Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Fortification.
Anders.

Wenn kein gutes Erdreich vorhan-
den/ so lassen sich die Approchen auf solche
Art nicht führen. Derowegen so der Boden
sandicht/ felsicht oder morastig ist/ so setzet sie
aus Schantz-Körben in einer geraden Linie
gegen die Face, die ihr attaqviren wollet/ zu-
sammen/ viel weiter als die vorigen/ in ge-
stalt lauter hinter einander gelegter Redouten.

Die 1. Anmerckung.

380. Zuweilen werden die Approchen doppelt ge-Tab. XII.
Fig.
32.

führet/ und mit Communications-Linien HI feste an
einander gehänget.

Die 2. Anmerckung.

381. Je näher man der Festung kommet/ ie tiefer
müssen die Approchen gemacht werden/ damit man
von der Festung nicht hinein sehen kan.

Die 3. Anmerckung.

382. Jndem an den Approchen gearbeitet wird/
muß man von den Batterien auf die Festung loß feu-
ren/ und insonderheit des Nachtes eine Menge Bom-
ben auf die Wercke werfen/ umb es dahin zu bringen/
daß man aus der Festung die Arbeiter an den Appro-
chen nicht hindere. Und dienen des Nachts die Feu-
er-Kugeln dazu/ daß man siehet/ wohin das Geschütze
zu richten sey.

Die 4. Anmerckung.

383. Es thun aber die Belagerten wohl/ wenn sieTab. IV
Fig.
17.

nicht allzustarck heraus feuren. Denn so unterlässet
es auch der Feind./ ihre Wercke werden nicht vor der
Zeit ruiniret/ und das Geschütze kan mit dem Pulver
und Bley besser hernach gebrauchet werden.

[Abbildung] TAB X.
Die
P 5
der Fortification.
Anders.

Wenn kein gutes Erdreich vorhan-
den/ ſo laſſen ſich die Approchen auf ſolche
Art nicht fuͤhren. Derowegen ſo der Boden
ſandicht/ felſicht oder moraſtig iſt/ ſo ſetzet ſie
aus Schantz-Koͤrben in einer geraden Linie
gegen die Face, die ihr attaqviren wollet/ zu-
ſammen/ viel weiter als die vorigen/ in ge-
ſtalt lauter hinter einander gelegter Redoutẽ.

Die 1. Anmerckung.

380. Zuweilen werden die Approchen doppelt ge-Tab. XII.
Fig.
32.

fuͤhret/ und mit Communications-Linien HI feſte an
einander gehaͤnget.

Die 2. Anmerckung.

381. Je naͤher man der Feſtung kommet/ ie tiefer
muͤſſen die Approchen gemacht werden/ damit man
von der Feſtung nicht hinein ſehen kan.

Die 3. Anmerckung.

382. Jndem an den Approchen gearbeitet wird/
muß man von den Batterien auf die Feſtung loß feu-
ren/ und inſonderheit des Nachtes eine Menge Bom-
ben auf die Wercke werfen/ umb es dahin zu bringen/
daß man aus der Feſtung die Arbeiter an den Appro-
chen nicht hindere. Und dienen des Nachts die Feu-
er-Kugeln dazu/ daß man ſiehet/ wohin das Geſchuͤtze
zu richten ſey.

Die 4. Anmerckung.

383. Es thun aber die Belagerten wohl/ wenn ſieTab. IV
Fig.
17.

nicht allzuſtarck heraus feuren. Denn ſo unterlaͤſſet
es auch der Feind./ ihre Wercke werden nicht vor der
Zeit ruiniret/ und das Geſchuͤtze kan mit dem Pulver
und Bley beſſer hernach gebrauchet werden.

