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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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der Artillerie.
ter/ oder die Kohlen sind nicht recht gestos-
sen/ oder das Pulver ist überhaupt nicht recht
gestampfet worden. Bleiben schwartze
Flecke zurücke/ so sind die Kohlen nicht recht
ausgebrant. Findet man eine Fettigkeit
auf der Tafel/ so ist der Salpeter und
Schwefel von seiner unreinen Fettigkeit nicht
gnung gereiniget worden. Endlich weisse
und gelbe Pünctlein zeigen an/ daß der Sal-
peter nicht gnung geläutert worden. Wenn
es in allem versehen/ so bleibet fast mehr Un-
rath zurücke/ als im Feuer aufgangen.

Beweiß.

Wenn das Pulver gut seyn sol/ so muß
der Schwefel und Salpeter wohl geläutert/
die Kohlen recht ausgebrandt/ alle drey Ma-
terien recht klein zerrieben und untereinander
auf das beste vermenget seyn (§. 35). Jst
dieses alles richtig/ so entzündet sich das Pul-
ver von dem geringsten Füncklein/ und die
Flamme hebt die übriege Materie mit einem
Dampfe auf (§. 36. 37). Allso bleibet nichts
zurücke/ was die Tafel oder das Papier ver-
unreinigen oder gar verbrennen kan: welches
das erste war.

Hingegen wenn gemeines Saltz unter dem
Salpeter ist/ so sprützelt er hin und wieder.
Sind nun vollends die Kohlen nicht recht
kleine zerstossen/ so werden glimmende Fun-
cken in das Häuflein zur Seiten geworfen/

die
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der Artillerie.
ter/ oder die Kohlen ſind nicht recht geſtoſ-
ſen/ oder das Pulver iſt uͤberhaupt nicht recht
geſtampfet worden. Bleiben ſchwartze
Flecke zuruͤcke/ ſo ſind die Kohlen nicht recht
ausgebrant. Findet man eine Fettigkeit
auf der Tafel/ ſo iſt der Salpeter und
Schwefel von ſeiner unreinen Fettigkeit nicht
gnung gereiniget worden. Endlich weiſſe
und gelbe Puͤnctlein zeigen an/ daß der Sal-
peter nicht gnung gelaͤutert worden. Wenn
es in allem verſehen/ ſo bleibet faſt mehr Un-
rath zuruͤcke/ als im Feuer aufgangen.

Beweiß.

Wenn das Pulver gut ſeyn ſol/ ſo muß
der Schwefel und Salpeter wohl gelaͤutert/
die Kohlen recht ausgebrandt/ alle drey Ma-
terien recht klein zerrieben und untereinander
auf das beſte vermenget ſeyn (§. 35). Jſt
dieſes alles richtig/ ſo entzuͤndet ſich das Pul-
ver von dem geringſten Fuͤncklein/ und die
Flamme hebt die uͤbriege Materie mit einem
Dampfe auf (§. 36. 37). Allſo bleibet nichts
zuruͤcke/ was die Tafel oder das Papier ver-
unreinigen oder gar verbrennen kan: welches
das erſte war.

Hingegen wenn gemeines Saltz unter dem
Salpeter iſt/ ſo ſpruͤtzelt er hin und wieder.
Sind nun vollends die Kohlen nicht recht
kleine zerſtoſſen/ ſo werden glimmende Fun-
cken in das Haͤuflein zur Seiten geworfen/

die
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[21/0023] der Artillerie. ter/ oder die Kohlen ſind nicht recht geſtoſ- ſen/ oder das Pulver iſt uͤberhaupt nicht recht geſtampfet worden. Bleiben ſchwartze Flecke zuruͤcke/ ſo ſind die Kohlen nicht recht ausgebrant. Findet man eine Fettigkeit auf der Tafel/ ſo iſt der Salpeter und Schwefel von ſeiner unreinen Fettigkeit nicht gnung gereiniget worden. Endlich weiſſe und gelbe Puͤnctlein zeigen an/ daß der Sal- peter nicht gnung gelaͤutert worden. Wenn es in allem verſehen/ ſo bleibet faſt mehr Un- rath zuruͤcke/ als im Feuer aufgangen. Beweiß. Wenn das Pulver gut ſeyn ſol/ ſo muß der Schwefel und Salpeter wohl gelaͤutert/ die Kohlen recht ausgebrandt/ alle drey Ma- terien recht klein zerrieben und untereinander auf das beſte vermenget ſeyn (§. 35). Jſt dieſes alles richtig/ ſo entzuͤndet ſich das Pul- ver von dem geringſten Fuͤncklein/ und die Flamme hebt die uͤbriege Materie mit einem Dampfe auf (§. 36. 37). Allſo bleibet nichts zuruͤcke/ was die Tafel oder das Papier ver- unreinigen oder gar verbrennen kan: welches das erſte war. Hingegen wenn gemeines Saltz unter dem Salpeter iſt/ ſo ſpruͤtzelt er hin und wieder. Sind nun vollends die Kohlen nicht recht kleine zerſtoſſen/ ſo werden glimmende Fun- cken in das Haͤuflein zur Seiten geworfen/ die B 3

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/23>, abgerufen am 29.04.2024.