innamorato poco dura. (Giani, 160.)


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Zeichen.

32 An vier Zeichen erkennet man den Mann: seine Weisheit, wenn er in Rechten ist; seine Geduld, wenn er in Noth ist; seine Demuth, wenn er gross ist, seinen Reichthum, wenn er todt ist.Harssdörffer, 363.

*33 Ein Zeichen geben mit der Stange, die den Laden schliesst.Merx, 135.

D. h. einen Wink mit dem Zaunpfahle.


Zeigen.

*22 Ich will dir zeigen, wo Barthel Most holt. (Rastenburg.) – Frischbier, II, 265.


Zeiger.

16 Wo man solche Zeiger aushängt, darf man Gäste setzen und Wein zäpfen, sagte Klaus, als er eine Frau mit entblösstem Busen sah.Harssdörffer, 2949.


Zeit.

881 All mit de Tîd, dar kön' ji drist up reken, kummt Jann in 't Wamms un Gretje in de Weken.Kern, 126.

882 Die Zeit hat immer Eile, drum gut zu handeln, niemals weile.

It.: Al ben fare non far dimora, perchè presto passa l' ora. (Giani, 627.)

883 Die Zeit ist aus den Fugen.

Aus Shakespeare's Hamlet: „The time is out of joint“ (I, 5).

884 Die Zeit ist schwanger, was wird sie gebären?Merx, 347.

885 Die Zeiten sind lausig, brauchen Sie keine Kämme, sagte der Hausirer zum Kaufmann.

886 Et öss knappe Tîd, wi motte vom Stop beer ên- (twê-) mol drincke.Frischbier, I, 360.

887 Jede Zeit hat ihr Recht, sagte das Mädchen, das am Morgen der Student und diese am Abend ihm nachlief.

888 Jetzt ist's noch Zeit auszureissen, weil der Weg noch gut ist.

889 Man muss sich in die Zeiten finden und immer segeln mit den Winden.

It.: Fa e vivi secondo il tempo, e naviga secondo il vento. (Giani, 622.)

890 Wer bei Zeit versteht zu schweigen, der kann als weiser Mann sich zeigen.

It.: Non parlare senza essere interrogato e sarai più stimato. (Giani, 1278.)

*891 Du sprichst von Zeiten, die vergangen sind.

Aus Schiller's Don Carlos (I, 2), um auszudrücken, dass die ausgesprochenen Ansichten u. s. w. nicht in die Gegenwart gehören.

*892 Er hat sie vor der Zeit angezapft.Monatsblätter, VI, 157.

Sie ist zu früh Mutter geworden.


Zeitig.

7 Bedenke zeitig, sonst trauerst du spät.

8 Wer zeitig kommt, erhält die beste Brühe.

9 Wer zeitig kommt, gewinnt den Process.

Lat.: In tempore venire omnium rerum est primum. (Schonheim, I, 22.)


Zeitlang.

3 Wer nur ein Zeitlang warten könnt, der brächt' sein Sach zu gutem End; denn was der treue Gott beschert, das bleibt dem Menschen unverwehrt.Hertz, 45.

Hausinschrift.


Zeitung.

33 Zeitungen müssen nicht genirt werden.

Gazetten, wie Friedrich II. von Preussen, dem der Ausspruch angehört, gesagt hat. Sie sollten in Berlin ohne Censur erscheinen, sonst wären sie nicht interessant. (Vgl. Büchmann, X, 308.)


Zeitungsträger.

* Ein Zeitungsträger hat dess wenig Ehre.


Zeuge.

38 Ein falscher Zeuge.

Die Polen haben dafür die Bezeichnung: Podkański. (Kijew, 56.)


Zickelfell.

Es kom men mehr Zickelfelle als Ziegenhäute auf den Markt.

It.: Al macello van più capretti giovani che vecchi. (Giani, 944.)


[Spaltenumbruch]
Ziege.

110 Guod, dat de Zick dodt is, 't Heu is ôk al.Schlingmann, 1483.

111 Wenn der Ziege wohl ist, geht sie aufs Eis tanzen.Klement, 43.

*112 Sich um der Ziege Wolle streiten.

Um Dinge von geringem oder zweifelhaftem Werthe.

Lat.: De lana caprina rixari. (Hor.)


Ziehen.

58 Ziehen die wilden Gäns' und Enten fort, ist der Winter bald am Ort.Schulfreund, 83, 2.

59 Zieht mich aus und legt mich auf die Strasse; übers Jahr fragt nach dem Millionär, sagte jener, als man ihn fragte, wie man reich werden könne.

Man legt das Wort einem grossen Geschäftsmann in den Mund.

*60 Es zieht sich in die Länge wie ein Kammergerichtsprocess.Glaubrecht, Erzählungen, 69.

Das Reichskammergericht zu Wetzlar bedurfte bekanntlich viel Zeit zu seinen Entscheidungen.


Ziel.

30 Wer über das Ziel hinausschiesst, hat ebenso viel, als der es nicht erreicht.

Frz.: L'archer qui outrepasse le blanc, vault comme celui qui n'y arrive point. (Cahier, 1212.)


