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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] land öffters gebraucht werden/ hab ich noth-
wendig zu seyn erachtet allhier auch zu be-
richten/ in welchen Kranckheiten man sich
ihrer nutzlich bedienen könne. Man gibt ge-
meiniglich denen/ so gestandenen alters sind
15. biß 20. gran/ man muß sie aber orden-
lich zerschneiden/ und zu reinem pulver
stossen.

Wider das dreytägige Fieber/ nim Gemb-
Dreytägig
Fieber.
senkugel-pulver zehen gran/ Sauramffer-
wasser und Himbeer-syrup jedes ein loth/
trincke es auff einmahl/ und schwitze darauf
wol.

Wider das viertägige Fieber: Nim
Viertägig
Fieber.
Gembsenkugel-pulver 15. gr. in Candischen/
Spanischen/ Reinischen oder einen anderen
starcken Wein/ ein halb gläßlein voll/ trincke
es auff einmahl und schwitze darauff.

Hitzige/ an-
steckende
Flecken-
fieber.

Jn den hitzigen ansteckenden Fleckenfiebe-
ren gibt man 12. oder 15. gran des Gemb-
senkugel-pulvers in 1. loth Scorzonera- oder
Sauramff-wasser und Citronen-syrup ein/
läßt den Krancken wol darauff schwitzen.

Rothsucht
Kinder-
blattern.

Wenn die Kinder an der Rothsucht oder
den Blattern darnider ligen/ solle man den
jährigen Kinderen 2. gran dieses pulvers/
den zweyjährigen aber 4. gran und so fortan
in Scabiosen- oder Taubenkropff-wasser
eingeben.

Pest.

So ein starcke Persohn von der Pest an-
gegriffen worden/ kan man ihren 15. oder
20. gran dieses pulvers in einem loth Car-
dobenedicten- und Theriacal-wasser einge-
ben/ und ihne im Bett wol darauff schwi-
tzen lassen.

Schwindel

Wenn jemand von einem starcken schwin-
del angefochten wird/ dem solle man 11. gran
in Lindenblüth-wasser eingeben/ zu verhü-
tung des Schwindels aber/ kan man 4. oder
5. gran in einem löffel voll weissen Wein
einnehmen.

Wider die Liebes-träncker/ Philtra ge-
Liebträn-
cker.
nant: nim zwölff gran Gembsen-kugel-
pulver/ und gibe es in Garten-kreß- oder
Schwalbenwurtz-wasser ein/ so man 1. loth
St. Johannskraut-syrup darzu thut/ ist es
auch gut.

Wider das starcke Mutterweh nim zehen
Mutter-
weh.
gran des pulvers/ und gibe es der Frauwen
in Melissen-wasser ein.

Zittern/
Gichter.

Wider das Zittern und die Gichter gibe
dem Krancken zehen gran in Mäyenblüm-
lein-wasser ein.

Fallende
Sucht.

Vorgemelter Herr hat zu Augspurg war-
genommen/ daß ein Marckschreyer allda
durch fleissigen gebrauch dieses pulvers ein
Jungfraw von der fallenden Sucht erlöset/
man kan dem Krancken in dem anstoß zwölf
gran in schwartz Kirschen-wasser eingeben.

So jemand mit einem Schlagfluß getrof-
fen worden/ dem solle man alsobald ein Cly-
Schlag-
flüß.
stier von der Hiera picra Logadi in der Apo-
theck machen lassen/ alßdenn eine Ader öff-
nen/ und hernach 10. gran dieses Pulvers in
Körffelkraut-wasser eingeben.

Blödes
Gesicht.

Welcher ein blödes Gesicht überkomt/ der
solle bißweilen 6. gran dieses Pulvers in Au-
gentrost-wasser einnehmen.

Entfallene
Sprach.

So jemanden die Sprach entfallen wäre/
solchen kan man 10. gran in Schlüsselblüm-
lein-wasser eingeben.

[Spaltenumbruch]

Wider den Seitenstich oder die Brust-ge-Seiten-
stich/ brust-
geschwär.

schwär: nim 10. gran dieses Pulvers in
Scabiosen-wasser ein.

