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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
das Gebäüde geleget werden und zu bey-
den Seiten sollen in gleicher Weite
gleich viel Fenster von ihr abstehen.
Von den Ecken stehen die Fenster wei-
ter weg als von einander: von der Thü-
re aber können sie weiter und weniger
abstehen.

Beweiß.

Es ist alles klahr aus der Eurythmie (§.
66)/ welche der Baumeister überall mit der
grösten Sorgfalt zu beobachten hat (§. 67).

Der 1. Zusatz.

319. Eben die Eurythmie erfordert/ daß/
wenn man die Fenster mit Frontons zieret/
dreyeckichte und rundte zu beyden Seiten
auf einerley Art abwechseln.

Der 2. Zusatz.

320. Und weil man in dem/ was in der
Weite auf einmal/ in der Nähe aber nur
stückweise übersehen werden kan/ die Euryth-
mie
mehr als einmal anbringen muß (§. 69);
sol die Mauer eines breiten Gebäudes ent-
weder in der mitten/ oder an beyden Ecken/
oder beyderseits umb wenige Zolle heraus-
gerücket werden und/ damit man an jedem
herausgerücktem Theile die Eurythmie be-
sonders in acht nehmen könne/ sollen die Fen-
ster überall an der Zahl ungleich seyn (§.
66).

Der

Anfangs-Gruͤnde
das Gebaͤuͤde geleget werden und zu bey-
den Seiten ſollen in gleicher Weite
gleich viel Fenſter von ihr abſtehen.
Von den Ecken ſtehen die Fenſter wei-
ter weg als von einander: von der Thuͤ-
re aber koͤnnen ſie weiter und weniger
abſtehen.

Beweiß.

Es iſt alles klahr aus der Eurythmie (§.
66)/ welche der Baumeiſter uͤberall mit der
groͤſten Sorgfalt zu beobachten hat (§. 67).

Der 1. Zuſatz.

319. Eben die Eurythmie erfordert/ daß/
wenn man die Fenſter mit Frontons zieret/
dreyeckichte und rundte zu beyden Seiten
auf einerley Art abwechſeln.

Der 2. Zuſatz.

320. Und weil man in dem/ was in der
Weite auf einmal/ in der Naͤhe aber nur
ſtuͤckweiſe uͤberſehen werden kan/ die Euryth-
mie
mehr als einmal anbringen muß (§. 69);
ſol die Mauer eines breiten Gebaͤudes ent-
weder in der mitten/ oder an beyden Ecken/
oder beyderſeits umb wenige Zolle heraus-
geruͤcket werden und/ damit man an jedem
herausgeruͤcktem Theile die Eurythmie be-
ſonders in acht nehmen koͤnne/ ſollen die Fen-
ſter uͤberall an der Zahl ungleich ſeyn (§.
66).

Der
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[408/0540] Anfangs-Gruͤnde das Gebaͤuͤde geleget werden und zu bey- den Seiten ſollen in gleicher Weite gleich viel Fenſter von ihr abſtehen. Von den Ecken ſtehen die Fenſter wei- ter weg als von einander: von der Thuͤ- re aber koͤnnen ſie weiter und weniger abſtehen. Beweiß. Es iſt alles klahr aus der Eurythmie (§. 66)/ welche der Baumeiſter uͤberall mit der groͤſten Sorgfalt zu beobachten hat (§. 67). Der 1. Zuſatz. 319. Eben die Eurythmie erfordert/ daß/ wenn man die Fenſter mit Frontons zieret/ dreyeckichte und rundte zu beyden Seiten auf einerley Art abwechſeln. Der 2. Zuſatz. 320. Und weil man in dem/ was in der Weite auf einmal/ in der Naͤhe aber nur ſtuͤckweiſe uͤberſehen werden kan/ die Euryth- mie mehr als einmal anbringen muß (§. 69); ſol die Mauer eines breiten Gebaͤudes ent- weder in der mitten/ oder an beyden Ecken/ oder beyderſeits umb wenige Zolle heraus- geruͤcket werden und/ damit man an jedem herausgeruͤcktem Theile die Eurythmie be- ſonders in acht nehmen koͤnne/ ſollen die Fen- ſter uͤberall an der Zahl ungleich ſeyn (§. 66). Der

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/540>, abgerufen am 26.04.2024.