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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
den in einer Reihe fort/ daher nennet
man auf solche Art gezehlete Stunden
Astronomische Stunden. Wir hin-
gegen fangen den Tag von Mitternacht
an und zehlen 12 Stunden bis zu Mitta-
ge/ von
Mittage aber bis Mitternacht
wieder
12 Stunden/ und heissen sie Eu-
ropäische Stunden.

Anmerckung.

13. Die alten Umbri und Araber fiengen den
Tag wie die Astronomi an; die alten Egyptier aber
und Römer wie wir. Vid. Censorinus de Die nata-
li c. 23. & Plinius lib. 2. c.
77.

Die 5. Erklährung.

14 Die Jtaliäner/ Juden und Sine-
ser/ (und vorzeiten die Athenienser) setz-
ten den Anfang des Tages in dem Un-
tergange der Sonne; die Babylonier a-
ber setzten ihn in den Aufgang der Son-
ne/ mit welchen die heutigen
Griechen
überein kommen. Die nach erster Art
gezehlete
Stunden heissen Jtalienische
die anderen aber Babylonische Stun-
den. Beyde werden 24 in einer Reihe
fortgezehlet.

Die 6. Erklährung.

15. Die Jüden theileten jeden Tag/ er
mochte lang oder kurtz seyn/ und so auch
jede Nacht in 12 Stunden. Und pfle-

get

Anfangs-Gruͤnde
den in einer Reihe fort/ daher nennet
man auf ſolche Art gezehlete Stunden
Aſtronomiſche Stunden. Wir hin-
gegen fangen den Tag von Mitternacht
an und zehlen 12 Stunden bis zu Mitta-
ge/ von
Mittage aber bis Mitternacht
wieder
12 Stunden/ und heiſſen ſie Eu-
ropaͤiſche Stunden.

Anmerckung.

13. Die alten Umbri und Araber fiengen den
Tag wie die Aſtronomi an; die alten Egyptier aber
und Roͤmer wie wir. Vid. Cenſorinus de Die nata-
li c. 23. & Plinius lib. 2. c.
77.

Die 5. Erklaͤhrung.

14 Die Jtaliaͤner/ Juden und Sine-
ſer/ (und vorzeiten die Athenienſer) ſetz-
ten den Anfang des Tages in dem Un-
tergange der Sonne; die Babylonier a-
ber ſetzten ihn in den Aufgang der Son-
ne/ mit welchen die heutigen
Griechen
uͤberein kommen. Die nach erſter Art
gezehlete
Stunden heiſſen Jtalieniſche
die anderen aber Babyloniſche Stun-
den. Beyde werden 24 in einer Reihe
fortgezehlet.

Die 6. Erklaͤhrung.

15. Die Juͤden theileten jeden Tag/ er
mochte lang oder kurtz ſeyn/ und ſo auch
jede Nacht in 12 Stunden. Und pfle-

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[504/0564] Anfangs-Gruͤnde den in einer Reihe fort/ daher nennet man auf ſolche Art gezehlete Stunden Aſtronomiſche Stunden. Wir hin- gegen fangen den Tag von Mitternacht an und zehlen 12 Stunden bis zu Mitta- ge/ von Mittage aber bis Mitternacht wieder 12 Stunden/ und heiſſen ſie Eu- ropaͤiſche Stunden. Anmerckung. 13. Die alten Umbri und Araber fiengen den Tag wie die Aſtronomi an; die alten Egyptier aber und Roͤmer wie wir. Vid. Cenſorinus de Die nata- li c. 23. & Plinius lib. 2. c. 77. Die 5. Erklaͤhrung. 14 Die Jtaliaͤner/ Juden und Sine- ſer/ (und vorzeiten die Athenienſer) ſetz- ten den Anfang des Tages in dem Un- tergange der Sonne; die Babylonier a- ber ſetzten ihn in den Aufgang der Son- ne/ mit welchen die heutigen Griechen uͤberein kommen. Die nach erſter Art gezehlete Stunden heiſſen Jtalieniſche die anderen aber Babyloniſche Stun- den. Beyde werden 24 in einer Reihe fortgezehlet. Die 6. Erklaͤhrung. 15. Die Juͤden theileten jeden Tag/ er mochte lang oder kurtz ſeyn/ und ſo auch jede Nacht in 12 Stunden. Und pfle- get

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/564>, abgerufen am 26.04.2024.