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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
Die 6. Aufgabe.
Tab. I.
Fig.
7.

11. Ein Druck-Werck zu machen/ da-
durch man das Wasser sehr hoch dru-
cken kan.

Auflösung.
1. Machet zwey Stiefel aus Meßing in der
Gestalt eines Cylinders CD und unten
in den Boden A ein Ventil.
2. Löthet in D eine Röhre DE an/ die in E
gleichsam mit einem Ventil versehen/ wel-
ches sich gegen N aufthun lässet/ und in
Durchschnitte halb so groß ist als der
Stiefel;
3. Der Stempel F muß sich gnau in den
Stiefel schiecken/ damit daß Wasser zwie-
schen demselben nicht herauf kommen kan.

So ist das Druck-Werck fertig.

Beweiß.

Denn wenn ihr den Stempel F in die Hö-
he ziehet/ so thut sich das Ventil A auf und
die äussere Luft treibet das Wasser in den-
selben (§. 31 Aerometr.). Stosset ihr ihn
wieder zu rücke/ so schliesset sich das Ventil
A wieder zu und das Wasser wird durch
die Röhre ED heraus getrieben/ welches das
Ventil in E aufstösset und ferner durch die in
N angelöthete Röhre fortgestossen wird.
Solchergestalt könnet ihr durch diese Ma-
chine das Wasser in die Höhe drucken. W.
Z. E.

An-
Anfangs-Gruͤnde
Die 6. Aufgabe.
Tab. I.
Fig.
7.

11. Ein Druck-Werck zu machen/ da-
durch man das Waſſer ſehr hoch dru-
cken kan.

Aufloͤſung.
1. Machet zwey Stiefel aus Meßing in der
Geſtalt eines Cylinders CD und unten
in den Boden A ein Ventil.
2. Loͤthet in D eine Roͤhre DE an/ die in E
gleichſam mit einem Ventil verſehen/ wel-
ches ſich gegen N aufthun laͤſſet/ und in
Durchſchnitte halb ſo groß iſt als der
Stiefel;
3. Der Stempel F muß ſich gnau in den
Stiefel ſchiecken/ damit daß Waſſer zwie-
ſchen demſelben nicht herauf kommen kan.

So iſt das Druck-Werck fertig.

Beweiß.

Denn wenn ihr den Stempel F in die Hoͤ-
he ziehet/ ſo thut ſich das Ventil A auf und
die aͤuſſere Luft treibet das Waſſer in den-
ſelben (§. 31 Aërometr.). Stoſſet ihr ihn
wieder zu ruͤcke/ ſo ſchlieſſet ſich das Ventil
A wieder zu und das Waſſer wird durch
die Roͤhre ED heraus getrieben/ welches das
Ventil in E aufſtoͤſſet und ferner durch die in
N angeloͤthete Roͤhre fortgeſtoſſen wird.
Solchergeſtalt koͤnnet ihr durch dieſe Ma-
chine das Waſſer in die Hoͤhe drucken. W.
Z. E.

An-
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[424/0457] Anfangs-Gruͤnde Die 6. Aufgabe. 11. Ein Druck-Werck zu machen/ da- durch man das Waſſer ſehr hoch dru- cken kan. Aufloͤſung. 1. Machet zwey Stiefel aus Meßing in der Geſtalt eines Cylinders CD und unten in den Boden A ein Ventil. 2. Loͤthet in D eine Roͤhre DE an/ die in E gleichſam mit einem Ventil verſehen/ wel- ches ſich gegen N aufthun laͤſſet/ und in Durchſchnitte halb ſo groß iſt als der Stiefel; 3. Der Stempel F muß ſich gnau in den Stiefel ſchiecken/ damit daß Waſſer zwie- ſchen demſelben nicht herauf kommen kan. So iſt das Druck-Werck fertig. Beweiß. Denn wenn ihr den Stempel F in die Hoͤ- he ziehet/ ſo thut ſich das Ventil A auf und die aͤuſſere Luft treibet das Waſſer in den- ſelben (§. 31 Aërometr.). Stoſſet ihr ihn wieder zu ruͤcke/ ſo ſchlieſſet ſich das Ventil A wieder zu und das Waſſer wird durch die Roͤhre ED heraus getrieben/ welches das Ventil in E aufſtoͤſſet und ferner durch die in N angeloͤthete Roͤhre fortgeſtoſſen wird. Solchergeſtalt koͤnnet ihr durch dieſe Ma- chine das Waſſer in die Hoͤhe drucken. W. Z. E. An-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/457>, abgerufen am 29.04.2024.