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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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1773 von Saussure.
1803, " L. v Buch, Gay Lussac und mir.
1822 wiederum von mir.
also ein Zwischenraum von fast 50 Jahren, und in diesen haben die
Kraterwände ihre Höhe unbedeutend wenig verändert, ja die Rocca
del Palo ist eher etwas gestiegen. 1794 war die nördliche Spize
500 Fus niedriger als die südliche: sie ist seitdem wieder von
Lord Miltown und von mir gemessen worden, und es hat sich
nur ein geringer Unterschied gefunden.

L. von Buch hat die Bemerkung zuerst gemacht, dass die Tiefe
des Kraters das Maas für die wahrscheinliche Entfernung
der Erupzion ist: nach der Erupzion von 1822 sank der Boden des
Kraters bis 600 Fus tief, während er vorher so weit über den
Rand gehoben wurde, dass man den Boden des Kraters von
Neapel aus sehr deutlich sehn konte; wal v jezt bildet er
wieder ein Thal auf dem Rükken des Berges mit einzelnen
Schlakkenkegeln darin: vor dem Ausbruch von 1822 war der Boden
des Kraters an 200 Fus tiefhoch über den Rand emporgestie-
gen: daher sind die Nachrichten falsch, in denen man lieset,
dass die Spize des Kraters eingestürzt sei: es ist nur der durch

1773 von Saussure.
1803, L. v Buch, Gay Lussac und mir.
1822 wiederum von mir.
also ein Zwischenraum von fast 50 Jahren, und in diesen haben die
Kraterwände ihre Höhe unbedeutend wenig verändert, ja die Rocca
del Palo ist eher etwas gestiegen. 1794 war die nördliche Spize
500 Fus niedriger als die südliche: sie ist seitdem wieder von
Lord Miltown und von mir gemessen worden, und es hat sich
nur ein geringer Unterschied gefunden.

L. von Buch hat die Bemerkung zuerst gemacht, dass die Tiefe
des Kraters das Maas für die wahrscheinliche Entfernung
der Erupzion ist: nach der Erupzion von 1822 sank der Boden des
Kraters bis 600 Fus tief, während er vorher so weit über den
Rand gehoben wurde, dass man den Boden des Kraters von
Neapel aus sehr deutlich sehn konte; wal v jezt bildet er
wieder ein Thal auf dem Rükken des Berges mit einzelnen
Schlakkenkegeln darin: vor dem Ausbruch von 1822 war der Boden
des Kraters an 200 Fus tiefhoch über den Rand emporgestie-
gen: daher sind die Nachrichten falsch, in denen man lieset,
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[205r/0413] 1773 von Saussure. 1803, – L. v Buch, Gay Lussac und mir. 1822 wiederum von mir. also ein Zwischenraum von fast 50 Jahren, und in diesen haben die Kraterwände ihre Höhe unbedeutend wenig verändert, ja die Rocca del Palo ist eher etwas gestiegen. 1794 war die nördliche Spize 500 Fus niedriger als die südliche: sie ist seitdem wieder von Lord Miltown und von mir gemessen worden, und es hat sich nur ein geringer Unterschied gefunden. L. von Buch hat die Bemerkung zuerst gemacht, dass die Tiefe des Kraters das Maas für die wahrscheinliche Entfernung der Erupzion ist: nach der Erupzion von 1822 sank der Boden des Kraters bis 600 Fus tief, während er vorher so weit über den Rand gehoben wurde, dass man den Boden des Kraters von Neapel aus sehr deutlich sehn konte; wal v jezt bildet er wieder ein Thal auf dem Rükken des Berges mit einzelnen Schlakkenkegeln darin: vor dem Ausbruch von 1822 war der Boden des Kraters an 200 Fus tiefhoch über den Rand emporgestie- gen: daher sind die Nachrichten falsch, in denen man lieset, dass die Spize des Kraters eingestürzt sei: es ist nur der durch

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 205r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/413>, abgerufen am 26.04.2024.