Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite
Das erste Buch.
Der Vergessung zu widerstreben;
Sondern es ist der Musen macht
Euch vnzugänglich zubeleben.
Antistrophe.
AVch kan das thewreste metall/
Vnd der marberstein außgehawen/
Ohn den dreymahl gedreyten schall
Nicht sehr lang seine stiffter schawen.
Die reich Pergamische palläst/
Vnd die mauren so vil vermehret/
Seind nu so gar zu nichts verkehret/
Das niemand waist wa sie gewest:
Jhre Ritter weren betrogen
Vmb jhre bekante manheit/
Wa der Poet mit süssem bogen
Durch übermenschliche arbeit
Sie nicht der Parckenhand entzogen.
Epod.
DAs derhalb kein vndergang
Ewer lob vnd ehr bedecken/
Sondern mit wachsenden schwäg
Sie sich stehts mögen außströcken/
Jst
Das erſte Buch.
Der Vergeſſung zu widerſtreben;
Sondern es iſt der Muſen macht
Euch vnzugaͤnglich zubeleben.
Antiſtrophe.
AVch kan das thewreſte metall/
Vnd der marberſtein außgehawen/
Ohn den dreymahl gedꝛeyten ſchall
Nicht ſehr lang ſeine ſtiffter ſchawen.
Die reich Pergamiſche pallaͤſt/
Vnd die mauren ſo vil vermehret/
Seind nu ſo gar zu nichts verkehret/
Das niemand waiſt wa ſie geweſt:
Jhre Ritter weren betrogen
Vmb jhre bekante manheit/
Wa der Poet mit ſuͤſſem bogen
Durch uͤbermenſchliche arbeit
Sie nicht der Parckenhand entzogen.
Epod.
DAs derhalb kein vndergang
Ewer lob vnd ehr bedecken/
Sondern mit wachſendẽ ſchwaͤg
Sie ſich ſtehts moͤgen außſtroͤcken/
Jſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0035" n="31"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Buch.</hi> </fw><lb/>
              <l>Der Verge&#x017F;&#x017F;ung zu wider&#x017F;treben;</l><lb/>
              <l>Sondern es i&#x017F;t der Mu&#x017F;en macht</l><lb/>
              <l>Euch vnzuga&#x0364;nglich zubeleben.</l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anti&#x017F;trophe.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l><hi rendition="#in">A</hi>Vch kan das thewre&#x017F;te metall/</l><lb/>
              <l>Vnd der marber&#x017F;tein außgehawen/</l><lb/>
              <l>Ohn den dreymahl ged&#xA75B;eyten &#x017F;chall</l><lb/>
              <l>Nicht &#x017F;ehr lang &#x017F;eine &#x017F;tiffter &#x017F;chawen.</l><lb/>
              <l>Die reich Pergami&#x017F;che palla&#x0364;&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>Vnd die mauren &#x017F;o vil vermehret/</l><lb/>
              <l>Seind nu &#x017F;o gar zu nichts verkehret/</l><lb/>
              <l>Das niemand wai&#x017F;t wa &#x017F;ie gewe&#x017F;t:</l><lb/>
              <l>Jhre Ritter weren betrogen</l><lb/>
              <l>Vmb jhre bekante manheit/</l><lb/>
              <l>Wa der Poet mit &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;em bogen</l><lb/>
              <l>Durch u&#x0364;bermen&#x017F;chliche arbeit</l><lb/>
              <l>Sie nicht der Parckenhand entzogen.</l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Epod.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l><hi rendition="#in">D</hi>As derhalb kein vndergang</l><lb/>
              <l>Ewer lob vnd ehr bedecken/</l><lb/>
              <l>Sondern mit wach&#x017F;ende&#x0303; &#x017F;chwa&#x0364;g</l><lb/>
              <l>Sie &#x017F;ich &#x017F;tehts mo&#x0364;gen auß&#x017F;tro&#x0364;cken/</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">J&#x017F;t</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0035] Das erſte Buch. Der Vergeſſung zu widerſtreben; Sondern es iſt der Muſen macht Euch vnzugaͤnglich zubeleben. Antiſtrophe. AVch kan das thewreſte metall/ Vnd der marberſtein außgehawen/ Ohn den dreymahl gedꝛeyten ſchall Nicht ſehr lang ſeine ſtiffter ſchawen. Die reich Pergamiſche pallaͤſt/ Vnd die mauren ſo vil vermehret/ Seind nu ſo gar zu nichts verkehret/ Das niemand waiſt wa ſie geweſt: Jhre Ritter weren betrogen Vmb jhre bekante manheit/ Wa der Poet mit ſuͤſſem bogen Durch uͤbermenſchliche arbeit Sie nicht der Parckenhand entzogen. Epod. DAs derhalb kein vndergang Ewer lob vnd ehr bedecken/ Sondern mit wachſendẽ ſchwaͤg Sie ſich ſtehts moͤgen außſtroͤcken/ Jſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/35
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/35>, abgerufen am 26.04.2024.