vor Gott in die freie Natur mit seinem innersten Wesen stel- len sollen! Aber man irrt sich; ein falscher Ton muß wieder- kehren; man stimmt Menschenseelen nicht um wie Harfen und Orglen!
Varnhagen sagt, er habe Ihnen zuletzt geschrieben; ich schrieb nicht mit. Nun hab' ich zuletzt geschrieben! Mlle. Benda, die als Schauspielerin nach Prag kommt, aus Kabale hier weggekommen ist, wünsche ich Ihnen zu empfehlen. Sie ist unsere Landsmännin. Seit ich auf der Flucht und fremd war, empfehl' und empfang' ich gerne jeden Fremden. Sie verdient es: sie ist wohlerzogen, brav. Sein Sie freundlich gegen sie: rathen Sie ihr in allem! -- Kleinem: es wird ihr unendlich wohlthun! Sie war hier eingelebt, und sehr be- liebt: sieht nur jetzt etwas schlimm aus. Ihr Talent wird sich bald durch ihr Spiel darthun. Ich grüße herzlich Woltmann! Varnhagen Sie beide! Ihre alte wie Sie mich kennen
Rahel.
Bald kommt Frühling und Veilchen! Ich pflücke Ih- nen eins!
Mein Prager Bruder Ludwig ist gestern nach Stuttgart gereist, kommt in einem Monat wieder zu mir. Ich habe viele Leute kennen lernen. Wangenheim, Rückert. Franzo- sen. Alles!
vor Gott in die freie Natur mit ſeinem innerſten Weſen ſtel- len ſollen! Aber man irrt ſich; ein falſcher Ton muß wieder- kehren; man ſtimmt Menſchenſeelen nicht um wie Harfen und Orglen!
Varnhagen ſagt, er habe Ihnen zuletzt geſchrieben; ich ſchrieb nicht mit. Nun hab’ ich zuletzt geſchrieben! Mlle. Benda, die als Schauſpielerin nach Prag kommt, aus Kabale hier weggekommen iſt, wünſche ich Ihnen zu empfehlen. Sie iſt unſere Landsmännin. Seit ich auf der Flucht und fremd war, empfehl’ und empfang’ ich gerne jeden Fremden. Sie verdient es: ſie iſt wohlerzogen, brav. Sein Sie freundlich gegen ſie: rathen Sie ihr in allem! — Kleinem: es wird ihr unendlich wohlthun! Sie war hier eingelebt, und ſehr be- liebt: ſieht nur jetzt etwas ſchlimm aus. Ihr Talent wird ſich bald durch ihr Spiel darthun. Ich grüße herzlich Woltmann! Varnhagen Sie beide! Ihre alte wie Sie mich kennen
Rahel.
Bald kommt Frühling und Veilchen! Ich pflücke Ih- nen eins!
Mein Prager Bruder Ludwig iſt geſtern nach Stuttgart gereiſt, kommt in einem Monat wieder zu mir. Ich habe viele Leute kennen lernen. Wangenheim, Rückert. Franzo- ſen. Alles!
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vor Gott in die freie Natur mit ſeinem innerſten Weſen ſtel-
len ſollen! Aber man irrt ſich; ein falſcher Ton muß wieder-
kehren; man ſtimmt Menſchenſeelen nicht um wie Harfen
und Orglen!
Varnhagen ſagt, er habe Ihnen zuletzt geſchrieben; ich
ſchrieb nicht mit. Nun hab’ ich zuletzt geſchrieben! Mlle.
Benda, die als Schauſpielerin nach Prag kommt, aus Kabale
hier weggekommen iſt, wünſche ich Ihnen zu empfehlen. Sie
iſt unſere Landsmännin. Seit ich auf der Flucht und fremd
war, empfehl’ und empfang’ ich gerne jeden Fremden. Sie
verdient es: ſie iſt wohlerzogen, brav. Sein Sie freundlich
gegen ſie: rathen Sie ihr in allem! — Kleinem: es wird ihr
unendlich wohlthun! Sie war hier eingelebt, und ſehr be-
liebt: ſieht nur jetzt etwas ſchlimm aus. Ihr Talent wird ſich
bald durch ihr Spiel darthun. Ich grüße herzlich Woltmann!
Varnhagen Sie beide! Ihre alte wie Sie mich kennen
Rahel.
Bald kommt Frühling und Veilchen! Ich pflücke Ih-
nen eins!
Mein Prager Bruder Ludwig iſt geſtern nach Stuttgart
gereiſt, kommt in einem Monat wieder zu mir. Ich habe
viele Leute kennen lernen. Wangenheim, Rückert. Franzo-
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/442>, abgerufen am 29.04.2024.
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