Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Vierte Buch/
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Vermeinte Hirschzungen. Hemionitis
Dioscoridis.

doch seine blätter kürtzer/ unden an dem stiel
breit und außgeschnitten/ oben außge-
spitzt wie ein pfeil/ auff dem rucken zu bey-
den seiten mit gelben erhebten strichlein ge-
mahlt/ mitten zwischen diesen strichlein gehet
ein dick ripp wie in der Hirschzungen/ hat
sehr viel dünne würtzelein. Jst am geschmack
zusammenziehend und ein wenig bitter. Ein
kleinere art findet man in Engelland an
schattichten orten. Jch halte es hierin mit
dem berühmten Joh. Rajo, welcher diese He-
mionitidem
nur für einen lusum Naturae, und
also für die wahre Hirschzung/ welche zu-
weilen nach unterscheid der orten/ ihre figur
umb was wenigs ändert/ wie solches etwan
auch in andern Kräutern ebener massen zu
geschehen pflegt.



CAPUT XXXVIII.
Klee. Trifolium.
Namen.

KLee heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt], [fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 9 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen], [fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Trifolium.
Jtaliänisch/ Trifoglio. Frantzösisch/ Trefle.
Spanisch/ Trebol. Englisch/ Trifoile. Dä-
nisch/ Troeblad. Niderländisch/ Klaver/
Klaverbladt.

Hartzklee heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]-
[fremdsprachliches Material - 8 Zeichen fehlen]. Lateinisch/ Trifolium asphaltites,
Trifolium bituminosum.
Jtaliänisch/ Trifo-
glio bituminoso.
Englisch/ Trifoile. Nider-
ländisch/ Groote klaver.

Geschlecht und Gestalt.

1. Der gemeine Hartzklee/ Trifolium A-
sphaltites s. Bituminosum odoratum, C. B. Tri-

[Spaltenumbruch] [Abbildung] Hartzklee. Trifolium asphaltites.
fol. Bitumen redolens, C. B. ehe denn er in die
stengel tritt/ gewinnet bald an der wurtzel
bintzichte stiel/ und an jedem stiel drey run-
dierte blättlein/ die haben erstlich einen ge-
ruch wie Rauten/ darnach so sie vollkom-
mener werden/ ist der geruch wie Hartz/ und
so man sie zwischen den Fingern zerreibt/ ge-
ben sie einen klebigen Hartz-safft. Weiter
bringet er zarte schwartze Bintzen-rüthlein/
daran wachsen lange spitzige blätter/ mit
kleinen tüpfflein besprenget. Die Blum er-
scheinet purpur-braun oben an dem gipffel.
Er bringet samen wie der wilde Saffran/
jedoch kleiner/ die wurtzel ist lang/ dünn und
tieff. Wächßt auff den Büheln/ Feldern
und ungebawten orten. Man findet ihn viel
umb Luca/ und im gantzen Tuscanien/ in
Apulien/ und in der Jnsel Jlva/ da er häuf-
fig wächßt/ aber bey uns Teutschen wird er
allein in den Gärten gepflantzet. Die un-
deren blätter/ ehe der Hartzklee seinen stengel
herfür bringet/ werden rund/ so er aber in
stengel trittet/ sind sie spitzig. Auß dem
Jtaliänischen Samen/ wenn man ihne in
Teutschland dem Erdreich vertrauet/ wächßt
er mit seinem Hartz-geruch/ und bringet zu-
gleich auch samen/ so er aber widerum gesäet
wird/ kommet er ohne geruch und geschmack
herfür/ wie denn er in dem Fürstl. Eystetti-
schen Garten mit und ohne geruch ange-
troffen wird.

Eigenschafft.

Der Hartzklee hat dicke/ ölichte/ mit saur-
lichtem gelindem saltz vermischte theile/ da-
rumb er erwärmet und tröcknet wie das
Hartz/ deme es sich an dem Geruch ver-
gleicht.

Gebrauch.

Von dem Hartzklee schreibet Dioscorides

lib.

