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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau.

Die Anwendung der trägerartigen Unterstützungen ist behufs
Ersparung starker Bauhölzer vortheilhaft, denn beispielsweise müssen
7m lange Balken etwa 26zm hoch und 9zm breit sein, während bei
Benutzung eines Unterzugs die kurzen Rosthölzer einen viel geringeren
Querschnitt benöthigen.

Damit der Träger eine möglichst geringe Höhe erhalte, unterstützt
man ihn in Entfernungen von 4--5m mit hölzernen Säulen und
Kopfbändern (Bügen).

Fig. 143 A--C giebt den Grundriß, Quer- und Längenschnitt
eines Schafstalles, dessen Balkendecke auf zwei Trägern ruht, die
wiederum von Ständern und Kopfbändern unterfangen werden; die
Ständer stehen auf Granitsockeln.

[Abbildung] Fig. 143

C.

In einer anderen Weise ist in Fig. 144 A--B die Decke eines
Rindviehstalles gebildet worden; der Grundform des Stalles ent-
sprechend, liegen die Schwellen a vor den Krippen; auf den Schwellen
stehen die Stiele, die zunächst ein Sattelholz s s tragen, welches den
Träger t t unterstützt; k k sind Kopfbänder. Daß der Träger auch
mittelst Sprengewerken verstärkt werden kann, haben wir bereits
früher gezeigt.

Nach der in Fig. 143 gezeigten Methode kann man mehrere Etagen
übereinander anordnen, wobei die hölzernen Stiele auf die Träger

Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau.

Die Anwendung der trägerartigen Unterſtützungen iſt behufs
Erſparung ſtarker Bauhölzer vortheilhaft, denn beiſpielsweiſe müſſen
7m lange Balken etwa 26zm hoch und 9zm breit ſein, während bei
Benutzung eines Unterzugs die kurzen Roſthölzer einen viel geringeren
Querſchnitt benöthigen.

Damit der Träger eine möglichſt geringe Höhe erhalte, unterſtützt
man ihn in Entfernungen von 4—5m mit hölzernen Säulen und
Kopfbändern (Bügen).

Fig. 143 A—C giebt den Grundriß, Quer- und Längenſchnitt
eines Schafſtalles, deſſen Balkendecke auf zwei Trägern ruht, die
wiederum von Ständern und Kopfbändern unterfangen werden; die
Ständer ſtehen auf Granitſockeln.

[Abbildung] Fig. 143

C.

In einer anderen Weiſe iſt in Fig. 144 A—B die Decke eines
Rindviehſtalles gebildet worden; der Grundform des Stalles ent-
ſprechend, liegen die Schwellen a vor den Krippen; auf den Schwellen
ſtehen die Stiele, die zunächſt ein Sattelholz s s tragen, welches den
Träger t t unterſtützt; k k ſind Kopfbänder. Daß der Träger auch
mittelſt Sprengewerken verſtärkt werden kann, haben wir bereits
früher gezeigt.

Nach der in Fig. 143 gezeigten Methode kann man mehrere Etagen
übereinander anordnen, wobei die hölzernen Stiele auf die Träger

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[71/0083] Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau. Die Anwendung der trägerartigen Unterſtützungen iſt behufs Erſparung ſtarker Bauhölzer vortheilhaft, denn beiſpielsweiſe müſſen 7m lange Balken etwa 26zm hoch und 9zm breit ſein, während bei Benutzung eines Unterzugs die kurzen Roſthölzer einen viel geringeren Querſchnitt benöthigen. Damit der Träger eine möglichſt geringe Höhe erhalte, unterſtützt man ihn in Entfernungen von 4—5m mit hölzernen Säulen und Kopfbändern (Bügen). Fig. 143 A—C giebt den Grundriß, Quer- und Längenſchnitt eines Schafſtalles, deſſen Balkendecke auf zwei Trägern ruht, die wiederum von Ständern und Kopfbändern unterfangen werden; die Ständer ſtehen auf Granitſockeln. [Abbildung Fig. 143 C.] In einer anderen Weiſe iſt in Fig. 144 A—B die Decke eines Rindviehſtalles gebildet worden; der Grundform des Stalles ent- ſprechend, liegen die Schwellen a vor den Krippen; auf den Schwellen ſtehen die Stiele, die zunächſt ein Sattelholz s s tragen, welches den Träger t t unterſtützt; k k ſind Kopfbänder. Daß der Träger auch mittelſt Sprengewerken verſtärkt werden kann, haben wir bereits früher gezeigt. Nach der in Fig. 143 gezeigten Methode kann man mehrere Etagen übereinander anordnen, wobei die hölzernen Stiele auf die Träger

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/83>, abgerufen am 27.04.2024.