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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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der Artillerie.
Kugel. Derowegen proportioniret man die
Lade-Schauffel wie alle Theile des Stü-
ckes nach dem Caliber.

Die 1. Anmerckung.

90. Die Ladung ist insgemein das halbe Gewichte
der Kugel. Nemlich wenn die Kugel 30 Pf. hält;
so ist die Ladung 15 Pf. Stück-Pulver. Taylor (l.
c. Sect. 2. prop. 2. p. m.
285) lässet es bey dieser La-
dung bewenden/ wenn man aus Carthaunen schies-
set. Hingegen für die Schlangen nimmt er 2/3 ;
für Falconen 4/5 ; für kleinere Stücke das gantze Ge-
wichte der Kugel. Jn Prob-Schiessen machet er im
ersten Falle die Ladung 4/5 / im andern 2/3 / im drit-
ten und letzten bis 11/2. Einige nehmen an stat des
grobkörnigen Stück-Pulvers Mousqveten-Pulver/
und machen die Ladung nur halb so groß wie sonst.
Es hat aber Chevalier de Saint Julien p. 33 errin-
nert/ daß es nicht an der Grösse der Körner/ son-
dern an der Güte des Pulvers gelegen sey.

Die 2. Anmerckung.

91. Die Lade-Schaufel wird aus starckem Kupfer-
Bleche gemacht.

Die 14. Aufgabe.

92. Nach dem gegebenen Caliber ei-
ne Lade-Schaufel zu zeichnen.

Auflösung
1. Construiret ein rechtwincklichtes Paralle-
logrammum (§. 132. Geom.)/
dessen Län-Tab. IV.
Fig.
8.

ge AB 3/ die Breite AD 1 Caliber.
2. Theilet A D und B C in 2 gleiche Theile
(§. 112. Geom.) und ziehet die Linie DE.
3.

der Artillerie.
Kugel. Derowegen proportioniret man die
Lade-Schauffel wie alle Theile des Stuͤ-
ckes nach dem Caliber.

Die 1. Anmerckung.

90. Die Ladung iſt insgemein das halbe Gewichte
der Kugel. Nemlich wenn die Kugel 30 Pf. haͤlt;
ſo iſt die Ladung 15 Pf. Stuͤck-Pulver. Taylor (l.
c. Sect. 2. prop. 2. p. m.
285) laͤſſet es bey dieſer La-
dung bewenden/ wenn man aus Carthaunen ſchieſ-
ſet. Hingegen fuͤr die Schlangen nimmt er ⅔;
fuͤr Falconen ⅘; fuͤr kleinere Stuͤcke das gantze Ge-
wichte der Kugel. Jn Prob-Schieſſen machet er im
erſten Falle die Ladung ⅘/ im andern ⅔/ im drit-
ten und letzten bis 1½. Einige nehmen an ſtat des
grobkoͤrnigen Stuͤck-Pulvers Mouſqveten-Pulver/
und machen die Ladung nur halb ſo groß wie ſonſt.
Es hat aber Chevalier de Saint Julien p. 33 errin-
nert/ daß es nicht an der Groͤſſe der Koͤrner/ ſon-
dern an der Guͤte des Pulvers gelegen ſey.

Die 2. Anmerckung.

91. Die Lade-Schaufel wird aus ſtarckem Kupfer-
Bleche gemacht.

Die 14. Aufgabe.

92. Nach dem gegebenen Caliber ei-
ne Lade-Schaufel zu zeichnen.

Aufloͤſung
1. Conſtruiret ein rechtwincklichtes Paralle-
logrammum (§. 132. Geom.)/
deſſen Laͤn-Tab. IV.
Fig.
8.

ge AB 3/ die Breite AD 1 Caliber.
2. Theilet A D und B C in 2 gleiche Theile
(§. 112. Geom.) und ziehet die Linie DE.
3.
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[43/0047] der Artillerie. Kugel. Derowegen proportioniret man die Lade-Schauffel wie alle Theile des Stuͤ- ckes nach dem Caliber. Die 1. Anmerckung. 90. Die Ladung iſt insgemein das halbe Gewichte der Kugel. Nemlich wenn die Kugel 30 Pf. haͤlt; ſo iſt die Ladung 15 Pf. Stuͤck-Pulver. Taylor (l. c. Sect. 2. prop. 2. p. m. 285) laͤſſet es bey dieſer La- dung bewenden/ wenn man aus Carthaunen ſchieſ- ſet. Hingegen fuͤr die Schlangen nimmt er ⅔; fuͤr Falconen ⅘; fuͤr kleinere Stuͤcke das gantze Ge- wichte der Kugel. Jn Prob-Schieſſen machet er im erſten Falle die Ladung ⅘/ im andern ⅔/ im drit- ten und letzten bis 1½. Einige nehmen an ſtat des grobkoͤrnigen Stuͤck-Pulvers Mouſqveten-Pulver/ und machen die Ladung nur halb ſo groß wie ſonſt. Es hat aber Chevalier de Saint Julien p. 33 errin- nert/ daß es nicht an der Groͤſſe der Koͤrner/ ſon- dern an der Guͤte des Pulvers gelegen ſey. Die 2. Anmerckung. 91. Die Lade-Schaufel wird aus ſtarckem Kupfer- Bleche gemacht. Die 14. Aufgabe. 92. Nach dem gegebenen Caliber ei- ne Lade-Schaufel zu zeichnen. Aufloͤſung 1. Conſtruiret ein rechtwincklichtes Paralle- logrammum (§. 132. Geom.)/ deſſen Laͤn- ge AB 3/ die Breite AD 1 Caliber. 2. Theilet A D und B C in 2 gleiche Theile (§. 112. Geom.) und ziehet die Linie DE. 3.

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/47>, abgerufen am 29.04.2024.