Wider den kurtzen Athem und starckesKurtzer
Athem/
Keuchen.

Keuchen/ gibe dem Krancken bißweilen 10.
gran in Hysop- oder Scabiosen-wasser ein.

Wider das Hertzklopffen und die Ohn-Hertzklopf-
fen/ Ohn-
machten.
Erbrechen
Kluxen/
kalter ma-
gen.

machten kan man dem Krancken 8. gran in
Burretsch-wasser eingeben.

Wider das Erbrechen/ Auffstossen/ Klu-
xen und andere kalte Magen-kranckheiten/
kan man dem Krancken 8. gran dieses Pul-
vers in Melissen-wasser bißweilen eingeben.

Wider das Grimmen solle man 10. granGrimmen.
in einem loth Chamillen-wasser einnehmen.

Wider die rothe Ruhr solle man 10. gran
in Erdbeer- oder Wegerich-syrup mit etwasRothe
Ruhr.

Ehrenpreiß-wasser vermischt/ gebrauchen.

Wider die schwartze Gelbsucht solle manSchwartze
Gelbsucht.

10. gran dieses Pulvers in Hirschenzungen-
wasser offt einnehmen.

Wenn der Nierenstein in den Harngän-Nieren-
stein.

gen stecken bleibet/ solle man dem Krancken
10. gran in Erdbeere-wasser mehrmahls bey-
bringen.

Wider den Samenfluß/ kan man bißwei-Samen-
fluß.

len 8. gran in Seeblumen-wasser einneh-
men.

Jn den Mutter-kranckheiten soll man biß-Mutter-
kranckhei-
ten.

weilen 6. oder 8. gran in Melissen-wasser
gebrauchen.

Jn schweren Kinds-nöthen/ Zuruckblei-Schwere
Kinds-
noth/ Zu-
ruckblei-
bung der
Nachge-
burt/
Nachweh/
versteckte
Weiber-
reinigung/
todte Leibs-
frucht.
Fall.
Gifft.

bung der Nachgeburt/ Nachweh/ und Ver-
steckung weiblicher Reinigung/ solle man 10.
gran in weiß Lilien- oder roth Bucken-was-
ser eingeben: Diese Artzney treibet auch die
todte Leibsfrucht fort.

So jemand ein schweren Fall gethan hat/
dem solle man alsobald eine Ader öffnen/
und 10. gran dieses Pulvers in Körffelkraut-
wasser eingeben.

So man einem mit Gifft zugesetzt/ die-
ser soll alsobald ein scrupel oder 20. gran des
Gembsenkugel-pulvers in Cardobenedicten-
wasser einnehmen.



CAPUT LXIII.
Zahme Wicken. Vicia.
Namen.

ZAhme Wicken heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt].
Lateinisch/ Vicia. Jtaliänisch/ Veccia.
Frantzösisch/ Vesse. Englisch/ Uetch.

Wilde Wicken oder Vogels-wicken heißt
Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Vicia sylve-
stris, Cracca.
Jtaliänisch/ Afaca. Frantzösisch/
Vesse sauvage. Englisch/ Homelii Uetch.
Holländisch/ Crock.

Geschlecht und Gestalt.

1. Das erste Geschlecht/ die gemeine zah-
me Säe-wicken oder Roß-wicken/ Vicia sati-
va vulgaris semine nigro & albo, C. B. vulga-
ris sativa, J. B.
Jst ein Kraut/ das alle Jahr
frisch muß gesäet werden; bekomt schuh-ho-
he/ auch höhere/ eckichte/ gestriemte/ haari-
ge/ hole stengel/ etwan acht biß zehen oder
zwölff paar/ nicht gar zoll lange/ etwas
haarige/ durchauß breite/ und nicht außge-
spitzte blätter; die äussersten stielein ringeln

sich/
F f f f 3

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] land oͤffters gebraucht werden/ hab ich noth-
wendig zu ſeyn erachtet allhier auch zu be-
richten/ in welchen Kranckheiten man ſich
ihrer nutzlich bedienen koͤnne. Man gibt ge-
meiniglich denen/ ſo geſtandenen alters ſind
15. biß 20. gran/ man muß ſie aber orden-
lich zerſchneiden/ und zu reinem pulver
ſtoſſen.

