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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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der Artillerie.
5. Den Schaum schöpfet mit einem Löffel
ab.

So wird der Salpeter von aller Unsauber-
keit gereiniget/ das ist/ geläutert: welches
das erste war.

6. So bald der Salpeter wil anfangen tro-
cken zu werden/ rühret ihn mit einem höl-
tzernen oder eisernen Spatel fleißig umb/
damit er niergends anbrenne und
7. Lasset ihn unter solchem gelinden herumb
rühren über einer nicht allzu heftigen Glutt
glüender Kohlen wohl austrocknen.

So wird er sich in ein feines weisses Mehl
zerbrechen: welches das andere war.

Die 1. Anmerckung.

7. Noch andere Methoden findet man bey dem
Simienovvicz in seiner vollkommenen Geschütz-Feu-
erwerck- und Büchsenmeisterey-Kunst part. 1. c. 3. f. 57.
Uns begnüget/ daß wir die leichteste deutlich beschrie-
ben haben.

Die 2. Anmerckung.

8. Der Salpeter wird entweder aus Salpeter-Er-
de gesotten/ oder von alten Mauren abgeschabet/ in-
gleichen auch aus dem Urin und noch auf viele ande-
re Art zu bereitet.

Die 3. Anmerckung.

9. Man pfleget den Salpeter wol etliche mal zu
läutern/ damit er recht reine wird. Denn so er un-
reine ist/ bleibet viel Unreinigkeit zurücke/ wenn er
verbrennet wird/ so wol unter/ als ausser dem Pul-
ver.

Die 4. Anmerckung.

10. Daher hält man es für ein Zeichen eines

wohl
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der Artillerie.
5. Den Schaum ſchoͤpfet mit einem Loͤffel
ab.

So wird der Salpeter von aller Unſauber-
keit gereiniget/ das iſt/ gelaͤutert: welches
das erſte war.

6. So bald der Salpeter wil anfangen tro-
cken zu werden/ ruͤhret ihn mit einem hoͤl-
tzernen oder eiſernen Spatel fleißig umb/
damit er niergends anbrenne und
7. Laſſet ihn unter ſolchem gelinden herumb
ruͤhren uͤber einer nicht allzu heftigen Glutt
gluͤender Kohlen wohl austrocknen.

So wird er ſich in ein feines weiſſes Mehl
zerbrechen: welches das andere war.

Die 1. Anmerckung.

7. Noch andere Methoden findet man bey dem
Simienovvicz in ſeiner vollkommenen Geſchuͤtz-Feu-
erwerck- und Buͤchſenmeiſterey-Kunſt part. 1. c. 3. f. 57.
Uns begnuͤget/ daß wir die leichteſte deutlich beſchrie-
ben haben.

Die 2. Anmerckung.

8. Der Salpeter wird entweder aus Salpeter-Er-
de geſotten/ oder von alten Mauren abgeſchabet/ in-
gleichen auch aus dem Urin und noch auf viele ande-
re Art zu bereitet.

Die 3. Anmerckung.

9. Man pfleget den Salpeter wol etliche mal zu
laͤutern/ damit er recht reine wird. Denn ſo er un-
reine iſt/ bleibet viel Unreinigkeit zuruͤcke/ wenn er
verbrennet wird/ ſo wol unter/ als auſſer dem Pul-
ver.

Die 4. Anmerckung.

10. Daher haͤlt man es fuͤr ein Zeichen eines

wohl
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[9/0011] der Artillerie. 5. Den Schaum ſchoͤpfet mit einem Loͤffel ab. So wird der Salpeter von aller Unſauber- keit gereiniget/ das iſt/ gelaͤutert: welches das erſte war. 6. So bald der Salpeter wil anfangen tro- cken zu werden/ ruͤhret ihn mit einem hoͤl- tzernen oder eiſernen Spatel fleißig umb/ damit er niergends anbrenne und 7. Laſſet ihn unter ſolchem gelinden herumb ruͤhren uͤber einer nicht allzu heftigen Glutt gluͤender Kohlen wohl austrocknen. So wird er ſich in ein feines weiſſes Mehl zerbrechen: welches das andere war. Die 1. Anmerckung. 7. Noch andere Methoden findet man bey dem Simienovvicz in ſeiner vollkommenen Geſchuͤtz-Feu- erwerck- und Buͤchſenmeiſterey-Kunſt part. 1. c. 3. f. 57. Uns begnuͤget/ daß wir die leichteſte deutlich beſchrie- ben haben. Die 2. Anmerckung. 8. Der Salpeter wird entweder aus Salpeter-Er- de geſotten/ oder von alten Mauren abgeſchabet/ in- gleichen auch aus dem Urin und noch auf viele ande- re Art zu bereitet. Die 3. Anmerckung. 9. Man pfleget den Salpeter wol etliche mal zu laͤutern/ damit er recht reine wird. Denn ſo er un- reine iſt/ bleibet viel Unreinigkeit zuruͤcke/ wenn er verbrennet wird/ ſo wol unter/ als auſſer dem Pul- ver. Die 4. Anmerckung. 10. Daher haͤlt man es fuͤr ein Zeichen eines wohl A 5

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/11>, abgerufen am 29.04.2024.