Zielen.

*13 Er zielte nach einem Kranich und traf einen Sperling.

*14 Hei zîlt na de Hacke on trefft de Näs. (Wehlau.) – Frischbier, 3001.

Mit Bezug auf Blähungen.


Zielkedreiauge.

* He ös e Zîlkedreôg.Frischbier, II, 3002.

Ein Schielender.


Zielvieh.

Zielvieh ist gefreit.

Nach altem Recht war Zuchtvieh der Pfändung nicht unterworfen.


Zieren.

11 Erst ziere dich, dann kannst du andere schmücken.Löwenheim, 69, 277.


Zigeuner.

28 Als der Zigeuner Kaiser geworden war, liess er zuerst seinen Vater aufhängen.Schuller, 23.

Um zu sagen, dass die nächsten Verwandten in der Regel die heftigsten und gefährlichsten Feinde sind.

29 Vor einem Zigeuner, der ein Türke, und vor einem Bauer, der ein Grieche geworden ist, bewahre dich Gott.Schuller, 55.


Zigeunerhütte.

In der Zigeunerhütte suche kein Blenk.Merx, 178.


Zimmau.

* Ön Zimmau op e Zâhlau (s. d. 1), wo se de Ape grîpe.

Zimmau = Mühle, Krug und Ziegelei im Kreise Wehlau. (Frischbier, II, 3003.)


Zinken.

*6 Zinken anziehen. (Wehlau.) – Frischbier, II, 3006.


Zippe.

3 Sind noch die Zippen im Wald, wird es noch lange nicht kalt.Marienkalender, 1879, S. 30.


Zobel.

5 Den Zobel kann man streichen, wie man will, er bleibt immer glatt.

So ist der rechte Hofmann und auch der ruhige Mann von Weltkenntniss.

Böhm.: Hlad' sobol po srsti i proti srsti, vždy se hladí. (Čelakovský, 113.)


Zopak.

*2 Er ist ein böhmischer Zopak. (Böhmen.)

Man will damit sagen: Er ist ein Czeche. „Co pak?“ heisst: „Was denn?“ – eine Frage, die sehr häufig gestellt wird.


Zorn.

212 Der Zorn der Liebenden wird nicht alt.

It.: Sdegno d' amante poco dura. (Bohn I, 125.)

213 Ein kleiner Zorn stärkt die Liebe.

It.: Sdegno cresce amore. (Bohn I, 125.)

