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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *160 Er hat schon die Zähne zum Einhauen gewetzt.

Lat.: Dentes dentiunt. (Faselius, 61.)

*161 Er hat sich bis an die Zähne bewaffnet (verschanzt).

Holl.: Hij heeft zich tot de tanden verschanst. - Hij is tot de tanden toe gewapend. (Harrebomee, II, 324a.)

*162 Er hat sich die Zähne umsonst gewetzt.

*163 Er hat weisse Zähne, wie ein Hund. (Java.)

*164 Er hat zwei böse Zän, der eine isst gern Weissbrot, der ander Lebkuchen. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 234.

*165 Er hat's jm auss den zenen gerissen. - Franck, II, 21b.

Ihm, was er schon zu haben glaubte, entzogen.

Frz.: Faire la barbe a quelqu'un.

Holl.: Hij heeft het mij uit de tanden getrokken. (Harrebomee, II, 324b.)

*166 Er hat's über den linken Zahn gesehn. - Murner, Vom luth. Narren.

"Wennmol im solchs hat vergolten Bruder stiffel vnd gescholten, das hat er vber den lincken zan wie ein wolff gesehn an vnd die zen gebleckt daruan." (Kloster, X, 144.)

*167 Er hot in dem (hat dabei) die Zähne aufgegessen. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Er ist darin, dabei ergraut.

*168 Er ist bis an die Zähne bewaffnet.

*169 Er ist gelehrt bis an die Zähne.

Von einem, der nicht viel versteht, von eingebildeter Weisheit, wobei nichts in den Kopf gekommen ist.

Frz.: Il est savant jusqu'aux deus. (Kritzinger, 217b.)

*170 Er ist ihnen in die Zähne gefallen.

Durchgehechelt worden.

*171 Er kann die Zähne nicht mehr bedecken.

Der Ausgehungerte.

*172 Er kann sich hier die Zähne ausbeissen. - Klix, 124.

Frz.: Chercher a savoir de quel bois quelqu'un se chauffe. (Lendroy, 235.)

Holl.: Hij tast hem in den mond, of hem de tanden ook waggelen. (Harrebomee, II, 324a.)

*173 Er lot si nid a de Zähne dängele1. - Sutermeister, 80.

1) Dängeln = die Sense hämmern. Hier: ins Gesicht schlagen. In dem Sinne: er lässt sich nicht auf der Nase herumspielen; er lässt nicht mit sich spassen. Mehr oder weniger sinnverwandt sind folgende a. a. O. aufgeführte Redensarten: Er hat's a der Hand wie de Stossdäge. Er lot sie mit a der Pfanne bache. Er g'hört nid guet mit em lingge-n Ellbogen. Er lachet hinnen im Maul. Er lachet im Äcke. Er hat Merki gässe.

*174 Er macht sich mit den Zähnen sein Grab.

Isst sich arm oder krank.

*175 Er möchte gern die Zähne auf mich loslassen.

Er hat Lust, sich mit mir zu zanken.

Böhm.: Rad by zuby na neho pustil. (Celakovsky, 549.)

*176 Er muess mit guete Zähne übel biisse. (S. Maul 473.) - Sutermeister, 97.

*177 Er muss (kann) die Zähne in die Sonne speilen. - Frischbier, I, 4139.

Er hat nichts zu beissen und zu brocken.

*178 Er muss seine zeen in all Ding schlagen. - Franck, II, 95b.

*179 Er muss sich an die Zähne halten.

Von alten Leuten; aber wenn diese ausfallen?

*180 Er nimmt den Zahn mit dem Kopf. - Altmann VI, 475.

*181 Er sehe gern mit den zenen dantzen, wan's nur vber seinn brotkorb vnnd weinfass nit gieng. (S. Gast 174.) - Franck, II, 101a; Sailer, 296.

Der Genaue, Filzige.

*182 Er steckt bis an die Zähne in Schulden.

Holl.: Hij steckt tot de tanden in de schuld. (Harrebomee, II, 324a.)

*183 Er wird sich keinen Zahn daran ausbeissen. - Parömiakon, 161.

Er macht sich vergebliche Hoffnung darauf.

Frz.: Il n'en croquera que d'une dent. (Lendroy, 582.)

*184 Erst kommen die Zähne im eigenen Maul, dann kommt der Vetter und sein Gaul.

*185 Es ist nur auf einen hohlen Zahn.

Es ist sehr wenig, reicht nicht aus.

