Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Eilfte Capitel.
geschehe es/ daß einem ein solch Weib wer-
de/
so stehet doch deutlich und schön: (*)
Das Glück regiert den Ehstand/ und
geht darinnen manchem Menschen
wol/ manchem übel/
welches beydes ge-
schehe/ (+) so wol aus Göttlicher Gnad
als seiner Ungnad und zu unserer
Straff/
wie sie dann zu ihren bässern Se-
gen eine Göttin/ Juno genannt/ absonder-
lich mit Opfern verehrten/ und den Tittul
Domiduca gaben/ das ist: einer Lieben
Hausgefehrtin und Heimführerin.

Eines unter vielen ist noch zu gedenken/
das Simonides bey dem Xenophon saget/
von dem Ansehen/ daß mancher erlangt/
sonderlich in dem hohen Regentenstand/
wormit er bey männiglich einen rechten
Schrecken verursachet. (1) Mich däucht
gänzlich/
sagt er/ daß ein Fürst und
Herr einen
respect und Anmuht ha-
be/ könne anders nicht/ als von Gott
und vom Himmel kommen.

An-
(*) Electra a. IV.
(+) Iphig. in aul. a. III.
(1) Xenophon Hier. s. de regno e. d. p. 915.
P vij

Das Eilfte Capitel.
geſchehe es/ daß einem ein ſolch Weib wer-
de/
ſo ſtehet doch deutlich und ſchoͤn: (*)
Das Gluͤck regiert den Ehſtand/ und
geht darinnen manchem Menſchen
wol/ manchem uͤbel/
welches beydes ge-
ſchehe/ (†) ſo wol aus Goͤttlicher Gnad
als ſeiner Ungnad und zu unſerer
Straff/
wie ſie dann zu ihren baͤſſern Se-
gen eine Goͤttin/ Juno genannt/ abſonder-
lich mit Opfern verehrten/ und den Tittul
Domiduca gaben/ das iſt: einer Lieben
Hausgefehrtin und Heimfuͤhrerin.

Eines unter vielen iſt noch zu gedenken/
das Simonides bey dem Xenophon ſaget/
von dem Anſehen/ daß mancher erlangt/
ſonderlich in dem hohen Regentenſtand/
wormit er bey maͤnniglich einen rechten
Schrecken verurſachet. (1) Mich daͤucht
gaͤnzlich/
ſagt er/ daß ein Fuͤrſt und
Herꝛ einen
reſpect und Anmuht ha-
be/ koͤnne anders nicht/ als von Gott
und vom Himmel kommen.

An-
(*) Electra a. IV.
(†) Iphig. in aul. a. III.
(1) Xenophon Hier. ſ. de regno e. d. p. 915.
P vij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0427" n="349"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Eilfte Capitel.</hi></fw><lb/>
ge&#x017F;chehe es/ daß einem ein &#x017F;olch Weib <hi rendition="#fr">wer-<lb/>
de/</hi> &#x017F;o &#x017F;tehet doch deutlich und &#x017F;cho&#x0364;n: <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Electra a. IV.</hi></hi></note><lb/><hi rendition="#fr">Das Glu&#x0364;ck regiert den Eh&#x017F;tand/ und<lb/>
geht darinnen manchem Men&#x017F;chen<lb/>
wol/ manchem u&#x0364;bel/</hi> welches beydes ge-<lb/>
&#x017F;chehe/ <note place="foot" n="(&#x2020;)"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Iphig. in aul. a. III.</hi></hi></note> &#x017F;o wol <hi rendition="#fr">aus Go&#x0364;ttlicher Gnad<lb/>
als &#x017F;einer Ungnad und zu un&#x017F;erer<lb/>
Straff/</hi> wie &#x017F;ie dann zu ihren ba&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern Se-<lb/>
gen eine Go&#x0364;ttin/ <hi rendition="#aq">Juno</hi> genannt/ ab&#x017F;onder-<lb/>
lich mit Opfern verehrten/ und den Tittul<lb/><hi rendition="#aq">Domiduca</hi> gaben/ das i&#x017F;t: <hi rendition="#fr">einer Lieben<lb/>
Hausgefehrtin und Heimfu&#x0364;hrerin.</hi></p><lb/>
        <p>Eines unter vielen i&#x017F;t noch zu gedenken/<lb/>
das <hi rendition="#aq">Simonides</hi> bey dem <hi rendition="#aq">Xenophon</hi> &#x017F;aget/<lb/>
von dem An&#x017F;ehen/ daß mancher erlangt/<lb/>
&#x017F;onderlich in dem hohen Regenten&#x017F;tand/<lb/>
wormit er bey ma&#x0364;nniglich einen rechten<lb/>
Schrecken verur&#x017F;achet. <note place="foot" n="(1)"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Xenophon Hier. &#x017F;. de regno e. d. p.</hi> 915.</hi></note> <hi rendition="#fr">Mich da&#x0364;ucht<lb/>
ga&#x0364;nzlich/</hi> &#x017F;agt er/ <hi rendition="#fr">daß ein Fu&#x0364;r&#x017F;t und<lb/>
Her&#xA75B; einen</hi> <hi rendition="#aq">re&#x017F;pect</hi> <hi rendition="#fr">und Anmuht ha-<lb/>
be/ ko&#x0364;nne anders nicht/ als von Gott<lb/>
und vom Himmel kommen.</hi></p>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">P vij</fw>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">An-</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0427] Das Eilfte Capitel. geſchehe es/ daß einem ein ſolch Weib wer- de/ ſo ſtehet doch deutlich und ſchoͤn: (*) Das Gluͤck regiert den Ehſtand/ und geht darinnen manchem Menſchen wol/ manchem uͤbel/ welches beydes ge- ſchehe/ (†) ſo wol aus Goͤttlicher Gnad als ſeiner Ungnad und zu unſerer Straff/ wie ſie dann zu ihren baͤſſern Se- gen eine Goͤttin/ Juno genannt/ abſonder- lich mit Opfern verehrten/ und den Tittul Domiduca gaben/ das iſt: einer Lieben Hausgefehrtin und Heimfuͤhrerin. Eines unter vielen iſt noch zu gedenken/ das Simonides bey dem Xenophon ſaget/ von dem Anſehen/ daß mancher erlangt/ ſonderlich in dem hohen Regentenſtand/ wormit er bey maͤnniglich einen rechten Schrecken verurſachet. (1) Mich daͤucht gaͤnzlich/ ſagt er/ daß ein Fuͤrſt und Herꝛ einen reſpect und Anmuht ha- be/ koͤnne anders nicht/ als von Gott und vom Himmel kommen. An- (*) Electra a. IV. (†) Iphig. in aul. a. III. (1) Xenophon Hier. ſ. de regno e. d. p. 915. P vij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/427
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/427>, abgerufen am 26.04.2024.