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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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der Fortification.
abhalten/ daß er nicht mit Macht hinein drin-
gen kan (§. 4). Je näher er aber derselben
kommet/ ie grösser ist die Gefahr. Je grösser
aber die Gefahr ist/ ie mehr muß man ihm
Widerstand thun können/ umb feine An-
schläge zu zernichten/ und sich von der Gefahr
zu befreyen/ so viel möglich ist. Derowegen
ie näher der Feind an die Festung kommet/
ie saurer muß ihm das Anrücken gemacht
werden. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

38. Daher sol man auch in derselben Zeit
von allen Seiten starcke Defension haben/
damit seine Macht an den Wercken/ die man
ihm entgegen setzet/ gebrochen/ und ihm die
Eroberung der Festung kostbahr und müh-
sam gemachet werde.

Der 2. Zusatz.

39. Weil aber iedes Werck seinen Se-
cundanten (§. 24.) und zwar seinen eigenen
(§. 26.) haben sol, so sol sich stets ein neuer
Secundante hervor thun/ so ofte man ein
neues Werck der Macht des Feindes entge-
gen setzet.

Der 3. Zusatz.

40. Und allso muß man stets verdeckte
Wercke/ oder wenigstens verdeckte Linien an
der Festung haben/ bis der Feind die letzte
Attaqve vornimmet/ damit auch bey dersel-

ben

der Fortification.
abhalten/ daß er nicht mit Macht hinein drin-
gen kan (§. 4). Je naͤher er aber derſelben
kommet/ ie groͤſſer iſt die Gefahr. Je groͤſſer
aber die Gefahr iſt/ ie mehr muß man ihm
Widerſtand thun koͤnnen/ umb feine An-
ſchlaͤge zu zernichten/ und ſich von der Gefahr
zu befreyen/ ſo viel moͤglich iſt. Derowegen
ie naͤher der Feind an die Feſtung kommet/
ie ſaurer muß ihm das Anruͤcken gemacht
werden. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

38. Daher ſol man auch in derſelben Zeit
von allen Seiten ſtarcke Defenſion haben/
damit ſeine Macht an den Wercken/ die man
ihm entgegen ſetzet/ gebrochen/ und ihm die
Eroberung der Feſtung koſtbahr und muͤh-
ſam gemachet werde.

Der 2. Zuſatz.

39. Weil aber iedes Werck ſeinen Se-
cundanten (§. 24.) und zwar ſeinen eigenen
(§. 26.) haben ſol, ſo ſol ſich ſtets ein neuer
Secundante hervor thun/ ſo ofte man ein
neues Werck der Macht des Feindes entge-
gen ſetzet.

Der 3. Zuſatz.

40. Und allſo muß man ſtets verdeckte
Wercke/ oder wenigſtens verdeckte Linien an
der Feſtung haben/ bis der Feind die letzte
Attaqve vornimmet/ damit auch bey derſel-

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[95/0105] der Fortification. abhalten/ daß er nicht mit Macht hinein drin- gen kan (§. 4). Je naͤher er aber derſelben kommet/ ie groͤſſer iſt die Gefahr. Je groͤſſer aber die Gefahr iſt/ ie mehr muß man ihm Widerſtand thun koͤnnen/ umb feine An- ſchlaͤge zu zernichten/ und ſich von der Gefahr zu befreyen/ ſo viel moͤglich iſt. Derowegen ie naͤher der Feind an die Feſtung kommet/ ie ſaurer muß ihm das Anruͤcken gemacht werden. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 38. Daher ſol man auch in derſelben Zeit von allen Seiten ſtarcke Defenſion haben/ damit ſeine Macht an den Wercken/ die man ihm entgegen ſetzet/ gebrochen/ und ihm die Eroberung der Feſtung koſtbahr und muͤh- ſam gemachet werde. Der 2. Zuſatz. 39. Weil aber iedes Werck ſeinen Se- cundanten (§. 24.) und zwar ſeinen eigenen (§. 26.) haben ſol, ſo ſol ſich ſtets ein neuer Secundante hervor thun/ ſo ofte man ein neues Werck der Macht des Feindes entge- gen ſetzet. Der 3. Zuſatz. 40. Und allſo muß man ſtets verdeckte Wercke/ oder wenigſtens verdeckte Linien an der Feſtung haben/ bis der Feind die letzte Attaqve vornimmet/ damit auch bey derſel- ben

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/105>, abgerufen am 29.04.2024.