Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.

Bild:
<< vorherige Seite

dächtig/ sie dencke doch zurück/ ob sich auch
ihre Gespielin mit der Karte in Acht nimmt.
Am. Will sie verspielen/ so mag sie den Scha-
den mit haben.
St. Jch weiß nicht/ was mein Factor machen
wird. Jch bin heut brav eingeritten.
Am. Esist seines Ruhms ein Stückgen.
St. Die Occasion brachte es so mit.
Am. Wo bleiben unterdessen die Groß-mut-
ter-Pfennige.
St. Das darff ein Politicus nicht achten/ wor
geheyt sich umbs Geld.
Am. Ach Gott straffe mich nicht mit einem sol-
chen Liebsten.
St. Man kan es ja nicht ändern.
Am. Wie machen es andere Leute.
St. Wer ein Prülcker seyn will/ der mag sich
ümb ein paar kahle Ducaten schimpffen
lassen.
Am. Die Reputation hat manches mahl nicht
die Folge.
St. Jch will es bey mir nicht hoffen.
(Das war der ander Actus, und hatte der
gute Kerle nichts mehr in seinem Zettel.
Gelanor hatte nur seine Freude über den
schönen Liebs-Gesprächen/ die sich so vor-
trefflich zu der Sache reimten/ wie eine
Faust
F vj

daͤchtig/ ſie dencke doch zuruͤck/ ob ſich auch
ihre Geſpielin mit der Karte in Acht nim̃t.
Am. Will ſie verſpielen/ ſo mag ſie den Scha-
den mit haben.
St. Jch weiß nicht/ was mein Factor machen
wird. Jch bin heut brav eingeritten.
Am. Esiſt ſeines Ruhms ein Stuͤckgen.
St. Die Occaſion brachte es ſo mit.
Am. Wo bleiben unterdeſſen die Groß-mut-
ter-Pfennige.
St. Das darff ein Politicus nicht achten/ wor
geheyt ſich umbs Geld.
Am. Ach Gott ſtraffe mich nicht mit einem ſol-
chen Liebſten.
St. Man kan es ja nicht aͤndern.
Am. Wie machen es andere Leute.
St. Wer ein Pruͤlcker ſeyn will/ der mag ſich
uͤmb ein paar kahle Ducaten ſchimpffen
laſſen.
Am. Die Reputation hat manches mahl nicht
die Folge.
St. Jch will es bey mir nicht hoffen.
(Das war der ander Actus, und hatte der
gute Kerle nichts mehr in ſeinem Zettel.
Gelanor hatte nur ſeine Freude uͤber den
ſchoͤnen Liebs-Geſpraͤchen/ die ſich ſo vor-
trefflich zu der Sache reimten/ wie eine
Fauſt
F vj
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp>
            <p><pb facs="#f0137" n="131"/><lb/>
da&#x0364;chtig/ &#x017F;ie dencke doch zuru&#x0364;ck/ ob &#x017F;ich auch<lb/>
ihre Ge&#x017F;pielin mit der Karte in Acht nim&#x0303;t.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
            <p>Will &#x017F;ie ver&#x017F;pielen/ &#x017F;o mag &#x017F;ie den Scha-<lb/>
den mit haben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">St.</hi> </speaker>
            <p>Jch weiß nicht/ was mein <hi rendition="#aq">Factor</hi> machen<lb/>
wird. Jch bin heut brav eingeritten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
            <p>Esi&#x017F;t &#x017F;eines Ruhms ein Stu&#x0364;ckgen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker><hi rendition="#aq">St</hi>.</speaker>
            <p>Die <hi rendition="#aq">Occa&#x017F;ion</hi> brachte es &#x017F;o mit.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
            <p>Wo bleiben unterde&#x017F;&#x017F;en die Groß-mut-<lb/>
ter-Pfennige.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker><hi rendition="#aq">St</hi>.</speaker>
            <p>Das darff ein <hi rendition="#aq">Politicus</hi> nicht achten/ wor<lb/>
geheyt &#x017F;ich umbs Geld.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
            <p>Ach Gott &#x017F;traffe mich nicht mit einem &#x017F;ol-<lb/>
chen Lieb&#x017F;ten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">St.</hi> </speaker>
            <p>Man kan es ja nicht a&#x0364;ndern.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
            <p>Wie machen es andere Leute.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker><hi rendition="#aq">St</hi>.</speaker>
            <p>Wer ein Pru&#x0364;lcker &#x017F;eyn will/ der mag &#x017F;ich<lb/>
u&#x0364;mb ein paar kahle Ducaten &#x017F;chimpffen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
            <p>Die <hi rendition="#aq">Reputation</hi> hat manches mahl nicht<lb/>
die Folge.</p>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">St.</hi> </speaker>
            <p>Jch will es bey mir nicht hoffen.</p>
          </sp><lb/>
          <stage><hi rendition="#i">(</hi>Das war der ander <hi rendition="#aq">Actus,</hi> und hatte der<lb/>
gute Kerle nichts mehr in &#x017F;einem Zettel.<lb/><hi rendition="#aq">Gelanor</hi> hatte nur &#x017F;eine <hi rendition="#fr">F</hi>reude u&#x0364;ber den<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Liebs-Ge&#x017F;pra&#x0364;chen/ die &#x017F;ich &#x017F;o vor-<lb/>
trefflich zu der Sache reimten/ wie eine<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F vj</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">F</hi>au&#x017F;t</fw><lb/></stage>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0137] daͤchtig/ ſie dencke doch zuruͤck/ ob ſich auch ihre Geſpielin mit der Karte in Acht nim̃t. Am. Will ſie verſpielen/ ſo mag ſie den Scha- den mit haben. St. Jch weiß nicht/ was mein Factor machen wird. Jch bin heut brav eingeritten. Am. Esiſt ſeines Ruhms ein Stuͤckgen. St. Die Occaſion brachte es ſo mit. Am. Wo bleiben unterdeſſen die Groß-mut- ter-Pfennige. St. Das darff ein Politicus nicht achten/ wor geheyt ſich umbs Geld. Am. Ach Gott ſtraffe mich nicht mit einem ſol- chen Liebſten. St. Man kan es ja nicht aͤndern. Am. Wie machen es andere Leute. St. Wer ein Pruͤlcker ſeyn will/ der mag ſich uͤmb ein paar kahle Ducaten ſchimpffen laſſen. Am. Die Reputation hat manches mahl nicht die Folge. St. Jch will es bey mir nicht hoffen. (Das war der ander Actus, und hatte der gute Kerle nichts mehr in ſeinem Zettel. Gelanor hatte nur ſeine Freude uͤber den ſchoͤnen Liebs-Geſpraͤchen/ die ſich ſo vor- trefflich zu der Sache reimten/ wie eine Fauſt F vj

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der Ausgabe handelt es sich um die 2. Auflage… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/137
Zitationshilfe: Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/137>, abgerufen am 26.04.2024.