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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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der Hydraulick.
Der 2. Lehrsatz.

34. Setzet zwey Gefäße AB und IKTab. II.
Fig.
13.

in eine Höhe/ und füllet sie beyde mit
Wasser. Das Gefäße
AK lasset offen/
das andere
IK aber verwahret/ daß kei-
ne
Luft hinein kan. Oben setzet das
dritte Gefäße
QR nicht über 31 Schuhe
höher als die vorigen/ welches gleich-
fals wieder allen
Zugang der äußeren
Luft wohl verwahret ist. Aus dem Ge-
fäße
A B gehet bis an das obere eine
Röhre
CD/ die oben in E angelöthet.
Eben so ist die Röhre
SH oben in F/ a-
ber auch zugleich in
H/ an das untere Ge-
fäße
IK angelöthet. Endlich gehet
aus dem Boden des Gefässes
ik eine Röh-
re
LN/ die etwas grösser ist als die Röh-
ren
DC und SH. Jch sage/ wie viel
Wasser aus dem Ge
fäße IK durch die
Röhre
LN heraus laufet; so viel steiget
durch die Röhre
DC aus dem Gefäße Ab
in das obere QR hinauf.

Beweiß.

Denn wenn das Wasser durch die Röhre
LN auslaufet/ so tritt die Luft aus dem Ge-
fässe QR zum theil in das Gefäße IK. Da
nun durch ihre Ausdehnung solchergestalt
die Elastische Kraft geschwächet wird (§, 28
Aerom.) so thut sie nicht mehr soviel Wie-
derstand/ als die äußere Luft auf das Was-

ser
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der Hydraulick.
Der 2. Lehrſatz.

34. Setzet zwey Gefaͤße AB und IKTab. II.
Fig.
13.

in eine Hoͤhe/ und fuͤllet ſie beyde mit
Waſſer. Das Gefaͤße
AK laſſet offen/
das andere
IK aber verwahret/ daß kei-
ne
Luft hinein kan. Oben ſetzet das
dritte Gefaͤße
QR nicht uͤber 31 Schuhe
hoͤher als die vorigen/ welches gleich-
fals wieder allen
Zugang der aͤußeren
Luft wohl verwahret iſt. Aus dem Ge-
faͤße
A B gehet bis an das obere eine
Roͤhre
CD/ die oben in E angeloͤthet.
Eben ſo iſt die Roͤhre
SH oben in F/ a-
ber auch zugleich in
H/ an das untere Ge-
faͤße
IK angeloͤthet. Endlich gehet
aus dem Boden des Gefaͤſſes
ik eine Roͤh-
re
LN/ die etwas groͤſſer iſt als die Roͤh-
ren
DC und SH. Jch ſage/ wie viel
Waſſer aus dem Ge
faͤße IK durch die
Roͤhre
LN heraus laufet; ſo viel ſteiget
durch die Roͤhre
DC aus dem Gefaͤße Ab
in das obere QR hinauf.

Beweiß.

Denn wenn das Waſſer durch die Roͤhre
LN auslaufet/ ſo tritt die Luft aus dem Ge-
faͤſſe QR zum theil in das Gefaͤße IK. Da
nun durch ihre Ausdehnung ſolchergeſtalt
die Elaſtiſche Kraft geſchwaͤchet wird (§, 28
Aërom.) ſo thut ſie nicht mehr ſoviel Wie-
derſtand/ als die aͤußere Luft auf das Waſ-

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[437/0471] der Hydraulick. Der 2. Lehrſatz. 34. Setzet zwey Gefaͤße AB und IK in eine Hoͤhe/ und fuͤllet ſie beyde mit Waſſer. Das Gefaͤße AK laſſet offen/ das andere IK aber verwahret/ daß kei- ne Luft hinein kan. Oben ſetzet das dritte Gefaͤße QR nicht uͤber 31 Schuhe hoͤher als die vorigen/ welches gleich- fals wieder allen Zugang der aͤußeren Luft wohl verwahret iſt. Aus dem Ge- faͤße A B gehet bis an das obere eine Roͤhre CD/ die oben in E angeloͤthet. Eben ſo iſt die Roͤhre SH oben in F/ a- ber auch zugleich in H/ an das untere Ge- faͤße IK angeloͤthet. Endlich gehet aus dem Boden des Gefaͤſſes ik eine Roͤh- re LN/ die etwas groͤſſer iſt als die Roͤh- ren DC und SH. Jch ſage/ wie viel Waſſer aus dem Gefaͤße IK durch die Roͤhre LN heraus laufet; ſo viel ſteiget durch die Roͤhre DC aus dem Gefaͤße Ab in das obere QR hinauf. Tab. II. Fig. 13. Beweiß. Denn wenn das Waſſer durch die Roͤhre LN auslaufet/ ſo tritt die Luft aus dem Ge- faͤſſe QR zum theil in das Gefaͤße IK. Da nun durch ihre Ausdehnung ſolchergeſtalt die Elaſtiſche Kraft geſchwaͤchet wird (§, 28 Aërom.) ſo thut ſie nicht mehr ſoviel Wie- derſtand/ als die aͤußere Luft auf das Waſ- ſer E e 3

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/471>, abgerufen am 28.04.2024.