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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch]


CAPUT CII.
[Abbildung] Lattich. Lactuca.
Namen.

LAttich oder Lactucke/ heißt Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Lactuca. Jta-
liänisch/ Lattuca, Lattuga. Frantzö-
sisch/ Laictue, Laitue. Spanisch/ Lecsaha.
Englisch/ Lettice. Dänisch/ Lacktucke/ Lack-
tyge. Niderländisch/ Lattouwe.

Geschlecht und Gestalt.

1. Das erste Geschlecht der gemeine Gar-
ten-Lattich/ so nicht in köpffe schiesset/ La-
ctuca sativa, C. B. sativa non capitata, J. B.

überkomt ein holtzichte und zaselichte wur-
tzel/ wie auch die nachfolgenden/ darauß ein
zarter/ elen-hoher/ runder stengel wächßt/
so auch zu zeiten viel höher/ und mit lan-
gen/ breiten/ runtzlichten/ weichen blättern
besetzet wird/ welche mit schwartz-grünen
farben vermischt.

Oben am Stengel erscheinen viel gelbe
blümlein/ die mit der zeit zu grauer Wollen
werden. Endlich bekomt er kleinen/ weissen/
länglichten/ und selten ein schwartz-grünen
samen/ so von dem Wind vertrieben wird.
Er gibet wie die andern ein Milch-safft von
sich/ wenn er jung ist/ hat er einen süssen/
so er aber alt wird/ einen bittern geschmack/
deßhalben läßt man ihne nicht bald in die
stengel tretten/ sondern leget darauff scher-
ben oder stein/ damit er allein in die breite
herfürkomme. Der Lattich wächßt auch
breiter/ so man ihne nicht dick/ sondern rau-
mig von einander setzet.

2. Der roth-blätterige Lattich/ Lactuca
maculosa, C. B. rubr. Caes. Romana, Matth.

Jst von dem vorigen anderst nicht under-
scheiden/ als daß er rothe gleichsam mit blut
oder rothem Wein besprengte blätter hat.
Wird auch in den Gärten gesäet.

[Spaltenumbruch] [Abbildung] Endivien-Lattich. Lactuca
intybacea.

3. Der Römische Endivien-Lattich/ La-
ctuca intybacea, Tab. Ger. foliis Endiviae, C. B.
& Lactuca folio obscurius virente, semine ni-
gro, Ejusd.
Jst den vorigen zimlich gleich/
bekomt aber grössere/ grünere/ und fett-saff-
tigere blätter/ welche nachmals zugleich sich
strecken/ und widerumb eng zusammenzie-
hen/ alßdenn binden sie die Gärtner eben
zusammen/ und scharren erden rings herumb/
da sie sich denn in kurtzer zeit nicht allein zu-
sammenschliessen/ sondern auch inwendig
fast weiß und zart zu essen werden. Er gibt
einen sehr anmüthigen geschmack/ und wird
in Rom viel zu den Saläten gebraucht.

Weßwegen er auch von Joh. Bauhino, La-
ctuca Romana longa dulcis,
genennet worden.
Seine blümlein erscheinen wie an den übri-
gen/ der samen aber wird schwartz.

4. Krauser Endivien-Lattich/ Lactuca
intybacea crispa, Tab. Lactuca crispa altera,
C. B. crispa laciniata, J. B.
Hat bleichere/
dichter und tieffer eingeschnittene/ oder krau-
se blätter; und einen weissen samen.

5. Der schmal-blättige Lattich/ Capuci-
ner-Lactucke/ Lactuca folio oblongo acuto,
C. B. Lactuca longo & valde angusto folio, J. B.

Treibt gleich von der wurtzel viel spannen-
lange/ auch längere/ schmale/ außgespitzte/
an dem rand mit wenigen subtilen stachlen
begabte blätter/ auß. Sein ästichter sten-
gel wird über elen-hoch. Die blümlein sind
wie bey übrigen Geschlechten. Der Samen
aber erscheint schwartz-braun.

6. Der grosse Oesterreichische Kopff-Lat-
tich/ mit sehr schönen gescheckten blättern/
Lactuca sativa maxima Austriaca capitata, va-
riegata, Lactuca Caryophyllacea vulgo, Her-
mann. Hort. Lugd. Batav.

7. Der
O o o 3
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]


CAPUT CII.
[Abbildung] Lattich. Lactuca.
Namen.

LAttich oder Lactucke/ heißt Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Lactuca. Jta-
liaͤniſch/ Lattuca, Lattuga. Frantzoͤ-
ſiſch/ Laictue, Laitue. Spaniſch/ Lecſaha.
Engliſch/ Lettice. Daͤniſch/ Lacktucke/ Lack-
tyge. Niderlaͤndiſch/ Lattouwe.

