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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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Honiglecken.

* Es ist eben kein Honiglecken. - Eiselein, 320.

Kein Glück, kein Profit, kein Schlechkauf. "Die Schulmeisterei rs ke Honigläcka." (Sartorius, 166.)


Honigrede.

1 Eitel honigred seynd nit on gifft. - Franck, I, 69a; Petri, II, 239; Lehmann, 645, 37; Gruter, I, 28; Schottel, 1143a; Körte, 4953; Eiselein, 320; Simrock, 4923.

Mhd.: In honec biute ich gallen. ( Frauenlob.) - Ir wort hant honges süezekeit, ir werk der gallen bitterkeit. (Boner.) - Ein angel deiu speise treit. (Boner.) (Zingerle, 71 u. 72.)

Dän.: Honnings oord ere ofte gift og mord. (Prov. dan., 439.) - Tidt er gift og galde under honningtale. (Bohn I, 400.)

Lat.: Habet et suum venenum blanda oratio. (Seybold, 208.) - Mel in ore, verba lactis, fel in corde, fraus in factis.

*2 Er führt eitel Honigreden und hat Gift im Herzen.


Honigschlecken.

1 Honigschlecken ist kein Eselsfutter (keine Eselsarbeit).

Engl.: It is not for asses to lick honey. (Gaal, 1168.)

*2 Er hält's für ein Honigschlecken. (Wien.)


Honigseim.

1 Honigseim verdriesst, wenn man sein zu viel geniesst. - Schulze, 90.

*2 Er hat Honigseim auf den Lippen.


Honigsemmel.

* Eine Honigsemmel in die Bärengrube werfen.


Honigsüsse.

Honigsüsse verdriesst, wenn man sie zu viel geniesst. - Schulze, 90.


Honigthau.

Honigthau ist nicht der beste. - Sprichwörtergarten, 164.

Er ist ein für das Gedeihen der Pflanzen sehr schädlicher Thau. Verderbend, wie er, sind die Schmeichler.


Honigwabe.

Honigwaben sind liebe (willkommene) Gaben.


Honigwort.

Honigworten ist nicht gut glauben.


Honnet.

* Honett un power sein. - Lohrengel, II, 322.


Hopfen.

1 Der Hopfen hat die Maische durchdrungen. (Lit.)

Auch der Sanftmüthigste kann zuletzt zornig werden.

2 Es ist ein schlechter Hopfen, den man durch Wermuth bittern muss. (Moskau.)

3 Groben Hopfen sackt man in grosse Ballen, edel Gewürz in kleine Säcklein. - Winckler, II, 56.

4 Hopfen sind hupauf, hupab. - Eiselein, 321.

Um den sehr veränderlichen Preis derselben anzudeuten.

5 Hopfen veredelt das Bier aber nicht den Wein. - Altmann VI, 398.

6 Hopfen, Wind' und Wein wollen stets gegängelt sein.

Böhm.: Dobre chmeli, kdyz se tycky drzi. (Celakovsky, 292.)

Poln.: Dobrze chmielowi, gdy sie tyki trzyma. (Celakovsky, 292.)

7 Hopffen ohn melthau vnd betler ohn leuse sind selten zu finden. - Henisch, 346, 20; Petri, II, 384.

8 Ohne Hopfen kein Bier.

Holl.: Zonder hop kan men geen bier brouwen. (Harrebomee, I, 333.)

9 Viel Hopfen, viel Roggen (im nächsten Jahr). - Körte, 2955; Simrock, 4935; Orakel, 1105.

Man will bemerkt haben, dass nach reicher Hopfenernte jedesmal ein strenger Winter und ein reiches Kornjahr gekommen sei.

*10 An den is hoppen un molt verloren. - Dähnert, 194.

*11 Bei dam is Huppe und Malz verturben. (Schles.) - Frommann, III, 581; Gomolcke, 287.

*12 Dar is Hoppen un Molt bei verlaren. (Rastede.) - Firmenich, III, 283, 83; Eichwald, 811; hochdeutsch bei Simrock, 4936.

*13 Es ist jhm Hopff vnd Maltz verdorben. - Eyering, II, 540; Körte, 2954.

