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Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.

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"Hm! Was denn zum Exempel?"

Ferdinand zögerte. Von seinem Verhältnisse zu Marianen hatte er bis jetzt gegen den Bruder geschwiegen. Es galt nun den Versuch, ob ihn das bestimmen würde, nachzugeben.

"Nun so wiß' es denn," sagte Ferdinand: "ich liebe."

"So? und solid?"

"Wie anders? Mit ganzer Seele!"

"So so! Und wen denn zum Exempel?"

"Marianen."

"Ei! Und sie?"

"Was kümmert das dich? Genug daß ich Hoffnung habe, wenn du brüderlich, wenn du menschlich handelst, und den kleinen Vortheil aufgiebst."

„Hm! Was denn zum Exempel?“

Ferdinand zögerte. Von seinem Verhältnisse zu Marianen hatte er bis jetzt gegen den Bruder geschwiegen. Es galt nun den Versuch, ob ihn das bestimmen würde, nachzugeben.

„Nun so wiß’ es denn,“ sagte Ferdinand: „ich liebe.“

„So? und solid?“

„Wie anders? Mit ganzer Seele!“

„So so! Und wen denn zum Exempel?“

„Marianen.“

„Ei! Und sie?“

„Was kümmert das dich? Genug daß ich Hoffnung habe, wenn du brüderlich, wenn du menschlich handelst, und den kleinen Vortheil aufgiebst.“

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[117/0137] „Hm! Was denn zum Exempel?“ Ferdinand zögerte. Von seinem Verhältnisse zu Marianen hatte er bis jetzt gegen den Bruder geschwiegen. Es galt nun den Versuch, ob ihn das bestimmen würde, nachzugeben. „Nun so wiß’ es denn,“ sagte Ferdinand: „ich liebe.“ „So? und solid?“ „Wie anders? Mit ganzer Seele!“ „So so! Und wen denn zum Exempel?“ „Marianen.“ „Ei! Und sie?“ „Was kümmert das dich? Genug daß ich Hoffnung habe, wenn du brüderlich, wenn du menschlich handelst, und den kleinen Vortheil aufgiebst.“

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Zitationshilfe: Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/137>, abgerufen am 26.04.2024.