Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

Bild:
<< vorherige Seite

Anmärkungen.
man auch die Tierheute/ sie kahl zu machen/ in dieser
milch einzuweichen. Die bluhmen seind safrahngälbe/
und hängen knütschelweise an den güpfeln der zakken/
nach der erde zu gebogen. Die frucht siehet fast aus wie
ein paar kamehlsbälle: daher auch der nahme Ossar,
das ist ein bal/ den früchten/ mit dem kraude/ gegeben
wird. Den saamen ümgiebet eine sehr sanfte wolle:
welche man zum zunder gebrauchet/ auch die betten/
und so genenten matratzen damit füllet.

Zu den 6 letzen zeilen des 134 blats.

AUch hat sie/ sagt Josef in seinem letzten Willen/
vielmahls ihre ärme/ brust/ und beine ent-
blößet; da mit sie mich zur liebe bewegen möchte.
Dan es war eine schöne Frau/ und wohlausge-
zieret mich zu betrügen. Aber der HERr be-
wahrte mich für allen ihren anmuhtungen.
Chae-
rea apud Terentium in Eunucho: Ego vero occasionem
tam optatam, tam insperatam amitterem? tum ego pol!
vere is essem, cui assimulabar.
Aber so gedachte Josef
mit nichten.

Zur 10 zeile des 135 blats.

COntinens est, qui se continet ab externa lascivia,
sed non sine dolore. Intus enim cupiditatum flam-
mis vexatur; sed nolens volens sese continet. Paraeus
ad c. Genes. 39. & Num.
9.

Zu den 8 letzten zeilen des 136 blats.

IN potestate, inquit Imperator, sunt servi domino-
rum: quae quidem potestas juris gentium est. Nam
apud omnes peraeque gentes animatvertere possumus,

penes

Anmaͤrkungen.
man auch die Tierheute/ ſie kahl zu machen/ in dieſer
milch einzuweichen. Die bluhmen ſeind ſafrahngaͤlbe/
und haͤngen knuͤtſchelweiſe an den guͤpfeln der zakken/
nach der erde zu gebogen. Die frucht ſiehet faſt aus wie
ein paar kamehlsbaͤlle: daher auch der nahme Oſſar,
das iſt ein bal/ den fruͤchten/ mit dem kraude/ gegeben
wird. Den ſaamen uͤmgiebet eine ſehr ſanfte wolle:
welche man zum zunder gebrauchet/ auch die betten/
und ſo genenten matratzen damit fuͤllet.

Zu den 6 letzen zeilen des 134 blats.

AUch hat ſie/ ſagt Joſef in ſeinem letzten Willen/
vielmahls ihre aͤrme/ bruſt/ und beine ent-
bloͤßet; da mit ſie mich zur liebe bewegen moͤchte.
Dan es war eine ſchoͤne Frau/ und wohlausge-
zieret mich zu betruͤgen. Aber der HERꝛ be-
wahrte mich fuͤr allen ihren anmuhtungen.
Chæ-
rea apud Terentium in Eunucho: Ego verò occaſionem
tam optatam, tam inſperatam amitterem? tum ego pol!
verè is eſſem, cui aſſimulabar.
Aber ſo gedachte Joſef
mit nichten.

Zur 10 zeile des 135 blats.

COntinens eſt, qui ſe continet ab externâ laſciviâ,
ſed non ſine dolore. Intus enim cupiditatum flam-
mis vexatur; ſed nolens volens ſeſe continet. Paræus
ad c. Geneſ. 39. & Num.
9.

Zu den 8 letzten zeilen des 136 blats.

IN poteſtate, inquit Imperator, ſunt ſervi domino-
rum: quæ quidem poteſtas juris gentium eſt. Nam
apud omnes peræque gentes animatvertere poſſumus,