Frz.: C'est un grain de millet dans la gueule d'un ane. (Lendroy, 1014.)

[Spaltenumbruch] *186 Es seind jm die zeen aussgeschlagen. - Franck, I, 156a.

Er ist durch Geld widerstandslos gemacht. (S. Gulden.)

*187 Es thut ihm kein Zahn mehr weh. - Eiselein, 654; Mayer, II, 136; Marlitt, Goldelse, S. 47.

Er ist bereits verstorben; auch von zahnlosen Alten.

*188 Gegen jeden die Zähn plecken. - Lehmann, 915, 11.

*189 Gute Zähne, aber nichts zu beissen haben.

*190 Hei mott de Tähne ön de Sonn' spiele. (Ostpr.)

Der Hungrige ohne Mittel.

*191 Hei sall sech de Tant well afbitten. (Deutz.)

*192 Hei spielt de Täne aut wei e Werwulf. (Wehlau.) - Frischbier, II, 2892.

*193 Hesch's am Zah, putz d' Nase dra. - Sutermeister, 9.

Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wo? (S. d.)

*194 Heut kannst du dir die Zähne putzen, du bekommst nichts. - Mareta.

*195 Hinter die Zähne lachen.

Holl.: Hij lacht achter zijne kijzen. (Harrebomee, I, 399b.)

*196 Ich habe daran meine Zähne schon versucht.

Ich habe auf diesem Felde schon bittere Erfahrungen gemacht. Jüdisch-deutsch in Warschau: Ich hob schon darauf moine Zähne aufgegessen.

*197 Ich möchte ihn mit den Zähnen zerreissen.

Frz.: Je le mangerois a belles dens. (Kritzinger, 217b.)

*198 Ich werde es nicht jedem an die Zähne streichen.

*199 Ich will ihm auf den Zahn fühlen, und er soll mich nicht in die Finger beissen. - Zeising in Kunst und Gunst, vgl. Romanzeitung, Berlin 1865, S. 486.

*200 Ich will ihm die ausgebrochenen Zähne zum Paternoster an den Hals hängen.

*201 Ick moeth my an myne thande holden. - Tappius, 193b.

*202 Ihre Zähne beissen nur Kümmernisse auf. - Chaos, 746.

*203 In seine hohlen Zähne wird davon nichts kommen.

*204 Jemand über einen Zahn anlachen. - Murner, Vom luth. Narren.

"Er hat ihr klosterbrötlin geschickt, mit süssen augen angeblickt, ein klosterdentzlin hat er gethon, mit ir ein reyen gefieret schon, vnd ein ihesus genglin gemacht, vber ein zan sie angelacht." (Kloster, X, 156.)

*205 Lange Zähne haben.

Sehr hungrig sein. Weil die Zähne durch vieles Essen noch nicht abgenutzt sind.

Frz.: Avoir les dens bien longues. (Kritzinger, 217b.)

*206 Mag er mit den Zähnen knirschen oder nicht.

Es mag ihm lieb sein oder nicht.

Frz.: Malgre lui et malgre ses dents. (Lendroy, 965.)

*207 Man kan em nig deper seen as de Tän. (Holst.) - Schütze, IV, 245.

Es ist ihm nicht zu trauen, man sieht nur seine Zähne, nicht sein Herz.

*208 Man kann ihm eher einen Zahn aus dem Munde als einen Pfennig aus der Tasche nehmen.

Holl.: Men kan hem eerder een' tand uit den mond trekken, dan een' duit den zak kloppen. (Harrebomee, II, 324b.)

*209 Mit allen Zähnen essen.

Viel und schnell.

Frz.: Il mange de toutes ses dens. (Kritzinger, 217b.)

*210 Mit den Zähnen knirschen.

Ausdruck des Zorns.

Lat.: Arrodere frenum. (Bovill, I, 42.)

*211 Mit langen Zähnen essen. - Körte, 7051; Frischbier, 4141.

Mit Unlust, ohne Appetit, in den Speisen umhergabelnd. (Frischbier, 338.) "Iss nicht mit langen Zähnen (lass es nicht merken beim Essen), wenn's auch schmeckt wie Knüppel auf den Kopf." (Hansen, 11.)

*212 Müssige Zähne haben. - Altmann VI, 521.

*213 Nachdem er sich die Zähne ausgeschlagen, geben sie ihm Brot zu nagen. (Poln.)

*214 Nur über einen Zahn lachen.

Sich zum Lachen zwingen.