[Abbildung] TAB X.
Die
P 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0253" n="233"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Fortification.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anders.</hi> </head><lb/>
              <p>Wenn kein gutes Erdreich vorhan-<lb/>
den/ &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich die Approchen auf &#x017F;olche<lb/>
Art nicht fu&#x0364;hren. Derowegen &#x017F;o der Boden<lb/>
&#x017F;andicht/ fel&#x017F;icht oder mora&#x017F;tig i&#x017F;t/ &#x017F;o &#x017F;etzet &#x017F;ie<lb/>
aus Schantz-Ko&#x0364;rben in einer geraden Linie<lb/>
gegen die <hi rendition="#aq">Face,</hi> die ihr attaqviren wollet/ zu-<lb/>
&#x017F;ammen/ viel weiter als die vorigen/ in ge-<lb/>
&#x017F;talt lauter hinter einander gelegter Redoute&#x0303;.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>380. Zuweilen werden die Approchen doppelt ge-<note place="right"><hi rendition="#aq">Tab. XII.<lb/>
Fig.</hi> 32.</note><lb/>
fu&#x0364;hret/ und mit Communications-Linien <hi rendition="#aq">HI</hi> fe&#x017F;te an<lb/>
einander geha&#x0364;nget.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>381. Je na&#x0364;her man der Fe&#x017F;tung kommet/ ie tiefer<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Approchen gemacht werden/ damit man<lb/>
von der Fe&#x017F;tung nicht hinein &#x017F;ehen kan.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 3. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>382. Jndem an den Approchen gearbeitet wird/<lb/>
muß man von den Batterien auf die Fe&#x017F;tung loß feu-<lb/>
ren/ und in&#x017F;onderheit des Nachtes eine Menge Bom-<lb/>
ben auf die Wercke werfen/ umb es dahin zu bringen/<lb/>
daß man aus der Fe&#x017F;tung die Arbeiter an den Appro-<lb/>
chen nicht hindere. Und dienen des Nachts die Feu-<lb/>
er-Kugeln dazu/ daß man &#x017F;iehet/ wohin das Ge&#x017F;chu&#x0364;tze<lb/>
zu richten &#x017F;ey.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 4. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>383. Es thun aber die Belagerten wohl/ wenn &#x017F;ie<note place="right"><hi rendition="#aq">Tab. IV<lb/>
Fig.</hi> 17.</note><lb/>
nicht allzu&#x017F;tarck heraus feuren. Denn &#x017F;o unterla&#x0364;&#x017F;&#x017F;et<lb/>
es auch der Feind./ ihre Wercke werden nicht vor der<lb/>
Zeit ruiniret/ und das Ge&#x017F;chu&#x0364;tze kan mit dem Pulver<lb/>
und Bley be&#x017F;&#x017F;er hernach gebrauchet werden.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">P 5</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
              <figure>
                <head> <hi rendition="#aq">TAB X.</hi> </head>
              </figure>
            </div>
          </div><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[233/0253] der Fortification. Anders. Wenn kein gutes Erdreich vorhan- den/ ſo laſſen ſich die Approchen auf ſolche Art nicht fuͤhren. Derowegen ſo der Boden ſandicht/ felſicht oder moraſtig iſt/ ſo ſetzet ſie aus Schantz-Koͤrben in einer geraden Linie gegen die Face, die ihr attaqviren wollet/ zu- ſammen/ viel weiter als die vorigen/ in ge- ſtalt lauter hinter einander gelegter Redoutẽ. Die 1. Anmerckung. 380. Zuweilen werden die Approchen doppelt ge- fuͤhret/ und mit Communications-Linien HI feſte an einander gehaͤnget. Tab. XII. Fig. 32. Die 2. Anmerckung. 381. Je naͤher man der Feſtung kommet/ ie tiefer muͤſſen die Approchen gemacht werden/ damit man von der Feſtung nicht hinein ſehen kan. Die 3. Anmerckung. 382. Jndem an den Approchen gearbeitet wird/ muß man von den Batterien auf die Feſtung loß feu- ren/ und inſonderheit des Nachtes eine Menge Bom- ben auf die Wercke werfen/ umb es dahin zu bringen/ daß man aus der Feſtung die Arbeiter an den Appro- chen nicht hindere. Und dienen des Nachts die Feu- er-Kugeln dazu/ daß man ſiehet/ wohin das Geſchuͤtze zu richten ſey. Die 4. Anmerckung. 383. Es thun aber die Belagerten wohl/ wenn ſie nicht allzuſtarck heraus feuren. Denn ſo unterlaͤſſet es auch der Feind./ ihre Wercke werden nicht vor der Zeit ruiniret/ und das Geſchuͤtze kan mit dem Pulver und Bley beſſer hernach gebrauchet werden. Tab. IV Fig. 17. Die [Abbildung TAB X.] P 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/253
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/253>, abgerufen am 29.04.2024.