Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die LXXIV. Frag.
Kind in Mutterleib/ ohne Schaden der Mutter/
beschädiget? Die Haar an dem Menschlichen
Leib/ auch die unter den Achseln/ verbrennet/ und
doch einig Merckzeichen eines Brands nicht hin-
terlässet? Davon kanstu des Joan. Magiri Phy-
siol. Peripatet.
im 4. Buch/ cap. 4. p. 291. zu le-
sen.

Die LXXIV. Frag.
Kan man auch Ursach geben/ war-
um ein Entleibter/ in Gegenwart

des Thäters/ Blut von sich
gibet?

MAn hat nicht allein Exempel/
daß auß todten Cörpern Blut geflos-
sen; sondern auch/ daß wann einer um-
gebracht worden/ und man den Thäter nicht ge-
wust/ derselbe aber zu dem Entleibten gebracht
worden/ dieser Blut von sich zu geben angefangen
hat. Von dem Ersten hat man ein Beyspiel/ an
dem König Friederichen dem Ersten in Denne-
marck/ einem Hochlöblichen Fürsten/ aus dessen/
so An. 1533. gestorben/ Leib das Blut/ durch den
Sarck/ heraus gelauffen ist/ daß man Gefäß/ das
Blut darinnen auffzusamlen/ hat unterstellen
müssen; so/ ohne Zweiffel/ die nicht lang hernach
darauff erfolgte Trübsalen/ in selbigen Landen/
vorbedeutet hat; Wie Hans Regkmann/ und

Her-

Die LXXIV. Frag.
Kind in Mutterleib/ ohne Schaden der Mutter/
beſchaͤdiget? Die Haar an dem Menſchlichen
Leib/ auch die unter den Achſeln/ verbrennet/ und
doch einig Merckzeichen eines Brands nicht hin-
terlaͤſſet? Davon kanſtu des Joan. Magiri Phy-
ſiol. Peripatet.
im 4. Buch/ cap. 4. p. 291. zu le-
ſen.

Die LXXIV. Frag.
Kan man auch Urſach geben/ war-
um ein Entleibter/ in Gegenwart

des Thaͤters/ Blut von ſich
gibet?

MAn hat nicht allein Exempel/
daß auß todten Coͤrpern Blut gefloſ-
ſen; ſondern auch/ daß wann einer um-
gebracht worden/ und man den Thaͤter nicht ge-
wuſt/ derſelbe aber zu dem Entleibten gebracht
worden/ dieſer Blut von ſich zu geben angefangen
hat. Von dem Erſten hat man ein Beyſpiel/ an
dem Koͤnig Friederichen dem Erſten in Denne-
marck/ einem Hochloͤblichen Fuͤrſten/ aus deſſen/
ſo An. 1533. geſtorben/ Leib das Blut/ durch den
Sarck/ heraus gelauffen iſt/ daß man Gefaͤß/ das
Blut darinnen auffzuſamlen/ hat unterſtellen
muͤſſen; ſo/ ohne Zweiffel/ die nicht lang hernach
darauff erfolgte Truͤbſalen/ in ſelbigen Landen/
vorbedeutet hat; Wie Hans Regkmann/ und

Her-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0388" n="360"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LXXIV.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
Kind in Mutterleib/ ohne Schaden der Mutter/<lb/>
be&#x017F;cha&#x0364;diget? Die Haar an dem Men&#x017F;chlichen<lb/>
Leib/ auch die unter den Ach&#x017F;eln/ verbrennet/ und<lb/>
doch einig Merckzeichen eines Brands nicht hin-<lb/>
terla&#x0364;&#x017F;&#x017F;et? Davon kan&#x017F;tu des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joan. Magiri Phy-<lb/>
&#x017F;iol. Peripatet.</hi></hi> im 4. Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cap. 4. p.</hi></hi> 291. zu le-<lb/>
&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LXXIV.</hi></hi> Frag.<lb/>
Kan man auch Ur&#x017F;ach geben/ war-<lb/>
um ein Entleibter/ in Gegenwart</hi><lb/>
des Tha&#x0364;ters/ Blut von &#x017F;ich<lb/>
gibet?</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi><hi rendition="#fr">An hat nicht allein Exempel/</hi><lb/>
daß auß todten Co&#x0364;rpern Blut geflo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en; &#x017F;ondern auch/ daß wann einer um-<lb/>
gebracht worden/ und man den Tha&#x0364;ter nicht ge-<lb/>
wu&#x017F;t/ der&#x017F;elbe aber zu dem Entleibten gebracht<lb/>
worden/ die&#x017F;er Blut von &#x017F;ich zu geben angefangen<lb/>
hat. Von dem Er&#x017F;ten hat man ein Bey&#x017F;piel/ an<lb/>
dem Ko&#x0364;nig Friederichen dem Er&#x017F;ten in Denne-<lb/>
marck/ einem Hochlo&#x0364;blichen Fu&#x0364;r&#x017F;ten/ aus de&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
&#x017F;o <hi rendition="#aq">A<hi rendition="#i">n.</hi></hi> 1533. ge&#x017F;torben/ Leib das Blut/ durch den<lb/>
Sarck/ heraus gelauffen i&#x017F;t/ daß man Gefa&#x0364;ß/ das<lb/>
Blut darinnen auffzu&#x017F;amlen/ hat unter&#x017F;tellen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en; &#x017F;o/ ohne Zweiffel/ die nicht lang hernach<lb/>
darauff erfolgte Tru&#x0364;b&#x017F;alen/ in &#x017F;elbigen Landen/<lb/>
vorbedeutet hat; Wie Hans Regkmann/ und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Her-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[360/0388] Die LXXIV. Frag. Kind in Mutterleib/ ohne Schaden der Mutter/ beſchaͤdiget? Die Haar an dem Menſchlichen Leib/ auch die unter den Achſeln/ verbrennet/ und doch einig Merckzeichen eines Brands nicht hin- terlaͤſſet? Davon kanſtu des Joan. Magiri Phy- ſiol. Peripatet. im 4. Buch/ cap. 4. p. 291. zu le- ſen. Die LXXIV. Frag. Kan man auch Urſach geben/ war- um ein Entleibter/ in Gegenwart des Thaͤters/ Blut von ſich gibet? MAn hat nicht allein Exempel/ daß auß todten Coͤrpern Blut gefloſ- ſen; ſondern auch/ daß wann einer um- gebracht worden/ und man den Thaͤter nicht ge- wuſt/ derſelbe aber zu dem Entleibten gebracht worden/ dieſer Blut von ſich zu geben angefangen hat. Von dem Erſten hat man ein Beyſpiel/ an dem Koͤnig Friederichen dem Erſten in Denne- marck/ einem Hochloͤblichen Fuͤrſten/ aus deſſen/ ſo An. 1533. geſtorben/ Leib das Blut/ durch den Sarck/ heraus gelauffen iſt/ daß man Gefaͤß/ das Blut darinnen auffzuſamlen/ hat unterſtellen muͤſſen; ſo/ ohne Zweiffel/ die nicht lang hernach darauff erfolgte Truͤbſalen/ in ſelbigen Landen/ vorbedeutet hat; Wie Hans Regkmann/ und Her-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/388
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/388>, abgerufen am 26.04.2024.