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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
det in denselben ein Loch/ wo die Hinterfüs-
se des Ochsens zu stehen kommen/ damit er
auf die Schaufel des Rades treten kan.
Weil nun das Rad auf derselben Seite
sich niederdrücket/ so ziehet der Ochse die
Füsse zurücke und tritt auf die folgende
Schaufel. Dergestalt wird das Rad
beweget.
Zusatz.

198. Weil der Ochse mit seinem Treten
mehr vermag/ wenn die Füsse von der Axe
des Rades weit weg sind (§. 86); so sol er
mit denselben auf einer Schaufel stehen/ die
von ihr so weit entfernet/ als nur immer
möglich.

Die 1. Anmerckung.

199. Wenn ihr kleine Lasten zu bewegen habet/ als
Z. E. einen Braten an einem Spiesse; so könnet ihr
an stat der Schaufeln das Rad an der Stierne gantz
mit Bretern beschlagen und einen Hund inwendig
hinein setzen/ der es mit seinem Füssen herumb treibet.

Die 2. Anmerckung.

200. Wie viel ein Thier Kraft zu ziehen oder zu
treten habe/ muß durch die Erfahrung ausgemacht
werden.

Die 34. Aufgabe.

201. Eine Machine zu machen/ die
Tab. VI.
Fig.
40.
ein Mensch durch drucken bewegen kan.

Auflösung.

Machet an eine Horizontal gelegte Wel-

le
Anfangs-Gruͤnde
det in denſelben ein Loch/ wo die Hinterfuͤſ-
ſe des Ochſens zu ſtehen kommen/ damit er
auf die Schaufel des Rades treten kan.
Weil nun das Rad auf derſelben Seite
ſich niederdruͤcket/ ſo ziehet der Ochſe die
Fuͤſſe zuruͤcke und tritt auf die folgende
Schaufel. Dergeſtalt wird das Rad
beweget.
Zuſatz.

198. Weil der Ochſe mit ſeinem Treten
mehr vermag/ wenn die Fuͤſſe von der Axe
des Rades weit weg ſind (§. 86); ſo ſol er
mit denſelben auf einer Schaufel ſtehen/ die
von ihr ſo weit entfernet/ als nur immer
moͤglich.

Die 1. Anmerckung.

199. Wenn ihr kleine Laſten zu bewegen habet/ als
Z. E. einen Braten an einem Spieſſe; ſo koͤnnet ihr
an ſtat der Schaufeln das Rad an der Stierne gantz
mit Bretern beſchlagen und einen Hund inwendig
hinein ſetzen/ der es mit ſeinem Fuͤſſen herumb treibet.

Die 2. Anmerckung.

200. Wie viel ein Thier Kraft zu ziehen oder zu
treten habe/ muß durch die Erfahrung ausgemacht
werden.

Die 34. Aufgabe.

201. Eine Machine zu machen/ die
Tab. VI.
Fig.
40.
ein Menſch durch drucken bewegen kan.

Aufloͤſung.

Machet an eine Horizontal gelegte Wel-

le
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[332/0360] Anfangs-Gruͤnde det in denſelben ein Loch/ wo die Hinterfuͤſ- ſe des Ochſens zu ſtehen kommen/ damit er auf die Schaufel des Rades treten kan. Weil nun das Rad auf derſelben Seite ſich niederdruͤcket/ ſo ziehet der Ochſe die Fuͤſſe zuruͤcke und tritt auf die folgende Schaufel. Dergeſtalt wird das Rad beweget. Zuſatz. 198. Weil der Ochſe mit ſeinem Treten mehr vermag/ wenn die Fuͤſſe von der Axe des Rades weit weg ſind (§. 86); ſo ſol er mit denſelben auf einer Schaufel ſtehen/ die von ihr ſo weit entfernet/ als nur immer moͤglich. Die 1. Anmerckung. 199. Wenn ihr kleine Laſten zu bewegen habet/ als Z. E. einen Braten an einem Spieſſe; ſo koͤnnet ihr an ſtat der Schaufeln das Rad an der Stierne gantz mit Bretern beſchlagen und einen Hund inwendig hinein ſetzen/ der es mit ſeinem Fuͤſſen herumb treibet. Die 2. Anmerckung. 200. Wie viel ein Thier Kraft zu ziehen oder zu treten habe/ muß durch die Erfahrung ausgemacht werden. Die 34. Aufgabe. 201. Eine Machine zu machen/ die ein Menſch durch drucken bewegen kan. Tab. VI. Fig. 40. Aufloͤſung. Machet an eine Horizontal gelegte Wel- le

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/360>, abgerufen am 28.04.2024.