Frz.: Rire du bout des dents. (Lendroy, 586.)

[Spaltenumbruch] *160 Er hat schon die Zähne zum Einhauen gewetzt.

Lat.: Dentes dentiunt. (Faselius, 61.)

*161 Er hat sich bis an die Zähne bewaffnet (verschanzt).

Holl.: Hij heeft zich tot de tanden verschanst. – Hij is tot de tanden toe gewapend. (Harrebomée, II, 324a.)

*162 Er hat sich die Zähne umsonst gewetzt.

*163 Er hat weisse Zähne, wie ein Hund. (Java.)

*164 Er hat zwei böse Zän, der eine isst gern Weissbrot, der ander Lebkuchen.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 234.

*165 Er hat's jm auss den zenen gerissen.Franck, II, 21b.

Ihm, was er schon zu haben glaubte, entzogen.

Frz.: Faire la barbe à quelqu'un.

Holl.: Hij heeft het mij uit de tanden getrokken. (Harrebomée, II, 324b.)

*166 Er hat's über den linken Zahn gesehn.Murner, Vom luth. Narren.

„Wennmol im solchs hat vergolten Bruder stiffel vnd gescholten, das hat er vber den lincken zan wie ein wolff gesehn an vnd die zen gebleckt daruan.“ (Kloster, X, 144.)

*167 Er hot in dem (hat dabei) die Zähne aufgegessen. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Er ist darin, dabei ergraut.

*168 Er ist bis an die Zähne bewaffnet.

*169 Er ist gelehrt bis an die Zähne.

Von einem, der nicht viel versteht, von eingebildeter Weisheit, wobei nichts in den Kopf gekommen ist.

Frz.: Il est savant jusqu'aux deus. (Kritzinger, 217b.)

*170 Er ist ihnen in die Zähne gefallen.

Durchgehechelt worden.

*171 Er kann die Zähne nicht mehr bedecken.

Der Ausgehungerte.

*172 Er kann sich hier die Zähne ausbeissen.Klix, 124.

Frz.: Chercher à savoir de quel bois quelqu'un se chauffe. (Lendroy, 235.)

Holl.: Hij tast hem in den mond, of hem de tanden ook waggelen. (Harrebomée, II, 324a.)

*173 Er lot si nid a de Zähne dängele1.Sutermeister, 80.

1) Dängeln = die Sense hämmern. Hier: ins Gesicht schlagen. In dem Sinne: er lässt sich nicht auf der Nase herumspielen; er lässt nicht mit sich spassen. Mehr oder weniger sinnverwandt sind folgende a. a. O. aufgeführte Redensarten: Er hat's a der Hand wie de Stossdäge. Er lot sie mit a der Pfanne bache. Er g'hört nid guet mit em lingge-n Ellbogen. Er lachet hinnen im Mûl. Er lachet im Äcke. Er hat Merki gässe.

*174 Er macht sich mit den Zähnen sein Grab.

Isst sich arm oder krank.

*175 Er möchte gern die Zähne auf mich loslassen.

Er hat Lust, sich mit mir zu zanken.

Böhm.: Rád by zuby na nĕho pustil. (Čelakovsky, 549.)

*176 Er muess mit guete Zähne übel biisse. (S. Maul 473.) – Sutermeister, 97.

*177 Er muss (kann) die Zähne in die Sonne speilen.Frischbier, I, 4139.

Er hat nichts zu beissen und zu brocken.

*178 Er muss seine zeen in all Ding schlagen.Franck, II, 95b.

*179 Er muss sich an die Zähne halten.

Von alten Leuten; aber wenn diese ausfallen?

*180 Er nimmt den Zahn mit dem Kopf.Altmann VI, 475.

*181 Er sehe gern mit den zenen dantzen, wan's nur vber seinn brotkorb vnnd weinfass nit gieng. (S. Gast 174.) – Franck, II, 101a; Sailer, 296.

Der Genaue, Filzige.

*182 Er steckt bis an die Zähne in Schulden.

Holl.: Hij steckt tot de tanden in de schuld. (Harrebomée, II, 324a.)

*183 Er wird sich keinen Zahn daran ausbeissen.Parömiakon, 161.

Er macht sich vergebliche Hoffnung darauf.

Frz.: Il n'en croquera que d'une dent. (Lendroy, 582.)

*184 Erst kommen die Zähne im eigenen Maul, dann kommt der Vetter und sein Gaul.

*185 Es ist nur auf einen hohlen Zahn.

