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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Verwendung und Veispiele der böhmischen Kappe.
Kappe ein genügendes Auflager verschafft. Der Gewölbeschub wird von
den Stichkappen nach den Kegelgewölben übertragen. Erwähnt sei
[Abbildung] Fig. 410.
noch, daß das ganze Gewölbe mit Stuckaturung und Malerei reich
verziert ist und der ganze Saal einen brillanten Eindruck macht.

d) Das Verzeichen der böhmischen Kappen resp. preußischen
Platzeln geschieht im Grundrisse in der Weise, daß man die Schild-
bögen (Anläufe) umklappt; nach diesen kann der Maurer jederzeit,
auch wenn nicht alle Querschnitte vorhanden sind, die Lehrbögen an-
fertigen. Das in Oesterreich übliche Verfahren, welches wir schon bei
dem böhmischen Gewölbe resp. Platzelgewölbe angaben, ist falsch und
unverständlich.

e) Bezüglich der Gewölbstärke und Widerlagsstärke geben
wir folgende allgemeine Daten:

Pfeilhöhe 1/6 -- 1/10 der Spannweite,
Gewölbestärke bis 5 m 1/2 Stein,

Verwendung und Veiſpiele der böhmiſchen Kappe.
Kappe ein genügendes Auflager verſchafft. Der Gewölbeſchub wird von
den Stichkappen nach den Kegelgewölben übertragen. Erwähnt ſei
[Abbildung] Fig. 410.
noch, daß das ganze Gewölbe mit Stuckaturung und Malerei reich
verziert iſt und der ganze Saal einen brillanten Eindruck macht.

d) Das Verzeichen der böhmiſchen Kappen reſp. preußiſchen
Platzeln geſchieht im Grundriſſe in der Weiſe, daß man die Schild-
bögen (Anläufe) umklappt; nach dieſen kann der Maurer jederzeit,
auch wenn nicht alle Querſchnitte vorhanden ſind, die Lehrbögen an-
fertigen. Das in Oeſterreich übliche Verfahren, welches wir ſchon bei
dem böhmiſchen Gewölbe reſp. Platzelgewölbe angaben, iſt falſch und
unverſtändlich.

e) Bezüglich der Gewölbſtärke und Widerlagsſtärke geben
wir folgende allgemeine Daten:

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[399/0415] Verwendung und Veiſpiele der böhmiſchen Kappe. Kappe ein genügendes Auflager verſchafft. Der Gewölbeſchub wird von den Stichkappen nach den Kegelgewölben übertragen. Erwähnt ſei [Abbildung Fig. 410.] noch, daß das ganze Gewölbe mit Stuckaturung und Malerei reich verziert iſt und der ganze Saal einen brillanten Eindruck macht. d) Das Verzeichen der böhmiſchen Kappen reſp. preußiſchen Platzeln geſchieht im Grundriſſe in der Weiſe, daß man die Schild- bögen (Anläufe) umklappt; nach dieſen kann der Maurer jederzeit, auch wenn nicht alle Querſchnitte vorhanden ſind, die Lehrbögen an- fertigen. Das in Oeſterreich übliche Verfahren, welches wir ſchon bei dem böhmiſchen Gewölbe reſp. Platzelgewölbe angaben, iſt falſch und unverſtändlich. e) Bezüglich der Gewölbſtärke und Widerlagsſtärke geben wir folgende allgemeine Daten: Pfeilhöhe ⅙ — 1/10 der Spannweite, Gewölbeſtärke bis 5 m ½ Stein,

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/415>, abgerufen am 26.04.2024.