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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893.

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Der hymnus auf die Tugend.

10 poll anetlasan, ergois san agreuontes dunamin.
sois de pothois Akhileus Aias t Aida domon elthon,
sas d eneken philiou morphas kai Atarneos entrophos
aliou kherosen augas.
toigar aoidimos ergois, athanaton te min audesousi Mousai
15 Mnamosunas thugatres, Dios xeniou sebas auxou-
sai philias te geras bebaiou.

Mehr noch damit das dithurambodes des stiles deutlich werde als
zur sicherung des textes ist eine erklärung notwendig. gleich der an-
fang gibt in einer sehr kühnen nominalconstruction was in einfacher
prosa heissen würde se gar os to biophelestaton meterkhomenoi polla
ponousin oi anthropoi. die beiden vocative stehen für den gedanken
einander keineswegs gleich, die beiden dative daneben stehen auch in
verschiedener bedeutung, to anthropinon genos mokhthei, aber nicht o bios
thera, sondern oi anthropoi therosi to kalliston to bio. endlich
polumokhthos für peri ou polla mokhthousin ist zwar ganz correct, aber
doch recht kühn. v. 5 erwartet man die unermüdlichkeit von denen
ausgesagt zu sehen, die dulden; es heissen aber ihre mühen maleroi
akamantes. denn nur ein elender stilist könnte den accusativ akamantas
von dem nachbarn malerous trennen und zu tlenai ziehen: in dem
falle würde akamanta stehn. vielmehr sind die beiden adjective in
mehr oder minder glossematischer bedeutung gebraucht. akamantes
oder akamatoi (eine variante, die sich bei Athenaeus eingedrängt hat)
heissen die elemente seit den zeiten des epos, der Okeanos, das meer,
die sonne, der aether, die erde, die zeit; auch der einzelne fluss heisst
so, weil er rastlos rinnt: auch der strom des lebens und seiner mühen
rinnt ewig, rastlos, unermüdet. und gegen diesen strom anzuschwimmen
ist die lebensaufgabe der heroen. das complement ist maleroi. man
muss nur wissen, dass die glossographen das epitheton des feuers (nur
das ist es im epos) als marantikon fassten (schol. Apoll. Rh. 1, 734,
dazu Et. M.), während die neoteroi darin lampron gesehen haben
sollen. die tragiker lassen nicht erkennen, wie sie das wort verstanden
haben, so lange wie sie es nur vom feuer brauchen, obwol puros ma-
lera gnathos schon gegen lampros spricht, und wenn Ares als pestgott
maleros heisst, so ist das epitheton des feuers um der puretoi willen
gesetzt, aber schon dies führt auf das 'verzehrende' feuer. stellen vollends
wie maleroi leontes und gar maleros pothos (Aisch. Pers. 62) lassen
keinen zweifel. im gegensatze steht Pindar, der mit malerai aoidai
natürlich lamprai meint (Ol. 9, 22), wie auch die scholien erklären,

Der hymnus auf die Tugend.

10 πόλλ̕ ἀνέτλασαν, ἔϱγοις σὰν ἀγϱεύοντες δύναμιν.
σοῖς δὲ πόϑοις Ἀχιλεὺς Αἴας τ̕ Ἀίδα δόμον ἦλϑον,
σᾶς δ̕ ἕνεκεν φιλίου μοϱφᾶς καὶ Ἀταϱνέος ἔντϱοφος
ἁλίου χήϱωσεν αὐγάς.
τοιγὰϱ ἀοίδιμος ἔϱγοις, ἀϑάνατόν τε μιν αὐδήσουσι Μοῦσαι
15 Μναμοσύνας ϑύγατϱες, Διὸς ξενίου σέβας αὔξου-
σαι φιλίας τε γέϱας βεβαίου.