Geſchlecht und Geſtalt.

1. Das erſte Geſchlecht der gemeine Gar-
ten-Lattich/ ſo nicht in koͤpffe ſchieſſet/ La-
ctuca ſativa, C. B. ſativa non capitata, J. B.

uͤberkomt ein holtzichte und zaſelichte wur-
tzel/ wie auch die nachfolgenden/ darauß ein
zarter/ elen-hoher/ runder ſtengel waͤchßt/
ſo auch zu zeiten viel hoͤher/ und mit lan-
gen/ breiten/ runtzlichten/ weichen blaͤttern
beſetzet wird/ welche mit ſchwartz-gruͤnen
farben vermiſcht.

Oben am Stengel erſcheinen viel gelbe
bluͤmlein/ die mit der zeit zu grauer Wollen
werden. Endlich bekomt er kleinen/ weiſſen/
laͤnglichten/ und ſelten ein ſchwartz-gruͤnen
ſamen/ ſo von dem Wind vertrieben wird.
Er gibet wie die andern ein Milch-ſafft von
ſich/ wenn er jung iſt/ hat er einen ſuͤſſen/
ſo er aber alt wird/ einen bittern geſchmack/
deßhalben laͤßt man ihne nicht bald in die
ſtengel tretten/ ſondern leget darauff ſcher-
ben oder ſtein/ damit er allein in die breite
herfuͤrkomme. Der Lattich waͤchßt auch
breiter/ ſo man ihne nicht dick/ ſondern rau-
mig von einander ſetzet.

2. Der roth-blaͤtterige Lattich/ Lactuca
maculoſa, C. B. rubr. Cæſ. Romana, Matth.

Jſt von dem vorigen anderſt nicht under-
ſcheiden/ als daß er rothe gleichſam mit blut
oder rothem Wein beſprengte blaͤtter hat.
Wird auch in den Gaͤrten geſaͤet.

[Spaltenumbruch] [Abbildung] Endivien-Lattich. Lactuca
intybacea.

3. Der Roͤmiſche Endivien-Lattich/ La-
ctuca intybacea, Tab. Ger. foliis Endiviæ, C. B.
& Lactuca folio obſcurius virente, ſemine ni-
gro, Ejusd.
Jſt den vorigen zimlich gleich/
bekomt aber groͤſſere/ gruͤnere/ und fett-ſaff-
tigere blaͤtter/ welche nachmals zugleich ſich
ſtrecken/ und widerumb eng zuſammenzie-
hen/ alßdenn binden ſie die Gaͤrtner eben
zuſammen/ und ſcharꝛen erden rings herumb/
da ſie ſich denn in kurtzer zeit nicht allein zu-
ſammenſchlieſſen/ ſondern auch inwendig
faſt weiß und zart zu eſſen werden. Er gibt
einen ſehr anmuͤthigen geſchmack/ und wird
in Rom viel zu den Salaͤten gebraucht.

Weßwegen er auch von Joh. Bauhino, La-
ctuca Romana longa dulcis,
genennet worden.
Seine bluͤmlein erſcheinen wie an den uͤbri-
gen/ der ſamen aber wird ſchwartz.

4. Krauſer Endivien-Lattich/ Lactuca
intybacea criſpa, Tab. Lactuca criſpa altera,
C. B. criſpa laciniata, J. B.
Hat bleichere/
dichter und tieffer eingeſchnittene/ oder krau-
ſe blaͤtter; und einen weiſſen ſamen.

5. Der ſchmal-blaͤttige Lattich/ Capuci-
ner-Lactucke/ Lactuca folio oblongo acuto,
C. B. Lactuca longo & valdè anguſto folio, J. B.

Treibt gleich von der wurtzel viel ſpannen-
lange/ auch laͤngere/ ſchmale/ außgeſpitzte/
an dem rand mit wenigen ſubtilen ſtachlen
begabte blaͤtter/ auß. Sein aͤſtichter ſten-
gel wird uͤber elen-hoch. Die bluͤmlein ſind
wie bey uͤbrigen Geſchlechten. Der Samen
aber erſcheint ſchwartz-braun.

6. Der groſſe Oeſterꝛeichiſche Kopff-Lat-
tich/ mit ſehr ſchoͤnen geſcheckten blaͤttern/
Lactuca ſativa maxima Auſtriaca capitata, va-
riegata, Lactuca Caryophyllacea vulgò, Her-
mann. Hort. Lugd. Batav.