Wider das dreytaͤgige Fieber/ nim Gemb-
Dreytaͤgig
Fieber.
ſenkugel-pulver zehen gran/ Sauramffer-
waſſer und Himbeer-ſyrup jedes ein loth/
trincke es auff einmahl/ und ſchwitze darauf
wol.

Wider das viertaͤgige Fieber: Nim
Viertaͤgig
Fieber.
Gembſenkugel-pulver 15. gr. in Candiſchen/
Spaniſchen/ Reiniſchen oder einen anderen
ſtarcken Wein/ ein halb glaͤßlein voll/ trincke
es auff einmahl und ſchwitze darauff.

Hitzige/ an-
ſteckende
Flecken-
fieber.

Jn den hitzigen anſteckenden Fleckenfiebe-
ren gibt man 12. oder 15. gran des Gemb-
ſenkugel-pulvers in 1. loth Scorzonera- oder
Sauramff-waſſer und Citronen-ſyrup ein/
laͤßt den Krancken wol darauff ſchwitzen.

Rothſucht
Kinder-
blattern.

Wenn die Kinder an der Rothſucht oder
den Blattern darnider ligen/ ſolle man den
jaͤhrigen Kinderen 2. gran dieſes pulvers/
den zweyjaͤhrigen aber 4. gran und ſo fortan
in Scabioſen- oder Taubenkropff-waſſer
eingeben.

Peſt.

So ein ſtarcke Perſohn von der Peſt an-
gegriffen worden/ kan man ihren 15. oder
20. gran dieſes pulvers in einem loth Car-
dobenedicten- und Theriacal-waſſer einge-
ben/ und ihne im Bett wol darauff ſchwi-
tzen laſſen.

Schwindel

Weñ jemand von einem ſtarcken ſchwin-
del angefochten wird/ dem ſolle man 11. gran
in Lindenbluͤth-waſſer eingeben/ zu verhuͤ-
tung des Schwindels aber/ kan man 4. oder
5. gran in einem loͤffel voll weiſſen Wein
einnehmen.

Wider die Liebes-traͤncker/ Philtra ge-
Liebtraͤn-
cker.
nant: nim zwoͤlff gran Gembſen-kugel-
pulver/ und gibe es in Garten-kreß- oder
Schwalbenwurtz-waſſer ein/ ſo man 1. loth
St. Johannskraut-ſyrup darzu thut/ iſt es
auch gut.

Wider das ſtarcke Mutterweh nim zehen
Mutter-
weh.
gran des pulvers/ und gibe es der Frauwen
in Meliſſen-waſſer ein.

Zittern/
Gichter.

Wider das Zittern und die Gichter gibe
dem Krancken zehen gran in Maͤyenbluͤm-
lein-waſſer ein.

Fallende
Sucht.

Vorgemelter Herꝛ hat zu Augſpurg war-
genommen/ daß ein Marckſchreyer allda
durch fleiſſigen gebrauch dieſes pulvers ein
Jungfraw von der fallenden Sucht erloͤſet/
man kan dem Krancken in dem anſtoß zwoͤlf
gran in ſchwartz Kirſchen-waſſer eingeben.

So jemand mit einem Schlagfluß getrof-
fen worden/ dem ſolle man alſobald ein Cly-
Schlag-
fluͤß.
ſtier von der Hiera picra Logadi in der Apo-
theck machen laſſen/ alßdenn eine Ader oͤff-
nen/ und hernach 10. gran dieſes Pulvers in
Koͤrffelkraut-waſſer eingeben.

Bloͤdes
Geſicht.

Welcher ein bloͤdes Geſicht uͤberkomt/ der
ſolle bißweilen 6. gran dieſes Pulvers in Au-
gentroſt-waſſer einnehmen.

Entfallene
Sprach.

So jemanden die Sprach entfallen waͤre/
ſolchen kan man 10. gran in Schluͤſſelbluͤm-
lein-waſſer eingeben.

[Spaltenumbruch]

Wider den Seitenſtich oder die Bruſt-ge-Seiten-
ſtich/ bruſt-
geſchwaͤr.