"Dass sein gemeiniglich Leute an den hopffen und Maltz und alle gutthat verloren ist." (Coler, 220a.)

*14 Es ist Hopfen und Malz daran (oder: an ihm) verloren. - Sailer, 300; Eiselein, 321; Braun, I, 1474; [Spaltenumbruch] Mayer, II, 78; Frischbier2, 1653; für Franken: Frommann, VI, 316, 181.

Alles. Trifft aber nicht immer ein. So sagte der General Igelström oft von seinem Pflegling Seume, wenn er sich vergeblich bemühte, den Stoischen etwas zu glätten. - "Verloren ist Hopfen und Malz, die Butter ist weg, Gott geb' uns Salz." In einer Dichtung aus der Zeit des Dreissigjährigen Kriegs. (Opel, 344.) - "Wer einen Zigel weiss will wäschen, das leere Stroh im Tenne dreschen, dem Wind das Wehen will verbieten vnd einer vnkeuschen Frawen hüten, ein fliessend Wasser wil verstopffen deshalb verleusst beid Maltz vnd Hopffen." (Waldis, II, 88, 35.) - "Ist einer ohn scheu ein Bruder Lüderlich, der in der Schmauserey allein nur hält den Strich, so spricht man: an ihm ist so Hopp als Schmaltz vertorben." (Keller, 133a.)

Frz.: A laver la tete d'un More, on y perd la lessive. - Voila chasse morte.

Lat.: Et operam et retia perdere. (Eiselein, 321.) - Oleum et operam perdidi. (Plautus.) (Binder I, 1271; II, 2363; Coler, 688a; Oec. rur., 624; Philippi, II, 64; Froberg, 503.) - Periit sus et talentum et nuptiae. (Philippi, II, 92.)

*15 Hopff vnd maltz ist alles verloren. - Tappius, 243b.

Lat.: Periit sus, talentum et nuptiae. (Erasm., 397; Tappius, 243b; Binder II, 2554.)


Hopfenfreund.

* Es ist ein Hopfenfreund.

"Polstermacher, Fuchsschwäntzer, Leisetretter, Suppen- und Hopffenfreunde." (Herberger, I, 2, 31.)


Hopfenhacker.

* Es ist ein Hopfenhacker.

D. h. ein Pölitzer. Die Stadt treibt nämlich Hopfenbau. Ihre Bewohner führen aber auch den Spitznamen Sandbüdel (Sandbeutel); warum, ist nicht erklärt. (Vgl. Schmidt, Jubelschrift, 23.)


Hopfenreich.

Hopfenreich und malzarm, ist ein Bier, dass Gott erbarm. (Passau.) - Schles. Zeitung, 1867, Nr. 29.


Hopfensack.

*1 Der Hopfensack hängt vor dem Fenster.

Eine Redensart, mit der man in der Altmark, Gegend von Gardelegen, Grossprahler abfertigt oder zum Schweigen bringt. Die Bauern sollen dort vor alten Zeiten einen prahlerischen Junker, der ihnen mit thörichten Drohungen zu Leibe ging, in einen grossen Hopfensack, der im zweiten Stock aus dem Fenster hing, gesteckt, den Sack dann zugebunden und den Junker zur allgemeinen Freude der Einwohnerschaft so lange im Sacke haben zappeln lassen, bis sich seine Hitze gelegt hatte. Lässt sich seitdem ein unberufener Grosssprecher sehen, so heisst es: "Der Hopfensack hängt schon oben."

*2 Er ist ein grober Hopfensack. - Frischbier2, 1654.


Hopfenstange.

* Er (sie) ist eine wahre Hopfenstange.

Von einem langen hagern Menschen.


Hopp.

