Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

Bild:
<< vorherige Seite

Kurtzbündige
viererlei uhrsachen bei/ warüm der Niel so fruchtbar
sei. Hiervon schreiben auch Galenus/ Aristoteles/
Plutarch/ Johan Pierius
/ l. 46 Hier. Tit. de
tribus Urnis; Joh. Langius Epistol. Medicinal. l. 1,
epistol. 31; Alexander ab Alex. l. 14 Genial. dier. c. 17;
Pancirollus de Nov. repert.
und viel andere. Daher ist
es kommen/ daß Egipten so überaus volkreich/ ja so
reich an Städten gewesen. Dan alda zehlet Diodor
18000 fürtrefliche Städte; und zu seiner zeit ohn-
gefähr 1300000 Einwohner/ ja vor seiner zeit 1700000.
Besiehe was Bochart in seinem Faleg/ am 314 bl.
hiervon schreibet.

Zum ende des 342 blats.

DIe Babilonischen Könige haben das Nielwasser
unter ihren schätzen/ als was seltsames und sonder-
bahres/ das sie so weit hohlen laßen/ bewahret. Ja die
Egipter selbsten pflegten es/ als ein sonderliches geschen-
ke/ in fremde länder zu senden. So schikte es der Kö-
nig Filadelf seiner Tochter Berenize/ welche dem
Antioch vermählet war/ in Sirien zu; wie Johan
Lange
/ an obangezogenem orte/ schreibet.

Zur 18 zeile des 343 blats.

DIeses bezeuget Abenesra/ Abenefi/ und Sui-
das.
Die Arabischen worte des Abenefi lauten
in unsrer sprache/ also: Und Josef ward gleich als
ein König des gantzen Egiptens; und sie nen-
neten ihn
Apis.

Isse/ oder/ wie das Ebreische lautet/ Ischa/ [fremdsprachliches Material]
das ist eine Männin/ Fraue/ Virago, ist aus [fremdsprachliches Material]
Isch, das ist ein Man/ vir, gebildet/ und heisset hier
so viel/ als eine Frau der frauen; wie man die für-
nehmsten Alsgöttinnen genennet findet. Besiehe un-
sern Dichterischen Sternhimmel/ im Sternzei-
chen der Jungfrau.

Ende.

Blat-

Kurtzbuͤndige
viererlei uhrſachen bei/ waruͤm der Niel ſo fruchtbar
ſei. Hiervon ſchreiben auch Galenus/ Ariſtoteles/
Plutarch/ Johan Pierius
/ l. 46 Hier. Tit. de
tribus Urnis; Joh. Langius Epiſtol. Medicinal. l. 1,
epiſtol. 31; Alexander ab Alex. l. 14 Genial. dier. c. 17;
Pancirollus de Nov. repert.
und viel andere. Daher iſt
es kommen/ daß Egipten ſo uͤberaus volkreich/ ja ſo
reich an Staͤdten geweſen. Dan alda zehlet Diodor
18000 fuͤrtrefliche Staͤdte; und zu ſeiner zeit ohn-
gefaͤhr 1300000 Einwohner/ ja vor ſeiner zeit 1700000.
Beſiehe was Bochart in ſeinem Faleg/ am 314 bl.
hiervon ſchreibet.

Zum ende des 342 blats.

DIe Babiloniſchen Koͤnige haben das Nielwaſſer
unter ihren ſchaͤtzen/ als was ſeltſames und ſonder-
bahres/ das ſie ſo weit hohlen laßen/ bewahret. Ja die
Egipter ſelbſten pflegten es/ als ein ſonderliches geſchen-
ke/ in fremde laͤnder zu ſenden. So ſchikte es der Koͤ-
nig Filadelf ſeiner Tochter Berenize/ welche dem
Antioch vermaͤhlet war/ in Sirien zu; wie Johan
Lange
/ an obangezogenem orte/ ſchreibet.

Zur 18 zeile des 343 blats.

