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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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der Komet von 1770 ging durch das System der Jupitertrabanten,
ohne die mindeste Störung in demselben hervorzubringen, also
mus auch die Attrakzion sehr klein gewesen sein; von demselben
Kometen berechnete Laplace, dass wenn er 1/5000 von der Masse
der Erde gehabt, so würde unser Jahr um 3 Stunden ver-
längert worden sein, da es aber nicht einmal um einige Sekun-
den verlängert worden ist, so läst sich daraus auf die unend-
lich geringe Masse des Kometen schliessen. Der Bielasche
Komet durchschneidet zwar die Erdbahn, allein dennoch ist
die Unwahrscheinlichkeit sehr gros, dass er je mit der Erde
zusammentreffen wird.

Der Enckesche Komet zieht seine Bahnen zwischen Merkur
und Jupiter, und wurde zuerst 1786 von Mechain beobach-
tet: dann 1795 von Miss Herschel, der Schwester des Astro-
nomen, von Messier und Bode. 1805 von Pons, 1819 wieder
von Pons. 1822 (nach der Vorhersagung von Encke) von Rühmker
in Paramatta in Neuholland, wo man ihn sogar mit blossen Augen
sehn konte. 1825 von Harding in Göttingen. Seine Umlaufzeit

der Komet von 1770 ging durch das System der Jupitertrabanten,
ohne die mindeste Störung in demselben hervorzubringen, also
mus auch die Attrakzion sehr klein gewesen sein; von demselben
Kometen berechnete Laplace, dass wenn er 1/5000 von der Masse
der Erde gehabt, so würde unser Jahr um 3 Stunden ver-
längert worden sein, da es aber nicht einmal um einige Sekun-
den verlängert worden ist, so läst sich daraus auf die unend-
lich geringe Masse des Kometen schliessen. Der Bielasche
Komet durchschneidet zwar die Erdbahn, allein dennoch ist
die Unwahrscheinlichkeit sehr gros, dass er je mit der Erde
zusammentreffen wird.

Der Enckesche Komet zieht seine Bahnen zwischen Merkur
und Jupiter, und wurde zuerst 1786 von Méchain beobach-
tet: dann 1795 von Miss Herschel, der Schwester des Astro-
nomen, von Messier und Bode. 1805 von Pons, 1819 wieder
von Pons. 1822 (nach der Vorhersagung von Encke) von Rühmker
in Paramatta in Neuholland, wo man ihn sogar mit blossen Augen
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[132r/0267] der Komet von 1770 ging durch das System der Jupitertrabanten, ohne die mindeste Störung in demselben hervorzubringen, also mus auch die Attrakzion sehr klein gewesen sein; von demselben Kometen berechnete Laplace, dass wenn er 1/5000 von der Masse der Erde gehabt, so würde unser Jahr um 3 Stunden ver- längert worden sein, da es aber nicht einmal um einige Sekun- den verlängert worden ist, so läst sich daraus auf die unend- lich geringe Masse des Kometen schliessen. Der Bielasche Komet durchschneidet zwar die Erdbahn, allein dennoch ist die Unwahrscheinlichkeit sehr gros, dass er je mit der Erde zusammentreffen wird. Der Enckesche Komet zieht seine Bahnen zwischen Merkur und Jupiter, und wurde zuerst 1786 von Méchain beobach- tet: dann 1795 von Miss Herschel, der Schwester des Astro- nomen, von Messier und Bode. 1805 von Pons, 1819 wieder von Pons. 1822 (nach der Vorhersagung von Encke) von Rühmker in Paramatta in Neuholland, wo man ihn sogar mit blossen Augen sehn konte. 1825 von Harding in Göttingen. Seine Umlaufzeit

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 132r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/267>, abgerufen am 26.04.2024.