1 Hopp, hopp, et Hemd es länger as de Rock. (Meurs.) - Firmenich, I, 404, 271.

2 Hopp, hopp, öwermorge öss Johrmarkt. - Frischbier, 334; Frischbier2, 1656.

3 Hopps, David, öss e Grawe. - Frischbier2, 1657.

Ein Blinder dieses Namens, der sich durch Violinspiel ernährte, hatte einen Führer, der ihm manch Stück des erbettelten Specks verzehrte, es aber, zur Rede gestellt, leugnete, worauf David erwiderte: "Oeck hebb et ja gesehn." Der verletzte Führer führte ihn jetzt gegen eine Scheune und sagte: "Hopp". Der Blinde machte einen Sprung, stiess jedoch so heftig an eine Scheune, dass er auf den Rücken fiel. Als der Blinde ihm wegen solcher Bosheit Vorwürfe machte, sagte er: "Du hast doch gesehen, dat öck Speck gegeten hebb, worom sachst nich ock de Schein?"

4 Man muss nicht Hopp sagen, bis man hinübergesprungen ist.

Böhm.: Kdo za dvermi posloucha, sam o sobe slycha. (Celakovsky, 288.)

Ruth.: Ne kazy hoc, poky ne pereskoczysz. (Wurzbach I, 202.)

5 Necht sprech Hop, posz de necht düban (drüberhin) pist. (Ungar. Bergland.) - Schröer.

*6 Er ist hopp. (Pfalz.) - Klein, I, 220.

Es ist mit seinem Vermögen zu Ende.

7 Hopp! hinter dem Graben. - Reinsberg II, 86.


Hoppesack.

Hoppesack on Papesack öss schwer geföllt. - Frischbier2, 1655.


Höpping.

* A rechtö Höpping. (Oberösterreich.)

Ein Schimpf-, aber auch ein Scherz- und Kosewort.


[Spaltenumbruch]
Honiglecken.

* Es ist eben kein Honiglecken.Eiselein, 320.

Kein Glück, kein Profit, kein Schlechkauf. „Die Schulmeisterei rs ke Honigläcka.“ (Sartorius, 166.)


Honigrede.

1 Eitel honigred seynd nit on gifft.Franck, I, 69a; Petri, II, 239; Lehmann, 645, 37; Gruter, I, 28; Schottel, 1143a; Körte, 4953; Eiselein, 320; Simrock, 4923.

Mhd.: In honec biute ich gallen. ( Frauenlob.) – Ir wort hânt honges süezekeit, ir werk der gallen bitterkeit. (Boner.) – Ein angel dîu spîse treit. (Boner.) (Zingerle, 71 u. 72.)

Dän.: Honnings oord ere ofte gift og mord. (Prov. dan., 439.) – Tidt er gift og galde under honningtale. (Bohn I, 400.)

Lat.: Habet et suum venenum blanda oratio. (Seybold, 208.) – Mel in ore, verba lactis, fel in corde, fraus in factis.

*2 Er führt eitel Honigreden und hat Gift im Herzen.


Honigschlecken.

1 Honigschlecken ist kein Eselsfutter (keine Eselsarbeit).

Engl.: It is not for asses to lick honey. (Gaal, 1168.)

*2 Er hält's für ein Honigschlecken. (Wien.)


Honigseim.

1 Honigseim verdriesst, wenn man sein zu viel geniesst.Schulze, 90.

*2 Er hat Honigseim auf den Lippen.


Honigsemmel.

* Eine Honigsemmel in die Bärengrube werfen.


Honigsüsse.

Honigsüsse verdriesst, wenn man sie zu viel geniesst.Schulze, 90.


Honigthau.

Honigthau ist nicht der beste.Sprichwörtergarten, 164.

Er ist ein für das Gedeihen der Pflanzen sehr schädlicher Thau. Verderbend, wie er, sind die Schmeichler.


Honigwabe.

Honigwaben sind liebe (willkommene) Gaben.


Honigwort.

Honigworten ist nicht gut glauben.


Honnet.

* Honett un power sein.Lohrengel, II, 322.


Hopfen.

1 Der Hopfen hat die Maische durchdrungen. (Lit.)

Auch der Sanftmüthigste kann zuletzt zornig werden.

2 Es ist ein schlechter Hopfen, den man durch Wermuth bittern muss. (Moskau.)

3 Groben Hopfen sackt man in grosse Ballen, edel Gewürz in kleine Säcklein.Winckler, II, 56.

4 Hopfen sind hupauf, hupab.Eiselein, 321.

Um den sehr veränderlichen Preis derselben anzudeuten.

