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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Die Schornsteine: Steinverband.
Fig. 90 B ist 13/4 und 11/2 Stein im Rechteck oder
mit deutschen Normalziegeln 40/47zm weit im Lichten,
" österreichischen " 46/54zm " " "
Fig. 90 C ist 13/4 Stein im Geviert oder
mit deutschen Normalziegeln 47/47zm weit im Lichten,
" österreichischen " 54/54zm " " "

Die Buchstaben a u. b geben die Schaaren innerhalb der Mauer,
c u. d den Verband des freistehenden Schornsteins im Dachboden.

Bei Fig. A steckt der Schornstein ganz in einer 21/2 Ziegel (oder
nach deutschen Steinen 64zm, nach österr. Steinen 75zm) starken Mauer;
bei B ist die Mauer nur 2 Steine oder 51zm, beziehungsweise 60zm
stark und tritt der Schornsteinkasten 1/2 Steinlänge vor; bei C hat die
Mauer nur eine Breite von 11/2 Ziegel resp. 38zm, beziehungs-
weise 45zm.

Meistens ordnet man die Schornsteine in den Zimmerecken an
(Fig. 91) und gehören dann die Schornsteinwandungen den sich
kreuzenden Wänden an.

[Abbildung] Fig. 91.

Bezüglich des Verbandes hat man die bei den Mauerendigungen
mitgetheilten Regeln zu befolgen.

b) Die engen Schornsteine, sogenannten russischen Röhren
oder Leinschornsteine, wurden vor etwa 50 Jahren in Deutschland
zuerst ausgeführt; man erkannte bald ihre bedeutenden Vorzüge und
sind sie daher seit dieser Zeit in allen Neubauten für gewöhnliche
Stubenöfen ausschließlich im Gebrauche. Ihr Nutzen besteht darin,

Die Schornſteine: Steinverband.
Fig. 90 B iſt 1¾ und 1½ Stein im Rechteck oder
mit deutſchen Normalziegeln 40/47zm weit im Lichten,
„ öſterreichiſchen „ 46/54zm „ „ „
Fig. 90 C iſt 1¾ Stein im Geviert oder
mit deutſchen Normalziegeln 47/47zm weit im Lichten,
„ öſterreichiſchen „ 54/54zm „ „ „

Die Buchſtaben a u. b geben die Schaaren innerhalb der Mauer,
c u. d den Verband des freiſtehenden Schornſteins im Dachboden.

Bei Fig. A ſteckt der Schornſtein ganz in einer 2½ Ziegel (oder
nach deutſchen Steinen 64zm, nach öſterr. Steinen 75zm) ſtarken Mauer;
bei B iſt die Mauer nur 2 Steine oder 51zm, beziehungsweiſe 60zm
ſtark und tritt der Schornſteinkaſten ½ Steinlänge vor; bei C hat die
Mauer nur eine Breite von 1½ Ziegel reſp. 38zm, beziehungs-
weiſe 45zm.

Meiſtens ordnet man die Schornſteine in den Zimmerecken an
(Fig. 91) und gehören dann die Schornſteinwandungen den ſich
kreuzenden Wänden an.

[Abbildung] Fig. 91.

Bezüglich des Verbandes hat man die bei den Mauerendigungen
mitgetheilten Regeln zu befolgen.

β) Die engen Schornſteine, ſogenannten ruſſiſchen Röhren
oder Leinſchornſteine, wurden vor etwa 50 Jahren in Deutſchland
zuerſt ausgeführt; man erkannte bald ihre bedeutenden Vorzüge und
ſind ſie daher ſeit dieſer Zeit in allen Neubauten für gewöhnliche
Stubenöfen ausſchließlich im Gebrauche. Ihr Nutzen beſteht darin,

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[85/0101] Die Schornſteine: Steinverband. Fig. 90 B iſt 1¾ und 1½ Stein im Rechteck oder mit deutſchen Normalziegeln 40/47zm weit im Lichten, „ öſterreichiſchen „ 46/54zm „ „ „ Fig. 90 C iſt 1¾ Stein im Geviert oder mit deutſchen Normalziegeln 47/47zm weit im Lichten, „ öſterreichiſchen „ 54/54zm „ „ „ Die Buchſtaben a u. b geben die Schaaren innerhalb der Mauer, c u. d den Verband des freiſtehenden Schornſteins im Dachboden. Bei Fig. A ſteckt der Schornſtein ganz in einer 2½ Ziegel (oder nach deutſchen Steinen 64zm, nach öſterr. Steinen 75zm) ſtarken Mauer; bei B iſt die Mauer nur 2 Steine oder 51zm, beziehungsweiſe 60zm ſtark und tritt der Schornſteinkaſten ½ Steinlänge vor; bei C hat die Mauer nur eine Breite von 1½ Ziegel reſp. 38zm, beziehungs- weiſe 45zm. Meiſtens ordnet man die Schornſteine in den Zimmerecken an (Fig. 91) und gehören dann die Schornſteinwandungen den ſich kreuzenden Wänden an. [Abbildung Fig. 91.] Bezüglich des Verbandes hat man die bei den Mauerendigungen mitgetheilten Regeln zu befolgen. β) Die engen Schornſteine, ſogenannten ruſſiſchen Röhren oder Leinſchornſteine, wurden vor etwa 50 Jahren in Deutſchland zuerſt ausgeführt; man erkannte bald ihre bedeutenden Vorzüge und ſind ſie daher ſeit dieſer Zeit in allen Neubauten für gewöhnliche Stubenöfen ausſchließlich im Gebrauche. Ihr Nutzen beſteht darin,

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/101>, abgerufen am 26.04.2024.