Es ist sehr wenig, reicht nicht aus.

Frz.: C'est un grain de millet dans la gueule d'un âne. (Lendroy, 1014.)

[Spaltenumbruch] *186 Es seind jm die zeen aussgeschlagen.Franck, I, 156a.

Er ist durch Geld widerstandslos gemacht. (S. Gulden.)

*187 Es thut ihm kein Zahn mehr weh.Eiselein, 654; Mayer, II, 136; Marlitt, Goldelse, S. 47.

Er ist bereits verstorben; auch von zahnlosen Alten.

*188 Gegen jeden die Zähn plecken.Lehmann, 915, 11.

*189 Gute Zähne, aber nichts zu beissen haben.

*190 Hei mott de Tähne ön de Sonn' spiele. (Ostpr.)

Der Hungrige ohne Mittel.

*191 Hei sall sech de Tant well afbitten. (Deutz.)

*192 Hei spielt de Täne ût wî e Wêrwulf. (Wehlau.) – Frischbier, II, 2892.

*193 Hesch's am Zah, putz d' Nase dra.Sutermeister, 9.

Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wo? (S. d.)

*194 Heut kannst du dir die Zähne putzen, du bekommst nichts.Mareta.

*195 Hinter die Zähne lachen.

Holl.: Hij lacht achter zijne kijzen. (Harrebomée, I, 399b.)

*196 Ich habe daran meine Zähne schon versucht.

Ich habe auf diesem Felde schon bittere Erfahrungen gemacht. Jüdisch-deutsch in Warschau: Ich hob schon darauf moine Zähne aufgegessen.

*197 Ich möchte ihn mit den Zähnen zerreissen.

Frz.: Je le mangerois à belles dens. (Kritzinger, 217b.)

*198 Ich werde es nicht jedem an die Zähne streichen.

*199 Ich will ihm auf den Zahn fühlen, und er soll mich nicht in die Finger beissen. – Zeising in Kunst und Gunst, vgl. Romanzeitung, Berlin 1865, S. 486.

*200 Ich will ihm die ausgebrochenen Zähne zum Paternoster an den Hals hängen.

*201 Ick moeth my an myne thande holden.Tappius, 193b.

*202 Ihre Zähne beissen nur Kümmernisse auf.Chaos, 746.

*203 In seine hohlen Zähne wird davon nichts kommen.

*204 Jemand über einen Zahn anlachen.Murner, Vom luth. Narren.

„Er hat ihr klosterbrötlin geschickt, mit süssen augen angeblickt, ein klosterdentzlin hat er gethon, mit ir ein reyen gefieret schon, vnd ein ihesus genglin gemacht, vber ein zan sie angelacht.“ (Kloster, X, 156.)

*205 Lange Zähne haben.

Sehr hungrig sein. Weil die Zähne durch vieles Essen noch nicht abgenutzt sind.

Frz.: Avoir les dens bien longues. (Kritzinger, 217b.)

*206 Mag er mit den Zähnen knirschen oder nicht.

Es mag ihm lieb sein oder nicht.

Frz.: Malgré lui et malgré ses dents. (Lendroy, 965.)

*207 Man kan em nig dêper seen as de Tän. (Holst.) – Schütze, IV, 245.

Es ist ihm nicht zu trauen, man sieht nur seine Zähne, nicht sein Herz.

*208 Man kann ihm eher einen Zahn aus dem Munde als einen Pfennig aus der Tasche nehmen.

Holl.: Men kan hem eerder een' tand uit den mond trekken, dan een' duit den zak kloppen. (Harrebomée, II, 324b.)

*209 Mit allen Zähnen essen.

Viel und schnell.

Frz.: Il mange de toutes ses dens. (Kritzinger, 217b.)

*210 Mit den Zähnen knirschen.

Ausdruck des Zorns.

Lat.: Arrodere frenum. (Bovill, I, 42.)

*211 Mit langen Zähnen essen.Körte, 7051; Frischbier, 4141.

Mit Unlust, ohne Appetit, in den Speisen umhergabelnd. (Frischbier, 338.) „Iss nicht mit langen Zähnen (lass es nicht merken beim Essen), wenn's auch schmeckt wie Knüppel auf den Kopf.“ (Hansen, 11.)

*212 Müssige Zähne haben.Altmann VI, 521.

*213 Nachdem er sich die Zähne ausgeschlagen, geben sie ihm Brot zu nagen. (Poln.)