Mehr noch damit das διϑυϱαμβῶδες des stiles deutlich werde als
zur sicherung des textes ist eine erklärung notwendig. gleich der an-
fang gibt in einer sehr kühnen nominalconstruction was in einfacher
prosa heiſsen würde σὲ γὰϱ ὡς τὸ βιωφελέστατον μετεϱχόμενοι πολλὰ
πονοῦσιν οἱ ἄνϑϱωποι. die beiden vocative stehen für den gedanken
einander keineswegs gleich, die beiden dative daneben stehen auch in
verschiedener bedeutung, τὸ ἀνϑϱώπινον γένος μοχϑεῖ, aber nicht ὁ βίος
ϑηϱᾷ, sondern οἱ ἄνϑϱωποι ϑηϱῶσι τὸ κάλλιστον τῷ βίῳ. endlich
πολύμοχϑος für πεϱὶ οὗ πολλὰ μοχϑοῦσιν ist zwar ganz correct, aber
doch recht kühn. v. 5 erwartet man die unermüdlichkeit von denen
ausgesagt zu sehen, die dulden; es heiſsen aber ihre mühen μαλεϱοὶ
ἀκάμαντες. denn nur ein elender stilist könnte den accusativ ἀκάμαντας
von dem nachbarn μαλεϱούς trennen und zu τλῆναι ziehen: in dem
falle würde ἀκάμαντα stehn. vielmehr sind die beiden adjective in
mehr oder minder glossematischer bedeutung gebraucht. ἀκάμαντες
oder ἀκάματοι (eine variante, die sich bei Athenaeus eingedrängt hat)
heiſsen die elemente seit den zeiten des epos, der Ὠκέανος, das meer,
die sonne, der aether, die erde, die zeit; auch der einzelne fluſs heiſst
so, weil er rastlos rinnt: auch der strom des lebens und seiner mühen
rinnt ewig, rastlos, unermüdet. und gegen diesen strom anzuschwimmen
ist die lebensaufgabe der heroen. das complement ist μαλεϱοί. man
muſs nur wissen, daſs die glossographen das epitheton des feuers (nur
das ist es im epos) als μαϱαντικόν faſsten (schol. Apoll. Rh. 1, 734,
dazu Et. M.), während die νεώτεϱοι darin λαμπϱόν gesehen haben
sollen. die tragiker lassen nicht erkennen, wie sie das wort verstanden
haben, so lange wie sie es nur vom feuer brauchen, obwol πυϱὸς μα-
λεϱὰ γνάϑος schon gegen λαμπϱός spricht, und wenn Ares als pestgott
μαλεϱός heiſst, so ist das epitheton des feuers um der πυϱετοί willen
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wie μαλεϱοὶ λέοντες und gar μαλεϱὸς πόϑος (Aisch. Pers. 62) lassen
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[407/0417] Der hymnus auf die Tugend. 10 πόλλ̕ ἀνέτλασαν, ἔϱγοις σὰν ἀγϱεύοντες δύναμιν. σοῖς δὲ πόϑοις Ἀχιλεὺς Αἴας τ̕ Ἀίδα δόμον ἦλϑον, σᾶς δ̕ ἕνεκεν φιλίου μοϱφᾶς καὶ Ἀταϱνέος ἔντϱοφος ἁλίου χήϱωσεν αὐγάς. τοιγὰϱ ἀοίδιμος ἔϱγοις, ἀϑάνατόν τε μιν αὐδήσουσι Μοῦσαι 15 Μναμοσύνας ϑύγατϱες, Διὸς ξενίου σέβας αὔξου- σαι φιλίας τε γέϱας βεβαίου. Mehr noch damit das διϑυϱαμβῶδες des stiles deutlich werde als zur sicherung des textes ist eine erklärung notwendig. gleich der an- fang gibt in einer sehr kühnen nominalconstruction was in einfacher prosa heiſsen würde σὲ γὰϱ ὡς τὸ βιωφελέστατον μετεϱχόμενοι πολλὰ πονοῦσιν οἱ ἄνϑϱωποι. die beiden vocative stehen für den gedanken einander keineswegs gleich, die beiden dative daneben stehen auch in verschiedener bedeutung, τὸ ἀνϑϱώπινον γένος μοχϑεῖ, aber nicht ὁ βίος ϑηϱᾷ, sondern οἱ ἄνϑϱωποι ϑηϱῶσι τὸ κάλλιστον τῷ βίῳ. endlich πολύμοχϑος für πεϱὶ οὗ πολλὰ μοχϑοῦσιν ist zwar ganz correct, aber doch recht kühn. v. 5 erwartet man die unermüdlichkeit von denen ausgesagt zu sehen, die dulden; es heiſsen aber ihre mühen μαλεϱοὶ ἀκάμαντες. denn nur ein elender stilist könnte den accusativ ἀκάμαντας von dem nachbarn μαλεϱούς trennen und zu τλῆναι ziehen: in dem falle würde ἀκάμαντα stehn. vielmehr sind die beiden adjective in mehr oder minder glossematischer bedeutung gebraucht. ἀκάμαντες oder ἀκάματοι (eine variante, die sich bei Athenaeus eingedrängt hat) heiſsen die elemente seit den zeiten des epos, der Ὠκέανος, das meer, die sonne, der aether, die erde, die zeit; auch der einzelne fluſs heiſst so, weil er rastlos rinnt: auch der strom des lebens und seiner mühen rinnt ewig, rastlos, unermüdet. und gegen diesen strom anzuschwimmen ist die lebensaufgabe der heroen. das complement ist μαλεϱοί. man muſs nur wissen, daſs die glossographen das epitheton des feuers (nur das ist es im epos) als μαϱαντικόν faſsten (schol. Apoll. Rh. 1, 734, dazu Et. M.), während die νεώτεϱοι darin λαμπϱόν gesehen haben sollen. die tragiker lassen nicht erkennen, wie sie das wort verstanden haben, so lange wie sie es nur vom feuer brauchen, obwol πυϱὸς μα- λεϱὰ γνάϑος schon gegen λαμπϱός spricht, und wenn Ares als pestgott μαλεϱός heiſst, so ist das epitheton des feuers um der πυϱετοί willen gesetzt, aber schon dies führt auf das ‘verzehrende’ feuer. stellen vollends wie μαλεϱοὶ λέοντες und gar μαλεϱὸς πόϑος (Aisch. Pers. 62) lassen keinen zweifel. im gegensatze steht Pindar, der mit μαλεϱαὶ ἀοιδαί natürlich λαμπϱαί meint (Ol. 9, 22), wie auch die scholien erklären,

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles02_1893/417>, abgerufen am 26.04.2024.