5 Hopfen veredelt das Bier aber nicht den Wein.Altmann VI, 398.

6 Hopfen, Wind' und Wein wollen stets gegängelt sein.

Böhm.: Dobře chmeli, když se tyčky drží. (Čelakovsky, 292.)

Poln.: Dobrze chmielowi, gdy się tyki trzyma. (Čelakovsky, 292.)

7 Hopffen ohn melthau vnd betler ohn leuse sind selten zu finden.Henisch, 346, 20; Petri, II, 384.

8 Ohne Hopfen kein Bier.

Holl.: Zonder hop kan men geen bier brouwen. (Harrebomée, I, 333.)

9 Viel Hopfen, viel Roggen (im nächsten Jahr).Körte, 2955; Simrock, 4935; Orakel, 1105.

Man will bemerkt haben, dass nach reicher Hopfenernte jedesmal ein strenger Winter und ein reiches Kornjahr gekommen sei.

*10 An den is hoppen un molt verloren.Dähnert, 194.

*11 Bei dam is Huppe und Malz verturben. (Schles.) – Frommann, III, 581; Gomolcke, 287.

*12 Dar is Hoppen un Molt bî verlaren. (Rastede.) – Firmenich, III, 283, 83; Eichwald, 811; hochdeutsch bei Simrock, 4936.

*13 Es ist jhm Hopff vnd Maltz verdorben.Eyering, II, 540; Körte, 2954.

„Dass sein gemeiniglich Leute an den hopffen und Maltz und alle gutthat verloren ist.“ (Coler, 220a.)

*14 Es ist Hopfen und Malz daran (oder: an ihm) verloren.Sailer, 300; Eiselein, 321; Braun, I, 1474; [Spaltenumbruch] Mayer, II, 78; Frischbier2, 1653; für Franken: Frommann, VI, 316, 181.

Alles. Trifft aber nicht immer ein. So sagte der General Igelström oft von seinem Pflegling Seume, wenn er sich vergeblich bemühte, den Stoischen etwas zu glätten. – „Verloren ist Hopfen und Malz, die Butter ist weg, Gott geb' uns Salz.“ In einer Dichtung aus der Zeit des Dreissigjährigen Kriegs. (Opel, 344.) – „Wer einen Zigel weiss will wäschen, das leere Stroh im Tenne dreschen, dem Wind das Wehen will verbieten vnd einer vnkeuschen Frawen hüten, ein fliessend Wasser wil verstopffen deshalb verleusst beid Maltz vnd Hopffen.“ (Waldis, II, 88, 35.) – „Ist einer ohn scheu ein Bruder Lüderlich, der in der Schmauserey allein nur hält den Strich, so spricht man: an ihm ist so Hopp als Schmaltz vertorben.“ (Keller, 133a.)

Frz.: A laver la tête d'un More, on y perd la lessive. – Voilà chasse morte.

Lat.: Et operam et retia perdere. (Eiselein, 321.) – Oleum et operam perdidi. (Plautus.) (Binder I, 1271; II, 2363; Coler, 688a; Oec. rur., 624; Philippi, II, 64; Froberg, 503.) – Periit sus et talentum et nuptiae. (Philippi, II, 92.)

*15 Hopff vnd maltz ist alles verloren.Tappius, 243b.

Lat.: Periit sus, talentum et nuptiae. (Erasm., 397; Tappius, 243b; Binder II, 2554.)


Hopfenfreund.

* Es ist ein Hopfenfreund.

„Polstermacher, Fuchsschwäntzer, Leisetretter, Suppen- und Hopffenfreunde.“ (Herberger, I, 2, 31.)


Hopfenhacker.

* Es ist ein Hopfenhacker.

D. h. ein Pölitzer. Die Stadt treibt nämlich Hopfenbau. Ihre Bewohner führen aber auch den Spitznamen Sandbüdel (Sandbeutel); warum, ist nicht erklärt. (Vgl. Schmidt, Jubelschrift, 23.)


Hopfenreich.