*214 Nur über einen Zahn lachen.

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[[246]/0258] *160 Er hat schon die Zähne zum Einhauen gewetzt. Lat.: Dentes dentiunt. (Faselius, 61.) *161 Er hat sich bis an die Zähne bewaffnet (verschanzt). Holl.: Hij heeft zich tot de tanden verschanst. – Hij is tot de tanden toe gewapend. (Harrebomée, II, 324a.) *162 Er hat sich die Zähne umsonst gewetzt. *163 Er hat weisse Zähne, wie ein Hund. (Java.) *164 Er hat zwei böse Zän, der eine isst gern Weissbrot, der ander Lebkuchen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 234. *165 Er hat's jm auss den zenen gerissen. – Franck, II, 21b. Ihm, was er schon zu haben glaubte, entzogen. Frz.: Faire la barbe à quelqu'un. Holl.: Hij heeft het mij uit de tanden getrokken. (Harrebomée, II, 324b.) *166 Er hat's über den linken Zahn gesehn. – Murner, Vom luth. Narren. „Wennmol im solchs hat vergolten Bruder stiffel vnd gescholten, das hat er vber den lincken zan wie ein wolff gesehn an vnd die zen gebleckt daruan.“ (Kloster, X, 144.) *167 Er hot in dem (hat dabei) die Zähne aufgegessen. (Jüd.-deutsch. Brody.) Er ist darin, dabei ergraut. *168 Er ist bis an die Zähne bewaffnet. *169 Er ist gelehrt bis an die Zähne. Von einem, der nicht viel versteht, von eingebildeter Weisheit, wobei nichts in den Kopf gekommen ist. Frz.: Il est savant jusqu'aux deus. (Kritzinger, 217b.) *170 Er ist ihnen in die Zähne gefallen. Durchgehechelt worden. *171 Er kann die Zähne nicht mehr bedecken. Der Ausgehungerte. *172 Er kann sich hier die Zähne ausbeissen. – Klix, 124. Frz.: Chercher à savoir de quel bois quelqu'un se chauffe. (Lendroy, 235.) Holl.: Hij tast hem in den mond, of hem de tanden ook waggelen. (Harrebomée, II, 324a.) *173 Er lot si nid a de Zähne dängele1. – Sutermeister, 80. 1) Dängeln = die Sense hämmern. Hier: ins Gesicht schlagen. In dem Sinne: er lässt sich nicht auf der Nase herumspielen; er lässt nicht mit sich spassen. Mehr oder weniger sinnverwandt sind folgende a. a. O. aufgeführte Redensarten: Er hat's a der Hand wie de Stossdäge. Er lot sie mit a der Pfanne bache. Er g'hört nid guet mit em lingge-n Ellbogen. Er lachet hinnen im Mûl. Er lachet im Äcke. Er hat Merki gässe. *174 Er macht sich mit den Zähnen sein Grab. Isst sich arm oder krank. *175 Er möchte gern die Zähne auf mich loslassen. Er hat Lust, sich mit mir zu zanken. Böhm.: Rád by zuby na nĕho pustil. (Čelakovsky, 549.) *176 Er muess mit guete Zähne übel biisse. (S. Maul 473.) – Sutermeister, 97. *177 Er muss (kann) die Zähne in die Sonne speilen. – Frischbier, I, 4139. Er hat nichts zu beissen und zu brocken. *178 Er muss seine zeen in all Ding schlagen. – Franck, II, 95b. *179 Er muss sich an die Zähne halten. Von alten Leuten; aber wenn diese ausfallen? *180 Er nimmt den Zahn mit dem Kopf. – Altmann VI, 475. *181 Er sehe gern mit den zenen dantzen, wan's nur vber seinn brotkorb vnnd weinfass nit gieng. (S. Gast 174.) – Franck, II, 101a; Sailer, 296. Der Genaue, Filzige. *182 Er steckt bis an die Zähne in Schulden. Holl.: Hij steckt tot de tanden in de schuld. (Harrebomée, II, 324a.) *183 Er wird sich keinen Zahn daran ausbeissen. – Parömiakon, 161. Er macht sich vergebliche Hoffnung darauf. Frz.: Il n'en croquera que d'une dent. (Lendroy, 582.) *184 Erst kommen die Zähne im eigenen Maul, dann kommt der Vetter und sein Gaul. *185 Es ist nur auf einen hohlen Zahn. Es ist sehr wenig, reicht nicht