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[[911]/0923] Zeichen. 32 An vier Zeichen erkennet man den Mann: seine Weisheit, wenn er in Rechten ist; seine Geduld, wenn er in Noth ist; seine Demuth, wenn er gross ist, seinen Reichthum, wenn er todt ist. – Harssdörffer, 363. *33 Ein Zeichen geben mit der Stange, die den Laden schliesst. – Merx, 135. D. h. einen Wink mit dem Zaunpfahle. Zeigen. *22 Ich will dir zeigen, wo Barthel Most holt. (Rastenburg.) – Frischbier, II, 265. Zeiger. 16 Wo man solche Zeiger aushängt, darf man Gäste setzen und Wein zäpfen, sagte Klaus, als er eine Frau mit entblösstem Busen sah. – Harssdörffer, 2949. Zeit. 881 All mit de Tîd, dar kön' ji drist up reken, kummt Jann in 't Wamms un Gretje in de Weken. – Kern, 126. 882 Die Zeit hat immer Eile, drum gut zu handeln, niemals weile. It.: Al ben fare non far dimora, perchè presto passa l' ora. (Giani, 627.) 883 Die Zeit ist aus den Fugen. Aus Shakespeare's Hamlet: „The time is out of joint“ (I, 5). 884 Die Zeit ist schwanger, was wird sie gebären? – Merx, 347. 885 Die Zeiten sind lausig, brauchen Sie keine Kämme, sagte der Hausirer zum Kaufmann. 886 Et öss knappe Tîd, wi motte vom Stop beer ên- (twê-) mol drincke. – Frischbier, I, 360. 887 Jede Zeit hat ihr Recht, sagte das Mädchen, das am Morgen der Student und diese am Abend ihm nachlief. 888 Jetzt ist's noch Zeit auszureissen, weil der Weg noch gut ist. 889 Man muss sich in die Zeiten finden und immer segeln mit den Winden. It.: Fa e vivi secondo il tempo, e naviga secondo il vento. (Giani, 622.) 890 Wer bei Zeit versteht zu schweigen, der kann als weiser Mann sich zeigen. It.: Non parlare senza essere interrogato e sarai più stimato. (Giani, 1278.) *891 Du sprichst von Zeiten, die vergangen sind. Aus Schiller's Don Carlos (I, 2), um auszudrücken, dass die ausgesprochenen Ansichten u. s. w. nicht in die Gegenwart gehören. *892 Er hat sie vor der Zeit angezapft. – Monatsblätter, VI, 157. Sie ist zu früh Mutter geworden. Zeitig. 7 Bedenke zeitig, sonst trauerst du spät. 8 Wer zeitig kommt, erhält die beste Brühe. 9 Wer zeitig kommt, gewinnt den Process. Lat.: In tempore venire omnium rerum est primum. (Schonheim, I, 22.) Zeitlang. 3 Wer nur ein Zeitlang warten könnt, der brächt' sein Sach zu gutem End; denn was der treue Gott beschert, das bleibt dem Menschen unverwehrt. – Hertz, 45. Hausinschrift. Zeitung. 33 Zeitungen müssen nicht genirt werden. Gazetten, wie Friedrich II. von Preussen, dem der Ausspruch angehört, gesagt hat. Sie sollten in Berlin ohne Censur erscheinen, sonst wären sie nicht interessant. (Vgl. Büchmann, X, 308.) Zeitungsträger. * Ein Zeitungsträger hat dess wenig Ehre. Zeuge. 38 Ein falscher Zeuge. Die Polen haben dafür die Bezeichnung: Podkański. (Kijew, 56.) Zickelfell. Es kom men mehr Zickelfelle als Ziegenhäute auf den Markt. It.: Al macello van più capretti giovani che vecchi. (Giani, 944.) Ziege. 110 Guod, dat de Zick dodt is, 't Heu is ôk al. – Schlingmann, 1483. 111 Wenn der Ziege wohl ist, geht sie aufs Eis tanzen. – Klement, 43. *112 Sich um der Ziege Wolle streiten. Um Dinge von geringem oder zweifelhaftem Werthe. Lat.: De lana caprina rixari. (Hor.) Ziehen. 58 Ziehen die wilden Gäns' und Enten fort, ist der Winter bald am Ort. – Schulfreund, 83, 2. 59 Zieht mich aus und legt mich auf die Strasse; übers Jahr fragt nach dem Millionär, sagte jener, als man ihn fragte, wie man reich werden könne. Man legt das Wort einem grossen Geschäftsmann in den Mund. *60 Es zieht sich in die Länge wie ein Kammergerichtsprocess. – Glaubrecht, Erzählungen, 69. Das Reichskammergericht zu Wetzlar bedurfte bekanntlich viel Zeit zu seinen Entscheidungen. Ziel. 30 Wer über das Ziel hinausschiesst, hat ebenso viel, als der es nicht erreicht. Frz.: L'archer qui outrepasse le blanc, vault comme celui qui n'y arrive point. (Cahier, 1212.) Zielen. *13 Er zielte nach einem Kranich und traf einen Sperling. *14 Hei zîlt na de Hacke on trefft de Näs. (Wehlau.) – Frischbier, 3001. Mit Bezug auf Blähungen. Zielkedreiauge. * He ös e Zîlkedreôg. – Frischbier, II, 3002. Ein Schielender. Zielvieh. Zielvieh ist gefreit. Nach altem Recht war Zuchtvieh der Pfändung nicht unterworfen. Zieren. 11 Erst ziere dich, dann kannst du andere schmücken. – Löwenheim, 69, 277. Zigeuner. 28 Als der Zigeuner Kaiser geworden war, liess er zuerst seinen Vater aufhängen. – Schuller, 23. Um zu sagen, dass die nächsten Verwandten in der Regel die heftigsten und gefährlichsten Feinde sind. 29 Vor einem Zigeuner, der ein Türke, und vor einem Bauer, der ein Grieche geworden ist, bewahre dich Gott. – Schuller, 55. Zigeunerhütte. In der Zigeunerhütte suche kein Blenk. – Merx, 178. Zimmau. * Ön Zimmau op e Zâhlau (s. d. 1), wo se de Ape grîpe. Zimmau = Mühle, Krug und Ziegelei im Kreise Wehlau. (Frischbier, II, 3003.) Zinken. *6 Zinken anziehen. (Wehlau.) – Frischbier, II, 3006. Zippe. 3 Sind noch die Zippen im Wald, wird es noch lange nicht kalt. – Marienkalender, 1879, S. 30. Zobel. 5 Den Zobel kann man streichen, wie man will, er bleibt immer glatt. So ist der rechte Hofmann und auch der ruhige Mann von Weltkenntniss. Böhm.: Hlad' sobol po srsti i proti srsti, vždy se hladí. (Čelakovský, 113.) Zopak. *2 Er ist ein böhmischer Zopak. (Böhmen.) Man will damit sagen: Er ist ein Czeche. „Co pak?“ heisst: „Was denn?“ – eine Frage, die sehr häufig gestellt wird. Zorn. 212 Der Zorn der Liebenden wird nicht alt. It.: Sdegno d' amante poco dura. (Bohn I, 125.) 213 Ein kleiner Zorn stärkt die Liebe. It.: Sdegno cresce amore. (Bohn I, 125.) 214 Verliebter Zorn ist bald verlorn. It.: Sdegno d' innamorato poco dura. (Giani, 160.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [911]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/923>, abgerufen am 29.04.2024.