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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
Auflösung.
1. Nehmet einen Qvadranten BADC/ der
auf einem Qvadrat B A F C beschrieben
worden/ und mit einem Bleywurf BE ver-
sehen/ und leget die Seite AF auf die
Mündung des Mörsers.
2. Erhöhet den Mörser und drücket ihn wie-
der nieder/ so lange biß der Bleywurf BE
den verlangten Winckel auf dem Qva-
dranten abschneidet.

So ist geschehen/ was man verlangete.

Beweiß.

Es ist zu erweisen/ daß der Winckel GHI/
den die Axe des Mörsers GH mit dem Ho-
rizont HI macht/ dem Winckel DBN gleich
sey.

Weil HK und AB auf AF perpendicu-
lar stehen/ so ist HK mit AB parallel (§. 92.
Geom.)/ folgends der Winckel H K I dem
Winckel ABI gleich (§. cit. Geom.) Nun
macht HKI mit KHI 90° (§. 96. Geom.) und
ABI macht mit DBN auch 90°. Derowe-
gen ist der Winckel G H I dem Winckel
DBN gleich. W. Z. E.

Anmerckung.

141. Es geben Gallilaeus in dem oben angeführe-
ten Wercke/ Torricellius in seinem Wercke de motu
gravium naturaliter descendentium & projectorum

und absonderlich Blondell in seiner Kunst die
Bomben zu werfen Regeln an/ nach welchen man fin-

den
Anfangs-Gruͤnde
Aufloͤſung.
1. Nehmet einen Qvadranten BADC/ der
auf einem Qvadrat B A F C beſchrieben
worden/ und mit einem Bleywurf BE ver-
ſehen/ und leget die Seite AF auf die
Muͤndung des Moͤrſers.
2. Erhoͤhet den Moͤrſer und druͤcket ihn wie-
der nieder/ ſo lange biß der Bleywurf BE
den verlangten Winckel auf dem Qva-
dranten abſchneidet.

So iſt geſchehen/ was man verlangete.

Beweiß.

Es iſt zu erweiſen/ daß der Winckel GHI/
den die Axe des Moͤrſers GH mit dem Ho-
rizont HI macht/ dem Winckel DBN gleich
ſey.

Weil HK und AB auf AF perpendicu-
lar ſtehen/ ſo iſt HK mit AB parallel (§. 92.
Geom.)/ folgends der Winckel H K I dem
Winckel ABI gleich (§. cit. Geom.) Nun
macht HKI mit KHI 90° (§. 96. Geom.) und
ABI macht mit DBN auch 90°. Derowe-
gen iſt der Winckel G H I dem Winckel
DBN gleich. W. Z. E.

Anmerckung.

141. Es geben Gallilæus in dem oben angefuͤhre-
ten Wercke/ Torricellius in ſeinem Wercke de motu
gravium naturaliter deſcendentium & projectorum

und abſonderlich Blondell in ſeiner Kunſt die
Bomben zu werfen Regeln an/ nach welchen man fin-

den
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[60/0067] Anfangs-Gruͤnde Aufloͤſung. 1. Nehmet einen Qvadranten BADC/ der auf einem Qvadrat B A F C beſchrieben worden/ und mit einem Bleywurf BE ver- ſehen/ und leget die Seite AF auf die Muͤndung des Moͤrſers. 2. Erhoͤhet den Moͤrſer und druͤcket ihn wie- der nieder/ ſo lange biß der Bleywurf BE den verlangten Winckel auf dem Qva- dranten abſchneidet. So iſt geſchehen/ was man verlangete. Beweiß. Es iſt zu erweiſen/ daß der Winckel GHI/ den die Axe des Moͤrſers GH mit dem Ho- rizont HI macht/ dem Winckel DBN gleich ſey. Weil HK und AB auf AF perpendicu- lar ſtehen/ ſo iſt HK mit AB parallel (§. 92. Geom.)/ folgends der Winckel H K I dem Winckel ABI gleich (§. cit. Geom.) Nun macht HKI mit KHI 90° (§. 96. Geom.) und ABI macht mit DBN auch 90°. Derowe- gen iſt der Winckel G H I dem Winckel DBN gleich. W. Z. E. Anmerckung. 141. Es geben Gallilæus in dem oben angefuͤhre- ten Wercke/ Torricellius in ſeinem Wercke de motu gravium naturaliter deſcendentium & projectorum und abſonderlich Blondell in ſeiner Kunſt die Bomben zu werfen Regeln an/ nach welchen man fin- den

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/67>, abgerufen am 29.04.2024.