ſchwaͤr: nim 10. gran dieſes Pulvers in
Scabioſen-waſſer ein.

Wider den kurtzen Athem und ſtarckesKurtzer
Athem/
Keuchen.

Keuchen/ gibe dem Krancken bißweilen 10.
gran in Hyſop- oder Scabioſen-waſſer ein.

Wider das Hertzklopffen und die Ohn-Hertzklopf-
fen/ Ohn-
machten.
Erbrechen
Kluxen/
kalter ma-
gen.

machten kan man dem Krancken 8. gran in
Burꝛetſch-waſſer eingeben.

Wider das Erbrechen/ Auffſtoſſen/ Klu-
xen und andere kalte Magen-kranckheiten/
kan man dem Krancken 8. gran dieſes Pul-
vers in Meliſſen-waſſer bißweilen eingeben.

Wider das Grimmen ſolle man 10. granGrimmen.
in einem loth Chamillen-waſſer einnehmen.

Wider die rothe Ruhr ſolle man 10. gran
in Erdbeer- oder Wegerich-ſyrup mit etwasRothe
Ruhr.

Ehrenpreiß-waſſer vermiſcht/ gebrauchen.

Wider die ſchwartze Gelbſucht ſolle manSchwartze
Gelbſucht.

10. gran dieſes Pulvers in Hirſchenzungen-
waſſer offt einnehmen.

Wenn der Nierenſtein in den Harngaͤn-Nieren-
ſtein.

gen ſtecken bleibet/ ſolle man dem Krancken
10. gran in Erdbeere-waſſer mehrmahls bey-
bringen.

Wider den Samenfluß/ kan man bißwei-Samen-
fluß.

len 8. gran in Seeblumen-waſſer einneh-
men.

Jn den Mutter-kranckheiten ſoll man biß-Mutter-
kranckhei-
ten.

weilen 6. oder 8. gran in Meliſſen-waſſer
gebrauchen.

Jn ſchweren Kinds-noͤthen/ Zuruckblei-Schwere
Kinds-
noth/ Zu-
ruckblei-
bung der
Nachge-
burt/
Nachweh/
verſteckte
Weiber-
reinigung/
todte Leibs-
frucht.
Fall.
Gifft.

bung der Nachgeburt/ Nachweh/ und Ver-
ſteckung weiblicher Reinigung/ ſolle man 10.
gran in weiß Lilien- oder roth Bucken-waſ-
ſer eingeben: Dieſe Artzney treibet auch die
todte Leibsfrucht fort.

So jemand ein ſchweren Fall gethan hat/
dem ſolle man alſobald eine Ader oͤffnen/
und 10. gran dieſes Pulvers in Koͤrffelkraut-
waſſer eingeben.

So man einem mit Gifft zugeſetzt/ die-
ſer ſoll alſobald ein ſcrupel oder 20. gran des
Gembſenkugel-pulvers in Cardobenedicten-
waſſer einnehmen.



CAPUT LXIII.
Zahme Wicken. Vicia.
Namen.

ZAhme Wicken heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt].
Lateiniſch/ Vicia. Jtaliaͤniſch/ Veccia.
Frantzoͤſiſch/ Veſſe. Engliſch/ Uetch.

Wilde Wicken oder Vogels-wicken heißt
Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Vicia ſylve-
ſtris, Cracca.
Jtaliaͤniſch/ Afaca. Frantzoͤſiſch/
Veſſe ſauvage. Engliſch/ Homelii Uetch.
Hollaͤndiſch/ Crock.

Geſchlecht und Geſtalt.

