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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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erst entdekt, aber doch ein grosser Theil desselben umschift und
geographisch bestimt. Die magnetischen Linien wurden nicht
allein nach ihrer Deklinazion, sondern auch nach ihrer
Inklinazion genauer bestimt. Die Temperatur des Meeres
wurde untersucht und festgestelt. R. Forster in Halle hat
das Verdienst, alle Beobachtungen in ein Naturbild zusam-
mengestellt zu haben, dass zwar nach dem jezigen Stande der
Wissenschaft uns nicht mehr befriedigen kann, aber für die
damalige Zeit von dem höchsten Interesse, auch durch den in-
wohnenden Geist höchst achtungswerth war. Allerdings
waren manche Zweige der Wissenschaften noch nicht ausge-
bildet: die in der Geognosie und Hygrometrie (für welche
Saussure nachher so viel gethan hat) war man noch nicht
weit genug vorgerükt.

Die lezten Expedizionen von Freycinet und Duperrey, wel-
che als eigentliche physikalische Reisen zu betrachten
sind, hatten nicht neue Länderentdekkungen zum Zwekke,
sondern nur das Zusammenbringen einer grossen Anzahl von

erst entdekt, aber doch ein grosser Theil desselben umschift und
geographisch bestimt. Die magnetischen Linien wurden nicht
allein nach ihrer Deklinazion, sondern auch nach ihrer
Inklinazion genauer bestimt. Die Temperatur des Meeres
wurde untersucht und festgestelt. R. Forster in Halle hat
das Verdienst, alle Beobachtungen in ein Naturbild zusam-
mengestellt zu haben, dass zwar nach dem jezigen Stande der
Wissenschaft uns nicht mehr befriedigen kann, aber für die
damalige Zeit von dem höchsten Interesse, auch durch den in-
wohnenden Geist höchst achtungswerth war. Allerdings
waren manche Zweige der Wissenschaften noch nicht ausge-
bildet: die in der Geognosie und Hygrometrie (für welche
Saussure nachher so viel gethan hat) war man noch nicht
weit genug vorgerükt.

Die lezten Expedizionen von Freycinet und Duperrey, wel-
che als eigentliche physikalische Reisen zu betrachten
sind, hatten nicht neue Länderentdekkungen zum Zwekke,
sondern nur das Zusammenbringen einer grossen Anzahl von

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[43v/0090] erst entdekt, aber doch ein grosser Theil desselben umschift und geographisch bestimt. Die magnetischen Linien wurden nicht allein nach ihrer Deklinazion, sondern auch nach ihrer Inklinazion genauer bestimt. Die Temperatur des Meeres wurde untersucht und festgestelt. R. Forster in Halle hat das Verdienst, alle Beobachtungen in ein Naturbild zusam- mengestellt zu haben, dass zwar nach dem jezigen Stande der Wissenschaft uns nicht mehr befriedigen kann, aber für die damalige Zeit von dem höchsten Interesse, auch durch den in- wohnenden Geist höchst achtungswerth war. Allerdings waren manche Zweige der Wissenschaften noch nicht ausge- bildet: die in der Geognosie und Hygrometrie (für welche Saussure nachher so viel gethan hat) war man noch nicht weit genug vorgerükt. Die lezten Expedizionen von Freycinet und Duperrey, wel- che als eigentliche physikalische Reisen zu betrachten sind, hatten nicht neue Länderentdekkungen zum Zwekke, sondern nur das Zusammenbringen einer grossen Anzahl von

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 43v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/90>, abgerufen am 27.04.2024.