Das Vierte Buch/
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Vermeinte Hirſchzungen. Hemionitis
Dioſcoridis.

doch ſeine blaͤtter kuͤrtzer/ unden an dem ſtiel
breit und außgeſchnitten/ oben außge-
ſpitzt wie ein pfeil/ auff dem rucken zu bey-
den ſeiten mit gelben erhebten ſtrichlein ge-
mahlt/ mitten zwiſchen dieſen ſtrichlein gehet
ein dick ripp wie in der Hirſchzungen/ hat
ſehr viel duͤnne wuͤrtzelein. Jſt am geſchmack
zuſammenziehend und ein wenig bitter. Ein
kleinere art findet man in Engelland an
ſchattichten orten. Jch halte es hierin mit
dem beruͤhmten Joh. Rajo, welcher dieſe He-
mionitidem
nur fuͤr einen luſum Naturæ, und
alſo fuͤr die wahre Hirſchzung/ welche zu-
weilen nach unterſcheid der orten/ ihre figur
umb was wenigs aͤndert/ wie ſolches etwan
auch in andern Kraͤutern ebener maſſen zu
geſchehen pflegt.



CAPUT XXXVIII.
Klee. Trifolium.
Namen.

KLee heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt], [fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 9 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen], [fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Trifolium.
Jtaliaͤniſch/ Trifoglio. Frantzoͤſiſch/ Trefle.
Spaniſch/ Trebol. Engliſch/ Trifoile. Daͤ-
niſch/ Troeblad. Niderlaͤndiſch/ Klaver/
Klaverbladt.

Hartzklee heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]-
[fremdsprachliches Material – 8 Zeichen fehlen]. Lateiniſch/ Trifolium aſphaltites,
Trifolium bituminoſum.
Jtaliaͤniſch/ Trifo-
glio bituminoſo.
Engliſch/ Trifoile. Nider-
laͤndiſch/ Groote klaver.

Geſchlecht und Geſtalt.

1. Der gemeine Hartzklee/ Trifolium A-
ſphaltites ſ. Bituminoſum odoratum, C. B. Tri-

[Spaltenumbruch] [Abbildung] Hartzklee. Trifolium aſphaltites.
fol. Bitumen redolens, C. B. ehe denn er in die
ſtengel tritt/ gewinnet bald an der wurtzel
bintzichte ſtiel/ und an jedem ſtiel drey run-
dierte blaͤttlein/ die haben erſtlich einen ge-
ruch wie Rauten/ darnach ſo ſie vollkom-
mener werden/ iſt der geruch wie Hartz/ und
ſo man ſie zwiſchen den Fingern zerꝛeibt/ ge-
ben ſie einen klebigen Hartz-ſafft. Weiter
bringet er zarte ſchwartze Bintzen-ruͤthlein/
daran wachſen lange ſpitzige blaͤtter/ mit
kleinen tuͤpfflein beſprenget. Die Blum er-
ſcheinet purpur-braun oben an dem gipffel.
Er bringet ſamen wie der wilde Saffran/
jedoch kleiner/ die wurtzel iſt lang/ duͤnn und
tieff. Waͤchßt auff den Buͤheln/ Feldern
und ungebawten orten. Man findet ihn viel
umb Luca/ und im gantzen Tuſcanien/ in
Apulien/ und in der Jnſel Jlva/ da er haͤuf-
fig waͤchßt/ aber bey uns Teutſchen wird er
allein in den Gaͤrten gepflantzet. Die un-
deren blaͤtter/ ehe der Hartzklee ſeinen ſtengel
herfuͤr bringet/ werden rund/ ſo er aber in
ſtengel trittet/ ſind ſie ſpitzig. Auß dem
Jtaliaͤniſchen Samen/ wenn man ihne in
Teutſchland dem Erdreich vertrauet/ waͤchßt
er mit ſeinem Hartz-geruch/ und bringet zu-
gleich auch ſamen/ ſo er aber widerum geſaͤet
wird/ kom̃et er ohne geruch und geſchmack
herfuͤr/ wie denn er in dem Fuͤrſtl. Eyſtetti-
ſchen Garten mit und ohne geruch ange-
troffen wird.

Eigenſchafft.