7. Der
O o o 3
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[477/0493] Von den Kraͤuteren. CAPUT CII. [Abbildung Lattich. Lactuca. ] Namen. LAttich oder Lactucke/ heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Lactuca. Jta- liaͤniſch/ Lattuca, Lattuga. Frantzoͤ- ſiſch/ Laictue, Laitue. Spaniſch/ Lecſaha. Engliſch/ Lettice. Daͤniſch/ Lacktucke/ Lack- tyge. Niderlaͤndiſch/ Lattouwe. Geſchlecht und Geſtalt. 1. Das erſte Geſchlecht der gemeine Gar- ten-Lattich/ ſo nicht in koͤpffe ſchieſſet/ La- ctuca ſativa, C. B. ſativa non capitata, J. B. uͤberkomt ein holtzichte und zaſelichte wur- tzel/ wie auch die nachfolgenden/ darauß ein zarter/ elen-hoher/ runder ſtengel waͤchßt/ ſo auch zu zeiten viel hoͤher/ und mit lan- gen/ breiten/ runtzlichten/ weichen blaͤttern beſetzet wird/ welche mit ſchwartz-gruͤnen farben vermiſcht. Oben am Stengel erſcheinen viel gelbe bluͤmlein/ die mit der zeit zu grauer Wollen werden. Endlich bekomt er kleinen/ weiſſen/ laͤnglichten/ und ſelten ein ſchwartz-gruͤnen ſamen/ ſo von dem Wind vertrieben wird. Er gibet wie die andern ein Milch-ſafft von ſich/ wenn er jung iſt/ hat er einen ſuͤſſen/ ſo er aber alt wird/ einen bittern geſchmack/ deßhalben laͤßt man ihne nicht bald in die ſtengel tretten/ ſondern leget darauff ſcher- ben oder ſtein/ damit er allein in die breite herfuͤrkomme. Der Lattich waͤchßt auch breiter/ ſo man ihne nicht dick/ ſondern rau- mig von einander ſetzet. 2. Der roth-blaͤtterige Lattich/ Lactuca maculoſa, C. B. rubr. Cæſ. Romana, Matth. Jſt von dem vorigen anderſt nicht under- ſcheiden/ als daß er rothe gleichſam mit blut oder rothem Wein beſprengte blaͤtter hat. Wird auch in den Gaͤrten geſaͤet. [Abbildung Endivien-Lattich. Lactuca intybacea. ] 3. Der Roͤmiſche Endivien-Lattich/ La- ctuca intybacea, Tab. Ger. foliis Endiviæ, C. B. & Lactuca folio obſcurius virente, ſemine ni- gro, Ejusd. Jſt den vorigen zimlich gleich/ bekomt aber groͤſſere/ gruͤnere/ und fett-ſaff- tigere blaͤtter/ welche nachmals zugleich ſich ſtrecken/ und widerumb eng zuſammenzie- hen/ alßdenn binden ſie die Gaͤrtner eben zuſammen/ und ſcharꝛen erden rings herumb/ da ſie ſich denn in kurtzer zeit nicht allein zu- ſammenſchlieſſen/ ſondern auch inwendig faſt weiß und zart zu eſſen werden. Er gibt einen ſehr anmuͤthigen geſchmack/ und wird in Rom viel zu den Salaͤten gebraucht. Weßwegen er auch von Joh. Bauhino, La- ctuca Romana longa dulcis, genennet worden. Seine bluͤmlein erſcheinen wie an den uͤbri- gen/ der ſamen aber wird ſchwartz. 4. Krauſer Endivien-Lattich/ Lactuca intybacea criſpa, Tab. Lactuca criſpa altera, C. B. criſpa laciniata, J. B. Hat bleichere/ dichter und tieffer eingeſchnittene/ oder krau- ſe blaͤtter; und einen weiſſen ſamen. 5. Der ſchmal-blaͤttige Lattich/ Capuci- ner-Lactucke/ Lactuca folio oblongo acuto, C. B. Lactuca longo & valdè anguſto folio, J. B. Treibt gleich von der wurtzel viel ſpannen- lange/ auch laͤngere/ ſchmale/ außgeſpitzte/ an dem rand mit wenigen ſubtilen ſtachlen begabte blaͤtter/ auß. Sein aͤſtichter ſten- gel wird uͤber elen-hoch. Die bluͤmlein ſind wie bey uͤbrigen Geſchlechten. Der Samen aber erſcheint ſchwartz-braun. 6. Der groſſe Oeſterꝛeichiſche Kopff-Lat- tich/ mit ſehr ſchoͤnen geſcheckten blaͤttern/ Lactuca ſativa maxima Auſtriaca capitata, va- riegata, Lactuca Caryophyllacea vulgò, Her- mann. Hort. Lugd. Batav. 7. Der O o o 3

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/493>, abgerufen am 26.04.2024.