1. Das erſte Geſchlecht/ die gemeine zah-
me Saͤe-wicken oder Roß-wicken/ Vicia ſati-
va vulgaris ſemine nigro & albo, C. B. vulga-
ris ſativa, J. B.
Jſt ein Kraut/ das alle Jahr
friſch muß geſaͤet werden; bekomt ſchuh-ho-
he/ auch hoͤhere/ eckichte/ geſtriemte/ haari-
ge/ hole ſtengel/ etwan acht biß zehen oder
zwoͤlff paar/ nicht gar zoll lange/ etwas
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ſich/
F f f f 3
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[597/0613] Von den Kraͤuteren. land oͤffters gebraucht werden/ hab ich noth- wendig zu ſeyn erachtet allhier auch zu be- richten/ in welchen Kranckheiten man ſich ihrer nutzlich bedienen koͤnne. Man gibt ge- meiniglich denen/ ſo geſtandenen alters ſind 15. biß 20. gran/ man muß ſie aber orden- lich zerſchneiden/ und zu reinem pulver ſtoſſen. Wider das dreytaͤgige Fieber/ nim Gemb- ſenkugel-pulver zehen gran/ Sauramffer- waſſer und Himbeer-ſyrup jedes ein loth/ trincke es auff einmahl/ und ſchwitze darauf wol. Dreytaͤgig Fieber. Wider das viertaͤgige Fieber: Nim Gembſenkugel-pulver 15. gr. in Candiſchen/ Spaniſchen/ Reiniſchen oder einen anderen ſtarcken Wein/ ein halb glaͤßlein voll/ trincke es auff einmahl und ſchwitze darauff. Viertaͤgig Fieber. Jn den hitzigen anſteckenden Fleckenfiebe- ren gibt man 12. oder 15. gran des Gemb- ſenkugel-pulvers in 1. loth Scorzonera- oder Sauramff-waſſer und Citronen-ſyrup ein/ laͤßt den Krancken wol darauff ſchwitzen. Wenn die Kinder an der Rothſucht oder den Blattern darnider ligen/ ſolle man den jaͤhrigen Kinderen 2. gran dieſes pulvers/ den zweyjaͤhrigen aber 4. gran und ſo fortan in Scabioſen- oder Taubenkropff-waſſer eingeben. So ein ſtarcke Perſohn von der Peſt an- gegriffen worden/ kan man ihren 15. oder 20. gran dieſes pulvers in einem loth Car- dobenedicten- und Theriacal-waſſer einge- ben/ und ihne im Bett wol darauff ſchwi- tzen laſſen. Weñ jemand von einem ſtarcken ſchwin- del angefochten wird/ dem ſolle man 11. gran in Lindenbluͤth-waſſer eingeben/ zu verhuͤ- tung des Schwindels aber/ kan man 4. oder 5. gran in einem loͤffel voll weiſſen Wein einnehmen. Wider die Liebes-traͤncker/ Philtra ge- nant: nim zwoͤlff gran Gembſen-kugel- pulver/ und gibe es in Garten-kreß- oder Schwalbenwurtz-waſſer ein/ ſo man 1. loth St. Johannskraut-ſyrup darzu thut/ iſt es auch gut. Liebtraͤn- cker. Wider das ſtarcke Mutterweh nim zehen gran des pulvers/ und gibe es der Frauwen in Meliſſen-waſſer ein. Mutter- weh. Wider das Zittern und die Gichter gibe dem Krancken zehen gran in Maͤyenbluͤm- lein-waſſer ein. Vorgemelter Herꝛ hat zu Augſpurg war- genommen/ daß ein Marckſchreyer allda durch fleiſſigen gebrauch dieſes pulvers ein Jungfraw von der fallenden Sucht erloͤſet/ man kan dem Krancken in dem anſtoß zwoͤlf gran in ſchwartz Kirſchen-waſſer eingeben. So jemand mit einem Schlagfluß getrof- fen worden/ dem ſolle man alſobald ein Cly- ſtier von der Hiera picra Logadi in der Apo- theck machen laſſen/ alßdenn eine Ader oͤff- nen/ und hernach 10. gran dieſes Pulvers in Koͤrffelkraut-waſſer eingeben. Schlag- fluͤß. Welcher ein bloͤdes Geſicht uͤberkomt/ der ſolle