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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Nicht immer sind diese Ebenen baumlos. In Südamerika giebt es
deren 3, sehr ausgedehnte Ebnen:

1, die Llanos von Venezuela.
2, die Ebnen zwischen dem Orenoco und Amazonenstrom.
3, die Pampas von Buenos-ayres.
die 1te und 3te oder die nördlichste und südlichste sind fast baumlos,
und nur mit Gras bedekt, worin unzählbare Heerden ihren Au-
fenthalt haben; die mittlere dagegen ist mit den dichten Waldun-
gen zwischen dem Orenoko und Amazonenstrom bedekt, die von
einer solchen Dichtigkeit sind, dass wenn nicht die grossen Rinn-
sale der Flüsse sie durchschnitten, die Affen jener Gegenden eine
Strekke von 600 Meilen von Zweig zu Zweig würden zurüklegen können.

Die Ebnen von Afrika, worüber der gelehrte Reisende Herr Dr
Ehrenberg eine schöne Abhandlung geliefert, sind gar nicht so
eben, als man geneigt ist zu glauben, sondern werden vielfach von
Höhenzügen durchschnitten: auch ist die Masse des Sandes in den-
selben gar nicht bedeutend: sondern mehr festes Gestein.

Die Flüsse, aus den Gebirgen herabkommend, entwikkeln ihren

Nicht immer sind diese Ebenen baumlos. In Südamerika giebt es
deren 3, sehr ausgedehnte Ebnen:

1, die Llanos von Venezuela.
2, die Ebnen zwischen dem Orenoco und Amazonenstrom.
3, die Pampas von Buenos-ayres.
die 1te und 3te oder die nördlichste und südlichste sind fast baumlos,
und nur mit Gras bedekt, worin unzählbare Heerden ihren Au-
fenthalt haben; die mittlere dagegen ist mit den dichten Waldun-
gen zwischen dem Orenoko und Amazonenstrom bedekt, die von
einer solchen Dichtigkeit sind, dass wenn nicht die grossen Rinn-
sale der Flüsse sie durchschnitten, die Affen jener Gegenden eine
Strekke von 600 Meilen von Zweig zu Zweig würden zurüklegen können.

Die Ebnen von Afrika, worüber der gelehrte Reisende Herr Dr
Ehrenberg eine schöne Abhandlung geliefert, sind gar nicht so
eben, als man geneigt ist zu glauben, sondern werden vielfach von
Höhenzügen durchschnitten: auch ist die Masse des Sandes in den-
selben gar nicht bedeutend: sondern mehr festes Gestein.

Die Flüsse, aus den Gebirgen herabkommend, entwikkeln ihren

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[241r/0485] Nicht immer sind diese Ebenen baumlos. In Südamerika giebt es deren 3, sehr ausgedehnte Ebnen: 1, die Llanos von Venezuela. 2, die Ebnen zwischen dem Orenoco und Amazonenstrom. 3, die Pampas von Buenos-ayres. die 1 und 3 oder die nördlichste und südlichste sind fast baumlos, und nur mit Gras bedekt, worin unzählbare Heerden ihren Au- fenthalt haben; die mittlere dagegen ist mit den dichten Waldun- gen zwischen dem Orenoko und Amazonenstrom bedekt, die von einer solchen Dichtigkeit sind, dass wenn nicht die grossen Rinn- sale der Flüsse sie durchschnitten, die Affen jener Gegenden eine Strekke von 600 Meilen von Zweig zu Zweig würden zurüklegen können. Die Ebnen von Afrika, worüber der gelehrte Reisende H Dr Ehrenberg eine schöne Abhandlung geliefert, sind gar nicht so eben, als man geneigt ist zu glauben, sondern werden vielfach von Höhenzügen durchschnitten: auch ist die Masse des Sandes in den- selben gar nicht bedeutend: sondern mehr festes Gestein. Die Flüsse, aus den Gebirgen herabkommend, entwikkeln ihren

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 241r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/485>, abgerufen am 26.04.2024.