Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Anfangs-Gründe
Die 4. Erklährung.

5. Ein Cörper von leichterer Art/
ist der/ welcher/ wenn er einen so grossen
Raum einnimmet als der andere/ doch
weniger wieget; oder der mit einem an-
deren Cörper einerley Größe haben kan/
aber weniger Schweere.

Die 5. Erklährung.

6. Hingegen ein Cörper von schwee-
rerer Art ist/ welcher mit einem andern
einerley Grösse und doch mehr Schwee-
re haben kan.

Anmerckung.

7. Wenn eine bleyerne Kugel so viel Raum einnim-
met/ als eine steinerne/ so ist sie doch schweerer als die
steinerne. Derowegen ist das Bley ein Cörper von
schweererer Art als der Stein/ und hingegen der
Stein ein Cörper von leichterer Art als das Bley.

Die 6. Erklährung.

8. Eine wiederstehende Kraft/
wird diejenige genennet/ welche die
Würckung einer anderen entweder
gantz oder zum Theil zunichte machet.

Der 1. Grundsatz.

9. Die schweeren Cörper drucken an-
dere/ auf denen sie liegen/ und suchen sie
aus ihrer Stelle zu jagen (§. 40. Mech.)

Der 2. Grundsatz.

10. Wenn ein Cörper schweerer ist als

ein
Anfangs-Gruͤnde
Die 4. Erklaͤhrung.

5. Ein Coͤrper von leichterer Art/
iſt der/ welcher/ wenn er einen ſo groſſen
Raum einnimmet als der andere/ doch
weniger wieget; oder der mit einem an-
deren Coͤrper einerley Groͤße haben kan/
aber weniger Schweere.

Die 5. Erklaͤhrung.

6. Hingegen ein Coͤrper von ſchwee-
rerer Art iſt/ welcher mit einem andern
einerley Groͤſſe und doch mehr Schwee-
re haben kan.

Anmerckung.

7. Wenn eine bleyerne Kugel ſo viel Raum einnim-
met/ als eine ſteinerne/ ſo iſt ſie doch ſchweerer als die
ſteinerne. Derowegen iſt das Bley ein Coͤrper von
ſchweererer Art als der Stein/ und hingegen der
Stein ein Coͤrper von leichterer Art als das Bley.

Die 6. Erklaͤhrung.

8. Eine wiederſtehende Kraft/
wird diejenige genennet/ welche die
Wuͤrckung einer anderen entweder
gantz oder zum Theil zunichte machet.

Der 1. Grundſatz.

9. Die ſchweeren Coͤrper drucken an-
dere/ auf denen ſie liegen/ und ſuchen ſie
aus ihrer Stelle zu jagen (§. 40. Mech.)

Der 2. Grundſatz.

10. Wenn ein Coͤrper ſchweerer iſt als

ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0379" n="348"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 4. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
          <p>5. <hi rendition="#fr">Ein Co&#x0364;rper von leichterer Art/<lb/>
i&#x017F;t der/ welcher/ wenn er einen &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Raum einnimmet als der andere/ doch<lb/>
weniger wieget; oder der mit einem an-<lb/>
deren Co&#x0364;rper einerley Gro&#x0364;ße haben kan/<lb/>
aber weniger Schweere.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 5. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
          <p>6. <hi rendition="#fr">Hingegen ein Co&#x0364;rper von &#x017F;chwee-<lb/>
rerer Art i&#x017F;t/ welcher mit einem andern<lb/>
einerley Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und doch mehr Schwee-<lb/>
re haben kan.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>7. Wenn eine bleyerne Kugel &#x017F;o viel Raum einnim-<lb/>
met/ als eine &#x017F;teinerne/ &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie doch &#x017F;chweerer als die<lb/>
&#x017F;teinerne. Derowegen i&#x017F;t das Bley ein Co&#x0364;rper von<lb/>
&#x017F;chweererer Art als der Stein/ und hingegen der<lb/>
Stein ein Co&#x0364;rper von leichterer Art als das Bley.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 6. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
          <p>8. <hi rendition="#fr">Eine wieder&#x017F;tehende Kraft/<lb/>
wird diejenige genennet/ welche die<lb/>
Wu&#x0364;rckung einer anderen entweder<lb/>
gantz oder zum Theil zunichte machet.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Der 1. Grund&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
          <p>9. <hi rendition="#fr">Die &#x017F;chweeren Co&#x0364;rper drucken an-<lb/>
dere/ auf denen &#x017F;ie liegen/ und &#x017F;uchen &#x017F;ie<lb/>
aus ihrer Stelle zu jagen</hi> (§. 40. <hi rendition="#aq">Mech.</hi>)</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Der 2. Grund&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
          <p>10. <hi rendition="#fr">Wenn ein Co&#x0364;rper &#x017F;chweerer i&#x017F;t als</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ein</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[348/0379] Anfangs-Gruͤnde Die 4. Erklaͤhrung. 5. Ein Coͤrper von leichterer Art/ iſt der/ welcher/ wenn er einen ſo groſſen Raum einnimmet als der andere/ doch weniger wieget; oder der mit einem an- deren Coͤrper einerley Groͤße haben kan/ aber weniger Schweere. Die 5. Erklaͤhrung. 6. Hingegen ein Coͤrper von ſchwee- rerer Art iſt/ welcher mit einem andern einerley Groͤſſe und doch mehr Schwee- re haben kan. Anmerckung. 7. Wenn eine bleyerne Kugel ſo viel Raum einnim- met/ als eine ſteinerne/ ſo iſt ſie doch ſchweerer als die ſteinerne. Derowegen iſt das Bley ein Coͤrper von ſchweererer Art als der Stein/ und hingegen der Stein ein Coͤrper von leichterer Art als das Bley. Die 6. Erklaͤhrung. 8. Eine wiederſtehende Kraft/ wird diejenige genennet/ welche die Wuͤrckung einer anderen entweder gantz oder zum Theil zunichte machet. Der 1. Grundſatz. 9. Die ſchweeren Coͤrper drucken an- dere/ auf denen ſie liegen/ und ſuchen ſie aus ihrer Stelle zu jagen (§. 40. Mech.) Der 2. Grundſatz. 10. Wenn ein Coͤrper ſchweerer iſt als ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/379
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/379>, abgerufen am 29.04.2024.