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Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787.

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der verschiedenen Gebirgsarten.
deflötzarten, die Steinsalzflötzarten, die Gypsflötzarten, und die Eisen-
thon-Flötzarten. Daß einige Bergarten der uranfänglichen Gebirge zu-
weilen mit zu den Flötzgebirgsarten gerechnet werden können, oder wenig-
stens in selbige übergehen, ist sowohl bey der Erklärung der Gebirgsarten
überhaupt, (§. 4.) als auch bey der Erklärung jeder dieser übergehenden
uranfänglichen Bergarten insbesondere (§. 10. 12. 13. und 14.) gesagt
worden.

§. 20.
II. Von den verschiedenen Flötzgebirgsarten insonderheit.
1.) Flötz-Kalkart.

Der Flötzkalk unterscheidet sich von dem uranfänglichen Kalksteine vor-
züglich dadurch, daß er insgemein grau von Farbe, öfters aber auch mit
verschiedenen bunten Farben versehen ist, einen dichten meist splittrigen
Bruch hat, und fast jederzeit verschiedene Arten von Seeversteinerungen
enthält. Er wechselt gemeiniglich mit Mergel und Stinksteinflötzen ab.
Er führt nicht selten Metalle, sowohl auf Flötzen, als auf Gängen. Hie-
her gehört unter andern auch das sogenannte Kupferschiefergebirge in
Thüringen und den angränzenden Ländern, desgleichen der Peak in
Derbyshire.

§. 21.
2.) Sandsteinarten.

Die Sandsteinarten können füglich in gemeinen Sandstein, Grau-
Wakke und Puddingstein abgetheilet werden.

A) Der gemeine Sandstein hat zum Haupttheile seines Gemenges
Quarzkörner von verschiedener Größe, unter denen sich zuweilen
auch Körner von Feldspath, Hornschiefer und Feuerstein finden.
Diese Körner sind durch ein Bindemittel gleichsam zusammengeleimt;
wel-
C

der verſchiedenen Gebirgsarten.
defloͤtzarten, die Steinſalzfloͤtzarten, die Gypsfloͤtzarten, und die Eiſen-
thon-Floͤtzarten. Daß einige Bergarten der uranfaͤnglichen Gebirge zu-
weilen mit zu den Floͤtzgebirgsarten gerechnet werden koͤnnen, oder wenig-
ſtens in ſelbige uͤbergehen, iſt ſowohl bey der Erklaͤrung der Gebirgsarten
uͤberhaupt, (§. 4.) als auch bey der Erklaͤrung jeder dieſer uͤbergehenden
uranfaͤnglichen Bergarten insbeſondere (§. 10. 12. 13. und 14.) geſagt
worden.

§. 20.
II. Von den verſchiedenen Floͤtzgebirgsarten inſonderheit.
1.) Floͤtz-Kalkart.

Der Floͤtzkalk unterſcheidet ſich von dem uranfaͤnglichen Kalkſteine vor-
zuͤglich dadurch, daß er insgemein grau von Farbe, oͤfters aber auch mit
verſchiedenen bunten Farben verſehen iſt, einen dichten meiſt ſplittrigen
Bruch hat, und faſt jederzeit verſchiedene Arten von Seeverſteinerungen
enthaͤlt. Er wechſelt gemeiniglich mit Mergel und Stinkſteinfloͤtzen ab.
Er fuͤhrt nicht ſelten Metalle, ſowohl auf Floͤtzen, als auf Gaͤngen. Hie-
her gehoͤrt unter andern auch das ſogenannte Kupferſchiefergebirge in
Thuͤringen und den angraͤnzenden Laͤndern, desgleichen der Peak in
Derbyſhire.

§. 21.
2.) Sandſteinarten.

Die Sandſteinarten koͤnnen fuͤglich in gemeinen Sandſtein, Grau-
Wakke und Puddingſtein abgetheilet werden.

A) Der gemeine Sandſtein hat zum Haupttheile ſeines Gemenges
Quarzkoͤrner von verſchiedener Groͤße, unter denen ſich zuweilen
auch Koͤrner von Feldſpath, Hornſchiefer und Feuerſtein finden.
Dieſe Koͤrner ſind durch ein Bindemittel gleichſam zuſammengeleimt;
wel-
C
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[17/0023] der verſchiedenen Gebirgsarten. defloͤtzarten, die Steinſalzfloͤtzarten, die Gypsfloͤtzarten, und die Eiſen- thon-Floͤtzarten. Daß einige Bergarten der uranfaͤnglichen Gebirge zu- weilen mit zu den Floͤtzgebirgsarten gerechnet werden koͤnnen, oder wenig- ſtens in ſelbige uͤbergehen, iſt ſowohl bey der Erklaͤrung der Gebirgsarten uͤberhaupt, (§. 4.) als auch bey der Erklaͤrung jeder dieſer uͤbergehenden uranfaͤnglichen Bergarten insbeſondere (§. 10. 12. 13. und 14.) geſagt worden. §. 20. II. Von den verſchiedenen Floͤtzgebirgsarten inſonderheit. 1.) Floͤtz-Kalkart. Der Floͤtzkalk unterſcheidet ſich von dem uranfaͤnglichen Kalkſteine vor- zuͤglich dadurch, daß er insgemein grau von Farbe, oͤfters aber auch mit verſchiedenen bunten Farben verſehen iſt, einen dichten meiſt ſplittrigen Bruch hat, und faſt jederzeit verſchiedene Arten von Seeverſteinerungen enthaͤlt. Er wechſelt gemeiniglich mit Mergel und Stinkſteinfloͤtzen ab. Er fuͤhrt nicht ſelten Metalle, ſowohl auf Floͤtzen, als auf Gaͤngen. Hie- her gehoͤrt unter andern auch das ſogenannte Kupferſchiefergebirge in Thuͤringen und den angraͤnzenden Laͤndern, desgleichen der Peak in Derbyſhire. §. 21. 2.) Sandſteinarten. Die Sandſteinarten koͤnnen fuͤglich in gemeinen Sandſtein, Grau- Wakke und Puddingſtein abgetheilet werden. A) Der gemeine Sandſtein hat zum Haupttheile ſeines Gemenges Quarzkoͤrner von verſchiedener Groͤße, unter denen ſich zuweilen auch Koͤrner von Feldſpath, Hornſchiefer und Feuerſtein finden. Dieſe Koͤrner ſind durch ein Bindemittel gleichſam zuſammengeleimt; wel- C

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Zitationshilfe: Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/werner_gebirgsarten_1787/23>, abgerufen am 19.03.2024.