Hopfenreich und malzarm, ist ein Bier, dass Gott erbarm. (Passau.) – Schles. Zeitung, 1867, Nr. 29.


Hopfensack.

*1 Der Hopfensack hängt vor dem Fenster.

Eine Redensart, mit der man in der Altmark, Gegend von Gardelegen, Grossprahler abfertigt oder zum Schweigen bringt. Die Bauern sollen dort vor alten Zeiten einen prahlerischen Junker, der ihnen mit thörichten Drohungen zu Leibe ging, in einen grossen Hopfensack, der im zweiten Stock aus dem Fenster hing, gesteckt, den Sack dann zugebunden und den Junker zur allgemeinen Freude der Einwohnerschaft so lange im Sacke haben zappeln lassen, bis sich seine Hitze gelegt hatte. Lässt sich seitdem ein unberufener Grosssprecher sehen, so heisst es: „Der Hopfensack hängt schon oben.“

*2 Er ist ein grober Hopfensack.Frischbier2, 1654.


Hopfenstange.

* Er (sie) ist eine wahre Hopfenstange.

Von einem langen hagern Menschen.


Hopp.

1 Hopp, hopp, et Hemd es länger as de Rock. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 271.

2 Hopp, hopp, öwermorge öss Johrmarkt.Frischbier, 334; Frischbier2, 1656.

3 Hopps, David, öss e Grawe.Frischbier2, 1657.

Ein Blinder dieses Namens, der sich durch Violinspiel ernährte, hatte einen Führer, der ihm manch Stück des erbettelten Specks verzehrte, es aber, zur Rede gestellt, leugnete, worauf David erwiderte: „Oeck hebb et ja gesehn.“ Der verletzte Führer führte ihn jetzt gegen eine Scheune und sagte: „Hopp“. Der Blinde machte einen Sprung, stiess jedoch so heftig an eine Scheune, dass er auf den Rücken fiel. Als der Blinde ihm wegen solcher Bosheit Vorwürfe machte, sagte er: „Du hast doch gesehen, dat öck Speck gegeten hebb, worom sachst nich ock de Schîn?“

4 Man muss nicht Hopp sagen, bis man hinübergesprungen ist.

Böhm.: Kdo za dveřmi poslouchá, sám o sobĕ slýchá. (Čelakovsky, 288.)

Ruth.: Ne kaźy hoc, poky ne pereskoczysz. (Wurzbach I, 202.)

5 Nêcht sprêch Hop, posz de nêcht düban (drüberhin) pist. (Ungar. Bergland.) – Schröer.

*6 Er ist hopp. (Pfalz.) – Klein, I, 220.

Es ist mit seinem Vermögen zu Ende.

7 Hopp! hinter dem Graben.Reinsberg II, 86.


Hoppesack.

Hoppesack on Papesack öss schwer geföllt.Frischbier2, 1655.


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* A rechtö Höpping. (Oberösterreich.)

Ein Schimpf-, aber auch ein Scherz- und Kosewort.