DIeſes bezeuget Abenesra/ Abenefi/ und Sui-
das.
Die Arabiſchen worte des Abenefi lauten
in unſrer ſprache/ alſo: Und Joſef ward gleich als
ein Koͤnig des gantzen Egiptens; und ſie nen-
neten ihn
Apis.

Iſſe/ oder/ wie das Ebreiſche lautet/ Iſcha/ [fremdsprachliches Material]
das iſt eine Maͤnnin/ Fraue/ Virago, iſt aus [fremdsprachliches Material]
Iſch, das iſt ein Man/ vir, gebildet/ und heiſſet hier
ſo viel/ als eine Frau der frauen; wie man die fuͤr-
nehmſten Alsgoͤttinnen genennet findet. Beſiehe un-
ſern Dichteriſchen Sternhimmel/ im Sternzei-
chen der Jungfrau.

Ende.

Blat-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0556" n="532"/><fw place="top" type="header">Kurtzbu&#x0364;ndige</fw><lb/>
viererlei uhr&#x017F;achen bei/ waru&#x0364;m der Niel &#x017F;o fruchtbar<lb/>
&#x017F;ei. Hiervon &#x017F;chreiben auch <hi rendition="#fr">Galenus/ Ari&#x017F;toteles/<lb/>
Plutarch/ Johan Pierius</hi>/ <hi rendition="#aq">l. 46 Hier. Tit. de<lb/><hi rendition="#i">tribus Urnis; Joh. Langius</hi> Epi&#x017F;tol. Medicinal. l. 1,<lb/>
epi&#x017F;tol. 31; <hi rendition="#i">Alexander ab Alex.</hi> l. 14 Genial. dier. c. 17;<lb/><hi rendition="#i">Pancirollus</hi> de Nov. repert.</hi> und viel andere. Daher i&#x017F;t<lb/>
es kommen/ daß <hi rendition="#fr">Egipten</hi> &#x017F;o u&#x0364;beraus volkreich/ ja &#x017F;o<lb/>
reich an Sta&#x0364;dten gewe&#x017F;en. Dan alda zehlet <hi rendition="#fr">Diodor</hi><lb/>
18000 fu&#x0364;rtrefliche Sta&#x0364;dte; und zu &#x017F;einer zeit ohn-<lb/>
gefa&#x0364;hr 1300000 Einwohner/ ja vor &#x017F;einer zeit 1700000.<lb/>
Be&#x017F;iehe was <hi rendition="#fr">Bochart</hi> in &#x017F;einem <hi rendition="#fr">Faleg</hi>/ am 314 bl.<lb/>
hiervon &#x017F;chreibet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Zum ende des 342 blats.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Ie Babiloni&#x017F;chen Ko&#x0364;nige haben das <hi rendition="#fr">Nielwa&#x017F;&#x017F;er</hi><lb/>
unter ihren &#x017F;cha&#x0364;tzen/ als was &#x017F;elt&#x017F;ames und &#x017F;onder-<lb/>
bahres/ das &#x017F;ie &#x017F;o weit hohlen laßen/ bewahret. Ja die<lb/>
Egipter &#x017F;elb&#x017F;ten pflegten es/ als ein &#x017F;onderliches ge&#x017F;chen-<lb/>
ke/ in fremde la&#x0364;nder zu &#x017F;enden. So &#x017F;chikte es der Ko&#x0364;-<lb/>
nig <hi rendition="#fr">Filadelf</hi> &#x017F;einer Tochter <hi rendition="#fr">Berenize</hi>/ welche dem<lb/><hi rendition="#fr">Antioch</hi> verma&#x0364;hlet war/ in <hi rendition="#fr">Sirien</hi> zu; wie <hi rendition="#fr">Johan<lb/>
Lange</hi>/ an obangezogenem orte/ &#x017F;chreibet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Zur 18 zeile des 343 blats.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Ie&#x017F;es bezeuget <hi rendition="#fr">Abenesra/ Abenefi</hi>/ und <hi rendition="#fr">Sui-<lb/>
das.</hi> Die Arabi&#x017F;chen worte des <hi rendition="#fr">Abenefi</hi> lauten<lb/>
