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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Anmärkungen.
nun Ruben wieder zur grube kahm/ und den
Josef darinnen nicht fand: da zerris er sein kleid;
und ging zu seinen brüdern/ zu denen er sprach:
der Jüngling ist nicht da. Wo sol ich hin?
Et-
was deutlicher/ wiewohl auch sehr kurtz spricht hier-
von Flavius Josef: Ruben aber kahm bei der
nacht/ ohne vorbewust seiner brüder/ zum brun-
nen/ und wolte den Josef erretten. Weil er
ihn nun vergebens rief/ argwähnete er/ daß er/
in seinem abwesen/ ümgebracht worden/ und
beschuldigte damit seine brüder/
u. a. m.

Zur 30 und folgenden zeilen des 79 blats.

JAkob hatte seinen Vater Isaak mit seines soh-
nes Esaus kleidern/ die er auf seiner Mutter ein-
rahten angezogen/ geteuschet; und ihm also des Vaters
seegen/ den er dem Esau zu geben gesonnen/ abbetro-
gen: wie Moses im 27 h. seines 1 b. erzehlet.

Zur 29 und 30 zeile des 87 blats.

VOm Krokodil haben wir droben/ in den An-
märkungen bei dem 12 blatte/ die uhrsachen ange-
führet/ warüm er der Egiptischen Könige sinbild sei;
auch darbei angezeiget/ daß er von den Arabern farao
genennet werde: welche ihn itzund/ mit den Egipti-
schen Jüden/ auch Korbi heissen; wie Megister be-
zeuget. Kircher giebet ihm sonsten in seinem Egipti-
schen Wortbuche den nahmen Picharouki; und Hero-
dotus
meldet/ daß ihn die alten Egipter/ die üm die stadt
Elefantine herüm gewohnet/ Champfe, die Siener
aber/ wie Strabo aufgezeichnet/ Suchus, und die
Griechen oder vielmehr Joner Krokodeilon, apo tou
deilaie[fremdsprachliches Material] krokon, weil er den geruch des Safrans

scheuet/
E e iij

Anmaͤrkungen.
nun Ruben wieder zur grube kahm/ und den
Joſef darinnen nicht fand: da zerris er ſein kleid;
und ging zu ſeinen bruͤdern/ zu denen er ſprach:
der Juͤngling iſt nicht da. Wo ſol ich hin?
Et-
was deutlicher/ wiewohl auch ſehr kurtz ſpricht hier-
von Flavius Joſef: Ruben aber kahm bei der
nacht/ ohne vorbewuſt ſeiner bruͤder/ zum brun-
nen/ und wolte den Joſef erretten. Weil er
ihn nun vergebens rief/ argwaͤhnete er/ daß er/
in ſeinem abweſen/ uͤmgebracht worden/ und
beſchuldigte damit ſeine bruͤder/
u. a. m.

Zur 30 und folgenden zeilen des 79 blats.

JAkob hatte ſeinen Vater Iſaak mit ſeines ſoh-
nes Eſaus kleidern/ die er auf ſeiner Mutter ein-
rahten angezogen/ geteuſchet; und ihm alſo des Vaters
ſeegen/ den er dem Eſau zu geben geſonnen/ abbetro-
gen: wie Moſes im 27 h. ſeines 1 b. erzehlet.

Zur 29 und 30 zeile des 87 blats.

VOm Krokodil haben wir droben/ in den An-
maͤrkungen bei dem 12 blatte/ die uhrſachen ange-
fuͤhret/ waruͤm er der Egiptiſchen Koͤnige ſinbild ſei;
auch darbei angezeiget/ daß er von den Arabern farao
genennet werde: welche ihn itzund/ mit den Egipti-
ſchen Juͤden/ auch Korbi heiſſen; wie Megiſter be-
zeuget. Kircher giebet ihm ſonſten in ſeinem Egipti-
ſchen Wortbuche den nahmen Picharouki; und Hero-
dotus
meldet/ daß ihn die alten Egipter/ die uͤm die ſtadt
Elefantine heruͤm gewohnet/ Champfe, die Siener
aber/ wie Strabo aufgezeichnet/ Suchus, und die
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[437/0461] Anmaͤrkungen. nun Ruben wieder zur grube kahm/ und den Joſef darinnen nicht fand: da zerris er ſein kleid; und ging zu ſeinen bruͤdern/ zu denen er ſprach: der Juͤngling iſt nicht da. Wo ſol ich hin? Et- was deutlicher/ wiewohl auch ſehr kurtz ſpricht hier- von Flavius Joſef: Ruben aber kahm bei der nacht/ ohne vorbewuſt ſeiner bruͤder/ zum brun- nen/ und wolte den Joſef erretten. Weil er ihn nun vergebens rief/ argwaͤhnete er/ daß er/ in ſeinem abweſen/ uͤmgebracht worden/ und beſchuldigte damit ſeine bruͤder/ u. a. m. Zur 30 und folgenden zeilen des 79 blats. JAkob hatte ſeinen Vater Iſaak mit ſeines ſoh- nes Eſaus kleidern/ die er auf ſeiner Mutter ein- rahten angezogen/ geteuſchet; und ihm alſo des Vaters ſeegen/ den er dem Eſau zu geben geſonnen/ abbetro- gen: wie Moſes im 27 h. ſeines 1 b. erzehlet. Zur 29 und 30 zeile des 87 blats. VOm Krokodil haben wir droben/ in den An- maͤrkungen bei dem 12 blatte/ die uhrſachen ange- fuͤhret/ waruͤm er der Egiptiſchen Koͤnige ſinbild ſei; auch darbei angezeiget/ daß er von den Arabern farao genennet werde: welche ihn itzund/ mit den Egipti- ſchen Juͤden/ auch Korbi heiſſen; wie Megiſter be- zeuget. Kircher giebet ihm ſonſten in ſeinem Egipti- ſchen Wortbuche den nahmen Picharouki; und Hero- dotus meldet/ daß ihn die alten Egipter/ die uͤm die ſtadt Elefantine heruͤm gewohnet/ Champfe, die Siener aber/ wie Strabo aufgezeichnet/ Suchus, und die Griechen oder vielmehr Joner Κϱοκοδειλὸν, ἀπὸ τοῦ δειλαίε_ κϱοκὸν, weil er den geruch des Safrans ſcheuet/ E e iij

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/461>, abgerufen am 27.04.2024.