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[[387]/0393] Honiglecken. * Es ist eben kein Honiglecken. – Eiselein, 320. Kein Glück, kein Profit, kein Schlechkauf. „Die Schulmeisterei rs ke Honigläcka.“ (Sartorius, 166.) Honigrede. 1 Eitel honigred seynd nit on gifft. – Franck, I, 69a; Petri, II, 239; Lehmann, 645, 37; Gruter, I, 28; Schottel, 1143a; Körte, 4953; Eiselein, 320; Simrock, 4923. Mhd.: In honec biute ich gallen. ( Frauenlob.) – Ir wort hânt honges süezekeit, ir werk der gallen bitterkeit. (Boner.) – Ein angel dîu spîse treit. (Boner.) (Zingerle, 71 u. 72.) Dän.: Honnings oord ere ofte gift og mord. (Prov. dan., 439.) – Tidt er gift og galde under honningtale. (Bohn I, 400.) Lat.: Habet et suum venenum blanda oratio. (Seybold, 208.) – Mel in ore, verba lactis, fel in corde, fraus in factis. *2 Er führt eitel Honigreden und hat Gift im Herzen. Honigschlecken. 1 Honigschlecken ist kein Eselsfutter (keine Eselsarbeit). Engl.: It is not for asses to lick honey. (Gaal, 1168.) *2 Er hält's für ein Honigschlecken. (Wien.) Honigseim. 1 Honigseim verdriesst, wenn man sein zu viel geniesst. – Schulze, 90. *2 Er hat Honigseim auf den Lippen. Honigsemmel. * Eine Honigsemmel in die Bärengrube werfen. Honigsüsse. Honigsüsse verdriesst, wenn man sie zu viel geniesst. – Schulze, 90. Honigthau. Honigthau ist nicht der beste. – Sprichwörtergarten, 164. Er ist ein für das Gedeihen der Pflanzen sehr schädlicher Thau. Verderbend, wie er, sind die Schmeichler. Honigwabe. Honigwaben sind liebe (willkommene) Gaben. Honigwort. Honigworten ist nicht gut glauben. Honnet. * Honett un power sein. – Lohrengel, II, 322. Hopfen. 1 Der Hopfen hat die Maische durchdrungen. (Lit.) Auch der Sanftmüthigste kann zuletzt zornig werden. 2 Es ist ein schlechter Hopfen, den man durch Wermuth bittern muss. (Moskau.) 3 Groben Hopfen sackt man in grosse Ballen, edel Gewürz in kleine Säcklein. – Winckler, II, 56. 4 Hopfen sind hupauf, hupab. – Eiselein, 321. Um den sehr veränderlichen Preis derselben anzudeuten. 5 Hopfen veredelt das Bier aber nicht den Wein. – Altmann VI, 398. 6 Hopfen, Wind' und Wein wollen stets gegängelt sein. Böhm.: Dobře chmeli, když se tyčky drží. (Čelakovsky, 292.) Poln.: Dobrze chmielowi, gdy się tyki trzyma. (Čelakovsky, 292.) 7 Hopffen ohn melthau vnd betler ohn leuse sind selten zu finden. – Henisch, 346, 20; Petri, II, 384. 8 Ohne Hopfen kein Bier. Holl.: Zonder hop kan men geen bier brouwen. (Harrebomée, I, 333.) 9 Viel Hopfen, viel Roggen (im nächsten Jahr). – Körte, 2955; Simrock, 4935; Orakel, 1105. Man will bemerkt haben, dass nach reicher Hopfenernte jedesmal ein strenger Winter und ein reiches Kornjahr gekommen sei. *10 An den is hoppen un molt verloren. – Dähnert, 194. *11 Bei dam is Huppe und Malz verturben. (Schles.) – Frommann, III, 581; Gomolcke, 287. *12 Dar is Hoppen un Molt bî verlaren. (Rastede.) – Firmenich, III, 283, 83; Eichwald, 811; hochdeutsch bei Simrock, 4936. *13 Es ist jhm Hopff vnd Maltz verdorben. – Eyering, II, 540; Körte, 2954. „Dass sein gemeiniglich Leute an den hopffen und Maltz und alle gutthat verloren ist.“ (Coler, 220a.) *14 Es ist Hopfen und Malz daran (oder: an ihm) verloren. – Sailer, 300; Eiselein, 321; Braun, I, 1474; Mayer, II, 78; Frischbier2, 1653; für Franken: Frommann, VI, 316, 181. Alles. Trifft aber nicht immer ein. So sagte der General Igelström oft von seinem Pflegling Seume, wenn er sich vergeblich bemühte, den Stoischen etwas zu glätten. – „Verloren ist Hopfen und Malz, die Butter ist weg, Gott geb' uns Salz.