Der Hartzklee hat dicke/ oͤlichte/ mit ſaur-
lichtem gelindem ſaltz vermiſchte theile/ da-
rumb er erwaͤrmet und troͤcknet wie das
Hartz/ deme es ſich an dem Geruch ver-
gleicht.

Gebrauch.

Von dem Hartzklee ſchreibet Dioſcorides

lib.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0762" n="746"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Vierte Buch/</hi></fw><lb/><cb/><figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Vermeinte Hir&#x017F;chzungen.</hi><hi rendition="#aq">Hemionitis<lb/>
Dio&#x017F;coridis.</hi></hi></head><lb/></figure> doch &#x017F;eine bla&#x0364;tter ku&#x0364;rtzer/ unden an dem &#x017F;tiel<lb/>
breit und außge&#x017F;chnitten/ oben außge-<lb/>
&#x017F;pitzt wie ein pfeil/ auff dem rucken zu bey-<lb/>
den &#x017F;eiten mit gelben erhebten &#x017F;trichlein ge-<lb/>
mahlt/ mitten zwi&#x017F;chen die&#x017F;en &#x017F;trichlein gehet<lb/>
ein dick ripp wie in der Hir&#x017F;chzungen/ hat<lb/>
&#x017F;ehr viel du&#x0364;nne wu&#x0364;rtzelein. J&#x017F;t am ge&#x017F;chmack<lb/>
zu&#x017F;ammenziehend und ein wenig bitter. Ein<lb/>
kleinere art findet man in Engelland an<lb/>
&#x017F;chattichten orten. Jch halte es hierin mit<lb/>
dem beru&#x0364;hmten <hi rendition="#aq">Joh. Rajo,</hi> welcher die&#x017F;e <hi rendition="#aq">He-<lb/>
mionitidem</hi> nur fu&#x0364;r einen <hi rendition="#aq">lu&#x017F;um Naturæ,</hi> und<lb/>
al&#x017F;o fu&#x0364;r die wahre Hir&#x017F;chzung/ welche zu-<lb/>
weilen nach unter&#x017F;cheid der orten/ ihre figur<lb/>
umb was wenigs a&#x0364;ndert/ wie &#x017F;olches etwan<lb/>
auch in andern Kra&#x0364;utern ebener ma&#x017F;&#x017F;en zu<lb/>
ge&#x017F;chehen pflegt.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAPUT XXXVIII</hi>.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Klee.</hi> <hi rendition="#aq">Trifolium.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Namen.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">K</hi>Lee heißt Griechi&#x017F;ch/ <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></foreign>, <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="3"/></foreign>-<lb/><foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="9"/></foreign>, <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="2"/></foreign>, <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="3"/></foreign>-<lb/><foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="4"/></foreign>, <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></foreign>. Lateini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Trifolium.</hi><lb/>
Jtalia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Trifoglio.</hi> Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Trefle.</hi><lb/>
Spani&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Trebol.</hi> Engli&#x017F;ch/ Trifoile. Da&#x0364;-<lb/>
ni&#x017F;ch/ Troeblad. Niderla&#x0364;ndi&#x017F;ch/ Klaver/<lb/>
Klaverbladt.</p><lb/>
            <p>Hartzklee heißt Griechi&#x017F;ch/ <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></foreign> <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/></foreign>-<lb/><foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="8"/></foreign>. Lateini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Trifolium a&#x017F;phaltites,<lb/>
