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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
Die 3. Erklährung.

5. Durch die Luft verstehe ich einen
flüßigen Cörper/ welcher in und über
der Erde allen Raum/ der von anderen
Cörpern verlassen wird/ und leer zu seyn
scheinet/ einnimmet/ wenn er nicht von
einem anderen gehindert wird.

Anmerckung.

6. Jch suche hier weiter nichts als eine Eigenschaft
zugeben/ daraus man die Luft erkennen kan.

Zusatz.

7. Wenn ihr die Hand durch einen Raum/
der leer zu seyn scheinet/ gegen das Gesichte
beweget; so werdet ihr wahrnehmen/ daß et-
was das Gesichte berühret/ unerachtet die
Hand nicht daran kommet. Allso muß eine
Materie in demselben Raume seyn/ die sehr
subtil/ weil man sie nicht sehen kan/ und deren
Theile nicht fest zusammen hangen/ weil sie
die Cörper in ihrer Bewegung nicht aufhält/
das ist/ die flüßig ist (§. 2. Hydrost.) Dero-
wegen ist die Luft in der Natur anzutreffen-
(§. 5.).

Die 4. Erklährung.

8. Ein Cörper wird zusammenge-
drücket/ wenn die ihm zugehörige Ma-
terie in einen engen Raum gebracht
wird.

Die 5. Erklährung.

9. Ein Cörper wird ausgedehnet/

wenn
Anfangs-Gruͤnde
Die 3. Erklaͤhrung.

5. Durch die Luft verſtehe ich einen
fluͤßigen Coͤrper/ welcher in und uͤber
der Erde allen Raum/ der von anderen
Coͤrpern verlaſſen wird/ und leer zu ſeyn
ſcheinet/ einnimmet/ wenn er nicht von
einem anderen gehindert wird.

Anmerckung.

6. Jch ſuche hier weiter nichts als eine Eigenſchaft
zugeben/ daraus man die Luft erkennen kan.

Zuſatz.

7. Wenn ihr die Hand durch einen Raum/
der leer zu ſeyn ſcheinet/ gegen das Geſichte
beweget; ſo werdet ihr wahrnehmen/ daß et-
was das Geſichte beruͤhret/ unerachtet die
Hand nicht daran kommet. Allſo muß eine
Materie in demſelben Raume ſeyn/ die ſehr
ſubtil/ weil man ſie nicht ſehen kan/ und deren
Theile nicht feſt zuſammen hangen/ weil ſie
die Coͤrper in ihrer Bewegung nicht aufhaͤlt/
das iſt/ die fluͤßig iſt (§. 2. Hydroſt.) Dero-
wegen iſt die Luft in der Natur anzutreffen-
(§. 5.).

Die 4. Erklaͤhrung.

8. Ein Coͤrper wird zuſammenge-
druͤcket/ wenn die ihm zugehoͤrige Ma-
terie in einen engen Raum gebracht
wird.

Die 5. Erklaͤhrung.

9. Ein Coͤrper wird ausgedehnet/

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[384/0416] Anfangs-Gruͤnde Die 3. Erklaͤhrung. 5. Durch die Luft verſtehe ich einen fluͤßigen Coͤrper/ welcher in und uͤber der Erde allen Raum/ der von anderen Coͤrpern verlaſſen wird/ und leer zu ſeyn ſcheinet/ einnimmet/ wenn er nicht von einem anderen gehindert wird. Anmerckung. 6. Jch ſuche hier weiter nichts als eine Eigenſchaft zugeben/ daraus man die Luft erkennen kan. Zuſatz. 7. Wenn ihr die Hand durch einen Raum/ der leer zu ſeyn ſcheinet/ gegen das Geſichte beweget; ſo werdet ihr wahrnehmen/ daß et- was das Geſichte beruͤhret/ unerachtet die Hand nicht daran kommet. Allſo muß eine Materie in demſelben Raume ſeyn/ die ſehr ſubtil/ weil man ſie nicht ſehen kan/ und deren Theile nicht feſt zuſammen hangen/ weil ſie die Coͤrper in ihrer Bewegung nicht aufhaͤlt/ das iſt/ die fluͤßig iſt (§. 2. Hydroſt.) Dero- wegen iſt die Luft in der Natur anzutreffen- (§. 5.). Die 4. Erklaͤhrung. 8. Ein Coͤrper wird zuſammenge- druͤcket/ wenn die ihm zugehoͤrige Ma- terie in einen engen Raum gebracht wird. Die 5. Erklaͤhrung. 9. Ein Coͤrper wird ausgedehnet/ wenn

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/416>, abgerufen am 28.04.2024.