Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
Der
Bewegungs-Kunst
Oder
Mechanick.
Die 1. Erklährung.

1.

DJe Bewegungs-Kunst oder
Mechanick ist eine Wiessen-
schaft entweder mit Vortheil
der Kraft/ oder der Zeit etwas zubewe-
gen/ das ist/ eine grössere oder geschwin-
dere Bewegung hervor zu bringen/ als
sonst der gegebenen Kraft vor sich mög-
lich wäre.

Anmerckung.

2. Die Bewegungs-Kunst (Mechanica) handelt
zwar eigentlich von allen Gesetzen der Bewegung/
wie auch einige dieselbe in ihren Mechanischen Schrif-
ten zuerklähren sich bemühen/ Z. E. der grosse En-
gelländische Mathematicus, Johannes Wallisius, in
seiner Mechanica, die zu erst 1669 in 4. zu Oxfurt
heraus kommen/ darnach aber zugleich mit von neu-
em in dem ersten Volumine seiner Operum Ma-
thematicorum
gedruckt worden. Jnsgemein aber
redet man in der Mechanick nur von den Machinen/
dadurch die bewegende Kraft entweder vermögender
gemacht wird/ eine grössere Last als fonst zu bewegen/
oder die Bewegung geschwinder als sonst zuverrichten.
Da wir nun in unseren Anfangs-Gründen nicht
weiter zu gehen gesonnen/ indem wir meistens mit

dar-
O 4
Anfangs-Gruͤnde
Der
Bewegungs-Kunſt
Oder
Mechanick.
Die 1. Erklaͤhrung.

1.

DJe Bewegungs-Kunſt oder
Mechanick iſt eine Wieſſen-
ſchaft entweder mit Vortheil
der Kraft/ oder der Zeit etwas zubewe-
gen/ das iſt/ eine groͤſſere oder geſchwin-
dere Bewegung hervor zu bringen/ als
ſonſt der gegebenen Kraft vor ſich moͤg-
lich waͤre.

Anmerckung.

2. Die Bewegungs-Kunſt (Mechanica) handelt
zwar eigentlich von allen Geſetzen der Bewegung/
wie auch einige dieſelbe in ihren Mechaniſchen Schrif-
ten zuerklaͤhren ſich bemuͤhen/ Z. E. der groſſe En-
gellaͤndiſche Mathematicus, Johannes Walliſius, in
ſeiner Mechanica, die zu erſt 1669 in 4. zu Oxfurt
heraus kommen/ darnach aber zugleich mit von neu-
em in dem erſten Volumine ſeiner Operum Ma-
thematicorum
gedruckt worden. Jnsgemein aber
redet man in der Mechanick nur von den Machinen/
dadurch die bewegende Kraft entweder vermoͤgender
gemacht wird/ eine groͤſſere Laſt als fonſt zu bewegen/
oder die Bewegung geſchwinder als ſonſt zuverrichten.
Da wir nun in unſeren Anfangs-Gruͤnden nicht
weiter zu gehen geſonnen/ indem wir meiſtens mit

dar-
O 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0269" n="247"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde<lb/>
Der<lb/>
Bewegungs-Kun&#x017F;t<lb/>
Oder<lb/><hi rendition="#g">Mechanick.</hi><lb/>
Die 1. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">1.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#in">D</hi> <hi rendition="#fr">Je Bewegungs-Kun&#x017F;t oder<lb/>
Mechanick i&#x017F;t eine Wie&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaft entweder mit Vortheil<lb/>
der Kraft/ oder der Zeit etwas zubewe-<lb/>
gen/ das i&#x017F;t/ eine gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere oder ge&#x017F;chwin-<lb/>
dere Bewegung hervor zu bringen/ als<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t der gegebenen Kraft vor &#x017F;ich mo&#x0364;g-<lb/>
lich wa&#x0364;re.</hi> </p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>2. Die Bewegungs-Kun&#x017F;t (<hi rendition="#aq">Mechanica</hi>) handelt<lb/>
zwar eigentlich von allen Ge&#x017F;etzen der Bewegung/<lb/>
wie auch einige die&#x017F;elbe in ihren Mechani&#x017F;chen Schrif-<lb/>
ten zuerkla&#x0364;hren &#x017F;ich bemu&#x0364;hen/ Z. E. der gro&#x017F;&#x017F;e En-<lb/>
gella&#x0364;ndi&#x017F;che <hi rendition="#aq">Mathematicus, <hi rendition="#i">Johannes Walli&#x017F;ius,</hi></hi> in<lb/>
&#x017F;einer <hi rendition="#aq">Mechanica,</hi> die zu er&#x017F;t 1669 in 4. zu Oxfurt<lb/>
heraus kommen/ darnach aber zugleich mit von neu-<lb/>
em in dem er&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Volumine</hi> &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Operum Ma-<lb/>
thematicorum</hi> gedruckt worden. Jnsgemein aber<lb/>
redet man in der Mechanick nur von den Machinen/<lb/>
dadurch die bewegende Kraft entweder vermo&#x0364;gender<lb/>
gemacht wird/ eine gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere La&#x017F;t als fon&#x017F;t zu bewegen/<lb/>
oder die Bewegung ge&#x017F;chwinder als &#x017F;on&#x017F;t zuverrichten.<lb/>
Da wir nun in un&#x017F;eren Anfangs-Gru&#x0364;nden nicht<lb/>
weiter zu gehen ge&#x017F;onnen/ indem wir mei&#x017F;tens mit<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O 4</fw><fw place="bottom" type="catch">dar-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0269] Anfangs-Gruͤnde Der Bewegungs-Kunſt Oder Mechanick. Die 1. Erklaͤhrung. 1. DJe Bewegungs-Kunſt oder Mechanick iſt eine Wieſſen- ſchaft entweder mit Vortheil der Kraft/ oder der Zeit etwas zubewe- gen/ das iſt/ eine groͤſſere oder geſchwin- dere Bewegung hervor zu bringen/ als ſonſt der gegebenen Kraft vor ſich moͤg- lich waͤre. Anmerckung. 2. Die Bewegungs-Kunſt (Mechanica) handelt zwar eigentlich von allen Geſetzen der Bewegung/ wie auch einige dieſelbe in ihren Mechaniſchen Schrif- ten zuerklaͤhren ſich bemuͤhen/ Z. E. der groſſe En- gellaͤndiſche Mathematicus, Johannes Walliſius, in ſeiner Mechanica, die zu erſt 1669 in 4. zu Oxfurt heraus kommen/ darnach aber zugleich mit von neu- em in dem erſten Volumine ſeiner Operum Ma- thematicorum gedruckt worden. Jnsgemein aber redet man in der Mechanick nur von den Machinen/ dadurch die bewegende Kraft entweder vermoͤgender gemacht wird/ eine groͤſſere Laſt als fonſt zu bewegen/ oder die Bewegung geſchwinder als ſonſt zuverrichten. Da wir nun in unſeren Anfangs-Gruͤnden nicht weiter zu gehen geſonnen/ indem wir meiſtens mit dar- O 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/269
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/269>, abgerufen am 28.04.2024.