bißweilen 6. gran dieſes Pulvers in Au- gentroſt-waſſer einnehmen. So jemanden die Sprach entfallen waͤre/ ſolchen kan man 10. gran in Schluͤſſelbluͤm- lein-waſſer eingeben. Wider den Seitenſtich oder die Bruſt-ge- ſchwaͤr: nim 10. gran dieſes Pulvers in Scabioſen-waſſer ein. Seiten- ſtich/ bruſt- geſchwaͤr. Wider den kurtzen Athem und ſtarckes Keuchen/ gibe dem Krancken bißweilen 10. gran in Hyſop- oder Scabioſen-waſſer ein. Kurtzer Athem/ Keuchen. Wider das Hertzklopffen und die Ohn- machten kan man dem Krancken 8. gran in Burꝛetſch-waſſer eingeben. Hertzklopf- fen/ Ohn- machten. Erbrechen Kluxen/ kalter ma- gen. Wider das Erbrechen/ Auffſtoſſen/ Klu- xen und andere kalte Magen-kranckheiten/ kan man dem Krancken 8. gran dieſes Pul- vers in Meliſſen-waſſer bißweilen eingeben. Wider das Grimmen ſolle man 10. gran in einem loth Chamillen-waſſer einnehmen. Grimmen. Wider die rothe Ruhr ſolle man 10. gran in Erdbeer- oder Wegerich-ſyrup mit etwas Ehrenpreiß-waſſer vermiſcht/ gebrauchen. Rothe Ruhr. Wider die ſchwartze Gelbſucht ſolle man 10. gran dieſes Pulvers in Hirſchenzungen- waſſer offt einnehmen. Schwartze Gelbſucht. Wenn der Nierenſtein in den Harngaͤn- gen ſtecken bleibet/ ſolle man dem Krancken 10. gran in Erdbeere-waſſer mehrmahls bey- bringen. Nieren- ſtein. Wider den Samenfluß/ kan man bißwei- len 8. gran in Seeblumen-waſſer einneh- men. Samen- fluß. Jn den Mutter-kranckheiten ſoll man biß- weilen 6. oder 8. gran in Meliſſen-waſſer gebrauchen. Mutter- kranckhei- ten. Jn ſchweren Kinds-noͤthen/ Zuruckblei- bung der Nachgeburt/ Nachweh/ und Ver- ſteckung weiblicher Reinigung/ ſolle man 10. gran in weiß Lilien- oder roth Bucken-waſ- ſer eingeben: Dieſe Artzney treibet auch die todte Leibsfrucht fort. Schwere Kinds- noth/ Zu- ruckblei- bung der Nachge- burt/ Nachweh/ verſteckte Weiber- reinigung/ todte Leibs- frucht. Fall. Gifft. So jemand ein ſchweren Fall gethan hat/ dem ſolle man alſobald eine Ader oͤffnen/ und 10. gran dieſes Pulvers in Koͤrffelkraut- waſſer eingeben. So man einem mit Gifft zugeſetzt/ die- ſer ſoll alſobald ein ſcrupel oder 20. gran des Gembſenkugel-pulvers in Cardobenedicten- waſſer einnehmen. CAPUT LXIII. Zahme Wicken. Vicia. Namen. ZAhme Wicken heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Vicia. Jtaliaͤniſch/ Veccia. Frantzoͤſiſch/ Veſſe. Engliſch/ Uetch. Wilde Wicken oder Vogels-wicken heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Vicia ſylve- ſtris, Cracca. Jtaliaͤniſch/ Afaca. Frantzoͤſiſch/ Veſſe ſauvage. Engliſch/ Homelii Uetch. Hollaͤndiſch/ Crock. Geſchlecht und Geſtalt. 1. Das erſte Geſchlecht/ die gemeine zah- me Saͤe-wicken oder Roß-wicken/ Vicia ſati- va vulgaris ſemine nigro & albo, C. B. vulga- ris ſativa, J. B. Jſt ein Kraut/ das alle Jahr friſch muß geſaͤet werden; bekomt ſchuh-ho- he/ auch hoͤhere/ eckichte/ geſtriemte/ haari- ge/ hole ſtengel/ etwan acht biß zehen oder zwoͤlff paar/ nicht gar zoll lange/ etwas haarige/ durchauß breite/ und nicht außge- ſpitzte blaͤtter; die aͤuſſerſten ſtielein ringeln ſich/ F f f f 3

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/613>, abgerufen am 26.04.2024.