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Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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dda die Bewegung der Passatwinde von Osten
nach Westen, daher entstanden ist, daß der
kältere Luftstrom die unterste Region
einnahm, so muß in einer Höhe, gewöhnlich
schon von 14000 Fuss die Strömung der Equatorial
luft, eine entgegengesetzte Richtung haben
und dort Westwinde bilden. Daher bemerkt
man in den Antillen daß der Aschenfall
östlich von den Vulcanen liegt, eben so fin-
det man auf der canarischen Insel Barbados
östlich von Cap St. Vincent, Vulcanasche, was
nicht möglich wäre wenn nicht oben West-
wind, unten Ostwind herrschteDer Seefahrer Glas
berichtet daß auf der
Spitze des Piqus von Teneriffa
Westwinde herrschen
. Man hat
früher geglaubt als wenn die Cultur Ein-
fluß auf die Winde haben könnte. Die
ungeheueren Waldungen Americas existi-
ren in einigen Staaten nicht mehr, die
wüstliegenden Felder sind in fruchtbare
Aecker verwandelt, bevölkerte Staaten
entstanden, und doch ist bei aller dieser
Cultur, kein klimatischer Unterschied in
America bemerkt worden. Es sind hier
große cosmische Verhältnisse deren Wirk-
samkeit zusammen, die menschliche Kraft
nicht vermag. Wohl aber haben die
Winde Einfluß auf das Clima. Nach

dda die Bewegung der Pasſatwinde von Oſten
nach Weſten, daher entſtanden iſt, daß der
kältere Luftſtrom die unterſte Region
einnahm, ſo muß in einer Höhe, gewöhnlich
ſchon von 14000 Fuss die Strömung der Equatorial
luft, eine entgegengeſetzte Richtung haben
und dort Westwinde bilden. Daher bemerkt
man in den Antillen daß der Aſchenfall
östlich von den Vulcanen liegt, eben ſo fin-
det man auf der canariſchen Inſel Barbados
östlich von Cap St. Vincent, Vulcanaſche, was
nicht möglich wäre weñ nicht oben West-
wind, unten Oſtwind herrſchteDer Seefahrer Glas
berichtet daß auf der
Spitze des Piqus von Teneriffa
Westwinde herrſchen
. Man hat
früher geglaubt als weñ die Cultur Ein-
fluß auf die Winde haben könnte. Die
ungeheueren Waldungen Americas existi-
ren in einigen Staaten nicht mehr, die
wüstliegenden Felder ſind in fruchtbare
Aecker verwandelt, bevölkerte Staaten
entſtanden, und doch iſt bei aller dieſer
Cultur, kein klimatiſcher Unterſchied in
America bemerkt worden. Es ſind hier
große cosmiſche Verhältniſſe deren Wirk-
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nicht vermag. Wohl aber haben die
Winde Einfluß auf das Clima. Nach

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[315/0182] dda die Bewegung der Pasſatwinde von Oſten nach Weſten, daher entſtanden iſt, dß der kältere Luftſtrom die unterſte Region einnahm, ſo muß in einer Höhe, gewöhnlich ſchon von 14000 F. die Strömung der Equatorial luft, eine entgegengeſetzte Richtung haben und dort Westwinde bilden. Daher bemerkt man in den Antillen dß der Aſchenfall östlich von den Vulcanen liegt, eben ſo fin- det man auf der canar: Inſel Barbados östlich von Cap St. Vincent, Vulcanaſche, was nicht möglich wäre weñ nicht oben West- wind, unten Oſtwind herrſchte. Man hat früher geglaubt als weñ die Cultur Ein- fluß auf die Winde haben könnte. Die ungeheueren Waldungen Americas existi- ren in einigen Staaten nicht mehr, die wüstliegenden Felder ſind in fruchtbare Aecker verwandelt, bevölkerte Staaten entſtanden, und doch iſt bei aller dieſer Cultur, kein klimatiſcher Unterſchied in America bemerkt worden. Es ſind hier große cosmiſchen Verhältniſſe deren Wirk- samkeit zuſam̃en, die menſchliche Kraft nicht vermag. Wohl aber haben die Winde Einfluß auf ds Clima. Nach Der Seefahrer Glas berichtet daß auf der Spitze des Piqus v Teneriffa Westwinde herrſchen

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

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Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




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Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/182>, abgerufen am 28.04.2024.