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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.

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2. Wie sich Christus nenne das Leben / vnd was wir davon haben / Nemlich / daß wir sollen leben / vnd nimmermehr sterben.

3. Welcher gestalt wir denn solcher grossen Güter vnd Wolthaten theilhafftig werden / Nemlich durch den seligmachenden Glauben.

Der Vater aller Gnaden vnd Barmhertzigkeit / wolle vns hie zuverleihen die Gnad vnd Krafft seines heiligen Geistes / vmb JESu Christi seines eingebornen Sohns vnsers Heylandes vnd Seligmachers willen / Amen / Amen.

Erster Theil:

ZV diesem lieblichen vnd köstlichen Rosen Spruch / hatte dem HERrn Christo die sorgfeltige vnd betrübte Martha vrsach geben. Denn als er gen Bethanien kam / seinen guten Freundt den Lazarum von den Todten zuerwecken / da gehet jhm die Martha hinaus für den Flecken entgegen / Vnnd spricht zu jhm: HErr werestu hie gewesen / mein Bruder were nicht gestorben. Vnd wil so viel sagen: Ach HErr / werestu noch bey seinem Leben kommen / hettestu jhnen mit einem Wort künnen gesundt machen / aber nunmehr ists so weit kommen / daß er da ligt in der Erden / vnd ist ein Speise der Würme vnd Schlangen worden. Doch erinnert sie sich bald / daß Christus auch vorher hatte Todten aufferwecket / alß Luc. cap. 7. vnd Matth. cap. 9. vnd spricht dem nach ferner: Doch weis ich auch noch / das / was du bittest von GOtt / das wird dir GOtt geben. Das war ein sehr vnvollkommene Bekäntnüs von Christo / in deme sie jhm das kaum zu trawet / daß er aus eigener Macht Todten aufferwecke / Sondern er müste auch darvmb / wie andere heilige Leute / bitten: Dennoch so lesset jhm der gnädiger vnd gütiger

2. Wie sich Christus nenne das Leben / vnd was wir davon haben / Nemlich / daß wir sollen leben / vnd nimmermehr sterben.

3. Welcher gestalt wir denn solcher grossen Güter vnd Wolthaten theilhafftig werden / Nemlich durch den seligmachenden Glauben.

Der Vater aller Gnaden vnd Barmhertzigkeit / wolle vns hie zuverleihen die Gnad vnd Krafft seines heiligen Geistes / vmb JESu Christi seines eingebornen Sohns vnsers Heylandes vnd Seligmachers willen / Amen / Amen.

Erster Theil:

ZV diesem lieblichen vnd köstlichen Rosen Spruch / hatte dem HERrn Christo die sorgfeltige vnd betrübte Martha vrsach geben. Denn als er gen Bethanien kam / seinen guten Freundt den Lazarum von den Todten zuerwecken / da gehet jhm die Martha hinaus für den Flecken entgegen / Vnnd spricht zu jhm: HErr werestu hie gewesen / mein Bruder were nicht gestorben. Vnd wil so viel sagen: Ach HErr / werestu noch bey seinem Leben kommen / hettestu jhnen mit einem Wort künnen gesundt machen / aber nunmehr ists so weit kommen / daß er da ligt in der Erden / vnd ist ein Speise der Würme vnd Schlangen worden. Doch erinnert sie sich bald / daß Christus auch vorher hatte Todten aufferwecket / alß Luc. cap. 7. vnd Matth. cap. 9. vnd spricht dem nach ferner: Doch weis ich auch noch / das / was du bittest von GOtt / das wird dir GOtt geben. Das war ein sehr vnvollkommene Bekäntnüs von Christo / in deme sie jhm das kaum zu trawet / daß er aus eigener Macht Todten aufferwecke / Sondern er müste auch darvmb / wie andere heilige Leute / bitten: Dennoch so lesset jhm der gnädiger vnd gütiger

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                     seinen guten Freundt den Lazarum von den Todten zuerwecken / da gehet jhm die
                     Martha hinaus für den Flecken entgegen / Vnnd spricht zu jhm: HErr werestu hie
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                     werestu noch bey seinem Leben kommen / hettestu jhnen mit einem Wort künnen
                     gesundt machen / aber nunmehr ists so weit kommen / daß er da ligt in der Erden
                     / vnd ist ein Speise der Würme vnd Schlangen worden. Doch erinnert sie sich bald
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[0013] 2. Wie sich Christus nenne das Leben / vnd was wir davon haben / Nemlich / daß wir sollen leben / vnd nimmermehr sterben. 3. Welcher gestalt wir denn solcher grossen Güter vnd Wolthaten theilhafftig werden / Nemlich durch den seligmachenden Glauben. Der Vater aller Gnaden vnd Barmhertzigkeit / wolle vns hie zuverleihen die Gnad vnd Krafft seines heiligen Geistes / vmb JESu Christi seines eingebornen Sohns vnsers Heylandes vnd Seligmachers willen / Amen / Amen. Erster Theil: ZV diesem lieblichen vnd köstlichen Rosen Spruch / hatte dem HERrn Christo die sorgfeltige vnd betrübte Martha vrsach geben. Denn als er gen Bethanien kam / seinen guten Freundt den Lazarum von den Todten zuerwecken / da gehet jhm die Martha hinaus für den Flecken entgegen / Vnnd spricht zu jhm: HErr werestu hie gewesen / mein Bruder were nicht gestorben. Vnd wil so viel sagen: Ach HErr / werestu noch bey seinem Leben kommen / hettestu jhnen mit einem Wort künnen gesundt machen / aber nunmehr ists so weit kommen / daß er da ligt in der Erden / vnd ist ein Speise der Würme vnd Schlangen worden. Doch erinnert sie sich bald / daß Christus auch vorher hatte Todten aufferwecket / alß Luc. cap. 7. vnd Matth. cap. 9. vnd spricht dem nach ferner: Doch weis ich auch noch / das / was du bittest von GOtt / das wird dir GOtt geben. Das war ein sehr vnvollkommene Bekäntnüs von Christo / in deme sie jhm das kaum zu trawet / daß er aus eigener Macht Todten aufferwecke / Sondern er müste auch darvmb / wie andere heilige Leute / bitten: Dennoch so lesset jhm der gnädiger vnd gütiger

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/13>, abgerufen am 26.04.2024.