Trifolium bitumino&#x017F;um.</hi> Jtalia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Trifo-<lb/>
glio bitumino&#x017F;o.</hi> Engli&#x017F;ch/ Trifoile. Nider-<lb/>
la&#x0364;ndi&#x017F;ch/ Groote klaver.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ge&#x017F;chlecht und Ge&#x017F;talt.</hi> </head><lb/>
            <p>1. Der gemeine Hartzklee/ <hi rendition="#aq">Trifolium A-<lb/>
&#x017F;phaltites &#x017F;. Bitumino&#x017F;um odoratum, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Tri-</hi><lb/><cb/>
<figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Hartzklee.</hi><hi rendition="#aq">Trifolium a&#x017F;phaltites.</hi></hi></head><lb/></figure> <hi rendition="#aq">fol. Bitumen redolens, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> ehe denn er in die<lb/>
&#x017F;tengel tritt/ gewinnet bald an der wurtzel<lb/>
bintzichte &#x017F;tiel/ und an jedem &#x017F;tiel drey run-<lb/>
dierte bla&#x0364;ttlein/ die haben er&#x017F;tlich einen ge-<lb/>
ruch wie Rauten/ darnach &#x017F;o &#x017F;ie vollkom-<lb/>
mener werden/ i&#x017F;t der geruch wie Hartz/ und<lb/>
&#x017F;o man &#x017F;ie zwi&#x017F;chen den Fingern zer&#xA75B;eibt/ ge-<lb/>
ben &#x017F;ie einen klebigen Hartz-&#x017F;afft. Weiter<lb/>
bringet er zarte &#x017F;chwartze Bintzen-ru&#x0364;thlein/<lb/>
daran wach&#x017F;en lange &#x017F;pitzige bla&#x0364;tter/ mit<lb/>
kleinen tu&#x0364;pfflein be&#x017F;prenget. Die Blum er-<lb/>
&#x017F;cheinet purpur-braun oben an dem gipffel.<lb/>
Er bringet &#x017F;amen wie der wilde Saffran/<lb/>
jedoch kleiner/ die wurtzel i&#x017F;t lang/ du&#x0364;nn und<lb/>
tieff. Wa&#x0364;chßt auff den Bu&#x0364;heln/ Feldern<lb/>
und ungebawten orten. Man findet ihn viel<lb/>
umb Luca/ und im gantzen Tu&#x017F;canien/ in<lb/>
Apulien/ und in der Jn&#x017F;el Jlva/ da er ha&#x0364;uf-<lb/>
fig wa&#x0364;chßt/ aber bey uns Teut&#x017F;chen wird er<lb/>
allein in den Ga&#x0364;rten gepflantzet. Die un-<lb/>
deren bla&#x0364;tter/ ehe der Hartzklee &#x017F;einen &#x017F;tengel<lb/>
herfu&#x0364;r bringet/ werden rund/ &#x017F;o er aber in<lb/>
&#x017F;tengel trittet/ &#x017F;ind &#x017F;ie &#x017F;pitzig. Auß dem<lb/>
Jtalia&#x0364;ni&#x017F;chen Samen/ wenn man ihne in<lb/>
Teut&#x017F;chland dem Erdreich vertrauet/ wa&#x0364;chßt<lb/>
er mit &#x017F;einem Hartz-geruch/ und bringet zu-<lb/>
gleich auch &#x017F;amen/ &#x017F;o er aber widerum ge&#x017F;a&#x0364;et<lb/>
wird/ kom&#x0303;et er ohne geruch und ge&#x017F;chmack<lb/>
herfu&#x0364;r/ wie denn er in dem Fu&#x0364;r&#x017F;tl. Ey&#x017F;tetti-<lb/>
&#x017F;chen Garten mit und ohne geruch ange-<lb/>
troffen wird.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Eigen&#x017F;chafft.</hi> </head><lb/>
            <p>Der Hartzklee hat dicke/ o&#x0364;lichte/ mit &#x017F;aur-<lb/>
lichtem gelindem &#x017F;altz vermi&#x017F;chte theile/ da-<lb/>
rumb er erwa&#x0364;rmet und tro&#x0364;cknet wie das<lb/>
Hartz/ deme es &#x017F;ich an dem Geruch ver-<lb/>
gleicht.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Gebrauch.</hi> </head><lb/>