“ In einer Dichtung aus der Zeit des Dreissigjährigen Kriegs. (Opel, 344.) – „Wer einen Zigel weiss will wäschen, das leere Stroh im Tenne dreschen, dem Wind das Wehen will verbieten vnd einer vnkeuschen Frawen hüten, ein fliessend Wasser wil verstopffen deshalb verleusst beid Maltz vnd Hopffen.“ (Waldis, II, 88, 35.) – „Ist einer ohn scheu ein Bruder Lüderlich, der in der Schmauserey allein nur hält den Strich, so spricht man: an ihm ist so Hopp als Schmaltz vertorben.“ (Keller, 133a.) Frz.: A laver la tête d'un More, on y perd la lessive. – Voilà chasse morte. Lat.: Et operam et retia perdere. (Eiselein, 321.) – Oleum et operam perdidi. (Plautus.) (Binder I, 1271; II, 2363; Coler, 688a; Oec. rur., 624; Philippi, II, 64; Froberg, 503.) – Periit sus et talentum et nuptiae. (Philippi, II, 92.) *15 Hopff vnd maltz ist alles verloren. – Tappius, 243b. Lat.: Periit sus, talentum et nuptiae. (Erasm., 397; Tappius, 243b; Binder II, 2554.) Hopfenfreund. * Es ist ein Hopfenfreund. „Polstermacher, Fuchsschwäntzer, Leisetretter, Suppen- und Hopffenfreunde.“ (Herberger, I, 2, 31.) Hopfenhacker. * Es ist ein Hopfenhacker. D. h. ein Pölitzer. Die Stadt treibt nämlich Hopfenbau. Ihre Bewohner führen aber auch den Spitznamen Sandbüdel (Sandbeutel); warum, ist nicht erklärt. (Vgl. Schmidt, Jubelschrift, 23.) Hopfenreich. Hopfenreich und malzarm, ist ein Bier, dass Gott erbarm. (Passau.) – Schles. Zeitung, 1867, Nr. 29. Hopfensack. *1 Der Hopfensack hängt vor dem Fenster. Eine Redensart, mit der man in der Altmark, Gegend von Gardelegen, Grossprahler abfertigt oder zum Schweigen bringt. Die Bauern sollen dort vor alten Zeiten einen prahlerischen Junker, der ihnen mit thörichten Drohungen zu Leibe ging, in einen grossen Hopfensack, der im zweiten Stock aus dem Fenster hing, gesteckt, den Sack dann zugebunden und den Junker zur allgemeinen Freude der Einwohnerschaft so lange im Sacke haben zappeln lassen, bis sich seine Hitze gelegt hatte. Lässt sich seitdem ein unberufener Grosssprecher sehen, so heisst es: „Der Hopfensack hängt schon oben.“ *2 Er ist ein grober Hopfensack. – Frischbier2, 1654. Hopfenstange. * Er (sie) ist eine wahre Hopfenstange. Von einem langen hagern Menschen. Hopp. 1 Hopp, hopp, et Hemd es länger as de Rock. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 271. 2 Hopp, hopp, öwermorge öss Johrmarkt. – Frischbier, 334; Frischbier2, 1656. 3 Hopps, David, öss e Grawe. – Frischbier2, 1657. Ein Blinder dieses Namens, der sich durch Violinspiel ernährte, hatte einen Führer, der ihm manch Stück des erbettelten Specks verzehrte, es aber, zur Rede gestellt, leugnete, worauf David erwiderte: „Oeck hebb et ja gesehn.“ Der verletzte Führer führte ihn jetzt gegen eine Scheune und sagte: „Hopp“. Der Blinde machte einen Sprung, stiess jedoch so heftig an eine Scheune, dass er auf den Rücken fiel. Als der Blinde ihm wegen solcher Bosheit Vorwürfe machte, sagte er: „Du hast doch gesehen, dat öck Speck gegeten hebb, worom sachst nich ock de Schîn?“ 4 Man muss nicht Hopp sagen, bis man hinübergesprungen ist. Böhm.: Kdo za dveřmi poslouchá, sám o sobĕ slýchá. (Čelakovsky, 288.) Ruth.: Ne kaźy hoc, poky ne pereskoczysz. (Wurzbach I, 202.) 5 Nêcht sprêch Hop, posz de nêcht düban (drüberhin) pist. (Ungar. Bergland.) – Schröer. *6 Er ist hopp. (Pfalz.) – Klein, I, 220. Es ist mit seinem Vermögen zu Ende. 7 Hopp! hinter dem Graben. – Reinsberg II, 86. Hoppesack. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [387]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/393>, abgerufen am 26.04.2024.