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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Bau-Kunst.
Beweiß.

Denn die Mauer/ welche zwieschen demTab.
XXVI.
Fig.
54.

oberen und unteren Fenster ist/ ABCD lieget
auf dem Sturtze des unteren Fensters. Da-
mit nun dieselbe von ihrem Drucken nicht
börste; so muß die Last von ihm durch einen
Bogen auf die feste Mauer zur Seiten ge-
leitet werden. Und demnach muß man die
viereckichten Fenster mit einem ausgemaure-
ten Bogen überwölben. W. Z. E.

Die 12. Aufgabe.

298. Ein Fenster zu verzieren.

Auflösung.

Machet entweder einen blossen Rahmen
umb das Fenster/ in dem ihr die Glieder
des Architrabs parallel mit seinen Sei-
ten herumb führet: oder machet über den
Rahmen noch einen Frieß und Karnieß
ohne ein Fronton; oder mit einem Fron-
ton.

So ist geschehen/ was man verlangete.

Die 1. Anmerckung.

299. Man pfleget gemeiniglich an den Rahmen
entweder einfache oder doppelte Eckenzierden zuma-
chen: von welchen in den folgenden Aufgaben ge-
handelt wird.

Die 2. Anmerckung.

300. Der Modul zu der Verzierung ist 1/6 biß 1/5 von
der Breite im Lichten.

Die 3. Anmerckung.

301. Die Gesimse sind aus beygefügeten Tabellen
zu erlernen.

Tusca-
der Bau-Kunſt.
Beweiß.

Denn die Mauer/ welche zwieſchen demTab.
XXVI.
Fig.
54.

oberen und unteren Fenſter iſt/ ABCD lieget
auf dem Sturtze des unteren Fenſters. Da-
mit nun dieſelbe von ihrem Drucken nicht
boͤrſte; ſo muß die Laſt von ihm durch einen
Bogen auf die feſte Mauer zur Seiten ge-
leitet werden. Und demnach muß man die
viereckichten Fenſter mit einem ausgemaure-
ten Bogen uͤberwoͤlben. W. Z. E.

Die 12. Aufgabe.

298. Ein Fenſter zu verzieren.

Aufloͤſung.

Machet entweder einen bloſſen Rahmen
umb das Fenſter/ in dem ihr die Glieder
des Architrabs parallel mit ſeinen Sei-
ten herumb fuͤhret: oder machet uͤber den
Rahmen noch einen Frieß und Karnieß
ohne ein Fronton; oder mit einem Fron-
ton.

So iſt geſchehen/ was man verlangete.

Die 1. Anmerckung.

299. Man pfleget gemeiniglich an den Rahmen
entweder einfache oder doppelte Eckenzierden zuma-
chen: von welchen in den folgenden Aufgaben ge-
handelt wird.

Die 2. Anmerckung.

300. Der Modul zu der Verzierung iſt ⅙ biß ⅕ von
der Breite im Lichten.

Die 3. Anmerckung.

301. Die Geſimſe ſind aus beygefuͤgeten Tabellen
zu erlernen.

Tuſca-
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[399/0531] der Bau-Kunſt. Beweiß. Denn die Mauer/ welche zwieſchen dem oberen und unteren Fenſter iſt/ ABCD lieget auf dem Sturtze des unteren Fenſters. Da- mit nun dieſelbe von ihrem Drucken nicht boͤrſte; ſo muß die Laſt von ihm durch einen Bogen auf die feſte Mauer zur Seiten ge- leitet werden. Und demnach muß man die viereckichten Fenſter mit einem ausgemaure- ten Bogen uͤberwoͤlben. W. Z. E. Tab. XXVI. Fig. 54. Die 12. Aufgabe. 298. Ein Fenſter zu verzieren. Aufloͤſung. Machet entweder einen bloſſen Rahmen umb das Fenſter/ in dem ihr die Glieder des Architrabs parallel mit ſeinen Sei- ten herumb fuͤhret: oder machet uͤber den Rahmen noch einen Frieß und Karnieß ohne ein Fronton; oder mit einem Fron- ton. So iſt geſchehen/ was man verlangete. Die 1. Anmerckung. 299. Man pfleget gemeiniglich an den Rahmen entweder einfache oder doppelte Eckenzierden zuma- chen: von welchen in den folgenden Aufgaben ge- handelt wird. Die 2. Anmerckung. 300. Der Modul zu der Verzierung iſt ⅙ biß ⅕ von der Breite im Lichten. Die 3. Anmerckung. 301. Die Geſimſe ſind aus beygefuͤgeten Tabellen zu erlernen. Tuſca-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/531>, abgerufen am 26.04.2024.