Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
Auflösung.
1. Damit nicht überflüßiges Wasser zu der
Mühle kommen kan/ auch ihr dem Wasser
sein Gefälle auf einmal geben könnet; so
führet einen besonderen Graben in gehöri-
ger Weite/ welcher von dem wilden Ba-
che so weit als möglich entfernet ist/ damit
weder das wilde Wasser den Abfall des
Wassers hinter dem Rade hinderen/ noch
auch wenn es starck anwächset/ dem Mühl-
graben und der Mühle leicht schaden kan.
2. Die Ufer dieses Grabens machet etwas
hoch/ damit das Wasser nicht leicht austre-
ten kan. Den Boden aber schüttet we-
nigstens 1/4 Zoll tief mit Sande aus/ daß er
Wasser hält.
3. Bey dem Anfange des Mühlgrabens/ wo
nemlich euer Gefälle an gerechnet wird/ le-
get qveer über den Fluß ein Wehr/ umb
das nöthige Wasser/ so in den Mühlgra-
ben sol/ aufzuhalten.
4. Zu Ende des Mühlgrabens leget qveer über
den Fachbaum gantz unter dem Wasser-
Stande/ damit das Wasser alles darüber
wegschiessen kan.
5. Auf dem Fachbaume richtet das Gries-
werck aus zwey aufrechts stehenden Pfäh-
len und einem oben qver übergelegtem Bal-
cken auf/ an dem ihr das Schutzbret der-
gestalt anbringen müsset/ daß ihr dadurch
nach
Anfangs-Gruͤnde
Aufloͤſung.
1. Damit nicht uͤberfluͤßiges Waſſer zu der
Muͤhle kommen kan/ auch ihr dem Waſſer
ſein Gefaͤlle auf einmal geben koͤnnet; ſo
fuͤhret einen beſonderen Graben in gehoͤri-
ger Weite/ welcher von dem wilden Ba-
che ſo weit als moͤglich entfernet iſt/ damit
weder das wilde Waſſer den Abfall des
Waſſers hinter dem Rade hinderen/ noch
auch wenn es ſtarck anwaͤchſet/ dem Muͤhl-
graben und der Muͤhle leicht ſchaden kan.
2. Die Ufer dieſes Grabens machet etwas
hoch/ damit das Waſſer nicht leicht austre-
ten kan. Den Boden aber ſchuͤttet we-
nigſtens ¼ Zoll tief mit Sande aus/ daß er
Waſſer haͤlt.
3. Bey dem Anfange des Muͤhlgrabens/ wo
nemlich euer Gefaͤlle an gerechnet wird/ le-
get qveer uͤber den Fluß ein Wehr/ umb
das noͤthige Waſſer/ ſo in den Muͤhlgra-
ben ſol/ aufzuhalten.
4. Zu Ende des Muͤhlgrabens leget qveer uͤber
den Fachbaum gantz unter dem Waſſer-
Stande/ damit das Waſſer alles daruͤber
wegſchieſſen kan.
5. Auf dem Fachbaume richtet das Gries-
werck aus zwey aufrechts ſtehenden Pfaͤh-
len und einem oben qver uͤbergelegtem Bal-
cken auf/ an dem ihr das Schutzbret der-
geſtalt anbringen muͤſſet/ daß ihr dadurch
nach
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0350" n="324"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item>1. Damit nicht u&#x0364;berflu&#x0364;ßiges Wa&#x017F;&#x017F;er zu der<lb/>
Mu&#x0364;hle kommen kan/ auch ihr dem Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
&#x017F;ein Gefa&#x0364;lle auf einmal geben ko&#x0364;nnet; &#x017F;o<lb/>
fu&#x0364;hret einen be&#x017F;onderen Graben in geho&#x0364;ri-<lb/>
ger Weite/ welcher von dem wilden Ba-<lb/>
che &#x017F;o weit als mo&#x0364;glich entfernet i&#x017F;t/ damit<lb/>
weder das wilde Wa&#x017F;&#x017F;er den Abfall des<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ers hinter dem Rade hinderen/ noch<lb/>
auch wenn es &#x017F;tarck anwa&#x0364;ch&#x017F;et/ dem Mu&#x0364;hl-<lb/>
graben und der Mu&#x0364;hle leicht &#x017F;chaden kan.</item><lb/>
              <item>2. Die Ufer die&#x017F;es Grabens machet etwas<lb/>
hoch/ damit das Wa&#x017F;&#x017F;er nicht leicht austre-<lb/>
ten kan. Den Boden aber &#x017F;chu&#x0364;ttet we-<lb/>
nig&#x017F;tens ¼ Zoll tief mit Sande aus/ daß er<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er ha&#x0364;lt.</item><lb/>
              <item>3. Bey dem Anfange des Mu&#x0364;hlgrabens/ wo<lb/>
nemlich euer Gefa&#x0364;lle an gerechnet wird/ le-<lb/>
get qveer u&#x0364;ber den Fluß ein <hi rendition="#fr">Wehr/</hi> umb<lb/>
das no&#x0364;thige Wa&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o in den Mu&#x0364;hlgra-<lb/>
ben &#x017F;ol/ aufzuhalten.</item><lb/>
              <item>4. Zu Ende des Mu&#x0364;hlgrabens leget qveer u&#x0364;ber<lb/>
den Fachbaum gantz unter dem Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
Stande/ damit das Wa&#x017F;&#x017F;er alles daru&#x0364;ber<lb/>
weg&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en kan.</item><lb/>
              <item>5. Auf dem Fachbaume richtet das Gries-<lb/>
werck aus zwey aufrechts &#x017F;tehenden Pfa&#x0364;h-<lb/>
len und einem oben qver u&#x0364;bergelegtem Bal-<lb/>
cken auf/ an dem ihr das Schutzbret der-<lb/>
ge&#x017F;talt anbringen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ daß ihr dadurch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nach</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[324/0350] Anfangs-Gruͤnde Aufloͤſung. 1. Damit nicht uͤberfluͤßiges Waſſer zu der Muͤhle kommen kan/ auch ihr dem Waſſer ſein Gefaͤlle auf einmal geben koͤnnet; ſo fuͤhret einen beſonderen Graben in gehoͤri- ger Weite/ welcher von dem wilden Ba- che ſo weit als moͤglich entfernet iſt/ damit weder das wilde Waſſer den Abfall des Waſſers hinter dem Rade hinderen/ noch auch wenn es ſtarck anwaͤchſet/ dem Muͤhl- graben und der Muͤhle leicht ſchaden kan. 2. Die Ufer dieſes Grabens machet etwas hoch/ damit das Waſſer nicht leicht austre- ten kan. Den Boden aber ſchuͤttet we- nigſtens ¼ Zoll tief mit Sande aus/ daß er Waſſer haͤlt. 3. Bey dem Anfange des Muͤhlgrabens/ wo nemlich euer Gefaͤlle an gerechnet wird/ le- get qveer uͤber den Fluß ein Wehr/ umb das noͤthige Waſſer/ ſo in den Muͤhlgra- ben ſol/ aufzuhalten. 4. Zu Ende des Muͤhlgrabens leget qveer uͤber den Fachbaum gantz unter dem Waſſer- Stande/ damit das Waſſer alles daruͤber wegſchieſſen kan. 5. Auf dem Fachbaume richtet das Gries- werck aus zwey aufrechts ſtehenden Pfaͤh- len und einem oben qver uͤbergelegtem Bal- cken auf/ an dem ihr das Schutzbret der- geſtalt anbringen muͤſſet/ daß ihr dadurch nach

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/350
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/350>, abgerufen am 29.04.2024.