Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite
Damit der Mann in Finsterniß
Nicht sehen kann den Felsenriß.
(ab.)
Der Mond.
Geh' nur; wie Du gesagt, so wird's gescheh'n,
Die armen Kinder soll der Mann nicht seh'n.
(Hansl und Grethl.)
Grethl.
Hansl, ich kann nicht mehr! ich bin todt müd!
Hansl.
Grethl, mir thun auch die Füsse weh vom Laufen.
Grethl.
Sieh! dort scheint der Mond auf eine Felsen-
höhle; da schlüpfen wir hinein und können versteckt
ausruh'n.
Hansl.
Hast Du's gehört, wie der böse Professor uns
nachgelaufen ist und immer geschrieen hat; "halt!
halt, Kinder!" --?
Grethl.
Ja, aber wir sind besser gelaufen, als er mit
seinem dicken Bauch!
Hansl.
Komm, schnell! Dorthinein!
(Sie verstecken sich in der Höhle. Der Mond verschwindet hinter Wolken.)
Damit der Mann in Finſterniß
Nicht ſehen kann den Felſenriß.
(ab.)
Der Mond.
Geh’ nur; wie Du geſagt, ſo wird’s geſcheh’n,
Die armen Kinder ſoll der Mann nicht ſeh’n.
(Hansl und Grethl.)
Grethl.
Hansl, ich kann nicht mehr! ich bin todt müd!
Hansl.
Grethl, mir thun auch die Füſſe weh vom Laufen.
Grethl.
Sieh! dort ſcheint der Mond auf eine Felſen-
höhle; da ſchlüpfen wir hinein und können verſteckt
ausruh’n.
Hansl.
Haſt Du’s gehört, wie der böſe Profeſſor uns
nachgelaufen iſt und immer geſchrieen hat; „halt!
halt, Kinder!‟ —?
Grethl.
Ja, aber wir ſind beſſer gelaufen, als er mit
ſeinem dicken Bauch!
Hansl.
Komm, ſchnell! Dorthinein!
(Sie verſtecken ſich in der Höhle. Der Mond verſchwindet hinter Wolken.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#NACHT">
              <lg type="poem">
                <pb facs="#f0041" n="37"/>
                <l>Damit der Mann in Fin&#x017F;terniß</l><lb/>
                <l>Nicht &#x017F;ehen kann den Fel&#x017F;enriß.</l>
              </lg>
              <stage>(ab.)</stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MOND">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Der Mond.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Geh&#x2019; nur; wie Du ge&#x017F;agt, &#x017F;o wird&#x2019;s ge&#x017F;cheh&#x2019;n,</l><lb/>
                <l>Die armen Kinder &#x017F;oll der Mann nicht &#x017F;eh&#x2019;n.</l>
              </lg><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(Hansl und Grethl.)</hi> </stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#GRETHEL">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Hansl, ich kann nicht mehr! ich bin todt müd!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#HANSL">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Grethl, mir thun auch die Fü&#x017F;&#x017F;e weh vom Laufen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#GRETHEL">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Sieh! dort &#x017F;cheint der Mond auf eine Fel&#x017F;en-<lb/>
höhle; da &#x017F;chlüpfen wir hinein und können ver&#x017F;teckt<lb/>
ausruh&#x2019;n.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#HANSL">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ha&#x017F;t Du&#x2019;s gehört, wie der bö&#x017F;e Profe&#x017F;&#x017F;or uns<lb/>
nachgelaufen i&#x017F;t und immer ge&#x017F;chrieen hat; &#x201E;halt!<lb/>
halt, Kinder!&#x201F; &#x2014;?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#GRETHEL">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ja, aber wir &#x017F;ind be&#x017F;&#x017F;er gelaufen, als <hi rendition="#g">er</hi> mit<lb/>
&#x017F;einem dicken Bauch!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#HANSL">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Komm, &#x017F;chnell! Dorthinein!</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(Sie ver&#x017F;tecken &#x017F;ich in der Höhle. Der Mond ver&#x017F;chwindet hinter Wolken.)</hi> </stage>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0041] Damit der Mann in Finſterniß Nicht ſehen kann den Felſenriß. (ab.) Der Mond. Geh’ nur; wie Du geſagt, ſo wird’s geſcheh’n, Die armen Kinder ſoll der Mann nicht ſeh’n. (Hansl und Grethl.) Grethl. Hansl, ich kann nicht mehr! ich bin todt müd! Hansl. Grethl, mir thun auch die Füſſe weh vom Laufen. Grethl. Sieh! dort ſcheint der Mond auf eine Felſen- höhle; da ſchlüpfen wir hinein und können verſteckt ausruh’n. Hansl. Haſt Du’s gehört, wie der böſe Profeſſor uns nachgelaufen iſt und immer geſchrieen hat; „halt! halt, Kinder!‟ —? Grethl. Ja, aber wir ſind beſſer gelaufen, als er mit ſeinem dicken Bauch! Hansl. Komm, ſchnell! Dorthinein! (Sie verſtecken ſich in der Höhle. Der Mond verſchwindet hinter Wolken.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/41
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/41>, abgerufen am 26.04.2024.