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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Vorrede.
Geneigter Leser:

GLeichwie ich in dem gan-
tzen Wercke mich beflies-
sen hauptsächlich dieje-
nigen Sachen vorzutra-
gen/ welche in dem menschlichen Le-
ben ihren gewissen Nutzen haben; so ist
mir auch sonderlich in der Mechanick
diese Absicht niemals aus den Au-
gen kommen/ weil dieselbe zu der irr-
dischen Glückseeligkeit ein grosses bey-
träget. Denn ihr haben wir es zu
dancken/ daß wir unzehliche Ver-
richtungen/ welche in dem menschli-
chen Leben nicht zu entrathen sind/
viel hurtiger uud mit einem weit
grösseren Fortgange vornehmen/
als sonst möglich wäre/ und uns die
Arbeit erleichtern können/ in dem
wir entweder leblose Geschöpfe/ oder
die Thiere verrichten lassen/

was
Q 3
Vorrede.
Geneigter Leſer:

GLeichwie ich in dem gan-
tzen Wercke mich beflieſ-
ſen hauptſaͤchlich dieje-
nigen Sachen vorzutra-
gen/ welche in dem menſchlichen Le-
bẽ ihren gewiſſen Nutzen haben; ſo iſt
mir auch ſonderlich in der Mechanick
dieſe Abſicht niemals aus den Au-
gen kommen/ weil dieſelbe zu der irr-
diſchen Gluͤckſeeligkeit ein gꝛoſſes bey-
traͤget. Denn ihr haben wir es zu
dancken/ daß wir unzehliche Ver-
richtungen/ welche in dem menſchli-
chen Leben nicht zu entrathen ſind/
viel hurtiger uud mit einem weit
groͤſſeren Fortgange vornehmen/
als ſonſt moͤglich waͤre/ und uns die
Arbeit erleichtern koͤnnen/ in dem
wir entweder lebloſe Geſchoͤpfe/ oder
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was
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[[245]/0267] Vorrede. Geneigter Leſer: GLeichwie ich in dem gan- tzen Wercke mich beflieſ- ſen hauptſaͤchlich dieje- nigen Sachen vorzutra- gen/ welche in dem menſchlichen Le- bẽ ihren gewiſſen Nutzen haben; ſo iſt mir auch ſonderlich in der Mechanick dieſe Abſicht niemals aus den Au- gen kommen/ weil dieſelbe zu der irr- diſchen Gluͤckſeeligkeit ein gꝛoſſes bey- traͤget. Denn ihr haben wir es zu dancken/ daß wir unzehliche Ver- richtungen/ welche in dem menſchli- chen Leben nicht zu entrathen ſind/ viel hurtiger uud mit einem weit groͤſſeren Fortgange vornehmen/ als ſonſt moͤglich waͤre/ und uns die Arbeit erleichtern koͤnnen/ in dem wir entweder lebloſe Geſchoͤpfe/ oder die Thiere verrichten laſſen/ was Q 3

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. [245]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/267>, abgerufen am 29.04.2024.