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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
2. An den oberen Boden A F löthet die
Röhre DC/ welche bey nahe biß an den
unteren Boden reichet und oben ausser
dem Gefässe DE mit Schrauben-Gängen
versehen ist/ damit sie nicht allein an die
Lufft-Pomppe geschraubet werden kan/
sondern auch auf die Fontaine die Auf-
sätze aufgeschraubet werden können.

Wenn ihr nun die Luft in dem Gefässe AB
durch die Luft-Pomppe zusammen drucket
(§. 49 Aerom.) und/ nach dem ihr sie wieder
abgeschraubet und einen Aufsatz angeschrau-
bet/ den Hahn AB aufmachet; so wird die
Luft das Wasser durch D mit Gewalt her-
aus jagen.

Beweiß.

Denn in dem die Luft zusammen gedrucket
wird/ so wird ihre Elastische Kraft verstärcket
(§. 26 Aerom). Da sie nun stärcker dru-
cket/ als die äussere in D Wiederstand thut;
so muß sie das Wasser durch die Röhre CD
heraus jagen/ biß sie mit der äusseren wieder
in Wagerechten Stand gesetzet wird (§. 13
Hydrost.) W. Z. E.

Anders.
Tab. I.
Fig.
16.

Küttet in ein Glaß CD eine gläserne Röh-
re AB/ die oben in A eine sehr subtile Eröfnung
hat und bey nahe biß an den Boden des Gla-
ses gehet. Wenn ihr das Glaß mit Wasser/
doch nicht gantz voll/ füllet und durch die Röh-
re AB hinein blaset: so wird/ wenn ihr zu bla-
sen aufhöret/ das Wasser zu springen anfan-
gen.

Be
Anfangs-Gruͤnde
2. An den oberen Boden A F loͤthet die
Roͤhre DC/ welche bey nahe biß an den
unteren Boden reichet und oben auſſer
dem Gefaͤſſe DE mit Schrauben-Gaͤngen
verſehen iſt/ damit ſie nicht allein an die
Lufft-Pomppe geſchraubet werden kan/
ſondern auch auf die Fontaine die Auf-
ſaͤtze aufgeſchraubet werden koͤnnen.

Wenn ihr nun die Luft in dem Gefaͤſſe AB
durch die Luft-Pomppe zuſammen drucket
(§. 49 Aërom.) und/ nach dem ihr ſie wieder
abgeſchraubet und einen Aufſatz angeſchrau-
bet/ den Hahn AB aufmachet; ſo wird die
Luft das Waſſer durch D mit Gewalt her-
aus jagen.

Beweiß.

Denn in dem die Luft zuſammen gedrucket
wird/ ſo wird ihre Elaſtiſche Kraft verſtaͤrcket
(§. 26 Aërom). Da ſie nun ſtaͤrcker dru-
cket/ als die aͤuſſere in D Wiederſtand thut;
ſo muß ſie das Waſſer durch die Roͤhre CD
heraus jagen/ biß ſie mit der aͤuſſeren wieder
in Wagerechten Stand geſetzet wird (§. 13
Hydroſt.) W. Z. E.

Anders.
Tab. I.
Fig.
16.

Kuͤttet in ein Glaß CD eine glaͤſerne Roͤh-
re AB/ die oben in A eine ſehr ſubtile Eroͤfnung
hat und bey nahe biß an den Boden des Gla-
ſes gehet. Wenn ihr das Glaß mit Waſſer/
doch nicht gantz voll/ fuͤllet und durch die Roͤh-
re AB hinein blaſet: ſo wird/ wenn ihr zu bla-
ſen aufhoͤret/ das Waſſer zu ſpringen anfan-
gen.

Be
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[440/0474] Anfangs-Gruͤnde 2. An den oberen Boden A F loͤthet die Roͤhre DC/ welche bey nahe biß an den unteren Boden reichet und oben auſſer dem Gefaͤſſe DE mit Schrauben-Gaͤngen verſehen iſt/ damit ſie nicht allein an die Lufft-Pomppe geſchraubet werden kan/ ſondern auch auf die Fontaine die Auf- ſaͤtze aufgeſchraubet werden koͤnnen. Wenn ihr nun die Luft in dem Gefaͤſſe AB durch die Luft-Pomppe zuſammen drucket (§. 49 Aërom.) und/ nach dem ihr ſie wieder abgeſchraubet und einen Aufſatz angeſchrau- bet/ den Hahn AB aufmachet; ſo wird die Luft das Waſſer durch D mit Gewalt her- aus jagen. Beweiß. Denn in dem die Luft zuſammen gedrucket wird/ ſo wird ihre Elaſtiſche Kraft verſtaͤrcket (§. 26 Aërom). Da ſie nun ſtaͤrcker dru- cket/ als die aͤuſſere in D Wiederſtand thut; ſo muß ſie das Waſſer durch die Roͤhre CD heraus jagen/ biß ſie mit der aͤuſſeren wieder in Wagerechten Stand geſetzet wird (§. 13 Hydroſt.) W. Z. E. Anders. Kuͤttet in ein Glaß CD eine glaͤſerne Roͤh- re AB/ die oben in A eine ſehr ſubtile Eroͤfnung hat und bey nahe biß an den Boden des Gla- ſes gehet. Wenn ihr das Glaß mit Waſſer/ doch nicht gantz voll/ fuͤllet und durch die Roͤh- re AB hinein blaſet: ſo wird/ wenn ihr zu bla- ſen aufhoͤret/ das Waſſer zu ſpringen anfan- gen. Be

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/474>, abgerufen am 28.04.2024.