penes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0483" n="459"/><fw place="top" type="header">Anma&#x0364;rkungen.</fw><lb/>
man auch die Tierheute/ &#x017F;ie kahl zu machen/ in die&#x017F;er<lb/>
milch einzuweichen. Die bluhmen &#x017F;eind &#x017F;afrahnga&#x0364;lbe/<lb/>
und ha&#x0364;ngen knu&#x0364;t&#x017F;chelwei&#x017F;e an den gu&#x0364;pfeln der zakken/<lb/>
nach der erde zu gebogen. Die frucht &#x017F;iehet fa&#x017F;t aus wie<lb/>
ein paar kamehlsba&#x0364;lle: daher auch der nahme <hi rendition="#aq">O&#x017F;&#x017F;ar,</hi><lb/>
das i&#x017F;t <hi rendition="#fr">ein bal/</hi> den fru&#x0364;chten/ mit dem kraude/ gegeben<lb/>
wird. Den &#x017F;aamen u&#x0364;mgiebet eine &#x017F;ehr &#x017F;anfte wolle:<lb/>
welche man zum zunder gebrauchet/ auch die betten/<lb/>
und &#x017F;o genenten matratzen damit fu&#x0364;llet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Zu den 6 letzen zeilen des 134 blats.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">A</hi>Uch hat &#x017F;ie/</hi> &#x017F;agt <hi rendition="#fr">Jo&#x017F;ef</hi> in &#x017F;einem letzten Willen/<lb/><hi rendition="#fr">vielmahls ihre a&#x0364;rme/ bru&#x017F;t/ und beine ent-<lb/>
blo&#x0364;ßet; da mit &#x017F;ie mich zur liebe bewegen mo&#x0364;chte.<lb/>
Dan es war eine &#x017F;cho&#x0364;ne Frau/ und wohlausge-<lb/>
zieret mich zu betru&#x0364;gen. Aber der HER&#xA75B; be-<lb/>
wahrte mich fu&#x0364;r allen ihren anmuhtungen.</hi> <hi rendition="#aq">Chæ-<lb/>
rea apud <hi rendition="#i">Terentium</hi> in Eunucho<hi rendition="#i">: Ego verò occa&#x017F;ionem<lb/>
tam optatam, tam in&#x017F;peratam amitterem? tum ego pol!<lb/>
verè is e&#x017F;&#x017F;em, cui a&#x017F;&#x017F;imulabar.</hi></hi> Aber &#x017F;o gedachte <hi rendition="#fr">Jo&#x017F;ef</hi><lb/>
mit nichten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Zur 10 zeile des 135 blats.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">C</hi>Ontinens e&#x017F;t, qui &#x017F;e continet ab externâ la&#x017F;civiâ,<lb/>
&#x017F;ed non &#x017F;ine dolore. Intus enim cupiditatum flam-<lb/>
mis vexatur; &#x017F;ed nolens volens &#x017F;e&#x017F;e continet. <hi rendition="#i">Paræus</hi><lb/>
ad c. Gene&#x017F;. 39. &amp; Num.</hi> 9.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Zu den 8 letzten zeilen des 136 blats.</hi> </head><lb/>
            <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">I</hi>N pote&#x017F;tate, inquit Imperator, &#x017F;unt &#x017F;ervi domino-<lb/>
rum: quæ quidem pote&#x017F;tas juris gentium e&#x017F;t. Nam<lb/>
apud omnes peræque gentes animatvertere po&#x017F;&#x017F;umus,</hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">penes</hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[459/0483] Anmaͤrkungen. man auch die Tierheute/ ſie kahl zu machen/ in dieſer milch einzuweichen. Die bluhmen ſeind ſafrahngaͤlbe/ und haͤngen knuͤtſchelweiſe an den guͤpfeln der zakken/ nach der erde zu gebogen. Die frucht ſiehet faſt aus wie ein paar kamehlsbaͤlle: daher auch der nahme Oſſar, das iſt ein bal/ den fruͤchten/ mit dem kraude/ gegeben wird. Den ſaamen uͤmgiebet eine ſehr ſanfte wolle: welche man zum zunder gebrauchet/ auch die betten/ und ſo genenten matratzen damit fuͤllet. Zu den 6 letzen zeilen des 134 blats. AUch hat ſie/ ſagt Joſef in ſeinem letzten Willen/ vielmahls ihre aͤrme/ bruſt/ und beine ent- bloͤßet; da mit ſie mich zur liebe bewegen moͤchte. Dan es war eine ſchoͤne Frau/ und wohlausge- zieret mich zu betruͤgen. Aber der HERꝛ be- wahrte mich fuͤr allen ihren anmuhtungen. Chæ- rea apud Terentium in Eunucho: Ego verò occaſionem tam optatam, tam inſperatam amitterem? tum ego pol! verè is eſſem, cui aſſimulabar. Aber ſo gedachte Joſef mit nichten. Zur 10 zeile des 135 blats. COntinens eſt, qui ſe continet ab externâ laſciviâ, ſed non ſine dolore. Intus enim cupiditatum flam- mis vexatur; ſed nolens volens ſeſe continet. Paræus ad c. Geneſ. 39. & Num. 9. Zu den 8 letzten zeilen des 136 blats. IN poteſtate, inquit Imperator, ſunt ſervi domino- rum: quæ quidem poteſtas juris gentium eſt. Nam apud omnes peræque gentes animatvertere poſſumus, penes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/483
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/483>, abgerufen am 26.04.2024.