            <p>Von dem Hartzklee &#x017F;chreibet <hi rendition="#aq">Dio&#x017F;corides</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">lib.</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[746/0762] Das Vierte Buch/ [Abbildung Vermeinte Hirſchzungen. Hemionitis Dioſcoridis. ] doch ſeine blaͤtter kuͤrtzer/ unden an dem ſtiel breit und außgeſchnitten/ oben außge- ſpitzt wie ein pfeil/ auff dem rucken zu bey- den ſeiten mit gelben erhebten ſtrichlein ge- mahlt/ mitten zwiſchen dieſen ſtrichlein gehet ein dick ripp wie in der Hirſchzungen/ hat ſehr viel duͤnne wuͤrtzelein. Jſt am geſchmack zuſammenziehend und ein wenig bitter. Ein kleinere art findet man in Engelland an ſchattichten orten. Jch halte es hierin mit dem beruͤhmten Joh. Rajo, welcher dieſe He- mionitidem nur fuͤr einen luſum Naturæ, und alſo fuͤr die wahre Hirſchzung/ welche zu- weilen nach unterſcheid der orten/ ihre figur umb was wenigs aͤndert/ wie ſolches etwan auch in andern Kraͤutern ebener maſſen zu geſchehen pflegt. CAPUT XXXVIII. Klee. Trifolium. Namen. KLee heißt Griechiſch/ _, ___- _________, __, ___- ____, _. Lateiniſch/ Trifolium. Jtaliaͤniſch/ Trifoglio. Frantzoͤſiſch/ Trefle. Spaniſch/ Trebol. Engliſch/ Trifoile. Daͤ- niſch/ Troeblad. Niderlaͤndiſch/ Klaver/ Klaverbladt. Hartzklee heißt Griechiſch/ _ _- ________. Lateiniſch/ Trifolium aſphaltites, Trifolium bituminoſum. Jtaliaͤniſch/ Trifo- glio bituminoſo. Engliſch/ Trifoile. Nider- laͤndiſch/ Groote klaver. Geſchlecht und Geſtalt. 1. Der gemeine Hartzklee/ Trifolium A- ſphaltites ſ. Bituminoſum odoratum, C. B. Tri- [Abbildung Hartzklee. Trifolium aſphaltites. ] fol. Bitumen redolens, C. B. ehe denn er in die ſtengel tritt/ gewinnet bald an der wurtzel bintzichte ſtiel/ und an jedem ſtiel drey run- dierte blaͤttlein/ die haben erſtlich einen ge- ruch wie Rauten/ darnach ſo ſie vollkom- mener werden/ iſt der geruch wie Hartz/ und ſo man ſie zwiſchen den Fingern zerꝛeibt/ ge- ben ſie einen klebigen Hartz-ſafft. Weiter bringet er zarte ſchwartze Bintzen-ruͤthlein/ daran wachſen lange ſpitzige blaͤtter/ mit kleinen tuͤpfflein beſprenget. Die Blum er- ſcheinet purpur-braun oben an dem gipffel. Er bringet ſamen wie der wilde Saffran/ jedoch kleiner/ die wurtzel iſt lang/ duͤnn und tieff. Waͤchßt auff den Buͤheln/ Feldern und ungebawten orten. Man findet ihn viel umb Luca/ und im gantzen Tuſcanien/ in Apulien/ und in der Jnſel Jlva/ da er haͤuf- fig waͤchßt/ aber bey uns Teutſchen wird er allein in den Gaͤrten gepflantzet. Die un- deren blaͤtter/ ehe der Hartzklee ſeinen ſtengel herfuͤr bringet/ werden rund/ ſo er aber in ſtengel trittet/ ſind ſie ſpitzig. Auß dem Jtaliaͤniſchen Samen/ wenn man ihne in Teutſchland dem Erdreich vertrauet/ waͤchßt er mit ſeinem Hartz-geruch/ und bringet zu- gleich auch ſamen/ ſo er aber widerum geſaͤet wird/ kom̃et er ohne geruch und geſchmack herfuͤr/ wie denn er in dem Fuͤrſtl. Eyſtetti- ſchen Garten mit und ohne geruch ange- troffen wird. Eigenſchafft. Der Hartzklee hat dicke/ oͤlichte/ mit ſaur- lichtem gelindem ſaltz vermiſchte theile/ da- rumb er erwaͤrmet und troͤcknet wie das Hartz/ deme es ſich an dem Geruch ver- gleicht. Gebrauch. Von dem Hartzklee ſchreibet Dioſcorides lib.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/762
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 746. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/762>, abgerufen am 26.04.2024.