in un&#x017F;rer &#x017F;prache/ al&#x017F;o: <hi rendition="#fr">Und</hi> Jo&#x017F;ef <hi rendition="#fr">ward gleich als<lb/>
ein Ko&#x0364;nig des gantzen Egiptens; und &#x017F;ie nen-<lb/>
neten ihn</hi> Apis.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">I&#x017F;&#x017F;e</hi>/ oder/ wie das Ebrei&#x017F;che lautet/ <hi rendition="#fr">I&#x017F;cha</hi>/ <gap reason="fm"/><lb/>
das i&#x017F;t <hi rendition="#fr">eine Ma&#x0364;nnin/ Fraue</hi>/ <hi rendition="#aq">Virago,</hi> i&#x017F;t aus <gap reason="fm"/><lb/><hi rendition="#aq">I&#x017F;ch,</hi> das i&#x017F;t ein <hi rendition="#fr">Man</hi>/ <hi rendition="#aq">vir,</hi> gebildet/ und hei&#x017F;&#x017F;et hier<lb/>
&#x017F;o viel/ als eine <hi rendition="#fr">Frau der frauen;</hi> wie man die fu&#x0364;r-<lb/>
nehm&#x017F;ten Alsgo&#x0364;ttinnen genennet findet. Be&#x017F;iehe un-<lb/>
&#x017F;ern <hi rendition="#fr">Dichteri&#x017F;chen Sternhimmel</hi>/ im Sternzei-<lb/>
chen der <hi rendition="#fr">Jungfrau.</hi></p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende.</hi> </hi> </p>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Blat-</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[532/0556] Kurtzbuͤndige viererlei uhrſachen bei/ waruͤm der Niel ſo fruchtbar ſei. Hiervon ſchreiben auch Galenus/ Ariſtoteles/ Plutarch/ Johan Pierius/ l. 46 Hier. Tit. de tribus Urnis; Joh. Langius Epiſtol. Medicinal. l. 1, epiſtol. 31; Alexander ab Alex. l. 14 Genial. dier. c. 17; Pancirollus de Nov. repert. und viel andere. Daher iſt es kommen/ daß Egipten ſo uͤberaus volkreich/ ja ſo reich an Staͤdten geweſen. Dan alda zehlet Diodor 18000 fuͤrtrefliche Staͤdte; und zu ſeiner zeit ohn- gefaͤhr 1300000 Einwohner/ ja vor ſeiner zeit 1700000. Beſiehe was Bochart in ſeinem Faleg/ am 314 bl. hiervon ſchreibet. Zum ende des 342 blats. DIe Babiloniſchen Koͤnige haben das Nielwaſſer unter ihren ſchaͤtzen/ als was ſeltſames und ſonder- bahres/ das ſie ſo weit hohlen laßen/ bewahret. Ja die Egipter ſelbſten pflegten es/ als ein ſonderliches geſchen- ke/ in fremde laͤnder zu ſenden. So ſchikte es der Koͤ- nig Filadelf ſeiner Tochter Berenize/ welche dem Antioch vermaͤhlet war/ in Sirien zu; wie Johan Lange/ an obangezogenem orte/ ſchreibet. Zur 18 zeile des 343 blats. DIeſes bezeuget Abenesra/ Abenefi/ und Sui- das. Die Arabiſchen worte des Abenefi lauten in unſrer ſprache/ alſo: Und Joſef ward gleich als ein Koͤnig des gantzen Egiptens; und ſie nen- neten ihn Apis. Iſſe/ oder/ wie das Ebreiſche lautet/ Iſcha/ _ das iſt eine Maͤnnin/ Fraue/ Virago, iſt aus _ Iſch, das iſt ein Man/ vir, gebildet/ und heiſſet hier ſo viel/ als eine Frau der frauen; wie man die fuͤr- nehmſten Alsgoͤttinnen genennet findet. Beſiehe un- ſern Dichteriſchen Sternhimmel/ im Sternzei- chen der Jungfrau. Ende. Blat-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/556
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/556>, abgerufen am 27.04.2024.