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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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und deren Gleichgewicht.
Illyricos subegi: etc. -- iamque haud procul absum
a fine mundi, quem egressus aliam naturam alium
orbem aperire mihi statui.
d] Die Herschaft der Römer war ohnstreitig eine der weit-
läuftigsten; in wiefern sie aber den Titel: Herrn der
Welt verdient, davon ist schon oben im 2. Kap. etwas
gesagt worden.
e] Neyron principes L. I. c. 2. Art. 2. §. 31--36.
f] Kahle a. a. O. §. 2. 3. 4. Man vergl. Mosers
Grundsätze des europ. V. R. in Frz. 1. B. 7. Kap. Von
dem Project einer Universalmonarchie in Europa S. 61.
u. f.
g] Sie hatten, besonders unter Solimann II. bereits den
größten Theil von Asien im Besitz, und ansehnliche Erobe-
rungen in Europa gemacht. Hätten sie, wie Stisser in
den Erinnerungen über Kahlens Abhandlung bemerkt,
nicht eine unmittelbar beherschte Universalmonarchie zum
Endzweck gehabt, so würden ihre Absichten in der Folge
vielleicht weniger vereitelt worden seyn. Erinnerungen etc.
S. 52.
h] Kahle a. a. O. §. 21.
i] Huldenburg de Aequilibrio, C. I. §. 4. u. 5.
§. 4.
Vereitelung derselben durch das System
des Gleichgewichts
.

Bisher hat es iedoch noch keinem Volke geglückt,
eine eigentliche unmittelbar beherschte Universalmonarchie
zu errichten: und diese wird, nach dem Urteile der ein-
sichtsvolsten Politiker a] wahrscheinlich nie zu Stande
kommen. Ein Fürst, der einen solchen Plan auszufüh-
ren unternähme, würde, besonders nach der heutigen

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und deren Gleichgewicht.
Illyricos ſubegi: etc. — iamque haud procul abſum
a fine mundi, quem egreſſus aliam naturam alium
orbem aperire mihi ſtatui.
d] Die Herſchaft der Roͤmer war ohnſtreitig eine der weit-
laͤuftigſten; in wiefern ſie aber den Titel: Herrn der
Welt verdient, davon iſt ſchon oben im 2. Kap. etwas
geſagt worden.
e] Neyron principes L. I. c. 2. Art. 2. §. 31—36.
f] Kahle a. a. O. §. 2. 3. 4. Man vergl. Moſers
Grundſaͤtze des europ. V. R. in Frz. 1. B. 7. Kap. Von
dem Project einer Univerſalmonarchie in Europa S. 61.
u. f.
g] Sie hatten, beſonders unter Solimann II. bereits den
groͤßten Theil von Aſien im Beſitz, und anſehnliche Erobe-
rungen in Europa gemacht. Haͤtten ſie, wie Stiſſer in
den Erinnerungen uͤber Kahlens Abhandlung bemerkt,
nicht eine unmittelbar beherſchte Univerſalmonarchie zum
Endzweck gehabt, ſo wuͤrden ihre Abſichten in der Folge
vielleicht weniger vereitelt worden ſeyn. Erinnerungen ꝛc.
S. 52.
h] Kahle a. a. O. §. 21.
i] Huldenburg de Aequilibrio, C. I. §. 4. u. 5.
§. 4.
Vereitelung derſelben durch das Syſtem
des Gleichgewichts
.

Bisher hat es iedoch noch keinem Volke gegluͤckt,
eine eigentliche unmittelbar beherſchte Univerſalmonarchie
zu errichten: und dieſe wird, nach dem Urteile der ein-
ſichtsvolſten Politiker a] wahrſcheinlich nie zu Stande
kommen. Ein Fuͤrſt, der einen ſolchen Plan auszufuͤh-
ren unternaͤhme, wuͤrde, beſonders nach der heutigen

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[325/0351] und deren Gleichgewicht. c] Illyricos ſubegi: etc. — iamque haud procul abſum a fine mundi, quem egreſſus aliam naturam alium orbem aperire mihi ſtatui. d] Die Herſchaft der Roͤmer war ohnſtreitig eine der weit- laͤuftigſten; in wiefern ſie aber den Titel: Herrn der Welt verdient, davon iſt ſchon oben im 2. Kap. etwas geſagt worden. e] Neyron principes L. I. c. 2. Art. 2. §. 31—36. f] Kahle a. a. O. §. 2. 3. 4. Man vergl. Moſers Grundſaͤtze des europ. V. R. in Frz. 1. B. 7. Kap. Von dem Project einer Univerſalmonarchie in Europa S. 61. u. f. g] Sie hatten, beſonders unter Solimann II. bereits den groͤßten Theil von Aſien im Beſitz, und anſehnliche Erobe- rungen in Europa gemacht. Haͤtten ſie, wie Stiſſer in den Erinnerungen uͤber Kahlens Abhandlung bemerkt, nicht eine unmittelbar beherſchte Univerſalmonarchie zum Endzweck gehabt, ſo wuͤrden ihre Abſichten in der Folge vielleicht weniger vereitelt worden ſeyn. Erinnerungen ꝛc. S. 52. h] Kahle a. a. O. §. 21. i] Huldenburg de Aequilibrio, C. I. §. 4. u. 5. §. 4. Vereitelung derſelben durch das Syſtem des Gleichgewichts. Bisher hat es iedoch noch keinem Volke gegluͤckt, eine eigentliche unmittelbar beherſchte Univerſalmonarchie zu errichten: und dieſe wird, nach dem Urteile der ein- ſichtsvolſten Politiker a] wahrſcheinlich nie zu Stande kommen. Ein Fuͤrſt, der einen ſolchen Plan auszufuͤh- ren unternaͤhme, wuͤrde, beſonders nach der heutigen Ver- X 3

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/351>, abgerufen am 26.04.2024.