aus. Frz.: C'est un grain de millet dans la gueule d'un âne. (Lendroy, 1014.) *186 Es seind jm die zeen aussgeschlagen. – Franck, I, 156a. Er ist durch Geld widerstandslos gemacht. (S. Gulden.) *187 Es thut ihm kein Zahn mehr weh. – Eiselein, 654; Mayer, II, 136; Marlitt, Goldelse, S. 47. Er ist bereits verstorben; auch von zahnlosen Alten. *188 Gegen jeden die Zähn plecken. – Lehmann, 915, 11. *189 Gute Zähne, aber nichts zu beissen haben. *190 Hei mott de Tähne ön de Sonn' spiele. (Ostpr.) Der Hungrige ohne Mittel. *191 Hei sall sech de Tant well afbitten. (Deutz.) *192 Hei spielt de Täne ût wî e Wêrwulf. (Wehlau.) – Frischbier, II, 2892. *193 Hesch's am Zah, putz d' Nase dra. – Sutermeister, 9. Scherzhafte Antwort auf die Frage: Wo? (S. d.) *194 Heut kannst du dir die Zähne putzen, du bekommst nichts. – Mareta. *195 Hinter die Zähne lachen. Holl.: Hij lacht achter zijne kijzen. (Harrebomée, I, 399b.) *196 Ich habe daran meine Zähne schon versucht. Ich habe auf diesem Felde schon bittere Erfahrungen gemacht. Jüdisch-deutsch in Warschau: Ich hob schon darauf moine Zähne aufgegessen. *197 Ich möchte ihn mit den Zähnen zerreissen. Frz.: Je le mangerois à belles dens. (Kritzinger, 217b.) *198 Ich werde es nicht jedem an die Zähne streichen. *199 Ich will ihm auf den Zahn fühlen, und er soll mich nicht in die Finger beissen. – Zeising in Kunst und Gunst, vgl. Romanzeitung, Berlin 1865, S. 486. *200 Ich will ihm die ausgebrochenen Zähne zum Paternoster an den Hals hängen. *201 Ick moeth my an myne thande holden. – Tappius, 193b. *202 Ihre Zähne beissen nur Kümmernisse auf. – Chaos, 746. *203 In seine hohlen Zähne wird davon nichts kommen. *204 Jemand über einen Zahn anlachen. – Murner, Vom luth. Narren. „Er hat ihr klosterbrötlin geschickt, mit süssen augen angeblickt, ein klosterdentzlin hat er gethon, mit ir ein reyen gefieret schon, vnd ein ihesus genglin gemacht, vber ein zan sie angelacht.“ (Kloster, X, 156.) *205 Lange Zähne haben. Sehr hungrig sein. Weil die Zähne durch vieles Essen noch nicht abgenutzt sind. Frz.: Avoir les dens bien longues. (Kritzinger, 217b.) *206 Mag er mit den Zähnen knirschen oder nicht. Es mag ihm lieb sein oder nicht. Frz.: Malgré lui et malgré ses dents. (Lendroy, 965.) *207 Man kan em nig dêper seen as de Tän. (Holst.) – Schütze, IV, 245. Es ist ihm nicht zu trauen, man sieht nur seine Zähne, nicht sein Herz. *208 Man kann ihm eher einen Zahn aus dem Munde als einen Pfennig aus der Tasche nehmen. Holl.: Men kan hem eerder een' tand uit den mond trekken, dan een' duit den zak kloppen. (Harrebomée, II, 324b.) *209 Mit allen Zähnen essen. Viel und schnell. Frz.: Il mange de toutes ses dens. (Kritzinger, 217b.) *210 Mit den Zähnen knirschen. Ausdruck des Zorns. Lat.: Arrodere frenum. (Bovill, I, 42.) *211 Mit langen Zähnen essen. – Körte, 7051; Frischbier, 4141. Mit Unlust, ohne Appetit, in den Speisen umhergabelnd. (Frischbier, 338.) „Iss nicht mit langen Zähnen (lass es nicht merken beim Essen), wenn's auch schmeckt wie Knüppel auf den Kopf.“ (Hansen, 11.) *212 Müssige Zähne haben. – Altmann VI, 521. *213 Nachdem er sich die Zähne ausgeschlagen, geben sie ihm Brot zu nagen. (Poln.) *214 Nur über einen Zahn lachen. Sich zum Lachen zwingen. Frz.: Rire du bout des dents. (Lendroy, 586.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [246]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/258>, abgerufen am 26.04.2024.